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Beim Verstärken elektrischer Schwingungen mit Hilfe sogenannter thermionischer Röhren ist es in der Regel erwünscht, die Steuergitter dieser Röhren auf einem solchen mittleren Potential zu halten, dass im Betrieb keine Gitterströme auftreten. Gewöhnlich wird zu diesem Zweck dem Gitter eine konstante negative Gleichspannung aufgedrückt, wobei meist eine oder mehrere galvanische Elemente verwendet werden.
Man hat bereits vorgeschlagen, auf das Abzweigen der erwünschten Vorspannungen ein Potentiometer zu verwenden, durch das gleichgerichteter und abgeflachter Wechselstrom fliesst. der, gegebenenfalls über einen Transformator, dem Lichtnetz entnommen werden kann. Es ist dann natürlich naheliegend, zu diesem Zweck denselben Gleichrichter und Abflacher zu verwenden, der auch zum Liefern des Anodenstroms für die verschiedenen Röhren der Station verwendet wird und den Anodenstrom dann z. B. einfach durch das Potentiometer fliessen zu lassen. Man stösst dabei jedoch auch auf zwei Schwierigkeiten.
Erstens reicht der Abflachungsgrad. der für den Anodenstrom gerade genügt, nicht aus, um an den Steuergitter eine genügend konstante Vorspannung zu erzielen, und zwar um so weniger, je kleiner der Durchgriff der Röhre ist und zweitens muss die Anodenspannungsvorrichtung. da es sich um negative Vorspannungen handelt, eine Gleichstromspannung liefern. die der Summe der absoluten Werte der höchsten Anodenspannung und der grössten aufzudrückenden Vorspannung entspricht. Letztere kann 250/0 und mehr von der Anodenspannnng betragen, so dass der Nutzeffekt der Vorrichtung um denselben hohen Prozentsatz fällt.
Nach der Erfindung werden diese beiden Schwierigkeiten in der Weihe gleichzeitig be- seitigt, dass der Potentiometer, von dem die Vorspannungen abgezweigt werden können, von einem besonderen Gleichrichter zum gehörigen Abflacher gespeist wird.
Da in den Gitterstromkreisen kein Strom fliessen darf, kann der durch das Potentiometer
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einer Vorrichtung nach der Erfindung nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht sein kann. für das Abflachen des gleichgerichteten Wechselstromes Ohmsche Widerstände anstatt Drossel- spulen zu verwenden, was die Vorrichtung sowohl billiger als auch leichter macht.
Die Erfindung soll im nachfolgenden eingehender an Hand der Zeichnung erläutert werden, in der zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung nach der Erfindung in Verbindung mit einem üblichen bekannten Anodenspannungsgerät dargestellt sind. Fig. 1 stellt eine Schaltung mit zwei getrennten Gleichrichtern und zugehörigen Abflachern dar. Fig. 2 gibt eine Schaltung mit einer einzigen gemeinsamen sekundären Transformatorspule.
Gemäss Fig. 1 wird die Primärspule 1 eines Transformators an die Wechselstromlicht- leitung angeschlossen. Dieser Transformator ist mit vier Sekundärspulen 2, 3. 4 und 5 versehen. Die Spule 2 dient zum Liefern der erwünschten Anodenspaunung. die zwischen den Klemmen + F oder + D und der Klemme A entnommen werden kann. Die Spule 3 dient
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zum Speisen des Glühdraht 7 einer Gleichrichterröhre 8, wobei zwecks Regulierung des Stromes ein verändhcher Widerstand 6 vorgesehen ist.
Die Anode 9 des Gleichrichters 8 ist mit dem einen Belag eines Kodensators 10 und zugleich mit dem einen Ende der Windung 12 einer Drosselspule verbunden, deren andere Windung 11 mit dem rechten Ende der Transformatorspule 2 und gleichzeitig mit dem anderen Belag des Kondensator 10 verbunden ist. Zwischen den beiden anderen Enden der Drosselspulenwindungen 11 und 12 liegt ein zweiter Kondensator 13 ; die Windung 12 ist ferner mit dem Punkt A, der an Erde gelegt werden kann, und die Spule 11 mit dem Punkt + F'verbunden. Zwischen den Punkten + Fund + D befindet sich ein hoher Ohmscher Widerstand 14. Schliesslich liegt zwischen den Punkten A und +D ein Kondensator 15. Die hier beschriebene Vorrichtung ist an sich bereits bekannt und bildet als solche keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
Die Transformatorspule 4 dient dazu, einem Potentiometer 24 Strom zu liefern. Dieser Strom wird zuvor mit Hilfe eines Gleichrichters 18 gleichgerichtet. und der gleichgerichtete Strom wird mit Hilfe der Kondensatoren 20 und 23 sowie der beiden Widerstände 21 und 22 abgeflacht. Der Gleichrichter 18 ist mit einer Kathode 17 versehen, die über einen Regulierwiderstand 16 aus der Transformatorspule 5 gespeist wird, und ferner mit einer Anode 19 versehen. Das Potentiometer 24 schliesslich ist mit einer Anzahl von Gleitkontakten oder Abzweigpunkten, im dargestellten Fall zwei, versehen, die je mit-. Bi und--E*s bezeichnet sind.
An diese Punkte können die Gitter der Entladungsröhren der Radiostation angeschlossen werden.
Sollte der gleichgerichtete Strom von Schwingungen noch nicht völlig frei sein, so kann man, wie in der Zeichnung dargestellt, den Anschluss der Gitter über Widerstände 25 bzw. 27 vornehmen, deren Enden über Kondensatoren 26 und 28 mit dem Punkt A verbunden sind.
Die Verbindung mit den Gittern erfolgt dann bei den Klemmen 29 und 30 bzw. die Glühdrähte des Empfangsgeräts werden mit der Klemme 31 verbunden.
Da in den Gitterstromkreisen der erwähnten Entladungsröhren kein Strom fliessen darf, jedenfalls nicht, wenn diese Röhren als Verstärker verwendet werden, kann der Strom, mit dem das Potentiometer 24 gespeist wird, beliebig klein gehalten werden. Mit Rücksicht darauf ist zunächst ein kleiner Gleichrichter 18 völlig ausreichend und ferner ist die Verwendung hoher Widerstände 21 und 22 der Verwendung von Drosselspulen vorzuziehen, da diese schwer und teuer sind. Der in den hohen Ohmschen Widerständen auftretende Spannungsverlust ist in diesem Fall kein Nachteil, da die auf diese Weise verlorene Energie infolge des äusserst geringen Wertes des Stromes doch nur ausserordentlich gering bleibt.
Fig. 2 zeigt eine Schaltung, bei der drei sekundäre Transformatorspulen 32, 33 und 35 vorgesehen sind. Das rechte Ende der einen Transformatorspule 32 ist mit der Anode 39 des Gleichrichters 38 und zugleich mit der Kathode 47 des Gleichrichters 48 verbunden. Die Kathode 47 wird von der Spule 35 gespeist und die Kathode 37 von der Spule 33, die gegen die beiden anderen Sekundärspulen isoliert sein muss. Die Zweielektrodenröhre 38 liefert Anodenstrom und die Zweielektrodenröhre 48 den Potentiometerstrom für die negativen Gitterspannungen. Die eine Abflachvorrichtung besteht aus einer Drosselspule 41 mit einer einzigen Windung und aus zwei beiderseits derselben angeschlossenen Kondensatoren 40 bzw. 43. Der andere Abflacher besteht aus einem einzigen Widerstand 51 und zwei Kondensatoren 50 bzw. 53.
Die beiden Stromkreise, in denen die gleichgerichteten Ströme fliessen, haben den durchgehenden Leiter 34 gemeinsam, der zum linken Ende der Spule 32 läuft. Die Klemmen + V, +1),
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Die Vorrichtung zum Liefern der Gitterspannungen braucht nicht unbedingt mit einer Vorrichtung zum Liefern von gleichgerichtetem und abgeflachtem Anodenstrom verbunden zu werden, wie dies oben beschrieben wurde, sie kann aber auch allein oder in Verbindung mit Gleichstrombatterien zum Liefern des Anoden-und Glühfadenstromes und überhaupt überall verwendet werden, wo man konstante Gleichspannungen mit Hilfe eines Wechselstromnetzes zu beziehen wünscht und die den Punkten mit konstanter Spannung zu entnehmenden Gleichströme Null oder nahezu Null sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Liefern von Anodenstrom und Gittervorspannung für die Röhre oder Röhren einer Radioanlage, bei der die Gittervorspannung von einem Potentiometer abgezweigt wird, der mit gleichgerichtetem und abgeflachten Wechselstrom gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Potentiometer aus einem besonderen Gleichrichter mit zu gehörigem Abflacher gespeist wird.