Vorrichtung zum Liefern von Anodenstrom und Gittervorspannung für die Röhre bezw. Röhren einer Radioanlage. Beim Verstärken elektrischer Schwingun gen mit Hilfe sogenannter thermionischer Röhren ist es als Regel erwünscht, die Steuer gitter dieser Röhren auf einem solchen mitt leren Potential zu halten, dass im Betrieb nie Gitterströme zu fliessen anfangen.
Ge- wiihnlich wird zu diesem Zwecke den erwähn ten Gittern eine konstante negative Gleich spannung aufgedrückt, wobei meist eine oder mehrere galvanische Zellen verwendet werden a Auch hat man bereits vorgeschlagen, für das Abzweigen der erwünschten Vorspan- nungen einen Potentiometer zu verwenden, durch den gleichgerichteter und abgeflachter Wechselstrom fliesst, der, gegebenenfalls über einen Transformator, dem Lichtnetz entnom men werden kann.
Es liegt dann auf der Hand, zu diesem Zweck denselben Gleich richter und Abflachen zu verwenden, der aueh zum Liefern des Anodenstroms für die verschiedenen Röhren, der Station wirksam ist, wobei man diesen Anodenstrom dann zum Beispiel durch den Potentiometer führen kann. Man stösst dabei jedoch auf zwei Schwierigkeiten. Erstens reicht der Ab flachungsgrad, der für den Anodenstrom ge rade genügt, so gut wie sicher nicht aus, wenn es sich darum handelt, den Steuer gittern Vorspannungen aufzudrücken, und zwar um so weniger, je kleiner der Durch griff der Röhren ist.
In zweiter Linie muss die Anodenspan nungsvorrichtung, da es sich um negative Vorspannungen handelt, eine Gleichstrom spannung liefern, die der Summe der abso luten Werte der höchsten Anodenspannung und der grössten aufzudrückenden Vorspan- nung entspricht. Letztere kann 25 % und mehr von der Anodenspannung betragen, bei verschwindender Leistung, so dass der Nutz effekt der Vorrichtung, bei Verwendung ein und desselben Potentiometers zur Lieferung beider Spannungen, um denselben hohe Prozentsatz fällt.
Nach der Erfindung werden diese beiden Schwierigkeiten in der Weise gleichzeitig be seitigt, dass eine Vorrichtung zum Liefern von Anodenstrom und Gittervorspannung vor gesehen ist, bei der die Gittervorspannung von einem Potentiometer abgezweigt wird, der mit gleichgerichtetem und abgeflachtem Wechselstrom gespeist wird und wobei dieser Potentiometer aus einem besonderen Gleich richter mit zugehörigem Abflacher gespeist wird.
Da in den Gitterstromkreisen doch kein merklicher Strom fliessen darf, kann der durch den Potentiometer fliessende Strom äusserst schwach sein, so dass 1. ein kleiner Gleichrichter verwendet werden kann, 2. das völlige Abflachen nicht schwer ist, 3. der Energieverlust vernachlässigbar wird.
Im Zusammenhang mit dem unter 2 an gegebenen Vorteil ist zu bemerken, dass es bei einer Vorrichtung nach der Erfindung nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht ist, beim Abflachen Ohmsche Widerstände an statt Drosselspulen zu verwenden, was die Vorrichtung sowohl billiger, als auch leichter macht.
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes in Verbindung mit einem üblichen be kannten Anodenspannungsgerät.
Fig. 1 stellt eine Schaltung mit zwei ge trennten Gleichrichtern und zugehörigen Ab- flachungen dar; Fig. 2 veranschaulicht eine Schaltung mit einer einzigen gemeinsamen sekundären Trans formatorspule.
Die Primärspule 1 (Fig. 1) eines Trans formators kann an die Wechselstromlicht- leitung angeschlossen werden. Dieser Trans formator ist mit vier Sekundärspulen 2, 3, 4 und 5 versehen. Die Spule 2 dient zum Liefern der erwünschten Anodenspannung, die zwischen den Klemmen + V oder -f- D und der Klemme A entnommen werden kann. Die Spule 3 dient zum Speisen des Glüh- drahtes 7 einer Gleichrichterlampe 8, wobei zwecks Regulierung des Stromes ein verän derlicher Widerstand 6 vorgesehen ist.
Die Anode 9 des Gleichrichters 8 ist mit dem einen Belag eines Kondensators 10 und zu gleich mit dem einen Ende der Windung 12 einer Drosselspule verbunden, deren andere Windung 11 mit dem rechten Ende der Transformatorspule 2 und gleichzeitig mit dem andern Belag des Kondensators 10 ver bunden ist. Zwischen den beiden andern Enden der Drosselspulenwindungen 11 und 12 liegt ein zweiter Kondensator 13; die Windung 12 ist ferner mit dem Punkt A, der an Erde gelegt werden kann, und die Spule 11 mit dem Punkt + V verbunden.
Zwischen den Punkten + V und -f- D be findet sich ein hoher Ohmscher Widerstand 14 und schliesslich liegt zwischen den Punk ten A und + D ein Kondensator 15. Die hier beschriebene Vorrichtung ist an sich ganz bekannt und bildet als solche keinen Teil der Erfindung.
Die Transformatorspule 4 dient dazu, einem Potentiometer 24 Strom zu liefern. Dieser Strom wird zuvor mit Hilfe eines Gleichrichters 18 gleichgerichtet und der gleichgerichtete Strom wird mit Hilfe der Kondensatoren 20 und 23, sowie der beiden Widerstände 21 und 22 abgeflacht. Der Gleichrichter 18 ist mit einer Kathode 17 versehen, die über einen Regulierwiderstand 16 aus der Transformatorspule 5 gespeist wird und ist ferner mit einer Anode 19 ver sehen.
Der Potentiometer 24 schliesslich ist mit einer Anzahl von Gleitkontakten oder Abzweigpunkten, im dargestellten Fall zwei, versehen, die je mit -Ri und -R2 be zeichnet sind. An diese Punkte können die Gitter der Entladungsröhren der Radiostation angeschlossen werden. Sollte der gleichge richtete Strom von Schwingungen noch nicht völlig frei sein, so kann man, wie in der Zeichnung dargestellt, den Anschluss der Gitter über Widerstände 25 beziehungsweise 27 vornehmen, deren Enden über Konden satoren 26 beziehungsweise<B>28</B> mit dem Punkt A verbunden sind.
Die Verbindung mit den Gittern erfolgt dann bei den Klemmen 29 beziehungsweise 30 und die Glühdrähte des Empfangsgerätes werden mit der Klemme 31 verbunden.
Da die durch die Gleichspannung unter haltene Stromstärke verschwindend gering ist, insbesondere wenn die Röhren als Ver stärker verwendet werden, kann der Strom, mit dem der Potentiometer 24 gespeist wird, äusserst klein gehalten werden. Mit Rück sicht darauf kann erstens ein kleiner Gleich richter 18 genügen und ferner ist die Ver wendung hoher Widerstände 21 und 22 der Verwendung von Drosselspulen vorzuziehen, da diese schwer und teuer sind. Der in den hohen Ohmschen Widerständen auftretende Spannungsverlust ist in diesem Fall kein Nachteil, da die auf diese Weise verlorene Energie infolge des äusserst geringen Wertes des Stromes doch vernachlässigbar ist.
Fig. 2 zeigt eine Schaltung, bei der nur eine einzige sekundäre Transformatorspule 32 vorgesehen ist, deren rechtes Ende mit der Anode 39 des Gleichrichters 38 und zugleich mit der Kathode 47 des Gleichrichters 48 verbunden ist. Die Kathode 47 wird aus der Spule 35 gespeist und die Kathode 37 aus der Spule 33, die gegen die beiden andern Sekundärspulen isoliert sein müssen. Die Zweielektrodenröhre 38 liefert den Anoden strom und die Zweielektrodenröhre 48 den Potentiometerstrom für die negativen Gitter spannungen.
Die eine Abflachvorrichtung be steht aus einer Drosselspule 41 mit einer einzigen Wicklung und aus zwei beiderseits derselben angeschlossenen Kondensatoren 40 beziehungsweise 43. Der andere Abflacher besteht aus einem einzigen Widerstand 51 und zwei Kondensatoren 50 beziehungsweise 53. Die beiden Stromkreise, in denen die gleichgerichteten Strömen fliessen, haben den durchgehenden Leiter 34 gemeinsam, der zum linken Ende der Spule 32 läuft. Die Klemmen -J- <I>V,</I> + <I>D,</I> r1, <I>-</I> Ri und R2 entsprechen denjenigen der Fig. 1.