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Nadelstabstreckwerk für sehr lange oder endlose Fasern.
Gegenstand der Erfindung ist die Ausbildung des Beschlages der Nadelkämme für gewöhnliche
Nadelstabstreckwerke, Doppelnadler, Igelkämme usw., um Bänder aus harter, sehr langer oder endloser
Faser pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder aus Kunstfaser verstrecken zu können. Es kommen hier in erster Linie Kunstseide und Kunstwolle in Betracht, aber auch alle andern Arten von Kunstfasern, aus denen sich sehr lange oder endlose Bänder bilden lassen.
Zweck der Erfindung ist, Streckbänder aus sehr langer oder endloser Faser auf Nadelstabstrecken in Bänder aus Stapelfasern zu verwandeln und diese Bänder zu verziehen.
Es ist bekannt, dass die Streckbänder aus sehr langer oder endloser Faser, besonders aber solche aus Kunstfaser, auf Streckeinrichtungen, die auf dem Nadelkammprinzip beruhen, sich nicht verarbeiten lassen, u. zw. wegen ihrer Länge, Härte und andrer im Material selbst gelegener Eigenschaften. Entweder ist nämlich das Eindringen der Nadeln in diese Fasern wirkungslos, da erstere sich eher in der Watte verlieren, so dass die Teilung der Fasern in Bündel (Bildung von Stapelfasern), die man vor allem erreichen muss, unmöglich wird, oder die Fasern versteifen sich beim Eindringen der Nadeln, so dass wohl eine Zerstörung der Faser, aber keine Streckung eintritt.
Es ist bekannt, die Fasern bzw. Fäden unmittelbar nach ihrer Herstellung zu zerschneiden. Da jedoch nach dem Schnitt die parallele Lage der Fasern verlorengeht, ist es notwendig, die nach dem Schneiden wirr durcheinanderliegenden Stapelfasern zu krempeln und zu kämmen, um sie wieder in eine parallele Lage zu bringen. Diese die Gestehungskosten vermehrenden Arbeiten sind jedoch dann nicht erforderlich, wenn das Trennen der Fäden so vor sich geht, dass die parallele Lage der Fasern nicht verlorengeht.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch ermöglicht, dass die langen Fäden bzw. Fasern durch Nadelstabstrecken hindurchgeführt werden, die ausser den gewöhnlichen, zylindrisch-konischen Nadeln für fortschreitendes Eindringen, noch besondere, zugeschärfte Nadeln aufweisen, die die Watte beim Durchlaufen infolge der vielen Schnitte zerteilen und um so mehr verfeinern, je näher sie zu den Streckwalzen kommt.
Mit Hilfe der Nadelkämme nach der Erfindung kann das Band ohne weitere Vorbereitung gestreckt und versponnen werden.
Die Fig. 1 bis 5 veranschaulichen die Einrichtung an Nadelstabstreckwerken. Fig. 1 zeigt einen Hechelstab mit gewöhnlichen Nadeln, Fig. 2 einen Kamm aus einer Nadelstabstrecke mit einer Reihe gewöhnlicher Nadeln auf Hechelstäben, Fig. 3 einen Kamm in einem Doppelnadler mit gewöhnlichen Nadeln, Fig. 4 einen Igelkamm mit gewöhnlichen Nadeln, die Fig. 5 zeigt die gewöhnlichen Nadeln und verschiedene Ausführungsformen von schneidenden Nadeln, beispielsweise in Anwendung bei den in den vorhergehenden Figuren dargestellten Kämmen.
Auf den Zeichnungen sieht man, dass die Schneidnadeln verschiedene schneidende Profile haben können. So z. B. kann die Schneidkante, die bei a an der Nadel 2 gezeigte Form (Fig. 5) haben, oder Lanzen-
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gerstenkornförmig oder anders nach il bei den Nadeln 5, Schnitte e und f dienen zum Vergleich mit Schnitt g der gewöhnlichen, konischen Nadel 1.
Es ist klar, dass die schneidenden Profile sehr verschieden und in Anpassung an die Maschinenart, die zu verarbeitende Faser und den angestrebten Zweck ausgeführt werden können.
Die Befestigung dieser Nadeln auf den Stäben kann wie bei den gewöhnlichen Nadeln erfolgen, wenn es sich um einfache Profile handelt,
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Die Anordnung-der Schneidnadeln auf den Hechelstäben kann entweder so getroffen sein, dass statt der gewöhnlichen nur schneidende verwendet werden, oder man kann eine schneidende Nadel auf zwei, drei usw. gewöhnliche Nadeln anordnen. Es können auch Hechelstäbe mit schneidenden Nadeln mit solchen mit gewöhnlichen, konischen Nadeln abwechseln lassen, oder man nimmt auf einen Stab mit Schneidnadeln zwei, drei usw. mit gewöhnlichen Nadeln.
Natürlich können die schneidenden Nadeln derselben Maschine verschiedene Profile aufweisen, wie auch schneidend im engeren Sinne oder reissend wirken, wobei sich die Einrichtung jeweils nach dem
Zustand der zu bearbeitenden Faser und der verwendeten Streckmaschinenbauart zu richten hat.