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Haspel für Kettenschermaschinen Es ist bekannt, Trommeln für Drähte,
Seile oder auch Textilfäden geschlossen auszubilden, um die darauf befindlichen
Wickel gegen mechanische Beschädigungen zu schützen. Solche Trommeln sind jedoch
zufolge ihrer besonderen, dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßten Ausbildung
nicht als Haspeln für eine Kettenschermaschine verwendbar.
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Ferner sind Waschhaspeln bekannt, die ebenfalls für ihren Verwendungszweck,
nämlich das Waschen oder Färben von auf die Haspeln aufgebrachtem Strähngarn, Gewebe
usw., besonders ausgebildet sind. Solche Haspeln bestehen meistens aus Porzellan,
Steingut o. dgl. und sind verhältnismäßig klein, indem ihr Durchmesser kaum %o des
Haspeldurchmessers einer Kettenschermaschine beträgt. Dabei sind diese Waschhaspeln
nicht immer vollständig geschlossen, sondern sie können eine größere Anzahl von
Schlitzen zum Durchtritt der Flüssigkeit erhalten. Ferner können am Umfang der Waschhaspeln
Rillen vorhanden sein, die das lose aufliegende nasse Strähngarn oder Gewebe langsam
vorwärts bewegen, um ein Rutschen desselben auf der glatten Waschhaspelober$äche
zu vermeiden. Zufolge dieser Ausbildung und des ganz anderen Verwendungszweckes
können solche Waschhaspeln nicht als Haspeln für Kettenschermaschinen in Betracht
kommen.
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Im Gegensatz dazu ist ein Haspel für Kettenschermaschinen aus einem
die Kettenfäden aufnehmenden Gerippe von Haspelstäben gebildet, die zur Aufnahme
von beim Scheren als Anlage für die Kettenfäden benutzten Keile dienen. Auf einem
solchen Haspel werden die von dem Spulengatter kommenden Fäden in einer größeren,
der Kettenlänge entsprechenden Anzahl Schichten zu je einem Kettenfadenband übereinander
aufgewickelt. Damit die Fadenschichten nicht abrutschen, läßt man sie auf der einen
Seite gegen schräge, einstellbare Keile anliegen. Da die Gesamtzahl der Fäden in
der Kette sehr groß ist, werden mehrere Kettenfadenbänder übereinandergewickelt,
wobei die zuerst gescherten Bänder länger auf dem Haspel verbleiben als die folgenden.
Durch die rasche Drehung der Haspel beim Auf- und insbesondere beim Abwickeln wird
beim offenen Haspel nie Luft durch die Stäbe mitgerissen und durch die Zentrifugalkraft
radial nach außen geschleudert und durch axial eintretende Luft ersetzt. Je nach
dem Feuchtigkeitsgehalt und der Temperatur der nach außen geschleuderten Luft werden
die auf dem Haspel befindlichen Fadenbänder von dieser hindurchtretenden Luft ausgetrocknet
oder befeuchtet, und da, wie oben beschrieben, die einzelnen Fadenbänder verschieden
lange Zeit diesen Luftmassen ausgesetzt sind, wird ihr Feuchtigkeitsgehalt und damit
auch ihre Länge und Spannung verschieden sein. In den langen Arbeitspausen nachts
oder während der Feiertage kann überdies die starken Temperatur- und Feuchtigkeitsgehaltschwankungen
unterworfene Luft ungehindert an den gescherten Kettenfäden vorbeistreichen und
ungleiche Spannungen und
Längen der Fäden verursachen, wodurch die
weitere Verarbeitung und Qualität der Ware stark beeinträchtigt werden kann. Diese
durch die Feuchtigkeitsdifferenzen verursachten Verschiedenheiten, die sich' besonders
bei Kunstseidenfäden sehr stark auswirken, erschweren in hohem Maße die weitere
Verarbeitung der Kette.
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Diese Nachteile sollen gemäß vorliegender Erfindung dadurch behoben
werden, daß der Haspel in an sich bekannter Weise an beiden Stirnseiten abgeschlossen
ist und daß die Zwischenräume zwischen den Haspelstäben durch einen unter, zwischen
oder auf den Haspelstäben angeordneten Mantel aus Metall, Holz oder Preßmaterialplatten
oder aus Gewebe abgeschlossen sind.
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In der beiliegenden Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des
Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und es zeigt Fig. z einen Querschnitt
eines Haspels nach einer ersten Ausführungsform, Fig. 2 einen Längsschnitt zu Fig.
z, Fig. 3 und Fig. 4 Teilquerschnitte von zwei anderen Ausführungsarten.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. = und 2 sind äuf der in bekannter
Weise iin Maschinengestell der Kettenschermaschine gelagerten, durch ein Getriebe
in Umdrehung versetzten Welle z aus Metall bestehende Böden 2 befestigt. Durch ,diese
Böden 2 und einen aus Metallblech bestehenden Mantel 3 ist der Haspel am Umfang
und an beiden Seiten abgeschlossen. Der Mantel 3 ist hierbei unter Metallhaspelstäben
4 angeordnet. In den Haspelstäben gelagerte Keile j dienen den Kettenfäden 6 beim
Scheren als Anlage.
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In der Fig. 3 ist der Mantel 3 durch zwischen die Holzhaspelstäbe
4 angeordnete Holz-oder Preßmaterialplatten gebildet, während in der Fig. 4 der
aus Gewebe bestehende Mantel 3 auf den Haspelstäben 4 befestigt ist.
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Der geschlossene Mantel, insbesondere der beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3, erleichtert durch sein ruhiges Aussehen bei schneller Umdrehung die
Überwachung der auflaufenden Kettenfäden.