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Scherhaspel Die üblichen Haspel für Kettenschermaschinen bestehen
aus einem Gerippe von axial verlaufenden Haspelstäben, die von mehreren auf der
Haspelwelle sitzenden Speichenscheiben getragen werden.
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Es ist bekannt, daß die an die iii der Drehrichtung der Haspel vornliegenden
Flächen der Haspelleisten anprallende Luft Wirbelbildungen und Strömungen hervorruft,
welche auf die auf dem Haspel in einer größeren Anzahl von Schichten befmdlichen
Kettenfäden nachteilig einwirken können, insbesondere dann, wenn die aufgewickelten
Fäden feuchte Kunstseidenfäden sind.
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Um diesen übelständen zu begegnen, hat man die Zwischenräume zwischen
denHaspelstäben flächig abgeschlossen, so daß die Luft nicht mehr von außen nach
innen oder umgekehrt durch sie hindurchtreten kann. Damit ist aber das
übel nicht vollständig behoben.
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Unter Hinweis auf Abb. i der Zeichnung ist vielmehr folgendes zu sagen:
Der Zwischenraum zwischen den HaspielstäbenS ist je durch einen BodenB ausgefüllt.
Der Hasp:el dreht sich in Pfeilrichtung, wobei die HaspelstäbeS teilweise freilieggen3
teilweise aber von den KettenfädenI( bedeckt sind. Bei der schnellen, Drehung des
Haspels fängt sich die Luft an der VorderwandW der Haspelstäbe S und es kommt
zu Wirbelbildungen usw., wob#gi die Luft u.a. auch das Bestreben hat, an der Haspelivand
ent-. lang zu streichen, und zwar sowohl nach rechts wie nach links. Dabei wird
also ein Teil der Luft in den Hohlraum gedrängt, der sich unterhalb der KettenfädenI(
zwischen je zwei HaspelstäbenS befindet. Diese Luft drückt dann von unten
gegen die Kettenfäden und bewirkt, namentlich wenn es sich um feine Kettenfäden
aus feuchter Kunstseide o. dgl. handelt, eine gewisse Verschiebung der Kettenfäden,
die sich später im fertigen Stoff in dem sog. Marm#orieren erkenntlich. macht, ganz
abgesehen davon, daß die Luft immer noch die unteren La,-,en hinsiclitlich der Feuchtigkeitsabgabe
anders beeinflußt als die oberen Lagen der Kettenfäden, was beim Bäumen zu verschiedenartigen
Dehnungen führt und sich beim Weben durch ungleichen Gewebeausfall bemerkbar macht.
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Selbst wenn die BödenB so weit nach außen verlegt werden, daß sie
einen die Haspelstäbt verdeckenden Mantel bilden, bleibt immer noch eine Vielecksgestalt
übrig,
bei welcher die Kettenfäden keineswegs voll-'kommen glatt
auf dem Mantel liegen. Auch bei dieser Bauart kann bei der schnellen Drehung des
Haspels ein Teil der auf die. Vielecksflächen aufprallenden Luft von ey Seite her
unter die Kettenfäden treten. Fern'U trocknen die Fadenlagen, die im unmittel-;
baren Bereich des mit Stoff bezogenen Haspels liegen, insbesondere bei Verwendung
angefeuchteter Kunstseidenfäden, nicht so stark aus wie die äußeren Fadenlagen.
Dadurch treten verschieden große Schrumpfungen !ein.
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Diese Nachteile sollen gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden,
daß bei offenen Haspelstirnseiten jedem Haspelstab in der Haspellaufrichtung,
eine Luftleitfläche Vorzebaut ist, die an der Oberseite des Stabes beginnt
und nach unten in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Haspelstäben unter
einem solchen Winkel verläuft, daß ein Luftdurchtrittsspalt zwischen der Unterkante
der Luftleitfläche und dem nächstfolgenden Haspelstab frei bleibt.
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Auf diese Weise gelingt es, die auf den Haspel, dort wo er von Kettenfäden
frei ist auftreffende Luft so zu leiten, daß sie keinerlei seitliche Strömungen
erfährt und deinentsprechend auch nicht unter die auf dem Haspel büfindlichen Kettenfäden
treten kann. Die Luft wird vielmehr durch die erfindungsgemäß angewendeten Leitflächen
teilweise nach außen und auch zu einem Teil nach dem Haspelinnern zu abgeleitet,
wo sie durch die offenen Stirnseiten des Haspels nach außen treten kann.
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Zweckmäßig sind gemäß der Erfindung die schrägen Luftleitflächen zu
beiden Seiten der Haspelleisten vorgesehen, denn bei einer derartigen Anordnung
ist die Laufrichtung der Haspel gleichgültig, weil stets eine von den beiden den
Haspelstäben zugeordneten Luftableitflächen in Wirksamkeit tritt.
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Man kann es erfindungsgemäß so einrichten, daß die schrägen LuftleitIlächen
durch ge Ausbildung der Haspelleisten von V-förmig dies,en selbst gebildet werden.
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Zur Erläuterung des Erfindungsgegenstandes dienen die Abbildungen
auf der ZD Zeichnung Abb. 2 ";eigt 3 den Haspel gemäß der Erfindung in einem
senkrechten Querschnitt; Z,
hierzu gehört Abb. 3 als senkrechter Längsschnitt.
. t Abb. 4 zeigt ebenfalls im senkrechten Querschnitt eine abweichende Ausführung,
und Abb. 5 zeigt wiederum im senkrechten Querschnitt eine dritte Ausführung.
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Die Haspelleisten i werden in bekannter Weise von mehreren Speichenscheiben
2 getragen, dic auf der Welle 3 befestigt sind. Zu diesem Zweck sind
an den Speichenscheiben Tragstücke 4 vorgesehen, auf denen im Bereich der Speichenscheiben
die axial .durchgehenden Haspelstäbe i befestigt sind.
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Erfindungsgemäß ist jedem Haspelstab i .eln,e Luftleitfläche
5 vorgebaut, welche aus einem Blech besteht, das an der Oberseite eines Haspelstabes
beginnt und schräg in den Zwischenraum zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Haspelstäben i hineinläuft, jedoch so, daß ein Luftdurchtrittsspalt 6 von
genügender Breite frei bleibt. Diese Fläche deckt demnach den zugehörigen Haspelstab
i auf der in der Drehrichtung des Haspels Z>
(s. den in Abb. 2 eingezeichneten
Pfeil) vornliegenden Seite ab. Infolgedessen muß bei der Drehung des 'Haspels die
Luft auf die Schrägfläche 5 auftreffen. Dabei wird sie in der Hauptsache
nach außen abgeleitet bzw. abgeschleudert in Richtung des Pfeiles a. Ein geringerer
Teil der Luft wird nach dem Innern des Haspels zu in Richtung des Pfeil-es
ß geleitet. Eine seitliche, also in der Längsrichtung der Leitflächen
5 axial in bezug auf den Haspel verlaufende Beeinflussung erfährt die an
diese Flächen prallende Luft nicht. Infolgedessen kann auch die außerhalb der Bewicklung
des Haspels auf die Flächen 5 treffende Luft nicht von der Seite her unter
die Bewicklung gedrängt werden.
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Die in das Haspelinnere mit Ciberdruck tretende Luft entw#eicht durch
die offenen Stirnseiten der Haspel.
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Zwecks guter Befestigung der Leitfläche 5
sind die Tragstücke
4 an den einzelnen Speichtensch.eiben nach der betreffend-en Seite hin verlängerf,
so daß sich das untere Ende der Leitfläche 5 auf die Tragstücke 4 abstützen
kann. Die Befestigung der Fläche geschieht durch eingelegte I7veilstücke7.
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Bei der in Abb.,4 gezeigten Ausführung sind Luftleitflächen
5 zu beiden Seiten der Haspelstäbe i vorgesehen, und zwar unter Freilassung
je eines Luftdurchtrittsspaltes6. Bei dieser Ausführung kann der Haspel im
einen oder anderen Sinne gedreht werden; stets wird die in der Drehrichtung vornliegende
Seite der Haspelstäbe durch eine schräge Luftableitfläche abgedeckt.
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Bei der in Abb. 5 gezeigten Bauart sind die Luftleitflächen
5 durch V-förrnige Ausbildung der Haspelleisten gebildet. Trotz ihrer großflächigen
Ausbildung sind solche Ilaspelleisten leicht an Gewicht.