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Herzstück für Kreuzungen und Weichen ans Rillenschienen.
Da bei Herzstücken für Kreuzungen und Weichen aus Rillensechienen die Belastung der Schiene von der eigentlichen Lauffläche der Laufräder auf deren Spurkränze übergeht, sind die Rillen derartiger Herzstück besonders hoch beansprucht und weisen daher einen ausserordentlich hohen Verschleiss auf.
In dem Bestreben, diesen Verschleiss nach Möglichkeit herabzusetzen und die Lebensdauer derartiger Herzstücke zu erhöhen, sind nun bereits verschiedene Wege vorgeschlagen worden.
Man hat bereits versucht, die ganzen Herzstücke aus Edelmetall-beispielsweise gegossenem Manganstahl-herzustellen. Derartige Herzstüche haben jedoch den Nachteil, dass infolge schlechter Verlaschungsmöglichkeit mit den Anschlussschienen an diesen Stellen leicht Schlaglöcher entstehen.
Auch an dem eigentlichen Herzstückschnittpunkt ist das Entstehen von Schlaglöchern sehr leicht möglich, da diese Stelle immer nur eine gewisse Wandstärke erhalten kann und die Bildung von Lunkern gerade hier nicht immer mit Sicherheit vermieden werden kann.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Doppelwangenrillenkeile in die eigentliche Fahrrille des Herzstückes einzulegen. Diese Doppelwangenrillenkeile weisen aber leicht Formabweichungen gegenüber der halbovalen Rille der Schiene auf, liegen daher nicht überall satt auf und arbeiten sich infolgedessen unter der Einwirkung der Belastung los. Ferner treiben diese auch im Querschnitt keilförmigen Rillenkeile leicht die seitliche Rillenbegrenzung nach aussen. Beim Einbau derartiger Doppelwangenrillenkeilein aus normalen Rillenschienen gebildete Herzstück findet ferner eine sehr ungünstige Beanspruchung der seitlich über den Sehienensteg ragenden Rille statt, deren Wirkung selbst durch an den Steg angeschraubte Füll-Laschen nicht sieher aufgehoben werden kann.
Der Gegenstand der Erfindung ist nun ein verschleissfestes Herzstück für Kreuzungen und Weichen aus Rillenschienen, das die Nachteile der eingangs angeführten Herzstücke vermeidet und, da es von grosser Verschleissfestigkeit und daher langer Lebensdauer ist, sehr wirtschaftlich hergestellt werden kann.
Erfindungsgemäss ist das Herzstück aus Dickstegschienen zusammengesetzt, deren Kopf eine Rille besitzt, deren Querschnittsabmessungen grösser sind als die der normalen Rille, und sind die Rillen ihrer Köpfe durch verschleissfeste-beispielsweise aus Manganstahl bestehende-Füllstücke in der Weise ausgefüllt, dass die Schnittschienen ein die durchlaufende Schiene überbrückendes durchlaufendes Füllstück erhalten, wogegen die Schnittfüllstücke in den Kopf der durchlaufenden Dickstegschiene eingelegt sind, zu dem Zwecke, sämtliche Verschleissflächen des Herzstückes mit einem Mindestmass von Edelstahl verschleissfest und gleichzeitig das Herzstück schlagfrei zu machen.
Dadurch, dass die Schnittschienen durch die durchgehenden verschleissfesten Füllstücke, die erfindungsgemäss gleichzeitig als Rillenkeile ausgebildet sein können, überbrückt werden, während in die durchgehende Schiene Schnittfüllstücke eingelegt sind, entstehen lediglich Stossfugen in der Lauf- fläche der Füllstücke. Diese Stossfugen können infolge der festen Unterstützung der Füllstückenden durch den Steg der Dickstegschinee nicht den Anlass zum Entstehen von Schlaglöchern bilden.
Weiterhin erstreckt sich die Erfindung noch auf die besondere Formgebung und Anordnung der Füllstüeke in den Dickstegschienen. Erfindungsgmäss können die Kopfrillen und die Füllstücke Parallelogrammquerschnitt besitzen. Die Anordnung kann dabei zweckmässig derart getroffen werden, dass die Diekstegsehiene einen ebenen Rillenboden aufweist, auf den sich die Füllstüeke mit ihrer wagrechten Unterseite auflegen, so dass dadurch eine gleichmässige und gute Druckübertragung gewährleistet wird.
Dabei wird vorteilhaft der Querschnitt der Rille und des Füllstückes derart sehiefwinkelig gestaltet, dass das Füllstück den Laufkopf der Schiene nnterfasst. Infolge dieser Unterschneidung auf der Fahr-
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kopfseite ist zur sicheren Befestigung der FÜllstÜcke nur eine Schweissnaht auf der andern Seite, nämlich der Zwangslippenseite, erforderlich, wodurch Gefügeänderungen auf der Fahrkopfseite vollkommen vermieden werden.
Die Dickstegschiene, die erfindungsgemäss symmetrisch gestaltet sein kann, bietet dabei die
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unmittelbar unterstützt sind.
Die Enden der Doekstegsehienen können auf das Schienenprofil der Anschlussschienen verjüngt sein, so dass eine gute Verschweissung zwischen beiden erfolgen kann, zumal wenn bei den Anschluss- schienen wie auch bei den Dickstegschienen der Herzstück das gleiche Material verwandt wird, wodurch unliebsame Übergangsstösse vermieden werden. An den Übergangsstellen von Gleisschiene auf Dickstegsehiene können in letztere Laschenkammern entsprechend der Stegstärke der normalen Schienen ausgefräst werden, so dass zur Verbindung normale Laschen benutzt werden können. In den Kreuzungen. wo die Diekstegsehienen aneinanderstossen, können diese mit ihren überstehenden Stegenden oder mit besonders gebogenen Lasehen verbunden werden, so dass hier keine Laschenkammern ausgefräst zu werden brauchen.
Die symmetrische Gestaltung der Dickstegschienen erbringt z. B. den Vorteil, dass beispielsweise Herzstückaussenlaschen, die mit einem Ende unter die Kopfseite der einen Schiene, mit dem andern Ende unter die Kopfseite der einen Schiene, mit dem andern Ende unter die Rillenseite der andern Schiene greifen sollen, nicht verkröpft zu werden brauchen und ausserdem von vornherein für Längsnahtschweissung profiliert sein können.
Ein besonderer Vorteil des Herzstückes gemäss der Erfindung besteht darin, dass für gerade Kreuzungen im Innen-und Aussenstrang das gleiche Profil der gewalzten Füllstücke verwandt werden kann. Bei Bogenkreuzungen können entweder im Innen-und Aussenstrang ebenfalls gleiche Profile zur Anwendung gelangen, in die die Flachrille und die Aufläufe später eingeschnitten oder aber bei
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Zusammenfassend kann gesagt werden :
Das neue Herzstück weist also gegenüber den bisherigen aus Schienen zusammangebauten Herzstücken folgende Vorteile auf : Längere Lebensdauer, da die durch den Spurkranz hoch belastete Fahrfläche in der Spurrille aus Manganstahl besteht ; keine eigentlichen Stossstellen im Herzstück ; Aussenlaschen sind nicht verkröpft.
Gegenüber den gegossenen Manganstahlherzstücken sind die Vorteile : gute Verlaschungsmöglich- keit und keine Schlaglöcherbildung an den Stossstellen ; Möglichkeit aluminothermischer Verschweissung der Stösse ; Schlaglochbildung im eigentlichen Herszstückschnittpunkt ist ausgeschlossen, da gute Unterstützung durch den Dicksteg, während bei gegossenen Manganstahlherzstücken diese Stelle immer nur eine gewisse Wandstärke erhalten kann und die Bildung von Lunkern gerade an dieser Stelle nicht sicher vermieden werden kann.
Über die Wirtschaftlichkeit der Herstellung und des Betriebes des neuen Herzstückes kann folgendes gesagt werden : Die Lebensdauer entspricht wegen der Verwendung von Edelstahl (z. B.
Manganstahl) an allen gefährdeten Stellen der der langlebigen gegossenen Manganstahlherzstüeke. Da der hochwertige und darum teure Edelstahl nur an den Stellen verwandt wird, wo er tatsächlich erforderlich ist, nicht aber an den übrigen Teilen, z. B. den Füssen, Stegen usw., ist der Gesamtpreis trotz der etwas höheren Lohnaufwendungen wesentlich niedriger als bei den gegossenen Manganstahlherzstücken. Dazu kommen bei anormalen Herzstüekwinkeln und Bogenkreuzungen die immer wieder erforderlich werdenden Neuanfertigungen kostspieliger Giessereimodelle. Trotz niedrigeren Preises und der genannten Vorteile wird also die gleiche Lebensdauer erzielt, woraus die grosse wirtschaftliche Bedeutung der Erfindung erhellt wird.
Die Zeichnungen erläutern das nach der Erfindung hergestellte Herzstück.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der zur Herstellung des neuen Herzstückes zu verwendenden Dickstegschiene S im querschnitt, n. zw. eine symmetrische Ausführungsform. Z bezeichnet die zur Verbindung der Dickstegschienen S miteinander erforderlichen Herzstüekaussenlaschen, die nicht verkröpft zu werden brauchen und für Längsnahtschweissung profiliert sind.
Die Fig. 2 bis 9 veranschaulichen eine Ausführungsform eines erfindungsgemäss hergestellten Herzstückes. Fig. 2 zeigt das Herzstück in der Draufsicht, Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie L-M, Fig. 4 ein Schnitt nach der Linie A-B, Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie C-D, Fig. 6 ein Schnitt nach der Linie E-F, Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie G-H und Fig. 8 ein Schnitt nach der Linie J-K der Fig. 1. a bezeichnet die durchlaufende Diekstegschiene, in der die Füllstücke bl und b2 aus verschleissfestem Stahl eingelegt sind. cl und e2 sind die Schnittstücke aus Dickstegschienen, die durch das durchlaufende Füllstück d über- brückt werden.
Fig. 9 zeigt den Kopf der Dickstegschiene e1 mit dem eingelegten Füllstück d in grösserem Massstabe als die andern Figuren. Auf der Zwangslippenseite der Dickstegsehiene Cl ist das Füllstück d durch die Längsschweissnaht e mit der Dickstegschiene verbunden, während es auf der Fahrkopfseite die Dickstegsehiene bei t unterschneidet. Die Formgebung und Anordnung der Füllstücke in den Schienenköpfen sind aus den Figuren ohne weiteres erkenntlich.
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A) s weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Fig. 10, 11 und 12 eine vollständige Kreuzung mit den nach dem neuen Verfahren hergestellten Herzstückes als Bogenkreuzung. Fig. 10 veranschaulicht die Kreuzung in der Draufsicht. Fig. 11 ist ein Schnitt nach der Linie N-O und Fig. 12 ein Schnitt nach der Linie P-Q der Fig. 10.
Fig. 13 zeigt den Kopf der in Fig. 11 dargestellten rechten Dickstegschiene in grösserem Massstabe und Fig. 14 zeigt den Kopf der in Fig. 12 dargestellten äusseren Bogenschiene in grösserem Massstabe. g bezeichnet die Dickstegschiene und h die in diese eingelegten Füllstücke, die die Dickstegschienen am Fahrkopf unterschneiden und auf der Zwangslippenseite mit ihnen verschweisst sind. Die Figuren lassen erkennen, dass entsprechend den zu erwartenden Abnutzungsbeanspruchungen die Rillen der Sehienenköpfe und ausserdem auch die Fahrrillen in den in die Schienenkopfrillen eingelegten Fiill- stücken besonders angeordnet sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Herzstück für Kreuzungen und Weichen aus Rillensehienen, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Dickstegschienen (a, c1, c2) zusammengesetzt ist, deren Kopf eine Rille besitzt, deren Querschnitts- abmessungen grösser sind als die der normalen Rille, und dass die Rillen iher Köpfe durch verschleissfeste-beispielsweise aus Manganstahl bestehende - Füllstücke in der Weise ausgefüllt sind, dass die Schnittschienen (Ci.
c) ein die durchlaufende Schiene überbrückendes durchlaufendes Füllstück (d) erhalten, wogegen die Schnittfüllstücke , b2) in den Kopf der durchlaufenden Dickstegschine (a) eingelegt sind, zu dem Zwecke, sämtliche Verschleissflächen des Herzsztückes mit einem Mindestmass von Edelstahl verschleissfest und gleichzeitig das Herzstück schlagfrei zu machen.