AT110555B - Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln.

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AT110555B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung   von Desinfektionsmitteln.   
 EMI1.1 
   verbindungen,   z. B. solcher des Quecksilbers und Silbers beträchtlich steigern, wenn man für die An-   wesenheit passender Mengen von Rhodanverbindungen, welche selbst nur geringe desinfizierende   Wirkungen besitzen, Sorge trägt. Ebenso gelingt es, die desinfizierenden bzw.   antiseptischen   Wirkungen organischer Desinfektionsmittel der verschiedensten Art, z. B. von Alkoholen, wie Äthylalkohol, Isopropylalkohol, ferner z. B. von   Phenolhydroxylhaltigen   Verbindungen und deren   Abkömmlingen,   z. B. Phenol, Chlor-   metakresolnatrium,   Guajakol, Oxy-Chinolin, ferner z. B. von Aldehyden, z. B. Formaldehyd, Furfurol, ferner von z.

   B. heterozyklischen Verbindungen, wie 1-Phenyl-2,   3-Dimethyl-Ï-Pyrazolon,   Chinin, ferner 
 EMI1.2 
 verbindungen zu steigern. 



   Die aktivierende Wirkung der Rhodanverbindungen dürfte zum Teil auf die Fähigkeit derselben   zurückzuführen   sein, auf Eiweiss u. dgl. Substanzen quellen bzw. lösend zu wirken. Infolge dieser Eigenschaften dürften die Rhodanverbindungen die Hüllen der Bakterien in eine Form überführen, welche befähigt ist, den Zutritt der eigentlichen   Desinfektionsmittel,   wie z. B.   Sublimat,   Kresol u. dgl. zu dem Kern der Keime zu erleichtern.

   Auf die lösenden und quellenden Eigenschaften der Rhodanverbindungen dürfte weiterhin auch die Tatsache   zurückzuführen   sein, dass die aktivierende Wirkung derselben, insbesondere auch bei Gegenwart von   Eiwei#stoffen,   Schleim, Eiter u. dgl. besonders vorteilhaft in Erscheinung tritt. 
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 koagulierend wirkender Schwermetallsalze u. dgl. noch eine Quellungserhöhung im Vergleich zu der quellenden Wirkung von reinem Wasser zu bewirken. Gewisse Umstände sprechen ausserdem dafür, dass durch   Aufeinanderwirken   der Rhodansalze mit den Desinfektionsmitteln gewisse Verbindungen gebildet werden, welche dann ihrerseits   befähigt   sind, eine aktivierende Wirkung auszuüben. So setzt sich z.

   B.   Sublimat mit Rhodankalium   in Gegenwart von Wasser zu dem leicht   löslichen   Komplexsalz   K2   Hg   (CNS) 4   um. Trägt man zwecks Erhöhung der desinfizierenden Wirkung des Quecksilbers dafür Sorge, dass mehr   Rhodankalium   anwesend ist, als zur Bildung der genannten Komplexverbindung erforderlich ist, so besteht die Neigung zur Bildung von DoppeLsalzen, wie sie eingehend bei Silberrhodaniden, z. B.   Ra Ag (CNS) 4 untersucht   sind. (Vgl. G. Bodländer und W. Eberlein, Zeitschrift für anorganische Chemie 39,197 ; Chem. Zentralblatt 1904, I,   1244.)   Auch bei kombinierter Anwendung von organischen Desinfektionsmitteln und Rhodansalzen besteht die Möglichkeit der Bildung von Verbindungen z.

   B. von der Art der von Tscherniak (Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft 25, S. 26-27) beschriebenen Alkoholrhodanverbindungen. 

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    Die den Desinfektionsmitteln zur Erzielung der Wirkungssteigerung zugesetzten Mengen von Rhodansalzen sind abhängig von der Wahl des Desinfektionsmittels, von dem in Aussieht genommenen Verwendungsgebiet u. dgl. Man wird z. B. einem an sich stark koagulierend wirkenden Desinfektionsmittel grössere Mengen von z. B. Rhodanalkali zusetzen, als einem schwächer koagulierenden Desinfektionsmittel. Ebenso wird man Desinfektionsmittel, welche in einem Eiweiss, Schleim, Eiter od. dgl. enthaltenden Milieu wirken sollen, grössere Mengen von Rodansalz zusetzen. Die zur Erzielung optimaler desinfizierender und antiseptischer Wirkung erforderlichen Zusätze von Rhodanverbindungen werden zweckmässig durch Versuche, welche z. B. mit Hilfe von Milch durchgeführt werden können, ermittelt.

   Ausgezeichnete Wirkungen werden im allgemeinen dann erzielt, wenn die Gebrauchslösungen Konzentrationen von etwa ein Zehntel normal Rhodanalkali aufweisen. Eine derartige Rhodankonzentration ist im allgemeinen geeignet, die koagulierende Wirkung selbst stark koagulierender Des-   
 EMI2.1 
 Anwesenheit der koagulierend wirkenden Stoffe eine die quellende   Wirkung   von Wasser   übertreffende   Quellungssteigerung zu bewirken. 



   Zwecks Gewinnung von Desinfektionsmitteln nach der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, dass man den als Ausgangsstoff dienenden desinfizierenden Stoffen oder Verbindungen die zur Aktivierung derselben erforderlichen Mengen von   Rhodanverbindungen,   z. B. Rhodanalkalien, Rhodanammonium oder   Rhodanerdalkalien einschliesslich Rhodanmagnosium   zusetzt. Man kann die Komponenten z. B. 
 EMI2.2 
 Suspensionen, Salben-, Pasten-, Stäbehenform u. dgl. überführt. Man kann z. B. auch derart vorgehen, dass man zunächst die eine Komponente z. B. mit einer Salbengrundlage verreibt und dann die andere zugibt.

   In gegebenen Fällen kann man auch mehrere Desinfektionsmittel miteinander kombinieren und die   Mischung   derselben mit Hilfe von Rhodanverbindungen aktivieren oder mehrere Rhodanverbindungen mit einem oder mehreren Desinfektionsmitteln kombinieren. Den nach der Erfindung herstellbaren Desinfektionsmitteln können auch noch andere wirksame oder unwirksame Stoffe einverleibt werden, z. B. solche, welche wie z. B. Saponine u. dgl. bei der Herstellung von Desinfektionsmittlen gebräuchlich sind. 



   Zur Herstellung eines quecksilberhaltigen Desinfektionsmittles kann man z. B. derart verfahren, dass man Quecksilberchlorid mit grösseren Mengen von   Rlhodankalium   in Lösung bringt, als zur Bildung des komplexen Salzes   (KHg (CNS) erforderlich   ist. Der Überschuss an Rhodankali kann z. B. so   gewälùt   werden, dass die   Gebrauchslösung   eine Konzentration von ein Zehntel normal Rhodankali enthält. 



   Bei der Herstelllmg der neuen Desinfektionsmittel ist zu beachten, dass nicht alle Metallsalze befähigt sind, mit den aktivierenden Verbindungen, wie Rhodankalium, Rhodanbarium u. dgl. unter Vermeidung von Fällungen kombiniert zu werden. Es hat sich z. B. gezeigt, dass gewisse Silberverbindungen, 
 EMI2.3 
 von durch   Rhodansalze   aktivierten silberhaltigen Desinfektionsmitteln. 



   Zwecks Herstellung organischer Desinfektionsmittel verfährt man z. B. derart, dass man das Desinfektionsmittel, z. B. Chlormetakresolnatrium und die zur Aktivierung erforderliche Menge von Rhodankalium in wässerige   Losung überführt.   



   Abgesehen von der durch Anwesenheit von Rhodanverbindungen erzielbaren Wirkungssteigerungen mit Bezug auf desinfizierende   und antiseptische Wirkungen   bietet die Erfindung auch noch Vorteile nach anderer Richtung hin. Es hat sich z. B. gezeigt, dass die   Desinfektionsmittel, welche Reizwirkungen   auf die Schleimhäute ausüben, bei Kombination mit Rhodanverbindungen diese   Reizwirkungen   mehr oder weniger verlieren. Schliesslich können durch Kombination teurer desinfizierender Körper mit billigen Rhodanverbindungen auch noch insofern Vorteile erzielt werden, als bei Anwendung geringerer Mengen der teuren desinfizierend wirkenden Verbindungen gleiche und sogar erhöhte Wirkungen erzielt werden können. 



   Beispiele : 
1. 10 g fein   gepulvertes   Silberkaliumzyanid werden in 50 l 2%iger wässeriger Rhodankalilösun bei Zimmertemperatur unter Rühren eingetragen. 



   2. Ein Teil Quecksilbenhodanid und 124 Teile Rhodankalium werden mit   125   Teilen Wasser verrührt und nach eingetretener Bildung des Komplexsalzes mit Wasser auf · l aufgefüllt. Zum Gebrauch wird die Lösung im Verhältnis   1 : 20 verdünnt.   



   3. 4 g Chlormetakresol werden mit der zur Bildung des Natriumsalzes nötigen Menge   10% iger     Natronlaugelösung   versetzt, nach erfolgter Lösung 30 g 10%ige Rhodankaliumlösung zugegeben und mit Wasser auf 100   cm aufgefüllt. Verwendlmg   in Verdünnung 1 : 20. 



   4.7. 5 g l-Phenyl-2, 3-Dimethyl-5-Pyrazolon werden mit   10 cm3 Wasser   gelöst und alsdann mit 
 EMI2.4 
 

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5. 2g o-Oxy-Chinolinsulfat werden in wässerige Lösung mit einer zur Fällung der   Schwefelsäure   nicht ganz ausreichenden Menge von Bariumrhodanid heiss gefällt, von dem abgeschiedenen Barium- 
 EMI3.1 
 Dämpfe werden in eine 50% Rhodankali enthaltende wässerige Lösung bis zur gewünschten Formaldehydkonzentration eingeleitet. 



   Es ist bereits   bekannt, Formaldehydgelatine dadurch herzustellen, da# Formaklehydgelatine-     lösungen   bestimmter Konzentrationen in Gegenwart von   Rhodanalkalien   oder   Rliodanerdalkalien   zu- 
 EMI3.2 
 auf der neuen Erkenntnis, dass Rhodansalze die desinfizierende   Kraft organischer Desinfektionsmittel   zu   steigern vermögen.   Die Herstellung von Formaldehydgelatine in Gegenwart von Rhodansalzen (D. R. P. Nr. 391. 698) wird von vorliegender Erfindung   ausgenommen.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von   Desinfektiousmitteln, dadurch gekennzeichnet, da# an sich   desinfizierende organische Stoffe oder Körper, wie z. B. Phenole, Formaldehyd,   o-Oxyehillolinsulfat,   
 EMI3.3 


Claims (1)

  1. Substanzen anorganische Stoffe oder Körper. wie z. B. Schwermetallsalze, insbesondere solche des Silbers oder Quecksilbers, verwendet werden.
    3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass desinfizierende Metallsalze, z. B. Quecksilberchlorid, welche befähigt sind, mit den zur Aktivierung verwendeten Rhodansalzen Komplexverbindungen, wie z. B. KHg (CNS) zu bilden, mit grösseren Mengen von Rhodansalzen versetzt werden, als zur Bildung derartiger Komplexverbindungen erforderlich sind. EMI3.4 Desinfektionsmittel gewählt werden, welche durch Rhodansalze bei Gegenwart von Lösungsmitteln, insbesondere Wasser, nicht zersetzt werden.
    5. Verfahren nach Patentansprüchen 2 bis 4. gekennzeichnet durch die Verwendung von Silber- alkalizyanid als Ausgangsstoff.
AT110555D 1924-06-27 1925-06-08 Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln. AT110555B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1095994B (de) * 1957-01-22 1960-12-29 Bio Chemie Kade G M B H Desinfektionsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1095994B (de) * 1957-01-22 1960-12-29 Bio Chemie Kade G M B H Desinfektionsmittel

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