<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Bleichen von Zellstoff mit Hypochloriten.
Es ist bekannt, dass die Mehrzahl der Metalle, Metalloxyde und Metallsalze auf die Spaltung der Hypochlorite in Sauerstoff und Chlorid einen fördernden Einfluss ausüben. Besonders die Metalle Eisen, Kupfer, Nickel und Mangan sind hinsichtlich dieser Eigenschaft als Katalysatoren öfter untersucht und geprüft worden.
EMI1.1
und Papierrohstoff dienen, vorsetzlieh mit Armaturen aus säurefester Phosphorbronze ausgestattet, um metallkatalytische Effekte soweit als irgend möglich auszuschalten.
Als völlig neu und fortschrittlich muss daher die Erkenntnis gewertet werden, dass es unter Zuhilfenahme von katalytischen Effekten gelingt, den Bleiobprozess mit Hypochloriten in bisher nicht beobachtetem Masse zu beschleunigen und wirksamer zu gestalten. Es wird mit der bisherigen Auffassung, dass die Gegenwart katalytiseh wirkender Metalle beim Bleichen mit Hypochloriten unter allen Umständen von schädigendem Einfluss sein muss, gebrochen und gerade umgekehrt die technische Ausnutzung einer katalytischen Wirkung zu Nutze gemacht.
Für den ebenbeschriebenen Zweck besonders geeignet hat sich das Nickel als Metall, Metalloxyd oder Metallsalz erwiesen. Es kommt aber für die Durchführung des Verfahrens nicht wesentlich darauf an, dass das anzuwendende Nickel von besonderer Reinheit ist ; es können daher z. B. Nickelsalzlösungen angewendet werden, die statt aus reinem Metall aus Legierungen oder unmittelbar aus Erzen hergestellt sind. In etwas geringerem Masse sind aber auch Kobalt. Kupfer und andere Metalle bzw. deren Verbindungen brauchbar, für sich oder zusammen mit Nickel, soweit diese Metalle analog wie Nickel die Hypochloritzersetzung katalytisch zu beschleunigen vermögen, d. h. bei Gegenwart von Hypochloriten
EMI1.2
chloritsauerstoffes gewährleisten.
Das Verfahren gestaltet sieh technisch überraschend einfach. Der Bleiehflotte wird Gelegenheit gegeben, mit Nickel in Berührung zu treten, wobei sich dunkel gefärbte Niekeloxydverbindungen bilden.
Man kann diese Kontaktwirkung derart herbeitühren, dass einmal-beispielsweise beim Bleichen von Zellstoff-der Stoffbrei über den Nickelkontakt fortbewegt wird, oder man kann die Fortbewegung
EMI1.3
bewerkstelligen. Man kann auch Metallplatten in den Stoffbrei einhängen oder endlich, was am wirksamsten zu sein scheint, der Bleiehflotte Nickelsalze, jedoch in äusserst geringen Mengen, jedenfalls unter 0'5% Ni auf das Gewicht des zu bleichenden Gutes berechnet, zusetzen.
Es ist auch möglich, die Berührung der Hypochloritflotte mit dem Nick81kontakt in vorübergehender Abwesenheit des Bleiehgutes vorzunehmen, etwa derart, dass die durch Saug-oder Druckwirkung aus der Bleichapparatur entfernte Bleichflotte für sieh allein dem Nickelkontakt ausgesetzt wird, um nach Berührung mit demselben dem Bleichgut und der Bleichapparatur alsbald wieder zugeführt zu werden.
Diese Berührung mit dem Nickelkontakt kann fortlaufend gestaltet werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Das Verfahren gestattet in der Durchfiihrungsweise, z. B. bezüglich der Bleiehgeschwindigkeit, Abänderungen dadurch, dass in den Grenzen von 0 bis 60 C das Bleichbad auf irgendeine gewünschte Temperatur eingestellt wird.
Die Wirksamkeit des Nickelkatalysators kann ferner durch Zusatz von Hydroxylionen günstig beeinflusst werden. Die Vermehrung der Hydroxylionenkonzentration der Blchflotte geschieht durch Zusatz von Hydroxyden oder Karbonaten, vornehmlich der Alkalien, 7,. B. durch entsprechende Verstärkung der Alkalität der Bleichlauge.
EMI2.1
beispielsweise Bisulfiten, leicht entfernen lässt, wobei man mit 0#5-1%iger Säure auskommen kann.
Indessen verschwindet diese Verfärbung von selbst, wenn man die Flotte bis zum vollständigen Verbrauch des Hypochlorits sich selbst überlässt.
Das vorliegende Verfahren gestattet somit, unter Ausnutzung einer bisher als zweckmässig nicht erachteten, im Gegenteil als schädlich vermuteten Wirkung, das Bleichen mit Hypochloriten in wesentlich kürzeren Zeiträumen und mit wesentlich verbessertem Erfolg durchzuführen. Zum Bleichen nach dem neuen Verfahren ist nur die Hälfte bis ein Viertel derjenigen Zeit erforderlich, die zum Bleichen nach der bisher üblichen Arbeitsweise benötigt wurde. Das Verfahren ist an sich denkbar einfach und benötigt keine neuen Vorrichtungen oder Abänderungen der Arbeitsweise ; es bedeutet daher in jeder Hinsicht einen wesentlichen technischen Fortschritt.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zum Bleichen von Zellstoff mit Hypochloriten, dadurch gekennzeichnet, dass man die wässerigen Lösungen der Hypochlorite. in, Gegenwart oder in vorübergehender Abwesenheit des von Ligninstoffen zu befreien. den Gutes mit Nickel in Form von Metall, Oxyden oder Salzen in Berührung bringt.