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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Knüpfteppichen.
Die Erfindung betrifft die Verbesserung von Knüpfteppichwebstühlen und bezieht sich insbesondere auf jene bekannte Knüpfvorrichtung, bei welcher auf der einen Seite der Kette die Polfadenspulen, auf der andern Seite die Greifer angeordnet sind, so zwar, dass für die Bildung eines Knotens immer nur eine Knüpfzange erforderlich ist ; um die Knotenbildung zu ermöglichen, werden die Kettenfäden bei der bekannten Knüpfvorrichtung vorübergehend in Dreherstellung gebracht, indem sie in einem Riet geführt sind, dessen Leisten abwechselnd nach der einen und nach der andern Richtung schräg gestellt werden können ; ein Fachwechsel findet während des Knüpfvorganges nicht statt.
Demgegenüber unterscheidet sich das Knüpfverfahren nach der Erfindung vor allem dadurch, dass die Kettenfäden nicht durch besondere Vorrichtungen in Dreherstellung gebracht werden, sondern durch die Greifer selbst, die hiezu ausser der Bewegung senkrecht zu den Kettenfäden auch eine Bewegung in der Richtung der Kettenfäden aufnehmen, ferner dadurch, dass während des Knüpfvorganges ein mehrmaliger Fachwechsel stattfindet.
In der Zeichnung ist die Einrichtung zur Herstellung von Teppichen und Florgeweben mit Perserknoten schematisch in siebzehn Figuren dargestellt.
Der Webstuhl ist ähnlich dem bewährten Axminsterteppichstuhl zur Herstellung von Moquettegeweben und weist eine Reihe von Spulen 1 auf, auf welchen die einzelnen florbildenden Garne 2,2', 2" aufgewickelt sind. Jede der Spulen 1 ist in einer Hülse 3 eingesetzt, die Röhrchen 4, 4', 4"aufweist ; durch diese laufen die Enden 5, 5', 5"der florbildenden Garne 2, 2', 2". Mit 6,6', 6"ist die eine Gruppe von Kettenfäden, mit 7, 7', 7"die andere Gruppe von Kettenfäden bezeichnet. Die Kettenfäden 6,6', 6" der einen Gruppe sind in der Zeichnung mit einem leeren Kreis dargestellt, die Kettenfäden 7, 7', 7" der zweiten Gruppe sind in der Zeichnung mit einem Kreis und eingezeichneten Kreuz dargestellt.
Die Spule 1 ist auf der einen Seite der Kettenfäden angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kettenfäden ist eine Greifvorrichtung 10 vorgesehen, deren doppelter Greiferkamm mit Zähnen versehen ist. Die Kämme sind so übereinandergeordnet, dass je zwei Zähne gleichsam eine Pinzette bilden, oder es ist statt dessen ein einfacher Greiferkamm mit Zähnen 11, 11', 11"versehen, die an ihren Enden einen Greifermechanismus (Zähne 12, 12', 12") tragen. Letztere Ausführungsform ist in der Zeichnung dargestellt. Der Greiferkamm ist mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Steuerung gekuppelt, die den Greiferkamm einerseits in den Pfeilrichtungen p und q, das ist quer zu den Kettenfäden, und anderseits in den Pfeilrichtungen r und s, das ist senkrecht zu den Bewegungen p und q, steuert.
Ausserdem wirkt auf die Greifmittel12, 12', 12"-eine in der Zeichnung gleichfalls nicht dargestellte Steuerung ein, die im vorbestimmten Augenblick die Greifermaule öffnet und in vorbestimmten Phasen des Herstellungsverfahrens die Greifermaule wieder schliesst bzw. nach ersterwähnter Art den doppelten Greiferkamm von-und zueinander bewegt.
In Fig. 1 ist die Anfangsstellung der wichtigsten Teile des Webstuhles zur Durchführung des neuen Verfahrens dargestellt. Die Enden 5, 5', 5"der florbildenden Fäden 2, 2', 2"ragen ein kurzes Stück aus den Röhrchen 4, 4', 4" heraus. Die Kettenfäden 6,7 bzw. 6', 7'bzw. 6", 7"sind geschlossen.
Hiebei befinden sich die Kettenfäden 7,7', 7"genau gegenüber den Enden 5, 5', 5"der florbildenden Fäden. Wie Fig. 2 zeigt, werden zunächst die Kettenfäden geöffnet, u. zw. derart, dass die Kettenfäden 6,6', 6"der einen Gruppe in der Richtung zur Spule 1, die Kettenfäden'I, 7', 7" der zweiten Gruppe
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Mitte zwischen den Kettenfäden 7,7', 7". Von der Stellung gemäss Fig. 3 wird der Greiferkamm 10 von seiner Steuerung in der Pfeilrichtung p verschoben, bis die Greiferzähne 11, 11', 11"gegenüber den Enden 5, 5', 5"der florbildenden Fäden sich befinden.
Die seitliche Verschiebung des Greiferkammes in der Pfeilrichtung p besitzt bei dem Ausführungsbeispiel das Mass des einundeinhalbfachen Abstandes zweier Greiferzähne. Bei der Bewegung des Greiferkammes in der Pfeilrichtung p schlagen
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Dreherstellung gebracht (Fig. 4). Der Greiferkamm wird nunmehr in der vorgeschobenen Stellung ein kurzes Stuck in der PfeIlrichtung r bewegt, wobei sich in die geöffneten Maule 12, 1M', 13'''des
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Das Wechseln des Faches (Fig. 8 und Fig. 12) während des Fimsehlingens der Garnfäden um die Kettenfäden, also während der Bildung des Knotens, bewirkt ein Zerren der Garnfäden und bezweckt ein inniges Einknüpfen der Flornoppen.
Die im vorstehenden beschriebenen Phasen des Verfahrens sind nur des besseren Verständnisses halber so im einzelnen angegeben. Bei der praktischen Durchführung können insbesondere die einzelnen Bewegungen des Greifers, das Fachwechseln und die übrigen Verfahrensmassnahmen so kombiniert werden, dass mit einigen vollkommen fliessenden Bewegungen rasch und auf einfache Weise eine Reihe
Perserknoten nach der andern eingeknüpft werden kann.
Das Verfahren gestattet das Verwenden von Greifen mit grossem Zahnabstand, wodurch die
Greifer massiv ausgeführt werden können und Bruch und Verbiegung der Greifer verhindert wird. Durch aie. eigenartigen Stellungen der Kettenfäden wird zwischen den Kettenfäden ein doppelt so grosser
Spielraum geschaffen, was ein gutes Durchgehen der Greifer durch die Kettenfäden gewähleistet.
Die nach dem Verfahren und mit der Einrichtung gemäss der Erfindung hergestellten Teppiche und Florgewebe mit Perserknoten zeigen die Struktur der handgekniipften Teppiche. Hiebei gewährleistet die Erfindung gegenüber der Handarbeit den Vorteil einer unvergleichlich rascheren Herstellung . von Teppichen sowie. den Vorteil der vollkommenen Zwangläufigkeit.
TATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfharne zum mechanischen Herstellen von Kuüpfteppichen, bei dem die von der einen Seite der Kette von den Fadenführern dargebotenen Polfäden von den an der andern Seite der Kette gelegenen
Greifern erfasst und durch das Fach gezogen werden und'die Kettfäden bei der Bildung der Knoten vor- übergehend in Dreherstellung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer ausser ihrer
Bewegung senkrecht zur Ebene der Kettfäden auch eine Bewegung in der Schussrichtung ausführen, letztere zu dem Zwecke, die Kettfäden in Dreherstellung zu bringen.
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