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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 10567.
KARL GEORG BUGKEL iN WIEN.
Kautschukbeutet zur Aufnahme der aus einem künstlichen After austretenden Fäces.
Vorliegende Erfindung betrifft einen Kautschukbeutel zur Aufnahme der aus einem künstlichen After austretenden Fäces. Bisher hat man für Leidende, welche die Fäces durch einen künstlichen After abscheiden, allgemein die in Fig. 1 der umstehenden Zeichnung dargestellte Vorrichtung verwendet, welche aus einer, durch eine den Bruchbändern ähn-
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durch einen engen Hals verschraubten Blase besteht.
Die harte Pelotte, welche mit ziemlich bedeutendem Drucke auf die Narbe niedergepresst wird, verursacht der Person ungemeine Schmerzen, dichtet aber trotzdem nicht genügend auf dem Körper, so dass bei leichterem Stuhlgang rings um den Pelottenrand Faces austreten und den Körper und die Wäsche beschmutzen. Ausserdem findet bei schwererem Stuhlgang zumeist ein Verstopfen des engen Halses statt, so dass auch in diesem Falle ein seitliches Ausquetschen der Fäces erfolgt. Schliesslich ist noch als besonderer Nachteil hervorzuheben, die sehr schwere, stets unvollkommene Reinigung der Blase und der Umstand, dass beim Liegen des Patienten die Vorrichtung nicht funktioniert, indem durch das Federband die Pelotte von der Narbe abgedrückt wird und letztere freilegt, so dass der Fäcesabscheidung freie Bahn gelassen ist.
Dass infolge dieser Nachteile diese Vorrichtung von den Leidenden nicht gerne benutzt wird, ist wohl einleuchtend, und der Erfinder hat in Erkenntnis obiger Nachteile einen neuen Kautschukbeutel konstruiert, welcher allen diesen Übelständen abhilft. Dieser neue Beutel ist auf umstehender Zeichnung in zwei Ansichten, und zwar in Fig. 2 von der beim Gebrauch vom Körper abgewendeten und in Fig. 3 von der dem Körper zu-
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Körper in schaubildlicher Darstellung.
Der Beutel besteht, wie ersichtlich, aus einem entsprechend dimensionierten, zweckdienlich mit Ohren ausgestatteten Hartgummiring a, der auf einer Seite eine aus einem weichen, geschmeidigen Kautschukring gebildete Einlage b (Fig. 2), auf der anderen Seite eine mehr oder weniger gleichweite, mit ihrer Mündung sich vollkommen an die Ringoffnung anschliessende Blase c, vorzugsweise aus Gummi oder anderen dichten Material
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der Gurten ; besitzt eine senkrecht zu ihr stehende, vorzugsweise elastische Gurte JT, die an ihrem Ende einen Haken oder Karabiner trägt.
Beim Gebrauch wird der Beutel derart auf die Narbe des künstlichen Afters gelegt, dass der Ring dieselbe vollständig umgrenzt und auf die umliegenden, gesunden Körperpartien dicht aufliegt, während die Blase frei herabhängt. Die seitlichen Gurte 78 werden nun von rückwärts um den Körper geschlungen und die Riemenenden unter entsprechender Spannung auf den Kopf f aufgesteckt. Die hbrabhängende Gurte k wird von rückwärts zwischen den Beinen nach vorne gezogen, vorne nach aufwärts geführt und in den Ring eingehängt.
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Durch die Elastizität der Gurte h, h und k wird der Ring b dicht an den Körper angedrückt, ohne Schmerz zu verursachen, und es können somit die durch die Narbe austretenden Fäces in die Blase c gelangen, ohne den Körper oder gar die Wäsche zu beschmutzen. Der Beutel kann durch Lösen der Verschlüsse leicht abgenommen und gereinigt werden, wobei die gleiche Weite der Blase ein Umkehren derselben und somit leichtes Reinigen mittels Schwammes-der leicht mitgeführt werden kann-gestattet. Der Beutel kann auch bei Nacht, bezw. wenn die leidende Person liegt, getragen werden, da sie durch die Gurten stets gleichmässig an die Narbe angedrückt erhalten wird.