<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT ? 10427.
MOISE RIVOLLIER ix EASTON (V. ST. A.).
Muster-Aufrauh-oder Schneidmaschine für Bänder oder andere Stoffe.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Maschine, mittelst welcher die Oberflächen eines Tuches oder stoffes so behandelt wird, dass auf derselben gefällige Effekte oder Muster entstehen. Letztere können dabei in jeder beliebigen Zeichnung her-
EMI1.1
betreffenden Vorrichtung.
Auf der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 eine Vorderansicht der Maschine, Fig. 2 eine Rückansicht derselben dar ; Fig. 3 zeigt die Maschine von der Unken Seite der Fig. I. Fig. 4 dieselbe von der rechten Seite der Fig. 1 aus gesehen. Fig. 5 ist eine Oberansicht der ganzen Maschine, Fig. 6 eine Seitenansicht. des Messers, Fig. {eine Oberansicht desselben und Fig. 8 eine perspektivische Ansicht der Messerklammer. Die neue Maschine kann für Bänder der verschiedensten Breiten oder für Kleiderstoffe etc. benutzt werden,
EMI1.2
ist noch eine Klammer 28 vorgesehen, in welcher das Messer 29 leicht auswechselbar durch die Flügelschraube 30 festgehalten wird.
Da die Form der Figuren oder Muster, die auf den Stoff aufgebracht werden sollen, von der Form der Schablonen der Walze oder sonstigen Führugnselemente, über welche
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
oder ein Kettenrad 84 sitzt.
- Die Oberfläche der Walze 81 ist in geeigneter Weise gegossen oder ausgeschnitten bezw. so geformt, dass sie ein bestimmtes Muster oder eine Reihe von solchen dargestellt, d. h. sie enthält Gruppen von kreis-oder geradlinig verlaufenden Nuten oder Rippen, welche Blumen oder dgL darstellende Reliefs bilden.
An Stelle der Walkie 31, welche zwar ohne Zweifel das geeignetste Element als Musterträger ist, kann als solcher auch eine flache oder besser eine leicht gewölbte Scheibe oder Platte zur Verwendung kommen. Die Walze oder das mit flacher bezw. leicht gewölbter Fläche versehene Element ist deshalb als Grundelement anzusehen, indem sich beide gleichmässig gut dazu eignen, ein Muster aufzunehmen und dabei nur bestimmte Teile des Stoffes in erhabene, für die Bearbeitung durch das Messer geeignete Stellung zu bringen.
In Fig. 1 sind auf der Walze 31 kreisrunde Rippen 36, in Fig. 2 dagegen kreisförmige Nuten 37 vorgesehen, und ist klar ersichtlich, dass bei Benutzung von irgend welchen Ornamenten, beispielsweise Blumen, Blättern etc. die Oberfläche des Stoffes an den Umrissen dieser Ornamente aus der ührigen Fläche leicht ausgedrückt wird und deshalb nur diese höheren Stoffstellen von dem Messer berührt werden, während der übrige Teil des Stoffes in seiner gewöhnlichen Höhenlage verbleibt.
Um das zu bearbeitende Material, d. h. entweder die Bänder oder den Kleiderstoff in richtiger Weise durch die Maschine hindurchzuführen, oder so unter das Messer zu bringen, dass dieses nur die erhöhten Stoffstellen berührt, ist eine Stoffstreck-und Zu- führungsvorrichtung irgend einer beliebigen Ausführungsform vorgesehen. Der Kleiderstoff oder das zu bearbeitende Band wird in ein hinten an der Maschine angebrachtes Gefäss eingebracht und das Ende des Stoffes zwischen die beiden Walzen 38 und 39, welche in von der Plattform 2 nach unten ragenden Ständern 40 gelagert sind, hindurch auf die
Walze 41 aufgebracht, welche in den an der Plättformkante befestigten Lagerböcken 42 gelagert ist.
Auf der Walze 41 sind feststellbare Führungsringe 43 (Fig. 2) verschiebbar aufgesetzt mittels welcher der zu bearbeitende Stoff zu beiden Seiten durch die Maschine hindurch gerade geführt wird.
Von der Walze 41 läuft das Tuch unten an der Welle 44 vorbei, welche von den
Rändern 45 gestützt, ebenfalls mit. seitlich verschiebbaren Stellringen 46'zur Führung des
Tuches etc. versehen ist. Von hier gelangt das Tuch zur Musterwalze 31 und von dieser zur Führungswelle 47, welche von auf der Plattform 2 befestigten Stützen 48 getragen wird.
Um aber den Tuch-oder Bandstroifcn in steter Berührung mit der Musterwalze zu halten, muss das Ende desselben beim Verlassen der Maschine festgehalten werden. Diesem
Zwecke dienen die Walzen 49 und 50, von denen die letztere mit kleinen Nadelspitze bedeckt ist, welche dem endlosen Tuchstreifen 51 betätigen. Die Achse der Walze 50 ist um das Stück 52 nach einer Seite hin verlängert und trägt ein Kettenrad 53, welches mit dem Kettenrade 54 durch eine Kette 55 verbunden ist. Das Kettenrad 54 sitzt auf der Welle 56, deren äusseres Ende das Sperrad 57 trägt. Ausserdem sitzt noch auf der
EMI2.2
dem Kettenrad 34 in Verbindung steht.
Es ist wünschenswert, das Tuch oder Band im
Einklang mit der Verschiebung des von dem hin-und herbewegten Schieber 19 getragenen
Messers zu bewegen, und dienen diesem Zwecke die Kettenräder 34, 53, 54 und 59. Die
Antriebskettenräder 54 und 29 worden von dem Sperrade 57 betätigt, welches seine Be- wegung von der Antriebswelle 5 aus mittels eines auf dieser befestigten, theilweise ge- zahnten Rades 60 erhält. Letzteres besitzt nur einen einzigen Zahn, welcher bei jeder
Umdrehung des Ra. des 60 bezw. der Antriebswelle 5 gegen das eine Ende eines um die
Welle 56 drehbaren, auf dieser neben dem Sperrade 57 aufgesetzten Doppelhebels 61 einmal anschlägt und diesen betätigt.
Das andere Ende 62 (Fig. 4) des Hebels 61 wird durch eine Spiralfeder 63 angezogen und so das erst erwähnte Ende in steter Berührung mit dem Umfange des Rades 60 gehalten. Eine Klinke 64 am oberen Ende des Hebels 61 kommt nach und nach mit allen Zähnen des Sperrades 57 zum Eingriff. Nach jeder Um- drehung der Welle 5 wird also das obere Ende des Hebels bewegt, so dass die hier befestigte Klinke eine kleine Drehung des Sperrades 57 und durch dieses auch eine solche der Kettenräder 54 und 59 veranlasst. Mit diesen drehen sich dann auch ihre Wellen, so dass der zu bearbeitende Stoff bei jeder Hin- und Herbewegung des Messers eine Vorwärtsverschiebuug erleidet, und auf diese Weise stets eine noch unbearbeitete Stoffstello
EMI2.3
<Desc/Clms Page number 3>
Hiedurch oder durch eine andere entsprechende Vorrichtung läuft das'Band oder Tuch derart durch die Maschine, dass von dem Messer aus parallele Schnitte in die erhöhten Stellen desselben eingedrückt werden, vond enen jeder Schnitt oder Meseerlauf gleich weit von dem vorherigen entfernt ist. Durch die Schnitte wird ein Teil der Stoffoder Bandfasern frei, so dass ein Pelz von gleicher Haarlänge entsteht von einer Form oder Gestalt, welche derjenigen des Musters oder der Schablone auf dem Grundelement bezw. auf der Musterwalze entspricht.
Die Pleuelstange 117 ist an ihrem freien Ende mit einem Längsschlitz 65 versehen, in welchen der Stift 66 des Schiebers 19 an beliebiger Stelle befestigt werden kann. Auf diese Weise ist auch der Hub des Schiebers 19 verstellbar und kann so gerichtet werden, dass die Verschiebung des Messers nicht die Grenzen der Musterbreiten auf dem Grund- element 31 überschreitet. Das Messer 29 selbst kann in jeder beliebigen Weise in seiner
Stellung festgehalten werden. Bei der gezeichneten Ausführungsform ist die obere Kante des Messers nur mit einem einzigen Einschnitt 67 versehen, doch können auch um das
Messer in Längsrichtung zu verstellen eine Anzahl solcher Einschnitte vorgesehen sein.
Die Spitze 35 des Messers ist nach abwärts gebogen, so dass es mit sehr scharfer Schneide auf dem zu bearbeitenden Tuch aufliegt. Da die ungeschnittenen Stellen des letzteren ihre ursprüngliche Beschaffenheit beibehalten, während die geschnittenen Fasern sich nach auf- wärts emporrichten, so entsteht ein Sametmuster gleichmässiger bezw. dauerhafter Art,
Grosse Mengen von Band oder Tuch beliebiger Breite können gleichzeitig bearbeitet werden. so dass die Kosten des fertigen Fabrikates sehr geringe sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Muster-Aufrauh-oder Schneidmaschine für Bänder oder andere Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dass ein geeignetes Gestell eine auf ihrem Umfange das betreffende Muster erhöht oder vertieft tragende Musterwalze trägt, gegen welche der zu bearbeitende Stoff allmählich vorbeigleiten gepresst oder gedrückt wird, wobei geeignete Elemente die gleich- zeitige Bewegung der Musterwalze und des Stoffes veranlassen und eine sich hin-und herverschicbende Schneid vorrichtung die erhöhten Stoffstellen bearbeitet, die anderen Stellen dagegen unverändert belässt, zum Zwecke ein der Schablone auf der Musterrolle ent- sprechendes Ornament in den Stoff einzuschneiden.