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Verfahren und Vorrichtung zur Verstemmung von Längs-und Hundnähten von Dampf- kesseln, Druckbehältern u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich a'. if ein Verfahren zur Verstemmung von Längs- und Rundnähten an Dampfkesseln, Druckbehältern u. dgl. Bisher warde eine derartige Verstemmung von Hand mit einem einfachen Werkzeug oder mittels eines schlagweise wirkenden Pressluftstemmers vorgenommen. Die Güte dieser Hacdbearbeitung ist einerseits in hohem Masse von der Geschickìichkcit des Arbeiters abhängig und anderseits ist diese Art der Verstemmung ausserordentlich zeitrauberd. Es kommt hinsichtlich der Arbeitsgüte ferner nicht nur dara'lf an, dass eine befriedigende Dichtung erzielt wird, sondern diese muss a, ich unter möglichster Schonung des Kesselbleches herbeigeführt werden.
In dieser Beziehung entspricht die Verstemmung von Hand z. folge der hietei bestehenden Gefahr einer gewaltsamen Behandlung dee-Bleches durchaus nicht den zu stellenden Forderungen. Es hat sich gezeigt, dass Einkerbungen oder Quetschungen des Bleches im Zusammenhang mit nachfolgender Erwärmung die betreffenden Stellen spröde machen, was wiederum der Anlass zu Brucherscheinungen und Rissbildungen sein kann.
Das Verfahren nach der Erfirdung ist von den angegebenen Mängeln frei und entspricht in bezug auf Zeitersparnis, Schonung des Bleches, Güte der Abdichtung und Urabhängigkeit vom Arbeiter den neuzeitlichen, durch den Bau von Höchstdruckkesseln gesteigerten Anforderungen an die Herstellung von Kesselnähten u. dgl. Kennzeichnend für das neue Verfahren ist, dass die Verstemmung mittels Abwälzen von Stemm-oder Profilrollen längs der Nähte erfolgt. Die Zeichnung veranschaulicht Ausführung- beispiele von Vorrichtungen zur Ausführung dieses Walzverfahrens.
An Hand der Fig. 1-3 soll zunächst eine Stemmvorrichtung für Rundnähte beschrieben werden.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Stemmvorrichtung ; sie'zeigt den Bearbeitungsvorgang an der überlappten Rundnaht zweier Kesselschüsse. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B, Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie C*-Z) der Fig. 1.
Erfindungsgemäss wird der Stemmdruck durch das Anpressen zweier um die Überlappung zueinander versetzter, gegenüberliegender, sich drehender Stemmrollen erreicht. Die Stcmmrollen wälzen sich auf etwa einem Drittel des Kesselumfanges an den Stemmkanten des Schusses mehrmals in hin und hergehender Bewegung ab, bis die Verstemmung vollzogen ist, worauf die anschliessenden Drittel des Kesselumfanges entsprechend bearbeitet werden. Die Bearbeitung eines Umfangsteiles geht dabei stufenweise vor sich, indem die Rollen nach jedem Hin-und Hergang entsprechend dem Fortschreiten der Materialverschiebung um ein kleines Stück näher an die Kanten heranrücken, um den Stemmdruck von neuem ausüben zu können.
Ein U-förmig gebogenes Rohr trägt auf seinen beiden Schenkeln 1 urd 2 je einen Support 3 und 4, auf welchem mit Hilfe einer Gcgenlagerleiste 5 und eines verstellbaren Anschlagbolzens 6 ein die Stemmrolle 7 antreibender Motor 8 gelagert ist. Als Antriebmaschine für die Stemmrollen kann jeder beliebige Motor verwendet werden, der sich durch gerirges Gewicht und Handlichkeit auszeichnet ; dies kann z. B. ein Motor sein, der entweder elektrisch oder mittels Pressltft angetrieben wird. In letzterem Falle kann man zweckmässig eine Pressluftbohrmaschine verwenden ; da eine solche in jeder Kesselschmiede bereits vorhanden ist, so dass die Kosten einer Neuanschaffung fortfallen. In den Ausführungsbeispielen der Zeichnung ist eine solche vorausgesetzt worden.
Zufolge der Drehung der Bohrspindel und der mit ihr festverbundenen Stemmrolle gleitet die letztere unter Mitnahme der ganzen Vorrichtung an der Stemmkante des Kesselbleches entlang. Der Support ist auf dem Rohr verschiebbar, u. zw. erfolgt die Verschiebung zwangläfig durch ein a f einer Schneckenwelle 9 sitzerdes Sternrad 10,
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einen festen Anschlag 12 schlägt, wodurch das Sternrad- 10 entsprechend seiner Teilung eine Drehung erfährt, die sich auf die Schnecke 13 überträgt. Mit Hilfe einer in die Schnecke eingreifenden, auf dem Rohr befestigten Zahnstange 14 schiebt sich der Support infolgedessen um ein kleines Stück weiter.
Die Anschläge 12 werden in. geeigneter Weise inner-und ausserhalb des Kessels befestigt. Um die beiden Schenkel 1 und 2 des Rohres stets im gleichen Abstand von der zwischen ihnen liegenden Kesselwand 11
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schoben werden kann. Der Bügel stützt sich mit den an ihm befestigten Rollen 17 auf die Kesselwand.
Fig. 4-8 stellen ein Ausführungsbeispiel einer Stemmvorrichtung für Kessellängsnähte dar. Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung ; sie veranschaulicht den Bcarbeitungsvorgang an einer doppelt gelaschten Längsnaht eines Kesselschusses. Fig. 5 ist eine Ansieht der Antriebsvorrichtung mit der Lagerung des Führungsrohres. Fig. 6 zeigt eine besondere Ansicht des unteren Schlittens in Arbeitsstellung. Fig. 7
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rohr erkennen lässt.
Auf den beiden Schenkeln 20 und 21 des U-förmig gebogenen Führurgsrohres ist je ein Schlitten 22 bzw. 23 in einer an dem Schenkel befestigten Führungsleiste 24 verschiebbar. Der Schlitten trägt zwei Stemmwalzen 25 und 26 (Fig. 6), deren Zapfen 27 und 28 im Schlitten schwenkbar gelagert sind. Mittels
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(Fig. 5) mittels eines endlosen Seils in gegensätzlicher Bewegung zueinander auf den beiden Schenkeln des Rohres hin und her geschoben, wobei die Rollen oder Walzen den Stemmdruok auf die Stemmkanten der Lasehe übertragen.
Als Antriebsmotor ist wieder eine Pressluftmaschine 30 vorgesehen, derenDrehung durch das Winkelräderpaar 31 (Fig. 5) auf eine feste Seilscheibe 32 übertragen wird ; auf der Antriebs-
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motor etwa durch einen Elektromotor oder durch andere Vorrichtungen ersetzt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verstemmung von genieteten Längs-und Rundnähten von Dal11pfkesseln, Dmck- behältern u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die Verstemmung durch Abwälzen von Stemm-oder Profilrollen (7) längs der Nahtkanten erfolgt.