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Künstliches Kniegelenk.
Die künstlichen Kniegelenke, welche bisher unter Benutzung von Scharniergelenken hergestellt werden, besitzen den Nachteil, dass sie sich schnell abnutzen, weil die Stützfläche der Gelenkachse nur schmal ist, und dass vor allem die Standfestigkeit bei abgebeugtem Knie fehlt. Zur Vermeidung dieser Mängel der bisher gebräuchlichen Scharniergelenke sind Gleitgelenke vorgeschlagen worden, bei denen die zusammenstossenden Enden des Ober- und Unterschenkels teils aufeinander sich abrollen, teils aufeinander gleiten, wie es dem natürlichen Vorgange beim Beugen des Knies entspricht. Hierbei wird zwar eine grössere Auflager- fläche geschaffen. Diesem Vorteile stehen aber schwerwiegende Mängel gegenüber.
Das Gelenk
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teile nur durch ein verwickeltes System von gelenkig miteinander verbundenen Schlienen herbeiführen lässt. Dazu kommt, dass das Gelenk nicht oder nur auf umständliche Weise nachstellbar ist. Ferner wandert beim Beugen des Knies der obere Teil nach vorn und die
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Gegenstand der Erfindung ist ein mit Scharniergelenk ausgestattetes Kniegelenk, bei welchem sowohl die Mängel der bisher bekannten Seharniergelenke, als auch die Mängel der Gleitgelenke vermieden sind.
Auf der Zeichnung ist das nene Kniegelenk in einer beispielsweisen Ausführngsform dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen das Gelenk von der Seite und von vorn gesehen. Der Ober-und Unterschenkel selbst, in welche die Gelenkteile eingebaut sind, ist im Schnitt dargestellt. Fig. 3
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der Krümmung des Oberteiles 2 entspricht. Der letztere berührt daher den Unterteil an zwei zu beiden Seiten der senkrechten Mittelachse der Gelenkteile liegenden Punkten 5 und 6 (Fig. 3). In dem oberen Gelenkteil 2 ist konzentrisch mit der kreisförmigen Begrenzungsfläche ?' ein Bolzen 8 vorgesehen. Auf jedem Ende dieses Bolzens sitzt ein gabelförmiger Bügel 9
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und Muttern 17, 18 besitzen, die sich gegen die Ansätze J'a, 16 aulegen und durch Aus- schnitte 2 3,, 3 in der Wandung des Unterbeines zugänglich gemacht sind.
Mit Hilfe der
Muttern können die Bügel 9, 10 nach abwärts gezogen und der Oberteil 2 unter Vermittlung des Bolzens 8 gegen den Teil 4 gepresst werden.
Jede Abnutzung des Gelenkes lässt sich durch Nachziehen der Muttern leicht ausgleichen.
Ausserdem stützen sich die beiden Gelenkteile. 3 und 4 schon durch das Körpergewicht derart fest aufeinander, dass eine Verdrehung des Oberteiles gegenüber dem Unterteil über das gewollte Mass hinaus auch bei geheugtem Kuie nicht stattfiudet. Der Bolzen 8 dient bei diesem
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Gelenk nur als Drehzapfen für den oberen Gelenkteil, nicht aber auch wie bei bekannten Scharniergelenken zur Aufnahme des Stützdruckes.
Das neue Gelenk gestattet eine beliebig starke Belastung des gebeugten Knies, solange das Bein durch den Fuss noch unterstützt ist. Bei Benutzung dieses Gelenkes wird daher das Heben der Schultern vermieden, was bei nicht belastungsfähigen künstlichen Beinen zu beobachten ist, der Gang wird natürlicher, die Körperkräfte werden geschont und ein Stürzen des Invaliden verhindert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Künstliches Kuiegelenk, dadurch gekennzeichnet, dass das kreisbogenförmig begrenzte Ende des oberen Gelenkteiles (2) von einem Gelenkbolzen (8) durchsetzt ist und sich an zwei Stellen auf das entsprechend ausgehöhlte Ende C) des unteren Gelenkteiles stützt, mit dem es durch Verbindungsmittel ( j ! 0.) zusammengehalten wird, welche von den Enden des Gelenkbolzens zu den Enden von zwei vor und hinter dem Unterschenkelteil angeordneten Querstücken (11, 12) führen, (he mit dem Unterschenkelteil verstellbar verbunden sind.