AT100534B - Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel. - Google Patents

Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel.

Info

Publication number
AT100534B
AT100534B AT100534DA AT100534B AT 100534 B AT100534 B AT 100534B AT 100534D A AT100534D A AT 100534DA AT 100534 B AT100534 B AT 100534B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
mouth
muscles
movement
healthy
corners
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Alfred Dr Fuchs
Maximilian Ing Pfeffer
Original Assignee
Alfred Dr Fuchs
Maximilian Ing Pfeffer
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Alfred Dr Fuchs, Maximilian Ing Pfeffer filed Critical Alfred Dr Fuchs
Application granted granted Critical
Publication of AT100534B publication Critical patent/AT100534B/de

Links

Landscapes

  • Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Vorrichtung zur Betätigung einseitig   gelähmter     Gesichtsmuskel.   



    Wie bekannt, besteht eine Methode gelähmte Muskel wieder aktiv zu machen darin, dass die erkrankten Muskel durch äussere Kräfte wiederholt passiv bewegt werden und dadurch langsam wieder zur selbsttätigen Kraftäusserung fähig werden. 



  Auch bei der Gesichtsmuskulatur wäre diese Methode bei einseitiger Lähmung anwendbar, wobei die äusseren Kräfte beispielsweise durch die eigene Hand oder durch motorisch bewegte Apparate abgegeben werden könnten. Viel wirksamer ist es für den Genesungsvorgang, wenn der kranke Muskel durch den noch gesunden symmetrischen Muskel betätigt wird, weil hiebei die zugehörigen Nervenund Gehirnpartien auch herangezogen werden und somit der natürliche Vorgang bei Betätigung der Muskulatur beschleunigt wird. 



  Zu diesem Zwecke dient der Gegenstand der vorliegenden Erfindung, welche nachstehend beispielsweise beschrieben ist. 



  Der Apparat soll der Aufgabe dienen, bei einseitiger Gesichtslähmung die Muskulatur, welche den Mund verengt oder verbreitert, wieder zur Funktion zu bringen, wenn die eine Hälfte gesund ist. 



  Zu diesem Behufe werden zwei Schnüre oder dünne leicht biegsame Drahtseile (Fig. 1) Ci, Cjj, an einem Ende mit je einem flachen Häkchen & i, aus einem Blechstreifen versehen und diese Häkchen in die Mundwinkel eingelegt. Die Schnüre sind durch je ein Rohr r1, r2 durchgezogen, welche beiden Rohre an einem Ende bei a zu einem einzigen gemeinsamen Rohr R auslaufen. Statt der Rohre r i, können auch biegsame Metallschläuche oder Spiralen verwendet werden. Das gemeinsame Rohr ist zweckmässigerweise immer ein glattes Metallrohr oder sonst eine Führungsschiene für das Gleitstück G, an welchem die beiden Schnüre befestigt sind. Am andern Ende des Gleitstückes G greift eine mit einer Spannschraube versehene Feder F ein. Die beiden Rohre , sind in der Nähe der Häkchen von einem Metallstreifen umfasst und fest miteinander verbunden.

   Wird nun dieser Metallstreifen an die Oberlippe angelegt, durch ein um den Kopf gewundenes Band unverrückbar befestigt und werden die Rohre um den Kopf herum gelegt, so dass das gemeinsame Rohr R sich hinter dem Kopf befindet, so zieht die Feder F vermittelst der Schraube und der Häkchen die Mundwinkel auseinander. Bewegt nun der Kranke den einen gesunden Mundwinkel gegen die Gesichtsmitte, also im Sinne der Mundverengung, so spannt er mit der Schnur und dem Gleitstück G die Feder F, so dass ihr Zug auch auf die andere Schnur nachlässt und die kranke Mundhälfte entspannt ; infolge ihrer natürlichen Elastizität wird sie sich gleichfalls zur Gesichtsmitte bewegen, somit den Mund schliessen. Umgekehrt wird beim Verbreitern des Mundes der gesunde Mundwinkel die Feder F freigeben und ihre Zugkraft spannt dann auch die kranke Mundhälfte auseinander.

   Das Wesentliche an dieser Erfindung ist, dass der an dem Mundwinkel befestigte Teil der Vorrichtung mechanisch durch Zugschnüre, Stangen, Hebel oder Rollen derart mit dem an dem andern Mundwinkel anliegenden Teil in Verbindung gebracht wird, dass beide Teile zwangläufig symmetrische Bewegungen ausführen müssen. Zweckmässigerweise wird hiebei die Bewegung im einen Sinne durch die Kraftäusserung des Muskels, die Bewegung im andern Sinne durch die Feder F bewirkt. 



  Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung, welche statt Zugschnüre oder Seile, Hebel verwendet. hl und h2 sind zwei mit Häkchen fur die Mundwinkel Ntt, m2 versehene Winkelhebel, welche um die Zapfen z1 und Z2 drehbar sind. Die Drehpunkte sind auf einer gemeinsamen mit Gurt an die Oberlippe anzuschnallenden Metallplatte befestigt. Auf derselben Platte befindet sich die Führung R mit dem Gleitstück G, welches mit zwei kleinen Zugstangen el und C2 an den Endpunkten M, ? 2 an den Winkelhebeln angebracht ist. Die Feder F ist mit Schrauben nachspannbar und bewirkt eine gleichzeitige und gleich-   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 mässige Verdrehung beider Hebel im Sinne der Mundöffnung. Die Schliessung erfolgt durch den Muskel des gesunden Mundwinkels. Die Einrichtung nach der letzten Ausführung ist vor dem Kopfe anzubringen. 



   Eine weitere Ausführung nach dem gleichen Prinzip (Fig. 3) unterscheidet sich von den beiden vorbeschriebenen dadurch, dass ein Teil des Apparates und insbesondere der Drehpunkt der Hebel in die   MundhöhMung gebracht werden   und durch einen an die Oberlippe gedrückten und um den Kopf   angeschnallten Bügel in ihrer Lage festgehalten wird. Durch die Feder F, Gleitstück G und die Zugstangen Ci   und   C2   werden die beiden Winkelhebel gleichmässig nach aussen gedreht, so dass sie bestrebt sind, die Mundwinkel auseinander zu ziehen. Beim Zusammenziehen des einen Hebels geht auch der zweite Hebel gegen die Mittellinie des Apparates. 



   Andere bei Gesichtslähmung   vertagende   Muskel sind die Stirnmuskel, welche die Auf-und Abwärtsbewegung der Stirnhaut und den Lidschluss vermitteln. Auch diese Muskel können mit einem ganz analog gebauten Apparat zur Funktion gebracht werden. Der Apparat sieht dem in Fig. 1 dargestellten gleich. Nur laufen die beiden Rohre rl und   r2   statt auseinander parallel und statt der Häkchen befinden sich am Ende der Seile kleine Lederfleckehen, welche je an einer Stirnhälfte mit einem Heftpflaster oder anderswie an der Haut befestigt werden. Auch hier überträgt sich die Bewegung der gesunden Stirnpartie in Richtung und Grösse gleich auf die kranke Stirnhälfte. Wie bei allen andern beschriebenen Vorrichtungen müssen die übrigen nicht beweglichen Teile des Apparates zum Kopfe in unverrückbarer Lage festgehalten werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel, dadurch gekennzeichnet, dass der kranke Gesichtsmuskel mit dem symmetrisch gelegenen gesunden Muskel unter Verwendung bekannter mechanischer Mittel, wie Schnüre, Seile, Hebel od. dgl., derart in Verbindung gebracht wird, dass die Bewegung des gesunden Muskels sich in gleicher Grösse und symmetrischer Richtung auf den kranken Muskel überträgt.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere bei Verwendung nachgiebiger Übertragungselemente, wie Schnüre oder Seile, die Bewegung im einen Sinne durch den gesunden Muskel, im entgegengesetzten Sinne durch eine Feder bewirkt wird.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer zwangsweisen gleichartigen Bewegung eine Führung (R) und ein gemeinsames Gleitstück (G) verwendet wird, an welchem die auf die beiden Gesichtsmuskel wirkenden Zugorgane befestigt sind.
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur speziellen Verwendung für die Muskulatur der Mundwinkel, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drehpunkte der auf die beiden Mundwinkel wirkenden Winkelhebel im Innern der Mundhöhle zu liegen kommen.
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3 zur speziellen Verwendung für die Stirnmuskulatur, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Zugorgane des Apparates an geeigneten Stellen mit Hilfe von Heftpflastern oder mit andern Mitteln mit der Stirnhaut verbunden werden und auf diese Weise die Bewegung von der gesunden zur kranken Gesichtshälfte übertragen.
AT100534D 1924-06-20 1924-06-20 Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel. AT100534B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT100534T 1924-06-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT100534B true AT100534B (de) 1925-07-25

Family

ID=3619526

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT100534D AT100534B (de) 1924-06-20 1924-06-20 Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT100534B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH709525A2 (de) Fitnessband-Sportgerät.
AT100534B (de) Vorrichtung zur Betätigung einseitig gelähmter Gesichtsmuskel.
DE3417256A1 (de) Kieferorthopaedische reguliervorrichtung
DE1766080A1 (de) Vorrichtung zur Ausuebung von Zugkraeften,insbesondere auf den menschlichen Koerper
DE427821C (de) Vorrichtung zur Behandlung gelaehmter Gesichtsmuskeln
DE1683C (de) Bestandtheile einer künstlichen Metallhand
DE7147619U (de) Ziehvorrichtung fuer wirbelsaeule oder hals
DE746931C (de) UEbungsgeraet zum Beweglichmachen von infolge eines Knochenbruches o. dgl. steif gewordenen Fussgelenken mit einer von Hand zu bewegenden Fussstuetze
DE102018001511B4 (de) Trainingsgürtel zur Stärkung der menschlichen Rumpf- und Armmuskulatur
DE522975C (de) Streckvorrichtung zur Behandlung von Knochenbruechen
AT145003B (de) Vorrichtung zur Lockerung der den Haarboden bildenden Kopfhaut.
DE949630C (de) Gymnastikgeraet
DE29910215U1 (de) Zeugungsverhütung mittels Körperwärme
DE327639C (de) Einrichtung zur Betaetigung kuenstlicher Glieder
AT45032B (de) Vorrichtung zur Kraftübertragung.
DE871943C (de) Vorrichtung zur Verhuetung staendigen Daumenlutschens bei Kindern
DE367367C (de) Vorrichtung zum Strecken und Beugen des Kniegelenks fuer kuenstliche Beine
DE19731358C2 (de) Übungsgerät, insbesondere zur Eigenmobilisierung von Körpergelenken, vor allem von Schultergelenken
DE628156C (de) Vorrichtung zur Entspannung der den Haarboden bildenden Haut
DE638664C (de) Vorrichtung zum Festlegen der Hand beim Einrichten von Unterarmbruechen und Anlegen von Gipsverbaenden
DE2129573C3 (de) Orthopädisches Gerät für die Zahn- und Gesichtsregulierung
DE1491184A1 (de) Medizinisches Geraet zur Halswirbelsaeulenbehandlung
DE3520939A1 (de) Kniefuehrungsanordnung zur korrektur einer fehlstellung des kniegelenks
DE68107C (de) Vorrichtung zur Erhöhung der Beweglichkeit und Elasticität der Finger und Handgelenke beim Spielen von Tasteninstrumenten
DE102018009316A1 (de) Rückenorthese zum Stabilisieren des Rückens eines Patienten und Verfahren zum Anlegen der Rückenorthese