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Gemeinsames Instrumentarium für Böntgendiagnostik und Röntgentherapie.
Die Aufgabe, für die beiden medizinischen Verwendungen der Röntgenröhre, Diagnostik und Therapie, ein gemeinsames Instrumentarium herzustellen, bietet besondere Schwierigkeiten, da es sich dabei nicht nur darum handelt, Strom und Spannung auf verschiedene Grössen einzustellen, sondern zwei ganz verschiedene Stromarten zu erzeugen. Während nämlich für Therapie ein hochgespannter konstanter Gleichstrom erforderlich ist, ist für die Diagnostik zur Erzeugung der richtigen Mischung weicher und harter Strahlen der Betrieb der Röhre mit unterbrochenem Strom, vorzugsweise Sinusstrom, notwendig.
Um ein diesen Forderungen gerecht werdendes gemeinsames Instrumentarium herzustellen, ist z. B. eine Schaltung vorgeschlagen worden, bei der die drei Phasen eines Drehstromes derart mit Ventilen kombiniert und überlagert werden, dass ein gleichgerichteter Strom von geringerer Intensitätsschwankung entsteht. Aber einerseits ist diese Lösung keine vollkommene bezüglich der Konstanz des Gleichstromes. und zweitens erfordert die Schaltung für Therapie einen grossen Aufwand von einzelnen Apparaten, die bei der Verwendung des Instrumentariums für Diagnostik nicht voll ausgenutzt werden. Auch hat die erzielte unvollkommene Gleichspannung bei Verwendung der richtigen Spannung für Diagnostik nicht die wünschenswerte Höhe.
Würde umgekehrt die Therapiespannung auf die wünschenswerte Höhe eingestellt werden, so müsste bei Verwendung der gleichen Stromquelle für Diagnostik die Phasenspannung herabreguliert werden. Es würden dann Regelapparatn für einen nicht unbedeutenden Spannungsbereich erforderlich werden.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile vermieden und zugleich eine möglichst vollkommene Ausnutzung sämtlicher Apparate für jeden der beiden Verwendungszwecke dadurch ermöglicht, dass zwei in an sich bekannterweise ausgeführte einfache Schaltungsanordnungen für Röntgentherapie und Diagnostik derart kombiniert werden, dass einerseits die Umschaltung von Therapie und Diagnostik ohne Verwendung von zusätzlichen Regelvorrichtungen ausführbar und anderseits ihre Anordnung auf gedrängtem Raum, etwa in einem Schrank von handlichen Bemessungen, möglich ist.
In den Fig. 1 und 2 sind zunächst die beiden Schaltungsanordnungen schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Gleichspannungsschaltung für therapeutische Zwecke, die eine Spannung von praktisch unveränderlicher Grösse liefert.
1 ist die stromliefernde Sekundärwicklung mit den Polen 2 und 3, 4 und 5 sind Ventilröhren, die ihre Heizströme aus den Sekundärwicklungen 6 und ? von Heiztransformatoren beziehen. Jedes Ventilrohr ist mit je einem Kondensator 8 bzw. 9 in Reihe an die Pole 2 und 3 der Wechselstromquelle 1 gelegt wobei die Ventilrohre so gerichtet sind, dass das eine Ventilrohr die eine Halbperiode des Wechselstromes und das andere die andere Halbperiode durchlässt. Zwischen den Ventilrohren und Kondensatoren ist an den Punkten 10 und 11 die Leitung für das Röntgenrohr 14 mit der Heizspule 15 angeschlossen.
An beiden Polen dieses Zweiges liegen die Drosselspulen 12 und 13, die als Schaltmittel gegen Labilität der Röntgenröhre, die durch unvollkommene Evakuierung oder Loslösung von Gasresten entsteht, angewendet werden.
Fig. 2 zeigt die Schaltung für Diagnostik. Die Ventilrohr 4 und 5 sind parallel geschaltet und liegen mit ihren negativen Polen an der Klemme 2. Bis auf die Kondensatoren 8 und 9 sind sämtliche Schaltteile der in Fig. 1 dargestellten Gleichspannungsschaltung in an sich bekannter Weise verwendet.
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Ein wesentlicher Fortschritt der Vereinigung dieser beiden Schaltungen ist, dass sich das richtige Verhältnis im Wechsel der Spannungen beim Übergang von Diagnostik auf Therapieschaltung und umgekehrt von selbst ergibt. Hat nämlich die Spannung der stromliefernden Sekundärwicklung eine für Diagnostik geeignete Grösse von etwa 70 KV effektiv, so wird die Spannung an der Röntgenröhre in Schaltung nach Fig. 1 nahe dem doppelten Scheitelwert oder rund 200 KV liegen. Gleichzeitig wird durch die Parallelschaltung der Ventilrohre bei Diagnostik eine sehr zweckmässige Erhöhung der Stromstärke erreicht.
In den Fig. 3 und 4 ist die erfindungsgemässe Anordnung der Schaltteile, beispielsweise in bzw. auf einem Schrank 17 dargestellt, u. zw. sind alle Teile der Deutlichkeit halber in einer Ebene gezeichnet.
Die einzelnen Teile sond dabei auf engem Raum derart übersichtlich angeordnet, dass etwaige Störungen schnell erkannt werden können. Die erforderlichen Umschaltungen beim Übergang von einer Schaltung können bequem vorgenommen werden durch eine oder mehrere nicht dargestellte Türen, da sämtliche Umssehalte ; ; tellen etwa gleicher Höhe in der Mitte des Schrankes angeordnet sind.
In Fig. 3 ist das gemeinsame Instrumentarium mit der Schaltung für Therapie nach Fig. 1 dargestellt. Die nicht gezeichnete Röntgenröhre wird an den Punkten 18, 19 angeschlossen. In der Ver-
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die Heizspule 15 für die Röntgenröhre.
Zwecks Erleichterung der Erklärung der Herstellung der Diagnostikschaltung sind die für die Umschaltung in Frage kommenden Verbindungsleitungen der einzelnen Schaltelemente mit 20-2J bezeichnet.
In Fig. 4, in der die Diagnostikschaltung dargestellt ist, sind bei 10 und 11 die Kondensatoren abgeschaltet und die Leitung 20, die in Fig. 3 die äussere Belegung des Kondensators 8 mit dem Punkte J verband, ist beiderseits abgeschaltet. Die Leitung 21 ist von der Aussenbetegung des Kondensators 9 abgeschaltet und an den Punkt 11 gelegt, während die Leitung 22 von dem Punkte H nach 2 umgelegt ist. Die Leitung 23 ist schliesslich von dem Punkte 2 abgeschaltet und an den unteren, positiven Pol des Ventilrohres 4 angelegt.
Die Schaltung kann vorzugsweise dann, wenn nur eine Tür vorhanden ist, derart getroffen sein, dass der Strom über an der Tür vorgesehene Kontakte geführt ist, derart, dass beim Öffnen der Tür der Strom unterbrochen wird.