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Vorrichtung zur Bildung von Glasposten.
Es ist bekannt, die zur Herstellung von Glasgegenständen, wie Flaschen, Krügen od. dgl. dienenden Glasposten dadurch zu bilden, dass aus einem Vorratsbehälter bestimmte Mengen von geschmolzenem Glas absatzweise in einen Auffangbehälter geleitet werden, aus dem sie durch eine Auslassöffnung austreten und durch eine Scherenvorrichtung abgetrennt werden.
Die Erfindung besteht darin, dass das Abschlussorgan des Auffangbehälters mit dem Abschluss- organ des Vorratsbehälters zwangläufig verbunden ist, so dass sie gemeinsam betätigt werden. Ferner ist das Abschlussorgan des Auffangbehälters mit einer Entlüftungsvorrichtung versehen und die Betätigung der Schere von den Bewegungen der Abschlussorgane abhängig gemacht.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgegenstandes, u. zw. zeigen die Fig. 1 und 2 die Vorrichtung im Aufriss mit teilweisem Schnitt und in der Draufsicht. Fig. 3 zeigt einen Teil des Schneidmechanismus in schaubildlicher Darstellung, Fig. 4 einen Längsschnitt durch
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der Schneidblätter in grösserem Massstab.
Aus dem Ofen 230 wird geschmolzenes Glas mittels eines Rohres 257 einem seichten trichterartigen Auffangbehälter 260 zugeführt. Das eine Ende dieses Rohres und damit der Vorratsbehälter 230 ist mittels eines Ventils 258 verschliessbar, dessen Öffnen und Schliessen mittels eines Hebels 269 erfolgt, der durch Lenker 269 mit dem um 268 drehbaren Hebel 267 und dieser durch Lenker 266 mit dem Hebel 57 a verbunden ist, der vom Hebel 57 betätigt wird. Auffangbehälter 260 und Ausflussrohr 257 sind von einem Gehäuse 261 überdeckt. Der Behälter 260 besitzt oben ein Überströmmundstück 262 und am Boden eine Auslassöffnung, die mittels eines Ventils 263 verschliessbar ist.
Das obere Ende der Ventilstange ist durch ein Gelenkstück 265 an den Hebel 57 a angeschlossen, wodurch das Ventil 263
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sen werden.
Das Ventil 263 enthält Öffnungen 264, die durch einen Kanal 264 a mit dem unteren Ende des Ventils in Verbindung stehen (Fig. 1, 4 und 5).
Die Schere zum Abtrennen des Glases besteht aus zwei bei 285 an eine Stange 284 angelenkten, sich nicht kreuzenden Schneidmessern 283 (Fig. 1, 2 und 6), die mittels der Gelenkstüeke 287 an einen Hebel 288 angeschlossen sind, der bei 289 an der Stange 284 drehbar gelagert ist. Eine Stange 290 betätigt den Hebel 288 mittels eines Bolzens 291, der in einem Schlitz dieses Hebels gleitet. Die Stange 284 ist um einen feststehenden Zapfen 10 verschwenkbar.
Die Scherenmesser werden durch einen Arm 324 betätigt (Fig. 2 und 3), dessen eines Ende bei 11 an die Stange 284 angelenkt ist und dessen anderes Ende durch ein Gelenkstück 325 mit dem einen Arm eines Winkelhebels 326 verbunden ist. Der letztere ist bei 327 an eine feststehende Stütze (nicht dargestellt) angelenkt. Das andere Ende des Winkelhebels 326 ist mit einer seitlichen Verlängerung 328 versehen, die in einen Ausschnitt am Ende des Hebels 57 eingreift.
Das freie Ende der Stange 290 ist durch ein Gelenkstück 329 mit dem einen Arm eines bei 331 an eine Stange 324 angelenkten Winkelhebels 330 verbunden und der andere Arm des letzteren ist durch Schlitz und Zapfen 333 an eine längsbeweglich Stange 332 angeschlossen. Das andere Ende der Stange 332 ist mittels eines Gelenkstückes 334 an den einen Arm eines bei 336 an eine feststehende Stütze (nicht
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dargestellt) angelenkten Winkelhebels 335 befestigt. Der andere Arm des letzteren steht durch ein Gelenkstück 337 mit demjenigen Arm des Hebels 326 in Verbindung, der mit der Verlängerung 328 ausgestattet ist. Zwischen dem Gelenkstück 337 und dem Hebel 335 ist ein toter Gang.
Der Hebel 57 betätigt bei seiner Abwärtsbewegung den Winkelhebel 326 und Arm 324, wodurch die Stange 284 um ihren Drehzapfen 10 verschwenkt wird und die Scherenmesser in die in Fig. 2 dargestellte Lage vorbewegt werden. Während dieser Bewegung ist der tote Gang im Gelenkstück 337 überwunden, so dass bei Fortsetzung der Bewegung des Hebels 326 der Winkelhebel 335 die Stange 332 und den Winkelhebel 330 betätigt und dadurch die Stange 290 entlang der Stange 284 gegen den Drehpunkt 10 zu nach rückwärts bewegt wird, wodurch der Hebel 288 um seinen Drehzapfen verschwenkt wird und die Messer gegeneinander bewegt werden. Durch die Bewegung der Stange in entgegengesetzter Richtung werden die Messer auseinander bewegt.
Es wird bemerkt, dass sich das Abschlussorgan 263 im Behälter 260 senkrecht auf und ab bewegt.
Die beiden Ventile 263 und 258 werden durch die zwischengeschalteten Verbindungen gleichzeitig betätigt, d. h. das Ventil 258 wird vorwärts oder gegen das Rohr 257 bewegt, während sieh das Ventil 263 gleichzeitig senkt. Das Ventil 258 regelt den ruckweisen oder fluktuierenden Ausfluss der Glasmasse aus dem Ofen oder Hauptbehälter durch das Rohr 257 in den Hilfsbehälter 260, d. h. beim Öffnen des Ventils 258 gelangt eine vorherbestimmte Gasmenge in das Rohr 257 und beim Schliessen des Ventils übt dieses auf die Glasmasse eine vorwärtstreibende Wirkung aus, welche die Vorwärtsbewegung der Glasmasse durch das Rohr fördert. Gleichzeitig mit der Betätigung der Ventile erfolgt auch die Betätigung der Schere durch die Hin-und Herbewegung des treibenden Hebels 57.
Die Entlüftung 264, 2, 64 a am Ventil 263 verhindert das Einschliessen von Luft in die Glasmasse am unteren Ende des Ventils und ferner bewirkt sie die Bildung einer Spitze an der heraustretenden Glasmasse. Ohne eine solche Entlüftung würde die Gefahr bestehen, dass die Glasmasse am unteren Ende des Ventils haftet, nachdem der Glasposten abgetrennt wurde, und mit dem Ventil nach aufwärts gezogen wird. Am Anfang der Aufwärtsbewegung des Ventils hat die dieses umgebende Glasmasse das Bestreben, eine Luftblase einzuschliessen. Durch die Anordnung des Entlüftungskanals fliesst die am unteren Ende des Ventils befindliche Glasmasse leichter ab, bildet an der Glasmasse eine aus der Öffnung austretende Spitze und verhindert auch das Einschliessen von Luft in die austretende Glasmasse.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Bildung von Glasposten, bei der aus einem Vorratsbehälter bestimmte Mengen von geschmolzenem Glas absatzweise in einen Auffangbehälter geleitet werden, aus dem sie durch eine Auslassoffnung austreten und durch eine Scherenvorrichtung abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussorgan (263) des Auffangbehälters (260) mit dem Abschlussorgan (258) des Vorratsbehälters (230) zwangläufig verbunden ist.