Baukastenartiges technisches System zur Herstellung eines moduiar aufgebauten Fußsohlen-Leistens und moduiar aufgebauter Fußsohlen- Leisten Die vorliegende Erfindung betrifft ein baukastenartiges technisches System zur Herstellung eines moduiar aufgebauten, patientendaten spezifizierten Fußsohlen-Leistens (15), mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Aus dem Stand der Technik ist es - im Rahmen der sogenannten„Schubladen-Technik"- zur Bereitstellung von Einlegesohlen bekannt, den Patienten oder Sportler in eine Trittschaum-Box treten zu lassen, wobei sich der Trittschaum unter Anpassung an die Form des Sohlenbereiches des Patienten oder Sportlers zusammentritt und verformt. Anschließend wird der Fußsoh- len-Abdruck in dem Trittschaum mit Gips oder Polyurethan-Schaum ausgefüllt und das aus der Trittschaum-Form herausgenommene Fußsohlen- Positiv aus Gips oder Polyurethan-Schaum modelliert. In der Regel wählt der eine Einlege-Sohle Verkaufende dann aus den bei ihm vorrätigen Fertig- Einlege-Sohlen eine der Größe des Gips- oder Polyurethanschaum- Abdruckes entsprechende Fertig-Einlege-Sohle aus und verkauft diese an den um eine Einlege-Sohle nachsuchenden Patienten beziehungsweise Sportler.
Diese als„Schubladen-Technik" bekannte und heute sehr weit verbreitete Vorgehensweise zur Bereitstellung einer Fertig-Einlege-Sohle ist insbesondere deswegen nachteilig, weil die mit ihrer Hilfe aus dem zufällig bei dem Einlege-Sohlen-Verkäufer ( noch ) vorhandenen Fundus ausgewählte Fertig- Einlege-Sohle nicht ausreichend an die patientenspezifischen individuellen Bedürfnisse des Patienten oder Sportlers angepasst ist. Die Reklamations- quote ist bei diesen nach der„Schubladen-Technik" bereitgestellten Fertig-
Einlege-Sohlen daher sehr ausgeprägt.
Aus dem Stand der Technik ist es darüber hinaus bekannt, mittels einer bei dem Einlege-Sohlen-Hersteller vor Ort stehenden CNC-Fräse einen individualisierten Sohlen-Leisten herzustellen und unter Verwendung dieses individualisierten Sohlen-Leistens Einlege-Sohlen aus thermoplastischem Material zu erstellen.
Der Einsatz einer bei jedem Einlege-Sohlen-Hersteller vor Ort stehenden CNC-Fräse ist in vielerlei Hinsicht nachteilig: So sind die Anschaffungskosten für eine CNC-Fräse besonders ausgeprägt und vereiteln dadurch oftmals einen wirtschaftlich sinnvollen Einsatz am Ort des Einlege-Sohlen-Verkäufers.
Des weiteren erfordert die Bedienung und Wartung einer CNC-Fräse an CNC-Fräsen ausgebildetes Fachpersonal, welches häufig - gerade in entle- genen Gebieten - nicht zur Verfügung steht und - sofern vorhanden - den Einsatz hoher Personalkosten erfordert.
Ein weiterer Nachteil von CNC-Fräsen ist darin zu sehen, dass sie für die Fräsung eines Sohlen-Leistens einen ausgeprägten Zeitraum (etwa 15 Minuten) benötigen.
Der Einsatz von CNC-Fräsen ist auch wegen der großen anfallenden Abfallmenge nachteilig, da dort der Sohlen-Leisten aus einem massiven Materialblock herausgefräst wird und der den Sohlen-Leisten überragende Materialüberstand als abgefräster Abfall anfällt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines technischen Systems, welches die Anfertigung von individualisierten, exakt die persönlichen anatomischen Gegebenheiten und die orthopädischen Notwendigkeiten des Fußes eines Patienten berücksichtigenden Fußsohlen- Leistens für die Formgebung von daran anzuformenden Einlege-Fußsohlen gestattet und dadurch eine besonders niedrige Reklamationsquote der hergestellten Einlege-Sohlen bewirkt, welches das Vorhandensein zahlreicher CNC-Fräsen vor Ort bei den Herstellern selbst von extrem individualisierten
Einlege-Sohlen überflüssig macht und dadurch hohe Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartungskosten und Kosten für Fach-Personal vermeidet, welches die Herstellung sogar von extrem individualisierten Einlege-Sohlen in sehr kurzer Zeit (zwei bis fünf Minuten pro Einlege-Sohle) auch einer or- thopädisch nicht ausgebildeten Person gestattet und welches ein von CNC- Fräsen gefürchtetes, durch abgefräste Überstände bedingtes Abfall-Problem ausschließt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein gattungsgemäßes baukas- tenartiges technisches System zur Herstellung eines modulartig aufgebauten patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen des baukastenartigen techni- sehen Systems zur Herstellung eines modulartig aufgebauten patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische, stark vereinfachte Draufsicht auf einen mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen System erstellten, modu- lar aufgebauten und patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen- Leisten (15) mit entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) hintereinander vorgesehenen Zonen (16; 24, 25, 26, 27), wobei in jeder Zone eines von mehreren gegeneinander austauschbaren Standard-Modulen (17) mit einer Oberflächengestaltung zum Ausgleich einer Norm-Abweichung vorgesehen ist und wobei die Übergänge (23; 28, 29, 30) zwischen benach- barten Modulen (17) stufenlos und lückenlos ausgebildet sind;
Figur 2 eine schematische Draufsicht auf einen mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen System erstellten, modular aufgebauten und patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leisten (15) mit entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) hintereinander und nebeneinander vorgesehenen Zonen (16; 24, 25, 26, 27), wobei in jeder Zone eines von mehreren gegeneinander austauschbaren Standard-Modulen (17) mit einer Oberflächengestaltung zum Ausgleich einer bestimmten Norm- Abweichung vorgesehen ist und wobei die Übergänge (23; 28, 29, 30) zwischen benachbarten Modulen (17) stufenlos und lückenlos ausgebildet sind;
Figur 3 eine schematische perspektivische Ansicht von schräg oben auf einen mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen System erstellten, in Figur 2 dargestellten und modular aufgebauten und patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leisten (15), welcher auf einem Träger (31 ) teilweise montiert ist, wobei - zur Verbesserung der Erkennbarkeit der Vorsprünge (33) auf der Oberseite des Trägers (31 ) der Vorfuß- Bereich (24) des Fußsohlen-Leistens (15) entfernt ist;
Figur 4 eine schematische perspektivische Ansicht von schräg unten auf ei- nen mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen System erstellten, in Figur 2 dargestellten und modular aufgebauten und patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leisten ( 5), wobei auf dessen Unterseite pro Standard-Modul (17) zwei oder mehrere bohrlochartige Aussparungen (32) zum fixierenden Eingriff korrespondierender stiftartiger Vor- sprünge (33) auf der Oberseite des Trägers (31) vorgesehen sind;
Figur 5 eine schematische Draufsicht auf einen Träger (31 ), dessen außenliegende Kontur von einer wulstförmigen Erhebung beziehungsweise einem Rand (34) umfasst wird, wobei dieser Rand (34) die Oberseite des Trägers (31 ) nach oben überragt;
Figur 6 einen schematischen Schnitt durch den in Figur 5 dargestellten Träger (31 ) entlang der Linie A-A in Figur 5, wobei ein Fersen-Modul (17) in den Fersenbereich (27) des Fußsohlen-Leistens (15) eingesetzt ist;
Figur 7 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen, baukastenartigen technischen System erstellten patientendatenspezifisch individualisierten, modular aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15), wobei mit Federkraft beaufschlagte Kugeln (38) eine Steck- Verbindung (35) zwischen zwei benachbarten Standard-Modulen (17) sichern;
Figur 8 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen, baukastenartigen technischen System erstellten patientendatenspezifisch individualisierten, modular aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15), wobei eine Schwalbenschwanz-Verbindung (40) zwischen zwei benachbarten Standard-Modulen (17) vorgesehen ist;
Figur 9 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen, baukastenartigen technischen System erstellten patientendatenspezifisch individualisierten, modular aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15), wobei eine klemmbausteinartige Verbindung (41 ) zwischen zwei benachbarten Standard-Modulen (17) vorgesehen ist; Figur 10 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines mit dem erfindungsgemäßen, baukastenartigen technischen System erstellten patientendatenspezifisch individualisierten, modular aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15), wobei eine hakenartige Verbindung (41 ) zwischen zwei benachbarten Standard-Modulen (17) vorgesehen ist;
Figur 1 1 einen schematischen Schnitt durch einen patientendaten-spezifisch individualisierten und modular aufgebauten Fußsohlen-Leisten (15), über welchen mehrere erwärmte Schichten der Einlege-Sohle (18) gelegt sind und wobei ein flexibler Deckel (20) einer Vakuumpresse (21 ) das thermoplasti- sehe Material der Einlege-Sohle (18) an die Oberseite des Fußsohlen- Leistens (15) anpresst, sobald ein Unterdruck auf den Zwischenraum zwischen der Unterseite des flexiblen Deckels (20) und dem Fußsohlen-Leisten (15) einwirkt. Die vorliegende Erfindung betrifft also zunächst ein baukastenartiges technisches System zur Erstellung eines modulartig aufgebauten, patientendaten- spezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15).
In der Regel umfasst dieses baukastenartige technische System pro Zone (16; 24, 25, 26, 27) des Fußsohlen-Leistens (15) jeweils ein oder mehrere gegeneinander austauschbare Standard-Fußsohlen-Leisten-Module (17) als standardisierte Bauteile.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen bau- kastenartigen technischen Systems können diese Standard-Module (17) - nach Auswahl des unter orthopädischen Aspekten für die jeweilige Zone (16; 24, 25, 26, 27) eines Patienten-Fußes exakt passenden Standard-Modules (17) - entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) in Reihe zonenweise hintereinander zu einem modulartig aufgebauten, patientenda- tenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leisten (15) montierbar sein.
Alternativ oder zusätzlich hierzu können die Standard-Module (17) - nicht nur entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) in Reihe zonenweise hintereinander - sondern zumindest teilweise nebeneinander zu einem modulartig aufgebauten, patientendatenspezifisch individualisierten
Fußsohlen-Leistens (15) montierbar sein.
In der Regel kann die Oberseite jedes Standard-Modules (17) jeweils schuhgrößenabhängig und zonenabhängig (16) durch Erhebungen und/oder Vertiefungen als Negativ zu der Form des Fußes des späteren Trägers der mit Hilfe des modularen Fußsohlen-Leistens (15) anzufertigenden Einlegesohle (18) ausgebildet sein.
Alternativ oder zusätzlich hierzu kann die Form der Oberseite jedes Standard-Modules (17; 24; 25; 26; 27) jeweils schuhgrößenspezifisch und zonenspezifisch (16) der unter orthopädischen Gesichtspunkten sinnvollsten Form zur Korrektur oder Behandlung einer bestimmten oder mehrerer der statistisch am häufigsten auftretenden, unter orthopädischen Gesichtspunkten behandlungsbedürftigen Fehlstellungen oder Erkrankungen entsprechen.
Durch patientendatenbezogene Auswahl der für die einzelnen Zonen (16) des Fußes des Patienten oder Sportlers jeweils unter orthopädischen Gesichtspunkten besonders geeigneten Standard-Module (17) kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen baukastenartigen Systemes somit ein extrem pati- entendatenmäßig individualisierter, modular aufgebauter Fußsohlen-Leisten (15) hergestellt und anschließend zur Formgebung einer extrem patientenda- tenmäßig individualisierten Einlege-Sohle (18) verwendet werden.
Ein wesentliches Merkmal des mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen System erstellten, patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) besteht darin, dass die Übergänge (23; 28, 29, 30) zwischen zwei zueinander benachbarten Standard-Modulen (17; 24, 25,
26, 27) - in der Seitenansicht - stufenlos und glatt sind und - in der Draufsicht - lückenlos aneinander anschließen.
Im Allgemeinen kann der modulartig aufgebaute Fußsohlen-Leisten (15) ent- lang seiner Längsachse (22) in drei, vier, fünf, sechs, sieben oder mehrere in
Reihe hintereinander und/oder zumindest teilweise nebeneinander liegende, imaginäre Zonen (16) aufteilbar sein (siehe Figuren 1 und 2).
Vorzugsweise können pro Zone (16) ein, zwei, drei, vier oder mehrere Standard-Module (17) mit jeweils standardisierten, zonen-spezifischen Vertiefungen und/oder Erhebungen auf ihrer Oberseite für jeweils eine der statistisch am häufigsten auftretenden, unter orthopädischen Gesichtspunkten behandlungsbedürftigen, Fehlstellungen oder Erkrankungen, in dem baukastenartigen technischen System enthalten sein.
Wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht kann der modulartig aufgebaute, patientendatenspezifisch individualisierte Fußsohlen-Leisten (15) beispielsweise vier Zonen (16) umfassen.
In diesem Falle kann die frontwärtige und zehenwärtige Zone (16, 24) den Vorfuß-Bereich mit Zehen und Ballen erfassen, die in Richtung der Ferse nachfolgende Zone (15, 25) kann beispielsweise den Mittelfuß-Bereich, die in Richtung der Ferse nachfolgende Zone (16, 26) kann beispielsweise das Längsgewölbe und die in Richtung der Ferse nachfolgende Zone (16, 27) kann beispielsweise den Fersen-Bereich umfassen.
Insbesondere die Figur 2 zeigt, dass der Übergang (23; 28) zwischen dem Vorfuß-Bereich (24; 16; 17) einerseits und dem Mittelfuß-Bereich (25; 16; 17) andererseits - in einer Draufsicht - in Form einer ein- oder mehrfach gekrümmten oder geraden Linie ausgebildet sein kann, wobei dieser Übergang (23; 28) die Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) unter einem Winkel α schneidet, der in dem Beriech von 70° bis 1 10° liegen kann.
Der Übergang (29; 23) zwischen dem Mittelfuß-Bereich (25; 26; 17) einerseits und dem Längsgewölbe (26; 16; 17) andererseits kann - in einer Draufsicht - in Form einer ein- oder mehrfach gekrümmten oder geraden Linie ausgebildet sein, wobei dieser Übergang (29; 23) die Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) beispielsweise in einem Winkel ß schneiden kann, der in dem Bereich von 10° bis 80° liegt.
Der Übergang (30; 23) zwischen dem Längsgewölbe (26; 16; 17) einerseits und dem Fersen-Bereich (27; 16; 17) andererseits kann - in einer Draufsicht - in Form einer ein- oder mehrfach gekrümmten oder geraden Linie ausgebildet sein, wobei dieser Übergang (30; 23) die Längsachse (22) des Fuß- sohlen-Leistens (15) beispielsweise in einem Winkel γ schneidet, der in einem Bereich von 80° bis 160° liegen kann.
In bevorzugten Ausführungsformen des mit dem erfindungsgemäßen, baukastenartigen, technischen System erstellten modulartig aufgebauten patien- tendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) kann der Vorfuß-Bereich (24; 16; 17) den in orthopädischer Hinsicht zu korrigierenden Zehen- und Ballen-Bereich des Fußes des späteren Trägers der anzufertigenden Einlege-Sohle (18) umfassen. Der Mittelfuß-Bereich (25; 16; 17) kann dann außenseitig von dem Zehengrundgelenk bis zum fersenwärtigen Grundgelenk und innenseitig von dem Zehengrundgelenk bis zum Metatarsalgelenk N1 den Fuß des späteren Trägers der anzufertigenden Einlege-Sohle (18) in unter orthopädischen Gesichtspunkten korrigierender Form umfassen.
Der Längsgewölbe-Bereich (26; 16; 17 ) kann dann außenseitig im Bereich des Überganges zwischen dem calcanearen Bereich und dem Würfelbein- Bereich und innenseitig von dem Zehengrundgelenk (Metatarsalgelenk N1) bis zur Mitte des Fersenbeines (Calcaneus) den Fuß des späteren Trägers der anzufertigenden Einlege-Sohle (18) in unter orthopädischen Gesichtspunkten korrigierender Form umfassen.
Der Fersen-Bereich (27; 16; 17) kann dann die hintere Hälfte des Fersenbeines (Calcaneus) des Fußes des späteren Trägers der anzufertigenden Ein- lege-Sohle (18) in unter orthopädischen Gesichtspunkten korrigierender
Form umfassen.
Insbesondere den Figuren 3, 5 und 6 ist zu entnehmen, dass die Standard- Module (17; 24; 25; 26; 27) auf einem Träger (31) entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (25) hintereinander reversibel vorsehbar sein können.
Entsprechend den Figuren 3 und 4 können - in einer ersten Alternative - in den Unterseiten der Module (17; 24; 25; 26; 27) jeweils ein oder mehrere bohrlochartige Aussparungen (32) und auf dem Träger (31 ) pro Zone (16) ein oder mehrere stiftartige Vorsprünge (33) vorgesehen sein.
In der Regel sind die Positionierungen der Vorsprünge (33) korrespondierend zu den Positionierungen der Aussparungen (32) gewählt, so dass die Vorsprünge (33) in die Aussparungen (32) passgenau eingreifen und die Position und Ausrichtung des jeweiligen Standard-Modules (17; 24; 25; 26; 27) sichern, wenn ein Standard-Modul (17; 24; 25; 26; 27) in der für dieses Modul grundsätzlich in Betracht kommenden, zulässigen Zone (16) in korrekter Ausrichtung auf dem Träger (31 ) abgesetzt ist.
In einer zweiten Alternative können umgekehrt stiftartige Vorsprünge (33) in Form, Ausrichtung und Position korrespondierend zu bohrlochartigen Aussparungen (32) des Trägers (31 ) an den Unterseiten der Standard-Module (17; 24; 25; 26; 27) vorgesehen sein.
In der Regel kann der Träger (31) des modular aufgebauten patientendaten- spezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) in Form einer Platte ausgebildet sein.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen kann der Träger (31 ) beispielsweise - in der Draufsicht - rechteckig, quadratisch, oval oder bananen- förmig gekrümmt sein.
Die Länge des Trägers (31 ) entspricht in der Regel schuhgrößenabhängig mindestens der Länge des zu montierenden Fußsohlen-Leistens (15).
Die Breite des Trägers (31) kommt vorzugsweise mindestens der Breite (19) des zu montierenden Fußsohlen-Leistens (15) gleich. Wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt, kann - in einer ersten Ausführungsalternative - der Träger (31 ) eine in der Draufsicht die Kontur des zu montierenden Fußsohlen-Leistens (15) außenseitig umfassende oder innenseitig parallel zu dieser Kontur laufende wulstförmige Rand-Erhebung (34) tragen. In oder auf diese Rand-Erhebung (34) können die Standard-Module (17; 24; 25; 26; 27) entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Zone (16) einsetzbar oder aufsetzbar sein.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen des mit dem erfindungsgemäßen baukastenartigen, technischen System erstellten modulartig aufge- bauten patientendatenspezifisch individualisierten Fußsohlen-Leistens (15) können die Oberseite des Trägers (31) und die Unterseiten der Standard- Module (17; 24; 25; 26; 27) - in einer ersten Ausführungsalternative - gesamtflächig oder abschnittsweise jeweils eine Klettverschluss-Einrichtung tragen, so dass die Standard-Module (17; 24; 25; 26; 27) - gegen ein Ver- rutschen gesichert - zu dem modulartige aufgebauten individualisierten Fußsohlen-Leisten (15) auf dem Träger (31 ) zusammensetzbar sind und der fertig montierte Fußsohlen-Leisten (15) anschließend für die Vakuum- Verformung und -Anpressung der thermoplastischen Materialien der Einle- ge-Sohle (18) stabil genug ist.
In einer zweiten Ausführungsalternative kann gesamtflächig oder abschnittsweise eine magnetische Fixiereinrichtung zwischen der Oberseite des Trägers (31 ) und den Unterseiten der Standard-Module (17; 24; 25; 26; 27) vorgesehen sein, so dass jedes Standard-Modul (17; 24; 25; 26; 27) auch noch nach dem Aufsetzen auf den Träger (31 ) zu Korrekturzwecken reversibel und mühelos verschiebbar ist.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen können die Übergänge (23; 28; 29; 30) in der Draufsicht derart ein- oder mehrfach gekrümmt oder gekerbt ausgestaltet sein, dass sie im Falle des Andrückens eines entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) zonenbezogen nachfolgenden Modules (17; 25; 26; 27) an das zonenbezogen vorausgehende Modul (17; 24; 26; 27) eine selbstzentrierende Wirkung in Bezug auf die Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) entfalten.
Gemäß Figur 7 können die entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen- Leistens (15) hintereinander und/oder nebeneinander benachbarten Standard-Module (17; 24; 25; 26; 27) jeweils über eine oder mehrere Steckverbindungen (35) miteinander in lösbarer Verbindung stehen.
In diesem Falle kann das eine Standard-Modul (17; 24; 25; 26; 27) einen o- der mehrere in die Richtung des benachbarten Standard-Modules (17; 24; 25; 26; 27) weisende steckstiftförmige Vorsprünge (36) und das andere Standard-Modul (17; 24; 25; 26; 27) zu den Vorsprüngen (36) eine oder mehrere korrespondierende steckbohrungartige Aussparungen (37) aufweisen.
Die Vorsprünge (36) können beispielsweise in die Aussparungen (37) eingreifen, wenn benachbarte Standard- Module (17; 24; 25; 26; 27) korrekt montiert wurden. In besonders bevorzugten Ausführungsformen können in die Vorsprünge (36) oder in die Aussparungen (37) federkraftbeaufschlagte Kugeln (38) integrierbar sein, welche im Falle einer vollständigen Einschiebung der Vorsprünge (36) in die Aussparungen (37) in gegenüberliegende Vertiefungen (39) einschnappen und dadurch die korrekte Modul-Verbindung sichern.
Aus den Figuren 8, 9 und 10 geht hervor, dass die entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) hintereinander und/oder nebeneinander
benachbarten Standard -Module (17; 24; 25; 26; 27) jeweils über eine oder mehrere - in der Draufsicht oder in der Seitenansicht - Schwalbenschwanz- Verbindungen (40; Figur 8) oder klemmbausteinartige Verbindungen (41 ; Figur 9) oder hakenartige Verbindungen (42; Figur 10) oder mittels eines den Fußsohlen-Leisten (15) umfassenden Spanngurtes miteinander in lösbarer Verbindung stehen können.
In der Regel kann die Formgestaltung der Oberseiten der Standard-Module (17) derart gewählt sein, dass sie einen positiven Einfluss auf die statistisch am häufigsten auftretenden, unter orthopädischen Gesichtspunkten behandlungsbedürftigen Fehlstellungen oder Erkrankungen ausübt.
In der Regel ist die Formgestaltung der Oberseiten der Standard-Module (17) derart zonenweise (16) gewählt, dass sie einen positiven Einfluss auf die statistisch am häufigsten auftretenden, unter orthopädischen Gesichtspunkten behandlungsbedürftigen Fehlstellungen oder Erkrankungen ausübt, wobei diese Fehlstellungen oder Erkrankungen beispielsweise ausgewählt sind aus der Gruppe, die das Vorliegen eines Plattfußes, Knickfußes, Hohlfußes, Spreizfußes, Fersenspornes, von Hammerzehen, Muskelverkürzun- gen, Faszienverkürzungen, Haltungsschäden, Abweichungen von der Norm-
Statik, Abweichungen von der Form und Geschwindigkeit der Norm- Gangabtragungslinie, Abweichungen von dem Norm-Gewicht oder ein von der Norm abweichendes Gangbild und Diabetes umfasst. Neben dem baukastenartigen technischen System umfasst die vorliegende Erfindung auch einen patientendatenspezifisch individualisierten, modular aufgebauten Fußsohlen-Leisten (15).
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Fußsohlen-Leistens (15) besteht darin, dass er aus zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehreren Standard-Modulen (17; 24; 25; 26; 27) modular aufgebaut ist.
In der Regel können diese Standard-Module (17) zonenbezogen (16) entlang der Längsachse (22) des Fußsohlen-Leistens (15) hintereinander und/oder zumindest teilweise nebeneinander vorgesehen sein. Die Form der Oberseite jedes Standard-Modules (17; 24; 25; 26; 27) kann jeweils schuhgrößenspezifisch und zonenspezifisch (16) als Negativ der Form des Fußes des späteren Trägers der Einlege-Sohle ( 8) entsprechen und/oder eine Form aufweisen, welche unter orthopädischen Gesichtspunkten am sinnvollsten zur Korrektur oder Behandlung einer bestimmten oder mehrerer der statistisch am häufigsten auftretenden, unter orthopädischen Gesichtspunkten behandlungsbedürftigen Fehlstellungen oder Erkrankungen ist.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen modular aufgebauten Fußsohlen-Leistens (15) ist darin zu sehen, dass die Übergänge (23; 28; 29; 30) zwischen zwei zueinander benachbarten Standard-Modulen (17; 24; 25; 26; 27) jeweils im wesentlichen glatt und stufenlos sind, obwohl jedes Standard-Modul (17) in Abhängigkeit von der zu korrigierenden Fehlstellung oder Erkrankung eine von den Oberflächengestaltungen der benachbarten Stan- dard-Modulen (17) abweichende Oberflächengestaltung aufweist.
Zusammenfassend ist nun festzustellen, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein baukastenartiges technisches System zur Herstellung modul- artig aufgebauter Fußsohlen-Leisten (15) bereitgestellt wird, welches die Anfertigung von individualisierten, exakt die anatomischen Gegebenheiten und die orthopädischen Notwendigkeiten des Fußes eines Patienten oder Sportlers berücksichtigenden Fußsohlen-Leisten (15) für die nachfolgende Formgebung von Einlege-Sohlen (18) gestattet und dadurch eine besonders nied- rige Reklamationsquote der hergestellten Einlege-Sohlen (18) erwarten lässt.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen baukastenartigen techni-
sehen Systems zur Herstellung eines modulartig aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15) ist ferner darin zu sehen, dass es das Vorhandensein zahlreicher CNC-Fräsen vor Ort bei den Herstellern selbst von extrem individualisierten Einlege-Sohlen (18) nicht mehr erfordert und sogar überflüssig macht und dadurch hohe Anschaffungskosten, Betriebskosten, Wartungskosten und Kosten für Fach-Personal vermeidet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen baukastenartigen technischen Systems zur Herstellung eines modulartig aufgebauten Fußsohlen- Leistens (15) besteht darin, dass es die Herstellung sogar von extrem individualisierten Einlege-Sohlen (18) in sehr kurzer Zeit (zwei bis fünf Minuten pro Einlege-Sohle) auch einer orthopädisch nicht ausgebildeten Person gestattet. Das erfindungsgemäße baukastenartige technische System zur Herstellung eines modulartig aufgebauten Fußsohlen-Leistens (15) ist schließlich auch deswegen vorteilhaft, weil es das von CNC-Fräsen gefürchtete, durch abgefräste Überstände bedingte Abfall-Problem sicher ausschließt.
Ein Verfahren zur patientendaten-basierten Auswahl von zonenspezifischen (16; 24, 25, 26, 27) Modulen (17) eines modular aufgebauten, in mehrere Zonen (16) unterteilten Fußsohlen-Leistens (15) und/oder oder zur patientendaten-basierten Ermittlung der Materialien und des Aufbaues der auf dem modularen Fußsohlen-Leisten (15) durch Einwirkung von Wärme und Vaku- um-Verpressung nachfolgend zu formenden Einlege-Sohle (18) hat der gleiche Anmelder mit dem gleichen Anmeldetag zum Gegenstand einer separaten Patentanmeldung gemacht.