-
Die Erfindung betrifft eine Korrektureinlegesohle zur Behandlung von Fehlstellungen im Mittel- und Vorderfußbereich nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Derartige Fehlstellungen, wie etwa Hallux valgus, Hammerzehen und Krallenzehen, treten teils durch angeborene Fehlbildungen teils durch falsches Schuhwerk oder Überlastungen oder Fehlhaltungen der unteren Extremitäten auf. Die folgenden Erläuterungen beschränken sich beispielhaft auf eine weit verbreitete Fehlstellung, die als Hallux valgus bekannt ist; sie treffen aber sinngemäß auch auf andere Arten von Fehlstellungen im Mittel- und Vorderfußbereich zu. Mit Hallux valgus ist eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen hin bezeichnet. „Außen” bezeichnet hier und im Folgenden stets eine Richtung von der Mittelebene des Körpers weg, hier also zum kleinen Zeh hin. „Innen” ist demgemäß die entgegengesetzte Richtung, also vom kleinen Zeh zum großen Zeh hin. Die Sehnen zu den Zehen hin verlaufen bei Hallux valgus nicht mehr zentral über das Gelenk, sondern weiter innen und ziehen die Zehen in eine schiefe Position. Am dadurch hervortretenden Großzehenballen bilden sich häufig schmerzhafte Entzündungen, verursacht durch den Druck der Schuhe in diesem Bereich. Damit einher gehen vergrößerte Winkel zwischen verschiedenen Mittelfußknochen, insbesondere dem an den großen Zeh anschließenden Mittelfußknochen und der Grundphalanx des großen Zehs. Häufig treten als Begleiterscheinung Arthrosen auf. Als Ursachen für Hallux valgus sind ein Spreizfuß mit einem Einsinken des vorderen Quergewölbes und dadurch bedingter schiefen Stellung der Großzehe und vor allem falsches Schuhwerk zu nennen, welches häufig – modebedingt – mit zu hohen Absätzen, einem zu engen Zehbereich oder in einer zu geringen Größe getragen wird.
-
Zur Korrektur von Hallux valgus sind neben einer operative Behandlung orthopädische Maßnahmen, wie spezielle Schienen oder Korrektureinlegesohlen gebräuchlich.
-
Eine derartige Korrektureinlegesohle ist aus der
DE 20 2004 006 113 U1 bekannt. In dieser Druckschrift wird eine Einlegesohle beschrieben, die im Bereich der Zehen ein durch Schlitze in der Sohle geführtes elastisches Band aufweist. Dieses Band ist derart um den großen Zeh spannbar, dass es diesen in eine zur Korrektur von Hallux valgus förderliche Position bringt.
-
Nachteilig bei der bekannten Korrektureinlegesohle ist, dass hierdurch nur eine unvollkommene Korrektur der Fehlstellung bewirkt wird, da sie nur die Lage des großen Zehs für sich beeinflusst. Dies ist jedoch für eine wirksame und dauerhafte Korrektur der Fehlstellung nicht ausreichend, weil keine Veränderung der Winkellage der Mittelfußknochen erfolgt.
-
Ferner ist aus
DE 1 261 778 A eine Sandale zu Korrektur und Behandlung von Fehlstellungen im Mittel- und Vorderfuß mit einer Einlegesohle bekannt, die in die Sandale eingelegt und an ihrer Unterseite verklebt oder vernäht ist. Die Innensohle weist einen verstellbaren Bandmechanismus auf, der durch Öffnungen in der Sohle geführt ist und über welchen auf den großen Zeh eine Korrekturkraft ausübbar ist.
-
Aus
WO 2010/003 531 A1 ist eine Sandale, insbesondere in Form von sogenannten Flip-Flops, bekannt mit einer Schuhsohle und einer großen Zeh-Halterung für die Aufnahme des großen Zehs getrennt von den anderen Zehen. Die Flip-Flop-Sandale weist eine Mittelfußbandage zur Stützung des Mittelfußes auf. Die Mittelfußbandage weist hierzu seitliche Fußsohlenstützabschnitte auf. Über eine Zentriervorrichtung, welche insbesondere ein Paar Anlenkbänder zur Anlnkung der Schuhsohle an der Mittelfußbandage umfasst, ist die Mittelfußbandage mit der Schuhsohle verbunden.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Korrektureinlegesohle der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels der eine verbesserte und umfassende Korrektur der zugrundeliegenden Fehlstellung aller beteiligten Fußknochen erzielbar ist.
-
Anmerkung: Hier und im Folgenden wird der Begriff „Korrektureinlegesohle” stets für die vollständige Anordnung aus einer „Einlegesohle” im üblichen Sinne und den daran befestigten Bandmechanismen verwendet. „Einlegesohle” bezeichnet demgemäß nur die Sohle ohne weitere Bestückung.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß Anspruch 1 dadurch, dass im Bereich der Mittelfußknochen ein weiterer über Öffnungen in der Einlegesohle geführter spannbarer Bandmechanismus angeordnet ist.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass zur vollen Korrektur der Fehlstellung, insbesondere beim Hallux valgus, nicht nur der große Zeh, sondern auch der an diesen anschließende Mittelfußknochen in seiner Winkellage geändert und gehalten werden muss. Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, dass im mittleren Bereich der Korrektureinlegesohle, speziell im Bereich, über welchen beim Tragen die Mittelfußknochen zu liegen kommen, mit einem weiteren spann- und fixierbaren Bandmechanismus eine einstellbare, korrigierende Kraft auf die Mittelfußknochen ausgeübt wird. Diese Kraft bewirkt zusammen mit der von dem Bandmechanismus im Zehenbereich auf den großen Zeh ausgeübten Kraft eine optimale Veränderung der Winkellage der beteiligten Knochen, indem sie einerseits den großen Zeh nach innen und den zugehörigen Mittelfußknochen nach außen verschwenkt. Hierdurch wird die fehlerhafte Stellung beider benachbarter Knochen zueinander in eine korrekte, fluchtende Ausrichtung überführt. Von besonderem Vorteil ist hierbei die bevorzugte stufenlose Verstellung des jeweiligen Bandmechanismus, etwa mittels eines Klettverschlusses, die eine fein dosierbare Einstellung der Kraftwirkung und damit der Winkellage der jeweils beteiligten Körperteile gestattet. Nach der Erfindung sind die Lage des großen Zehs und seiner Knochen und die Lage der Mittelfußknochen getrennt einstellbar, da die beiden Bandmechanismen unabhängig voneinander betätigt werden können.
-
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Korrektureinlegesohle besteht darin, dass der weitere Bandmechanismus derart angeordnet ist, dass beim Tragen der Korrektureinlegesohle der Fuß nicht nur am Fußrücken und an den Seiten mit dem Band des Bandmechanismus in Kontakt ist, sondern dass auch Teile der Fußsohle umschlungen werden. Hierdurch wird vermieden, dass der Fuß platt auf die Einlegesohle gedrückt wird, was einer Korrektur des Hallux valgus entgegen wirken würde, da hierdurch die Mittelfußknochen noch mehr gespreizt werden. Stattdessen sorgt die erfindungsgemäße Umschlingung des Mittelfußbereichs dafür, dass die Knochen in diesem Bereich einer Kraft auf die Mitte hin im Sinne einer Bündelung ausgesetzt werden. Dieser Bereich des Fußes wird also durch die Krafteinwirkung des Bandes eher gerundet als abgeflacht. Diese Wirkung wird nach der Erfindung dadurch erzielt, dass das Band des weiteren Bandmechanismus über längliche Öffnungen geführt ist, die im Wesentlichen auf der selben Längsposition der Einlegesohle parallel zueinander liegen und die jeweils gegenüber der jeweils benachbarten Seitenkante der Einlegesohle deutlich zur Mitte hin versetzt sind. Sie kommen deshalb beim Tragen der Korrektureinlegesohle unterhalb der Fußsohle zu liegen, so dass das zugeordnete Band den Umfang des Fußes zum größten Teil umspannt.
-
Hierbei können gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung jeweils drei zumindest bezüglich ihrer Längserstreckung parallel angeordnete Öffnungen jedem Band zugeordnet sein. Durch eine Öffnung, bevorzugt die an der Außenseite der Einlegesohle gelegene, wird ein Ende des Bandes geführt und an der Unterseite der Einlegesohle fixiert. Dies kann durch eine entsprechende Ausbildung des Endes geschehen, etwa durch eine Verdickung, welche beim Einfädeln des Bandes von der Unterseite her in form- und/oder kraftschlüssigen Eingriff mit der hierfür speziell geformten Öffnung gelangt. Natürlich könnte dieses Ende auch durch andere Mittel oder Maßnahmen mit der Einlegesohle fest oder lösbar verbunden sein. Denkbar sind beispielsweise Nieten oder Verklebung oder ein Klettverschluss. Das freie Ende des Bandes wird unter Bildung einer Schlaufe für den Fuß durch eine zweite Öffnung geführt, wobei diese zweite Öffnung sich ebenfalls unter der Fußsohle befinden muss. Das Band verläuft von hier unterhalb der Einlegesohle zur dritten Öffnung, durch die es nach oben hin austritt und mit seinem freien Ende ergriffen, gespannt und auf der Oberseite des Fußes fixiert werden kann. Zur Fixierung des gespannten Zustands wird nach der Erfindung bevorzugt ein Klettverschluss eingesetzt, da dieser stufenlos verstell- und fixierbar ist. Natürlich sind auch andere Arten der Fixierung denkbar, wie etwa Schnallen, ratschenartige Verschlüsse oder Druckknöpfe.
-
In einer Abwandlung der Erfindung ist auch eine Ausbildung mit nur zwei Öffnungen für das Band vorgesehen. Hierbei wird das freie Ende des Bandes nicht durch eine dritte Öffnung geführt, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Vielmehr wird sie nach dem Durchtritt durch die zweite Öffnung von der Unterseite der Einlegesohle her um die benachbarte Außenkante nach oben geführt und dort nach dem Spannen fixiert.
-
Im Rahmen der Erfindung ist auch eine Ausbildung der Korrektureinlegesohle umfasst, bei der die Bänderung im Zehenbereich der Einlegesohle mehrere Bandmechanismen oder mehr als drei Öffnungen für die Führung von einem oder mehreren Bändern aufweist. Hierdurch ist es möglich, nicht nur auf den großen Zeh eine korrigierende Kraft auszuüben, etwa zur Besserung von Hallux valgus, sondern auch andere Zehen zu berücksichtigen, wie dies beispielsweise bei der Behandlung von Hammer- oder Krallenzehen erforderlich sein kann. Die Öffnungen in der Einlegesohle sind hierfür über die Breite des Zehenbereichs verteilt und können je nach den anliegenden Erfordernissen der Korrektur mit Bandmechanismen bestückt werden. Bandmechanismus bedeutet hier, wie auch in der übrigen Beschreibung, stets ein spannbares Band mit einem fixierten festen Ende und einem fixier- und lösbaren freien Ende, welches zumindest eine Schlaufe für den Durchtritt eines Körperteils, wie Mittelfuß oder Zeh, aufweist und welches über die zugeordneten Öffnungen der Einlegesohle geführt ist.
-
Die Einlegesohle weist bevorzugt Bereiche verschiedener Härte auf, derart, dass sie im Bereich der Öffnungen und des jeweiligen Bändermechanismus härter und stabiler ausgebildet ist als in den übrigen Bereichen. Hierdurch ist einerseits sichergestellt, dass die Einlegesohle im Bereich der Bändermechanismen hinreichend stabil ist, um die bei der Korrektur der Fehlstellungen erforderlichen Kräfte aufzunehmen. Zum anderen ist die Einlegesohle in den anderen Bereichen nach Belieben weich und flexibel zu gestalten. So kann eine für das Abrollen des Fußes beim Gehen erforderliche Flexibilität in Längsrichtung der Einlegesohle dadurch erreicht werden, dass ein relativ weicher und flexibler Bereich zwischen dem Mittelfußbereich und dem Vorderfuß/Zehenbereich angeordnet ist. Dieser Zwischenbereich und ein entsprechend weich ausgebildeter Fersenbereich der Einlegesohle sind auch für den Tragekomfort förderlich.
-
Als Material für die erfindungsgemäße Korrektureinlegesohle wird bevorzugt Kunststoff eingesetzt, da sich dieser besonders für eine rationelle Herstellung durch Spritzgießen eignet und in vielfachen Modifikationen, wie massives oder geschäumtes Material zur Verfügung steht. Hierbei können für die verschiedenen Bereiche der Einlegesohle verschiedenartige Materialien kombiniert werden oder verschiedene Modifikationen, wie mehr oder weniger geschäumt, eines Materials können nebeneinander angeordnet sein. Neben reinen Kunststoffen, wie etwa Polyurethan oder Ethylen-Vinylacetat (EVA) sind auch Kombinationen mit anderen Materialien denkbar, wie Kork, Leder oder Metalleinlagen. Auf diese Weise lassen sich die mechanischen Eigenschaften der Einlegesohle in Bezug auf Stabilität, Flexibilität und Tragekomfort nach Belieben vorgeben.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird als Einlegesohle eine Therapiesohle verwendet, also eine Sohle, die durch eine spezielle Formgebung des Fußbetts beim Tragen schon für sich eine therapeutische Wirkung auf den Fuß ausübt. Besonders bevorzugt ist hierbei eine propriozeptive Therapiesohle, worunter eine Sohle zu verstehen ist, die durch eine spezielle Anordnung und Formgebung von in das Fußbett eingearbeiteten Elementen bestimmte Nerven oder Nervenzentren stimulierend beeinflusst. Hierdurch wird bewirkt, dass über das Gehirn Signale erzeugt werden, die zu förderlichen Reaktionen im Muskelsystem des Bewegungsapparats führen, welche im Sinne einer Therapie von zugrundeliegenden Fehlstellungen im Bewegungsapparat wirken. Einzelheiten hierzu sind beispielsweise auf der Internetseite www.podoorthesiologie.de angegeben. Eine derartige Einlegesohle unterstützt die Funktion der Korrektureinlegesohle besonders wirkungsvoll.
-
Die Nutzung der erfindungsgemäßen Korrektureinlegesohle geschieht derart, dass der zu korrigierende Fuß in die hierfür vorgesehenen Schlaufen der Korrektureinlegesohle eingeführt wird und dann die Bänder durch Zug an deren freiem Ende gespannt und anschließend in der gewünschten, d. h. für die Korrektur erforderlichen Lage mittels des Verschlusses fixiert werden. Dies geschieht außerhalb des Schuhs, für den die Korrektureinlegesohle vorgesehen ist. Erst nach erfolgter Einstellung beider Bänder des erfindungsgemäßen Bändermechanismus wird der Fuß zusammen mit der Korrektureinlegesohle in den Schuh eingeführt, der dann wie üblich geschnürt oder auf eine sonstige konstruktionsbedingte Art am Fuß gehalten wird.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung, wie in Anspruch 15 festgelegt, eine Sandale mit einer zuvor beschriebenen Korrektureinlegesohle, welche zumindest an ihrer Unterseite mit einer weiteren flexiblen oder starren Sohle dauerhaft oder lösbar verbunden ist.
-
Die Erfindung wird anschließend an Hand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Korrektureinlegesohle nach der Erfindung,
-
2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Korrektureinlegesohle,
-
3 eine Ansicht eines menschlichen Fußes mit einer Korrektureinlegesohle nach der Erfindung,
-
4a und 4b einen Querschnitt durch den Mittelfußbereich mit angelegter Korrektureinlegesohle,
-
5a und 5b einen Querschnitt durch den Zehenbereich mit angelegter Korrektureinlegesohle.
-
In 1 ist eine Korrektureinlegesohle 1 nach der Erfindung in schematischer Ansicht dargestellt. Sie umfasst die Einlegesohle 2, die ein bevorzugt nach orthopädischen Gesichtpunkten gestaltetes Fußbett 3 aufweist. Die Einlegesohle 2 gliedert sich in einen vorderen Zehenbereich 4, einen Mittelfußbereich 5 und einen Fersen- oder Hinterfußbereich 6, die nahtlos ineinander übergehen und die durch die Anatomie des Fußes definiert sind. Die Einlegesohle 2 besitzt eine Außenkante 7 und eine Innenkante 8, wobei „innen” und „außen” wie üblich in Bezug auf die Körpermittelebene definiert sind, sowie eine Unterseite 9.
-
Nach der Erfindung ist die Einlegesohle 2 mit mindestens zwei getrennten Bandmechanismen 10 bestückt, dem Zehenband 11 und dem Mittelfußband 12, deren Bezeichnung sich aus der jeweiligen Position auf dem Fußbett 3 ergibt. Die Einlegesohle 2 ist zur Aufnahme, Führung und Fixierung der jeweiligen Bänder 11, 12 mit mehreren länglichen Öffnungen 20, 21, 22, 23 versehen, die vom Fußbett 3 durch die gesamte Dicke der Einlegesohle zu deren Unterseite geführt sind. Die Form der Öffnungen 20, 21, 22, 23 ist jeweils an die Dicke und Breite der verwendeten Bänder 11, 12 der Bandmechanismen 10 angepasst, wobei die Längserstreckung der Öffnungen 20, 21, 22, 23 normalerweise mit der Längserstreckung der Einlegesohle 2 zumindest annähernd übereinstimmt. Für spezielle Korrekturen sind jedoch auch Abweichungen hiervon möglich und liegen im Rahmen der Erfindung.
-
Das jeweilige Band, das Zehenband 11 und das Mittelfußband 12, im Folgenden unterschiedslos nur als „Band” bezeichnet, da die Ausführungen zumindest sinngemäß für beide Bänder gelten, weist ein freies Ende 13 auf, auf dem ein Verschluss angeordnet ist, der es erlaubt das Band 11, 12 nach dem Spannen um den jeweiligen Bereich des Fußes zu fixieren. Dieser Verschluss ist in 1 als Klettverschluss 14 gezeigt, der für diese Anwendung bevorzugt wird, da er ein stufenloses und sicheres Fixieren des Bandes ermöglicht. Der andere Endbereich 15 des jeweiligen Bandes 11, 12 ist von unten her durch eine erste Öffnung 20 in der Einlegesohle 2 geführt und in oder in der Nähe dieser Öffnung 20 fixiert, wie noch erläutert wird. Das Band wird von hier aus unter Bildung einer Schlaufe 17 für den Durchtritt des Fußes über das Fußbett 3 geführt und durchsetzt die Einlegesohle 2 erneut durch eine zweite Öffnung 21. Hinter der zweiten Öffnung 21 ist das Band 11, 12 an der Unterseite 9 der Einlegesohle 2 umgelenkt und durchtritt diese von unten her durch eine dritte Öffnung 22. Das noch verbleibende freie Ende 13 des Bandes 11, 12 befindet sich somit an der Oberseite der Einlegesohle 2 und kann dort ergriffen werden, um die für die Korrektur erforderliche Spannung und anschließende Fixierung zu bewirken.
-
Die erste und die zweite Öffnung 20 bzw. 21 im Mittelfußbereich 5 sind nach der Erfindung deutlich von den jeweils benachbarten Kanten, Außenkante 7 bzw. Innenkante 8, der Einlegesohle 2 beabstandet angeordnet, wie dies in 4a und 4b noch deutlicher zu sehen ist. Diese Abstände sollten mindestens 10% der Breite der Einlegesohle 2 im Mittelfußbereich betragen, wobei Werte im Bereich von 15% bis 45% dieser Breite bevorzugt sind. Hierdurch wird erreicht, dass der Mittelfußbereich des Fußes 26 (s. 4a und 4b) eine im Wesentlichen radial nach innen wirkende Kraft erfährt, da dieser Bereich fast vollständig von dem Mittelfußband 12 umschlungen ist. Diese so gerichtete Krafteinwirkung ist wesentlich für die Korrektur der Fehlstellung der Mittelfußknochen, da sie diese bündelt anstatt sie auseinander zu drängen, wie dies eine nur an den seitlichen Kanten 7, 8 der Einlegesohle 2 angreifende Bänderung bewirken würde.
-
Die 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung, bei der die Einlegesohle 2 nur jeweils zwei Öffnungen 20 und 21 für das zugehörige Band 11, 12 aufweist. Das freie Ende des Bandes 11 bzw. 12 ist nach Austritt durch die zweite Öffnung 21 an der Unterseite 9 der Einlegesohle 2 entlang der Unterseite umgelenkt und umschlingt die benachbarte Kante der Einlegesohle 2, hier die Innenkante 8, bevor es die Oberseite der Korrektureinlegesohle 1 erreicht. In den übrigen Einzelheiten besteht Übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel nach 1, auf deren Beschreibung zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird.
-
Die 3 zeigt eine an einem menschlichen Fuß 26 angeordnete Korrektureinlegesohle 1 nach der Erfindung. Der Fuß 26 wird mit angelegter und korrekt gespannter und fixierter Korrektureinlegesohle 1 in den hier nicht gezeigten Schuh eingeführt, der dann in üblicher Weise geschnürt werden kann.
-
Die 4a, b zeigen einen schematisierten Querschnitt des Mittelfußbereichs eines menschlichen Fußes 26 mit angelegter und gespannter Korrektureinlegesohle 2 und zwar nach dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 in 4b und nach 2 in 4a. Die Bezugszeichen haben hier dieselbe Bedeutung, wie in den übrigen Figuren. Zu sehen ist insbesondere in 4b die Anordnung der drei Öffnungen 20, 21 und 22 und die Führung des Mittelfußbandes 12 von der ersten Öffnung 20 als Schlaufe 17 um den Mittelfuß herum zur zweiten Öffnung 21 und von dort durch die dritte Öffnung 22 zur Oberseite der Einlegesohle 2. Der Klettverschluss 14 am freien Ende 13 des Mittelfußbandes 12 ist hier zur Verdeutlichung im noch nicht fixierten Zustand gezeigt. Das feste Ende des Mittelfußbandes 12 weist eine Verdickung 16 an seinem äußersten Endbereich 15 auf, die dazu dient, dieses Ende in der zugehörigen ersten Öffnung 20 zu fixieren, da diese Öffnung 20 zu eng für den Durchtritt der Verdickung 16 ausgebildet ist. Eine solche Festlegung des einen Bandendes auf der Einlegesohle 2 durch Form- und/oder Kraftschluss ist natürlich auch mit anderen Mitteln möglich, wie beispielsweise durch Verkleben mit der Einlegesohle 2, mittels eines Klettverschlusses oder durch Nieten.
-
Die 4a zeigt die andere Ausbildung der Korrektureinlegesohle 1, mit nur zwei Öffnungen 20 und 21 in der Einlegesohle 2 für den Durchtritt des Mittelfußbandes 12. Dessen freies Ende 13 ist bei dieser Variante um die Innenkante 8 der Einlegesohle 2 geführt und dann mittels des Klettverschlusses 14 auf der Oberseite fixiert.
-
In den 5a, b ist ein Querschnitt durch den Zehenbereich des menschlichen Fußes mit angelegter Korrektureinlegesohle 1 schematisiert dargestellt, wobei lediglich im Bereich der großen Zehe 28 ein Bandmechanismus 10 mit einem Zehenband 11 vorhanden ist. Die Führung des Zehenbandes 11 entspricht völlig derjenigen des Mittelfußbandes in den 4a und 4b, mit dem einzigen Unterschied, dass das eine, feste Ende des Zehenbandes hier mittels einer hier angedeuteten Klebung 30 oder eines Klettverschlusses an der Unterseite 9 der Einlegesohle 2 befestigt ist. Es versteht sich, dass nach der Erfindung noch weitere Öffnungen 23 für Bandmechanismen 10, 11 im Bereich der übrigen Zehen 27 vorhanden sein können, damit auch diese Zehen 27 einzeln oder in Gruppen einer korrigierenden Verschiebung ausgesetzt werden können.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Korrektureinlegesohle
- 2
- orthopädische Einlegesohle
- 3
- Fußbett
- 4
- Zehenbereich
- 5
- Mittelfußbereich
- 6
- Fersenbereich/Hinterfußbereich
- 7
- Außenkante
- 8
- Innenkante
- 9
- Unterseite
- 10
- Bandmechanismus
- 11
- Zehenband
- 12
- Mittelfußband
- 13
- freies Ende
- 14
- Klettverschluss
- 15
- Endbereich
- 16
- Verdickung
- 17
- Schlaufe
- 20
- erste Öffnung
- 21
- zweite Öffnung
- 22
- dritte Öffnung
- 23
- Öffnungen
- 26
- Fuß
- 27
- Zehen
- 28
- großer Zeh
- 29
- Mittelfußknochen
- 30
- Klebung