DE202010010277U1 - Schuh zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes - Google Patents

Schuh zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes Download PDF

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Abstract

Schuh zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes, aufweisend:
eine Sohle, von welcher im Bereich der Großzehe ein Teil ausgenommen ist;
einen bezüglich der Sohle des Schuhs beweglichen Großzehensteg, welcher in dem ausgenommenen Bereich der Sohle angeordnet ist;
Mittel zum Fixieren des Großzehenstegs an der Sohle in mehreren verschiedenen Positionen,
wobei der Großzehensteg bezüglich der Längsachse der Sohle um einen in der Ebene der Sohle liegenden Winkel abgespreizt ist,
wobei die verschiedenen Positionen sich durch verschiedene Winkel auszeichnen, welche der Großzehensteg und die Sohle jeweils einschließen;
erste Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe auf dem Großzehensteg; und
zweite Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen im Vorfußbereich der Sohle.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Schuh bzw. eine Orthese zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes, insbesondere eine Entlastungsorthese für den postoperativen Einsatz, welche dafür eingerichtet ist, die Fußglieder, insbesondere Zehen, nach einem operativen Korrektureingriff zu stabilisieren und in einer Sollstellung zuhalten.
  • Eine Zehenfehlstellung der Großzehe, in der Fachsprache auch Hallux Valgus genannt, ist die häufigste und bedeutsamste Zehenfehlstellung beim Menschen. Bei dieser Zehenfehlstellung wandert die Großzehe aus ihrer ursprünglichen Position in Richtung der zweiten Zehe. Genauer gesagt, handelt es sich beim Hallux Valgus um eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen hin. Die Sehnen zu den Zehen verlaufen nicht mehr zentral über das Gelenk, sondern weiter lateral und ziehen die Zehen in eine schiefe Position. In der Folge kommt es häufig zu einer knöchernen Auswachsung des Mittelfußknochens im Bereich des Großzehengrundgelenks und gegebenenfalls zu einer schmerzhaften Arthrose im Großzehengrundgelenk. Auch wenn keine Arthrose vorliegt, so bilden sich häufig aufgrund des am Fußinnenrand hervortretenden Großzehenballens schmerzhafte Entzündungen, verursacht durch den Druck des Schuhschafts. Daneben kommt es durch den Druck der Großzehe auf die kleinen Zehen oft zu Hammer- und Krallenzehen-Fehlstellungen der benachbarten Zehe.
  • Der Hallux Valgus ist eine Zivilisationskrankheit und wird in erster Linie durch jahrelanges Tragen von falschem Schuhwerk verursacht. Insbesondere fördern Schuhe mit einem hohen Absatz, engen Schuhspitzen oder gar zu kurze Schuhe die Entstehung des Hallux Valgus.
  • Stärkere Ausprägungen des Hallux Valgus betreffen vorwiegend Frauen. Das liegt einerseits im schwächeren Bindegewebe der Frau begründet, aber vor allem in den Damenschuhformen, die diese Fehlentwicklung stärker begünstigen, als die üblichen Herrenschuhe dies bei Männerfüßen verursachen. Das deutsche Ärzteblatt veröffentlichte im Februar 2005 die Ergebnisse einer Reihenuntersuchung an deutschen Schülern. Dort wurde eine alarmierende Zunahme von Fußfehlformen und Fußbeschwerden im Jugendalter bemerkt. Man stellte vor allem bei einem größeren Teil der Mädchen im Alter von 14 Jahren bereits eine deutliche Schiefstellung der Großzehe fest.
  • Die Umstellung auf flaches Schuhwerk mit genügend Freiraum für die Zehen, insbesondere das Tragen von Zehenstegsandalen, kann nur im Anfangsstadium helfen. Ein fortgeschrittener Hallux Valgus ist auf diese Weise nicht zu beseitigen oder zu verringern. Allerdings führt der Wechsel zu derartigem Schuhwerk dazu, dass es nicht zu einer weiteren Schädigung und Verformung kommt. Ansonsten können orthopädische Schuhe mit Spreizfußeinlagen gegen die Schmerzen beim Gehen helfen oder das Tragen von Schuhen, die keine Druckschmerzen auf dem vorstehenden Großzehenballen verursachen.
  • Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Diese ist im Falle von Schmerzen angeraten. In Abgängigkeit von der Ausprägung des Hallux Valgus und den bestehenden Beschwerden wird ein geeignetes Verfahren gewählt. Von den etwa 150 bekannten Methoden sind ca. 10 im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Besteht zusätzlich zum Hallux Valgus auch eine Arthrose im Grundgelenk der Großzehe (Hallux Rigidus), muss vorrangig diese behandelt werden. Fast alle Operationsmethoden bestehen aus einer Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens, aber in verschiedener Schnittführung. Danach wird der zehenwärts gelegene Anteil des Mittelfußknochens in Richtung des zweiten Mittelfußknochens verschoben (wo er ursprünglich gelegen hat) und die beiden Teile des Mittelfußknochens werden eingestaucht oder mit Drähten oder Schrauben fixiert. Abschließend wird die Großzehe mit kräftigen Nähten wieder gerade gestellt.
  • Zur Versorgung von chirurgischen Großzeheneingriffen (Hallux-Valgus-Operationen) werden postoperativ Vorfußentlastungsorthesen eingesetzt. Derartige Vorfußentlastungsorthesen weisen einen Negativabsatz auf, damit das Körpergewicht hauptsächlich von der Ferse getragen wird. Vorteilhaft ist die Unterseite der Sohle einer Vorfußentlastungsorthese im Vorfußbereich ausgeschnitten, sodass die Sohle in diesem Bereich keinen Bodenkontakt hat und der Vorfuß keine Last aufzunehmen hat.
  • Nach dem operativen Eingriff ist es erforderlich, dass der Bereich des Großzehengrundgelenks ruhig gestellt wird, um die neu gewonnene Stellung der Großzehe zu sichern. Hierbei arbeitet jedoch der Sehnenzug der Schienbein- und Wadenmuskulatur gegen das gewünschte Operationsergebnis an.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Orthese, insbesondere eine Vorfußentlastungsorthese, bereitzustellen, bei welcher die Großzehe in der gewünschten Sollstellung ruhig gestellt wird.
  • Da Stellungskorrekturen der Großzehe häufig angewandte chirurgische Eingriffe darstellen, die im Anschluss besonderer, postoperativer Nachsorge bedürfen, besteht ferner ein wirtschaftliches Interesse daran, eine Entlastungsorthese bereitzustellen, welche in Serienproduktion industriell gefertigt werden kann.
  • Die obengenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schuh zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes gelöst, wobei der Schuh aufweist:
    eine Sohle, von welcher im Bereich der Großzehe ein Teil ausgenommen ist;
    einen bezüglich der Sohle des Schuhs beweglichen Großzehensteg, welcher in dem ausgenommenen Bereich der Sohle angeordnet ist;
    Mittel zum Fixieren des Großzehenstegs an der Sohle in mehreren verschiedenen Positionen,
    wobei der Großzehensteg bezüglich der Längsachse der Sohle um einen in der Ebene der Sohle liegenden Winkel abgespreizt ist,
    wobei die verschiedenen Positionen sich durch verschiedene Winkel auszeichnen, welche der Großzehensteg und die Sohle jeweils einschließen;
    erste Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe auf dem Großzehensteg; und
    zweite Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen im Vorfußbereich der Sohle.
  • Vorteilhafterweise ist der Winkel, welchen der Großzehensteg und die Sohle einschließen, größer gleich 0 Grad und kleiner gleich 10 Grad, besonders bevorzugt größer gleich 0 Grad und kleiner gleich 7,5 Grad.
  • Der erfindungsgemäße Schuh bzw. die dynamische Entlastungsorthese ist dafür eingerichtet, die operierte Großzehe in einer gewünschten Sollstellung, d. h. in einer bestimmten abgespreizten Stellung (Adduktionsstellung) zu halten.
  • Hierbei ist durch die Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe auf dem Großzehensteg und die Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen im Vorfußbereich der Sohle gewährleistet, dass die Großzehe und die übrigen Zehen im Wesentlichen den gleichen Winkel einschließen wie der Großzehensteg und die Sohle.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die Mittel zum Fixieren eine erste steife Winkelspange auf, welche seitlich an der Sohle und dem Großzehensteg lösbar befestigt ist.
  • Zweckmäßigerweise weisen die Mittel zum Fixieren mindestens eine zweite steife Winkelspange auf, wobei die erste und die mindestens zweite Winkelspange unterschiedliche Winkel aufweisen und im Austausch an der Sohle und dem Großzehensteg befestigbar sind.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird für den erfindungsgemäßen Schuh ein Set von Winkelspangen bereitgestellt, welche unterschiedliche Biegungen aufweisen. Demnach kann zum Beispiel ein vorteilhaftes Set von Winkelspangen 4 Winkelspangen für einen Winkel von 0 Grad, 2,5 Grad, 5 Grad bzw. 7,5 Grad aufweisen. Diese Winkelspangen können zweckmäßigerweise mittels Schrauben an der Sohle und dem Großzehensteg befestigt werden. Die Biegung der verwendeten Spange bestimmt dabei den Winkel, der von dem Großzehensteg und der Sohle eingeschlossen wird. Wird beispielsweise eine Winkelspange für einen Winkel von 7,5 Grad an dem Schuh befestigt, so ist der Großzehensteg bezüglich der Längsachse der Sohle um 7,5 Grad abgespreizt. Wird andererseits eine Spange für einen Biegewinkel von 0 Grad verwendet, dann fügt sich der Großzehensteg in den ausgenommenen Bereich der Sohle ein, d. h. der Großzehensteg ist nicht von der Sohle abgespreizt, und der erfindungsgemäße Schuh ähnelt in diesem Fall beispielsweise einer herkömmlichen Vorfußentlastungsorthese.
  • Alternativ zu einem Befestigen von verschiedenen Winkelspangen an dem Schuh können die Mittel zum Fixieren des Großzehenstegs an der Sohle auch in anderer, geeigneter Weise ausgebildet sein. So können beispielsweise die Mittel zum Fixieren eine Stellvorrichtung mit Stellschraube aufweisen, mittels welcher der Winkel zwischen dem Großzehensteg und der restlichen Sohle eingestellt werden kann. Dies hätte den Vorteil, dass der Abspreizwinkel beliebig und insbesondere kontinuierlich einstellbar ist (die Verwendung der oben beschriebenen Winkelspangen ermöglicht nur das Einstellen von mehreren diskreten Winkeln). Jedoch ist die Ausführungsform, welche Winkelspangen aufweist, robuster, kostengünstiger und für den Großteil aller Anwendungen völlig ausreichend.
  • Vorteilhafterweise weisen die Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe auf dem Großzehensteg eine seitliche Führung auf, welche an der zu den übrigen Zehen gewandten Seite des Großzehenstegs angeordnet ist.
  • Zweckmäßigerweise ist die seitliche Führung als ein seitlich an dem Großzehensteg befestigtes starres Element ausgebildet, welches eine geeignete Polsterung aufweist.
  • Die an dem Großzehensteg angebrachte seitliche Führung ermöglicht ein Ruhigstellen der Großzehe in der gewünschten abgespreizten Stellung, ohne übermäßigen Druck auf die Großzehe auszuüben. Insbesondere ist das starre Element als seitliche Führung für die Großzehe besonders geeignet, da das starre Element mit geringstmöglichem Druck eine Bewegung der Großzehe zu der zweiten Zehe bzw. zu den übrigen Zehen hin verhindert.
  • Vorteilhafterweise weisen die Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen einen Riemen, insbesondere einen Textilriemen mit einem Klettverschluss, auf. Hierdurch wird verhindert, dass die übrigen Zehen, d. h. die zweite bis fünfte Zehe, sich zur Großzehe neigen bzw. in Richtung Großzehe wandern, was wiederum eine Verringerung des Abspreizwinkels der Großzehe von den übrigen Zehen zur Folge hätte.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schuh als ein Vorfußentlastungsschuh ausgebildet, welcher einen Negativabsatz aufweist. Insbesondere ist die Sohle des Vorfußentlastungsschuhs im Bereich des Vorfußes so ausgeschnitten, dass die Sohle des Schuhs im Bereich des Vorfußes keinen Bodenkontakt hat. Hierdurch wird erreicht, dass der Vorfuß und damit insbesondere die Großzehe weitgehend entlastet werden.
  • Zweckmäßigerweise weist der erfindungsgemäße Schuh ferner einen Vorfußverschluss auf, welcher dafür eingerichtet ist, im Übergang zwischen Vor- und Mittelfußbereich am Fuß anzuliegen.
  • Der Vorfußverschluss unterstützt hierbei einerseits einen festen Sitz des Fußes im Schuh und andererseits die Ruhigstellung der Großzehe, da er das Großzehengrundgelenk auf der Fußinnenseite stützt.
  • Der vorliegende erfindungsgemäße Schuh wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in den nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Schrägansicht eines Schuhs gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, angeordnet an einem Fuß;
  • 2 eine vereinfachte schematische Unteransicht einer mittels einer Winkelspange mit einem Großzehensteg verbundenen Sohle gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1;
  • 3 eine vereinfachte schematische Seitenansicht einer mittels einer Winkelspange mit einem Großzehensteg verbundenen Sohle gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1;
  • 4 eine vereinfachte schematische Detailansicht des Großzehenstegs mit seitlicher Führung von vorne.
  • 1 zeigt eine Schrägansicht des Schuhs gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem Fuß. Der erfindungsgemäße Schuh 10 weist eine Sohle 11, einen Großzehensteg 12, eine Winkelspange 13, eine am Großzehensteg 12 befestigte Führung 14, einen Zehenriemen 15, einen Vorfußverschluss 16 und weitere Textilriemen 17 auf.
  • Das vorliegende Ausführungsbeispiel kann als eine Weiterentwicklung einer Vorfußentlastungsorthese angesehen werden. Auch der Schuh 10 weist z. B. eine Sohle 11 mit Negativabsatz auf (siehe hierzu auch 3), d. h. die Ferse des Fußes wird tiefer gelagert als der Fußballen bzw. der Vorfuß.
  • Jedoch ist die Sohle 11 des Schuhs 10 im Vorfußbereich zweigeteilt, wie in 1 zu sehen ist. Genauer gesagt ist ein Bereich der Sohle, auf welchem die Großzehe des Trägers aufliegt, aus der Sohle 11 ausgeschnitten und kann von der Sohle in verschiedenen vorbestimmten Winkeln abgespreizt werden (siehe hierzu auch 2). Zum Befestigen des Großzehenstegs 12 an der Sohle 11 ist die Winkelspange 13 vorgesehen, welche in diesem Beispiel mittels Schrauben an der Sohle 11 und dem Großzehensteg 12 befestigt ist. Dabei bestimmt die Beschaffenheit der Winkelspange 13, insbesondere die Biegung der Winkelspange 13, den Abspreizwinkel α des Großzehenstegs 12 von der Sohle 11 (für die Definition des Abspreizwinkels α siehe 2). In dem vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein Set verschiedener Winkelspangen 13 bereitgestellt, welche sich durch ihren Biegewinkel unterscheiden. Hierbei wird der Abspreizwinkel des Großzehenstegs 12 von der Sohle 11 durch die Biegung der Winkelspange 13 festgelegt.
  • In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein Set von Winkelspangen 13 bereitgestellt, mittels welcher ein Abspreizwinkel α von 0 Grad, 5 Grad bzw. 7,5 Grad eingestellt werden kann.
  • Der erfindungsgemäße Schuh weist ferner Mittel auf, die dafür eingerichtet sind, den Großzehen in der gewünschten, abgespreizten Stellung (Adduktionsstellung) ruhig zu stellen. Um die Großzehe auf dem Großzehensteg 12 ruhig zu stellen, weist der Großzehensteg 12 auf seiner der zweiten Zehe zugewandten Seite eine Führung 14 auf, welche in diesem Beispiel als ein starres Element ausgebildet ist. Das seitlich an dem Großzehensteg 12 befestigte starre Element 14 weist eine leicht angewinkelte Form auf und ist gepolstert, um eine Bewegung des Großzehens hin zur zweiten Zehe zu verhindern, ohne übermäßigen Druck auf den Großzehen auszuüben. Durch die abgewinkelte Form der Führung 14 soll ein Herausrutschen der Großzehe aus der Führung 14 verhindert werden (für eine Detailansicht des Großzehenstegs 12 mit der Führung 14 siehe 4).
  • Ferner weist der Schuh 10 einen Zehenriemen 15 auf, welcher quer über die zweite bis fünfte Zehe verläuft, um diese im Wesentlichen ruhig zu stellen, insbesondere um diese daran zu hindern, zu der Großzehe zu wandern. Somit wird sichergestellt, dass die Großzehe in der gewünschten, abgespreizten Stellung mit dem durch die Winkelspange 13 eingestellten Abspreizwinkel gehalten wird.
  • Der Vorfußverschluss 16 gewährleistet einen sicheren Halt des Fußes im Vor- und Mittelfußbereich im erfindungsgemäßen Schuh. Der Vorfußverschluss 16 verläuft im Vor- und Mittelfußbereich quer zum Fuß und ist großflächig ausgebildet, um einen möglichst guten Halt und festen Sitz im Schuh zu gewährleisten.
  • Der Vorfußverschluss 16 ist zweckmäßigerweise aus einem weichen, aber robusten Textilmaterial gefertigt und weist einen großflächigen Klettverschluss auf. Ferner stützt und führt der Vorverschluss 16 das Großzehengrundgelenk auf der Fußinnenseite. Dadurch wird die Großzehe auch im Bereich ihres Grundgelenks gestützt und ruhig gestellt.
  • Der Schuh 10 weist ferner weitere Textilriemen 17 auf, welche Klettverschlüsse mit Umlenkkern aufweisen. Diese sorgen für einen sicheren Halt des Fußes im Schuh, insbesondere im Knöchelbereich. Zusätzlich zu den weiteren Textilriemen ist eine Polsterung vorgesehen, welche den von den weiteren Textilriemen 17 auf den Fuß ausgeübten Druck auf eine größere Fläche verteilen.
  • Wie in 1 zu sehen ist, reicht der abgebildete Schuh bis zum Knöchel des Fußes, um einen sicheren Halt des Fußes im Schuh zu gewährleisten.
  • 2 zeigt eine stark vereinfachte schematische Unteransicht der mit einer Winkelspange 13 mit dem Großzehensteg 12 verbundenen Sohle 11 gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1. In dieser Abbildung ist gut zu erkennen, dass der Großzehensteg 12 gewissermaßen aus der Sohle 11 herausgeschnitten ist und mittels der Winkelspange 13 in einer angewinkelten bzw. abgespreizten Position fixiert wird. Der Abspreizwinkel α ist durch die Außenkante 22 des Großzehenstegs 12 und die Außenkante 21 der Sohle 11 festgelegt. Wird der Schuh an einem Fuß getragen, so entspricht der Winkel zwischen der Großzehe und der zweiten Zehe näherungsweise dem Abspreizwinkel α. Durch die Wahl geeigneter Winkelspangen 13 kann der Abspreizwinkel α dynamisch an die Anforderungen der Nachsorge nach einem operativen Eingriff zur Stellungskorrektur des Großzehens, insbesondere nach einer Hallux-Valgus-Operation, angepasst werden. Soll der Abspreizwinkel α geändert werden, ist nur die Winkelspange 13 durch eine andere Winkelspange mit der gewünschten Biegung zu ersetzen. In diesem Ausführungsbeispiel ist hierfür lediglich ein Lösen der Schrauben, mittels welcher die Winkelspange 13 an der Sohle 11 und dem Großzehensteg 12 befestigt ist, erforderlich. Danach kann die Winkelspange 13 ausgetauscht werden und die neue Winkelspange mittels der Schrauben an der Sohle 11 und dem Großzehensteg 12 befestigt werden. Die dynamische postoperative Entlastungsorthese gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglicht somit ein einfaches dynamisches Anpassen des Abspreizwinkels an die jeweiligen Anforderungen in der postoperativen Nachsorge, insbesondere nach Hallux-Valgus-Operationen.
  • 3 zeigt eine vereinfachte schematische Seitenansicht der mit einer Winkelspange 13 mit dem Großzehensteg 12 verbundenen Sohle 11 gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 1. In dieser Ansicht ist der Negativabsatz der Sohle 11 und der ausgeschnittene Vorfußbereich gut zu erkennen. Hierbei ist sowohl der Vorfußbereich der Sohle 11, als auch der Großzehensteg 12 so an ihrer/seiner Unterseite ausgeschnitten, dass der Vorfußbereich des Schuhs keinen Bodenkontakt hat, wenn der Schuh auf einer annähernd ebenen Unterlage steht. Somit wird beim Tragen des erfindungsgemäßen Schuhs der Vorfußbereich entlastet. Zweckmäßigerweise sind die Sohle und der Großzehensteg so weit ausgeschnitten, dass auch bei einem vorsichtigen Gehen mit der Entlastungsorthese eine Belastung des Vorderfußes weitgehend vermieden werden kann.
  • 4 zeigt eine Detailansicht des Großzehenstegs 12 mit der Führung 14 von vorne. Hierin ist das Profil der als abgewinkeltes, steifes Element ausgebildeten Führung gut zu erkennen. Durch die abgewinkelte Form der Führung 14 soll ein Herausrutschen der Großzehe aus der Führung 14 verhindert werden.
  • Zur Klarstellung wird abschließend noch angemerkt, dass die 1 einen Schuh für den rechten menschlichen Fuß darstellt, während die 2 bis 4 Teile eines entsprechenden Schuhs für den linken menschlichen Fuß darstellen. Der Erfindungsgegenstand umfasst natürlich sowohl Entlastungsorthesen bzw. Schuhe für den rechten menschlichen Fuß als auch Entlastungsorthesen bzw. Schuhe für den linken menschlichen Fuß. Des Weiteren ist in den 3 und 4 die Sohle 11 und der Großzehensteg 12 ohne zusätzliche Polsterauflagen, wie z. B. ein Fußbett oder ähnliches, abgebildet.

Claims (11)

  1. Schuh zur Korrektur von Fehlstellungen der Großzehe eines Fußes, aufweisend: eine Sohle, von welcher im Bereich der Großzehe ein Teil ausgenommen ist; einen bezüglich der Sohle des Schuhs beweglichen Großzehensteg, welcher in dem ausgenommenen Bereich der Sohle angeordnet ist; Mittel zum Fixieren des Großzehenstegs an der Sohle in mehreren verschiedenen Positionen, wobei der Großzehensteg bezüglich der Längsachse der Sohle um einen in der Ebene der Sohle liegenden Winkel abgespreizt ist, wobei die verschiedenen Positionen sich durch verschiedene Winkel auszeichnen, welche der Großzehensteg und die Sohle jeweils einschließen; erste Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe auf dem Großzehensteg; und zweite Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen im Vorfußbereich der Sohle.
  2. Schuh gemäß Anspruch 1, wobei der Winkel, welchen der Großzehensteg und die Sohle einschließen, größer gleich 0° und kleiner gleich 10° ist, insbesondere größer gleich 0° und kleiner gleich 7,5° ist.
  3. Schuh gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Mittel zum Fixieren eine erste steife Winkelspange aufweisen, welche seitlich an der Sohle und dem Großzehensteg lösbar befestigt ist.
  4. Schuh gemäß Anspruch 3, wobei die Mittel zum Fixieren mindestens eine zweite steife Winkelspange aufweisen, wobei die erste und die mindestens zweite Winkelspange unterschiedliche Biegewinkel aufweisen und im Austausch an der Sohle und dem Großzehensteg befestigbar sind.
  5. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mittel zum Ruhigstellen der Großzehe eine seitliche Führung aufweisen, welche an der zu den übrigen Zehen gewandten Seite des Großzehenstegs angeordnet ist.
  6. Schuh gemäß Anspruch 5, wobei die seitliche Führung als ein seitlich an dem Großzehensteg befestigtes starres Element ausgebildet ist.
  7. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Mittel zum Ruhigstellen der übrigen Zehen einen Riemen aufweisen.
  8. Schuh gemäß Anspruch 7, wobei der Riemen als Textilriemen mit Klettverschluss ausgebildet ist.
  9. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schuh ferner einen Negativabsatz aufweist.
  10. Schuh gemäß Anspruch 9, wobei der Schuh als ein Vorfußentlastungsschuh ausgebildet ist.
  11. Schuh gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend einen Vorfußverschluss, welcher dafür eingerichtet ist, im Übergang zwischen Vor- und Mittelfußbereich am Fuß anzuliegen.
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