Gasdiffusionsschicht mit verbesserter elektrischer Leitfähigkeit und
Gasdurchlässigkeit
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gasdiffusionsschicht, ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Gasdiffusionsschicht, die Verwendung einer solchen Gasdiffusionsschicht, eine Gasdiffusionselektrode sowie die Verwendung einer solchen Gasdiffusionselektrode.
Derartige Gasdiffusionsschichten und Gasdiffusionselektroden werden bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, und zwar insbesondere in Brennstoffzellen, in Elektrolysezellen und in Batterien. Brennstoffzellen sind elektrochemische Zellen, welche beispielsweise als eine Antriebsquel- le für Kraftfahrzeuge als Ersatz für Verbrennungsmotoren vorgeschlagen worden sind. Bei dem Betrieb einer Brennstoffzelle wird ein Brennstoff, wie beispielsweise Wasserstoff oder Methanol, mit einem Oxidationsmittel, üblicherweise Luft, an einem Katalysator elektrochemisch umgesetzt, und zwar in dem Fall von Wasserstoff als Brennstoff zu Wasser und in dem Fall von Methanol als Brennstoff zu Wasser und Kohlendioxid. Zu diesem Zweck umfassen Polymerelektrolyt-Brennstoffzellen (PEM- Brennstoffzellen) eine Membranelektrodenanordnung (MEA), welche aus einer dünnen protonendurchlässigen, nicht elektrisch leitenden, festen Polymerelektrolytmembran, wobei auf einer der Seiten der Membran ein Anodenkatalysator und auf der gegenüberliegenden Seite der Membran ein Kathodenkatalysator angeordnet ist, aufgebaut ist. Bei dem Betrieb einer PEM-Brennstoffzelle werden an der Anode aus dem Brennstoff Protonen und Elektronen freigesetzt, welche an der Kathode mit Sauerstoff zu Wasser reagieren. Während die Protonen von der Anode durch die Poly- merelektrolytmembran zu der Kathode transportiert werden, wandern die
Elektronen über einen externen Stromkreis von der Anode zu der Kathode. Die zwischen der Anode und Kathode anfallende Spannung kann beispielsweise genutzt werden, um einen Elektromotor anzutreiben. Um in der Brennstoffzelle einen wirksamen und insbesondere gleichmäßigen Gastransport zu gewährleisten, nämlich einen wirksamen und gleichmäßigen Transport der Reaktandengase Wasserstoff zu der Anode sowie Sauerstoff zu der Kathode, sind auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der MEA üblicherweise jeweils ein poröses Gasdiffusionsmedium bzw. eine Gasdiffusionsschicht (GDL) vorgesehen. Jede dieser Gasdiffusionsschichten kontaktiert an ihrer der MEA gegenüberliegenden Seite eine die Brennstoffzelle gegenüber benachbarten Brennstoffzellen abschließende Bipolarplatte. Abgesehen von der Sicherstellung eines wirksamen und gleichmäßigen Transports der Reaktandengase zu den Elektroden müssen die Gasdiffusionsschichten auch den Abtransport des in der Brennstoffzelle gebildeten Produkts Wasser aus der Brennstoffzelle gewährleisten. Zudem dienen die Gasdiffusionsschichten auch als Stromkollektoren und Stromleiter, um die an der Anode freigesetzten Elektronen an die entsprechende Bipolarplatte und über diese aus der Brennstoffzelle herauszulei- ten und um der Kathode über die auf der entgegengesetzten Seite der
Brennstoffzelle angeordnete Bipolarplatte Elektronen zuzuleiten. Um diese Funktionen erfüllen zu können, muss eine Gasdiffusionsschicht eine möglichst hohe elektrische Leitfähigkeit sowie eine hohe Gasdurchlässigkeit aufweisen.
Solche Gasdiffusionsschichten sind üblicherweise aus porösem Carbonfaserpapier oder Carbonfaservlies zusammengesetzt. Um bei dem Betrieb einer Brennstoffzelle ein Fluten der Poren der Gasdiffusionsschicht mit Wasser zu verhindern, welches den Gastransport in der Gasdiffusions- schicht unterbinden würde, ist üblicherweise zumindest die der MEA zu-
gewandte Seite der Gasdiffusionsschicht hydrophob ausgestaltet, beispielsweise durch eine Beschichtung dieser Seite mit einer hydrophoben Substanz oder durch Imprägnieren der Gasdiffusionsschicht mit einer hydrophoben Substanz. Ferner ist auf der der MEA zugewandten Seite des Carbonfaserpapiers bzw. Carbonfaservlieses herkömmlicherweise eine mikroporöse Schicht (MPL) vorgesehen, welche den Wasserstransport in der Brennstoffzelle begünstigt und die Gasdiffusionsschicht an die angrenzende Katalysatorschicht elektrisch ankoppelt und so sowohl die Leistung als auch die Lebensdauer nicht nur der Gasdiffusionsschicht, son- dem auch der Brennstoffzelle erhöht. Solche mikroporösen Schichten bestehen üblicherweise aus einer Mischung aus Ruß und hydrophobem Polymer, wie Polytetrafluorethylen, wobei der Ruß die elektrische Leitfähigkeit bewirkt und das hydrophobe Polymer ein Fluten der Gasdiffusionsschicht mit Wasser verhindern soll. Eine solche mikroporöse Schicht wird üblicherweise hergestellt, indem eine Ruß, hydrophobes Polymer und Wasser als Dispersionsmedium enthaltende Dispersion auf das Substrat aus Carbonfaserpapier bzw. Carbonfaservlies aufgebracht und anschließend zur Entfernung des Dispersionsmediums getrocknet wird. Um die Eigenschaften der mikroporösen Schicht zu verbessern, ist es bereits vor- geschlagen worden, der Mischung aus Ruß und hydrophobem Polymer
Kohlenstoffnanoröhrchen oder Kohlenstoffnanofasern zuzusetzen. Um ihre Funktionen erfüllen zu können, muss auch die mikroporöse Schicht eine möglichst hohe elektrische Leitfähigkeit sowie eine hohe Gasdurchlässigkeit aufweisen.
Allerdings sind die derzeit bekannten Gasdiffusionsschichten und insbesondere deren mikroporösen Schichten bezüglich ihrer elektrischen Leitfähigkeit und bezüglich ihrer Gasdurchlässigkeit verbesserungsbedürftig. Eine gleichzeitige Verbesserung dieser beiden Eigenschaften wird dadurch erschwert, dass die Gasdurchlässigkeit und die elektrischen Leitfähigkeit
einer solchen Schicht nicht miteinander korrelieren, sondern im Gegenteil eine Verbesserung der Gasdurchlässigkeit beispielsweise durch Erhöhen der Porosität üblicherweise eine Verringerung der elektrischen Leitfähigkeit bedingt und umgekehrt eine Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit üblicherweise eine Verringerung der Gasdurchlässigkeit bedingt. Für die Verwendung als Antriebsquelle in einem Kraftfahrzeug müssen die derzeit von Brennstoffzellen erreichten Stromdichten von 1 ,5 A/cm2 auf mehr als 2 A/cm2 erhöht werden. Zugleich müssen die Beladungen der Katalysatorschichten mit dem teuren Katalysatormaterial, herkömmlicherweise Platin, verringert werden, um die Kosten der Brennstoffzellen auf ein akzeptables Maß zu senken. Insbesondere bei hohen Stromdichten wird die Leistung einer Brennstoffzelle jedoch vor allem von ihrem elektrischen Widerstand und von dem Massentransport der Reaktionsgase an die Katalysatorschichten begrenzt. Mithin sind die notwendige Erhöhung der Stromdichte sowie die Verringerung der Katalysatorbeladung nur dadurch zu erreichen, dass sowohl die elektrische Leitfähigkeit als auch die Gasdurchlässigkeit der Gasdiffusionsschichten erhöht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Gasdiffusionsschicht, welche eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit aufweist und sich gleichzeitig durch eine erhöhte Gasdurchlässigkeit auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Gasdiffusions- Schicht, welche ein Substrat aus kohlenstoffhaltigem Material sowie eine mikroporöse Schicht umfasst, wobei die Gasdiffusionsschicht durch ein Verfahren erhältlich ist, welches die nachfolgenden Schritte umfasst:
i) Dispergieren einer Ruß mit einer BET- Oberfläche von maximal
200 m2/ g, Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer BET- Oberfläche von wenigstens 200 m2/ g sowie mit einem mittleren Außendurchmesser
(cUo) von maximal 25 nm und Dispersionsmedium enthaltenden Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens
1.000 Sekunden 1 und/oder so, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen,
Aufbringen der in dem Schritt i) hergestellten Dispersion auf wenigstens ein Teilstück von wenigstens einer Seite des Substrats und Trocknen der in dem Schritt ii) aufgetragenen Dispersion zwecks wenigstens teilweiser Entfernung des Dispersionsmediums unter Ausbildung der mikroporösen Schicht.
Diese Lösung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass durch die Kombination von erstens dem Einsatz von spezifischem Ruß, nämlich von Ruß mit einer vergleichsweise geringen spezifischen Oberfläche, von zwei- tens dem Einsatz von spezifischen Kohlenstoffnanoröhrchen, nämlich von Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer vergleichsweise hohen spezifischen Oberfläche und mit einem vergleichsweise geringen mittleren Außendurchmesser, und von drittens einem vergleichsweise hohen Homogenisierungsgrad der zur Herstellung der mikroporösen Schicht eingesetzten Ruß, Kohlenstoffnanoröhrchen und Dispersionsmedium enthaltenden Dispersion eine eine mikroporöse Schicht umfassende Gasdiffusionsschicht erhalten wird, welche im Vergleich zu den derzeit bekannten Gasdiffusionsschichten nicht nur eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit aufweist, sondern sich insbesondere auch durch eine verbesserte Gasdurch- lässigkeit auszeichnet. Dabei wirken die drei vorstehend genannten Maßnahmen überraschenderweise synergistisch zusammen. Erfindungsgemäß ist es wesentlich, dass die Ruß, Kohlenstoffnanoröhrchen und Dispersionsmedium enthaltende Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 und/oder so, dass in der hergestellten Dis- persion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Ag-
glomeratgröße von maximal 25 μηι aufweisen, dispergiert wird, also gewissermaßen eine Paralleldispergierung von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen stattfindet. Dies führt überraschenderweise zu einer eine mikroporöse Schicht umfassenden Gasdiffusionsschicht mit einer höheren elektri- sehen Leitfähigkeit und einer höheren Gasdurchlässigkeit als ein entsprechendes, mit den gleichen Ausgangsmaterialien durchgeführtes Verfahren, bei dem anstelle der vorgenannten Paralleldispergierung getrennt voneinander erstens eine Dispersion von Ruß in Dispersionsmedium und zweitens eine Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in Dispersionsmedium hergestellt werden, bevor diese beiden Dispersionen ohne Homogenisierung - d.h. ohne Anwendung hoher Scherkräfte - miteinander vermengt werden, oder bei dem erst eine Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in Dispersionsmedium hergestellt wird und anschließend dieser Dispersion Ruß ohne weitere Homogenisierung - d.h. ohne Anwendung hoher Scherkräfte - zugegeben wird. Ohne an eine Theorie gebunden werden zu wollen, wird es erachtet, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass durch die Paralleldispergierung von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer hinreichend hohen Schergeschwindigkeit nicht nur eine optimale Durchmischung von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen erreicht wird, sondern in der mikroporösen Schicht insbesondere auch eine - im Hinblick auf eine die Gasdurchlässigkeit erhöhende Porosität sowie eine verbesserte elektrische Leitfähigkeit - optimale Ausrichtung der einzelnen Kohlenstoffnanoröhrchen untereinander, eine optimale Ausrichtung zwischen den einzelnen Kohlenstoffnanoröhrchen und den einzelnen Rußpartikeln sowie eine optimale Größe der einzelnen Kohlenstoffnanoröhrchen-Agglomerate erreicht wird. Insgesamt ergibt sich somit aus der Kombination des spezifischen Rußes, der spezifischen Kohlenstoffnanoröhrchen und der Paralleldispergierung eine exzellente Grenzflächenstruktur der einzelnen Partikel in der mikroporösen Schicht, welche zu einer verbesserten elektri- sehen Leitfähigkeit und gleichzeitig zu einer verbesserten Gasdurchlässig-
keit der Gasdiffusionsschicht führt. Insbesondere ermöglicht die Parallel- dispergierung auch das Einbringen einer größeren Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen in die Dispersion und somit in die mikroporöse Schicht, weil die entsprechenden Mengen bei der Herstellung über getrennte Dis- persionen, d.h. einem Verfahren, bei dem anstelle der vorgenannten Paral- leldispergierung getrennt voneinander erstens eine Dispersion von Ruß in Dispersionsmedium und zweitens eine Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in Dispersionsmedium hergestellt werden, bevor diese beiden Dispersionen ohne Homogenisierung miteinander vermengt werden, auf- grund des starken Viskositätsanstiegs in den Dispersionen mit zunehmenden Mengen an Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen begrenzt ist. Aufgrund der vorstehenden vorteilhaften Eigenschaften eignet sich die erfindungsgemäße Gasdiffusionsschicht insbesondere zur Verwendung in einer mit einer hohen Stromdichte von mehr als 1 ,5 A/cm2 und insbesondere von mehr als 1 ,6 A/cm2 betriebenen Brennstoffzelle.
Im Einklang mit der üblichen Definition dieses Parameters wird unter einem mittleren Außendurchmesser (dso) der Kohlenstoffnanoröhrchen gemäß der vorliegenden Erfindung der Wert des Außendurchmessers ver- standen, den 50% der vorliegenden Kohlenstoffnanoröhrchen unterschreiten, d.h. 50% aller vorliegenden der Kohlenstoffnanoröhrchen weisen einen kleineren Außendurchmesser als den dso-Wert auf. Die Messung des mittleren Außendurchmessers der Kohlenstoffnanoröhrchen erfolgt durch Transmissionselektronenmikroskopie (TEM). Dabei werden mindestens 3 TEM -Aufnahmen unterschiedlicher Bereiche der Probe erstellt und ausgewertet, wobei für jede TEM -Aufnahme der Außendurchmesser von wenigstens 10 Kohlenstoffnanoröhrchen bestimmt wird und bei den drei TEM-Aufnahmen insgesamt der Außendurchmesser von wenigstens 50 Kohlenstoffnanoröhrchen bestimmt wird. Aus den so bestimmten Einzel-
werten wird dann eine Größenverteilung bestimmt und daraus der mittlere Außendurchmesser berechnet.
Zudem wird die mittlere Agglomeratgröße der Kohlenstoffnanoröhrchen gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem Akustik- Spektrometer DT- 1201 der Firma Quantachrome GmbH über einen Frequenzbereich von 1 bis 100 MHz bestimmt.
Zur Messung der BET- Oberfläche der Kohlenstoffnanoröhrchen und des Rußes wird gemäß der vorliegenden Erfindung das in der DIN ISO
9277:2003-05 spezifizierte Verfahren eingesetzt.
Die Bestimmung der Schergeschwindigkeit erfolgt gemäß der DIN 1342- 1. Unter Kohlenstoffnanoröhrchen werden im Sinne der vorliegenden Erfindung im Einklang mit der fachüblichen Definition dieses Begriffs röhrenförmige Gebilde aus Kohlenstoff verstanden, welche einen weniger als 1.000 nm großen Außendurchmesser aufweisen. Bei dem Kohlenstoff kann es sich prinzipiell um amorphen oder kristallinen Kohlenstoff han- dein, wobei kristalliner Kohlenstoff bevorzugt ist. Besonders bevorzugt ist der Kristallinitätsgrad des Kohlenstoffs der Kohlenstoffnanoröhrchen so hoch, dass die Oxidationsbeständigkeit der Kohlenstoffnanoröhrchen so hoch ist, dass bei der Durchführung einer thermogravimetrischen Analyse (TGA) bei einer Aufheizrate von 10°C mit Luft als umgebendem Gas we- nigstens 90 Gew.-% der Probe bei einer Temperatur von 550°C und bevorzugt bei 570°C noch als Feststoff erhalten sind. Ganz besonders bevorzugt ist die Oxidationsbeständigkeit der Kohlenstoffnanoröhrchen so hoch, dass bei der Durchführung der TGA wenigstens 50 Gew.-% der Probe bei einer Temperatur von 615°C noch als Feststoff erhalten sind.
Grundsätzlich kann es sich bei den Kohlenstoffnanoröhrchen um geschlossene oder offene röhrenförmige Gebilde handeln. Unabhängig davon, ob diese geschlossen oder offen sind, können diese ungefüllt oder mit einem Gas oder Metall gefüllt sein.
Erfindungsgemäß weisen die zur Herstellung der mikroporösen Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht eingesetzten Kohlenstoffnanoröhrchen einem mittleren Außendurchmesser (dso) von maximal 25 nm auf. Besonders gute Ergebnisse insbesondere bezüglich der elektrischen Leitfähigkeit werden erreicht, wenn die Kohlenstoffnanoröhrchen einen mittleren Außendurchmesser (dso) von 8 bis 25 nm, bevorzugt von 10 bis weniger als 20 nm, besonders bevorzugt von 12 bis 18 nm und ganz besonders bevorzugt von etwa 15 nm aufweisen. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass in dem Verfahrensschritt i) Kohlenstoffnanoröhrchen eingesetzt werden, welche eine BET- Oberfläche von mehr als 200 bis 400 m2/ g, bevorzugt von 210 bis 300 m2/g und besonders bevorzugt von 220 bis 280 m2/g aufweisen. Solche Kohlenstoffnanoröhrchen in der mikroporösen Schicht enthaltende Gasdiffusionsschichten weisen eine besonders hohe elektrische Leitfähigkeit auf.
Grundsätzlich können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einwandige und/ oder mehrwandige Kohlenstoffnanoröhrchen eingesetzt werden. Al- lerdings hat es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als vorteilhaft erwiesen, in dem Verfahrensschritt i) mehrwandige Kohlenstoffnanoröhrchen einzusetzen, und zwar besonders bevorzugt solche, welche jeweils zwischen 5 und 12 Schichten umfassen. Die Messung der Anzahl der Schichten erfolgt durch TEM. Dabei werden mindestens 3 TEM- Aufnahmen unterschiedlicher Bereiche der Probe erstellt und ausgewertet,
wobei für jede TEM -Aufnahme die Schichtanzahl von wenigstens 10 Koh- lenstoffnanoröhrchen bestimmt wird und bei den drei TEM -Aufnahmen insgesamt die Schichtanzahl von wenigstens 50 Kohlenstoffnanoröhrchen bestimmt wird. Aus den so bestimmten Einzelwerten wird dann eine Grö- ßenverteilung bestimmt und daraus die mittlere Schichtanzahl berechnet.
Prinzipiell ist die vorliegende Erfindung bezüglich der Länge der in der mikroporösen Schicht der Gasdiffusionsschicht enthaltenden Kohlenstoffnanoröhrchen nicht beschränkt. Gute Ergebnisse insbesondere im Hin- blick auf eine hohe elektrische Leitfähigkeit werden jedoch insbesondere erhalten, wenn die mikroporöse Schicht Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer mittleren Länge von maximal 20 μπι und bevorzugt von 1 bis 10 μπι enthält bzw. in dem Verfahrensschritt i) Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer mittleren Länge von maximal 20 μπι und bevorzugt von 1 bis 10 μπι eingesetzt werden. Unter mittlerer Länge wird gemäß der vorliegenden
Erfindung der Wert der Länge verstanden, den 50% der vorliegenden Kohlenstoffnanoröhrchen unterschreiten, d.h. 50% aller vorliegenden der Kohlenstoffnanoröhrchen weisen eine kleinere Länge als die angegebene mittlere Länge auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in dem Verfahrensschritt i) eine Mischung dispergiert, welche - bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung, also bezogen auf die Summe der Mengen an Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen und ggf. anderen enthaltenden Kohlenstoff - 10 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 bis 35 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt etwa 30 Gew.-% Kohlenstoffnanoröhrchen enthält. Dadurch wird eine hervorragende elektrische Leitfähigkeit bei dennoch akzeptablen Kosten erreicht.
Erfindungsgemäß weisen die zur Herstellung der mikroporösen Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht eingesetzten Rußpartikel eine BET- Oberfläche von maximal 200 m2/ g auf. Besonders gute Ergebnisse insbesondere bezüglich einer hohen elektrischen Leitfähigkeit wer- den erreicht, wenn die Rußpartikel eine BET- Oberfläche von 20 bis 100 m2/g und bevorzugt von 40 bis 80 m2/g aufweisen.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, in dem Verfahrensschritt i) Ruß mit einem mittleren Partikeldurchmesser (dso) von 30 bis 100 nm einzusetzen.
Vorzugsweise enthält die in dem Verfahrensschritt i) eingesetzte Mischung - bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung - 50 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% und besonders bevorzugt 65 bis 75 Gew.-% Ruß. Dabei ist es ganz besonders bevorzugt, wenn die in dem Verfahrensschritt i) eingesetzte Mischung keinen weiteren Kohlenstoff als den Ruß und die Kohlenstoffnanoröhrchen enthält, also die Mischung - bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung - aus 50 bis 90 Gew.-% Ruß und 10 bis 50 Gew.-% Kohlenstoffnanoröhrchen besteht, bevorzugt aus 60 bis 80 Gew.-% Ruß und 20 bis 40 Gew.-% Kohlenstoffnanoröhrchen besteht und besonders bevorzugt aus 65 bis 75 Gew.-% Ruß und 25 bis 35 Gew.-% Kohlenstoffnanoröhrchen besteht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in dem Verfahrensschritt i) eine Mischung dispergiert, in der die Summe der Mengen an Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung 1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 12 Gew.-% und besonders bevorzugt 4 bis 8 Gew.-% beträgt. Wie vorstehend dargelegt enthält die in dem Verfahrensschritt i) eingesetzte Mi- schung keinen weiteren Kohlenstoff als den Ruß und die Kohlenstoffnano-
röhrchen, so dass somit besonders bevorzugt der Kohlenstoffanteil der Mischung bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 12 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 4 bis 8 Gew.-% beträgt.
Grundsätzlich können als Dispersionsmedium alle flüssigen, zur Dispersion von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen geeigneten Flüssigkeiten, welche weder den Ruß noch die Kohlenstoffnanoröhrchen lösen und/ oder zersetzen, eingesetzt werden. Lediglich beispielsweise seine Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Pentanol und dergleichen, Wasser oder Mischungen aus Wasser und Alkohol(en) genannt, wobei Wasser als Dispersionsmedium besonders bevorzugt ist.
Prinzipiell ist die vorliegende Erfindung bezüglich der Menge des in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Dispersionsmediums nicht beschränkt. Gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn die Menge des in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Dispersionsmediums, insbesondere Wassers, bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung 50 bis 98 Gew.-%, bevorzugt 85 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 87 bis 94 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt etwa 89 Gew.-% beträgt.
Um die mikroporöse Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht hydrophob auszugestalten, insbesondere um ein Fluten der mikroporösen Schicht mit Wasser bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Gasdiffu- sionsschicht beispielsweise in einer PEM-Brennstoffzelle zuverlässig zu verhindern, wird es in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen, dass die in dem Verfahrensschritt ii) auf das Substrat aufgebrachte Mischung ferner ein Bindemittel enthält. Dabei kann das Bindemittel in der in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Mischung, also be- reits vor dem Anlegen der Schergeschwindigkeit, enthalten sein oder der
in dem Schritt i) dispergierten Mischung, also der Mischung nach dem Dispergieren - d.h nach dem Anlegen der Schergeschwindigkeit -, aber vor dem Durchführen des Verfahrensschritts ii) zugegeben werden. Grundsätzlich können als Bindemittel alle hydrophoben Substanzen eingesetzt werden, welche mit Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen kompatibel sind. Gute Ergebnisse werden beispielsweise mit Fluorpolymeren und insbesondere mit Perfluorpolymeren erhalten. Ganz besonders bevorzugt wird als Bindemittel Polytetrafluorethylen eingesetzt. Grundsätzlich ist die vorliegende Erfindung bezüglich der Menge des in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Bindemittels nicht beschränkt. Gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn die Menge des in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Bindemittels, insbesondere Polytetrafluorethylen, bezogen auf die Gesamtmenge der Mischung 0, 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 3,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt etwa 1 ,3 Gew.-% beträgt.
Zusätzlich zu dem Ruß, den Kohlenstoffnanoröhrchen, dem Dispersionsmedium und dem optionalen Bindemittel kann die in dem Verfahrens- schritt ii) auf das Substrat aufgebrachte Mischung ein oder mehrere Filmbildner enthalten. Hierzu kann die in dem Verfahrensschritt eingesetzte Mischung, d.h. die vor dem Anlegen der Schergeschwindigkeit vorliegende Mischung, ein oder mehrere Filmbildner enthalten. Alternativ dazu können der bereits dispergierten Mischung, also der Mischung nach dem Dispergieren - d.h nach dem Anlegen der Schergeschwindigkeit -, aber vor dem Durchführen des Verfahrensschritts ii), ein oder mehrere Filmbildner zugegeben werden. Als Filmbildner eignen sich insbesondere Polyalky- lenglykole, wie Polyethylenglykole, beispielsweise Polyethylenglykol 400.
Zusätzlich zu dem Filmbildner oder alternativ dazu kann die in dem Verfahrensschritt ii) auf das Substrat aufgebrachte Mischung ein oder mehrere Viskositätseinsteller, d.h. in der in dem Verfahrensschritt i) eingesetzten Mischung können ein oder mehrere Viskositätseinsteller enthalten sein oder der bereits dispergierten Mischung können vor dem Durchführen des Verfahrensschritts ii) ein oder mehrere Viskositätseinsteller zugegeben werden. Als Viskositätseinsteller eignen sich insbesondere Polysaccharide und bevorzugt Cellulose oder Cellulosederivate. Gute Ergebnisse werden diesbezüglich insbesondere erhalten, wenn die in dem Verfahrens- schritt ii) auf das Substrat aufgebrachte Mischung als Viskositätseinsteller Hyroxypropylcellulose enthält.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht die in dem Verfahrensschritt ii) aufgebrachte Mischung aus:
- 1 bis 15 Gew.-% an Summe von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen, wobei der Ruß eine BET- Oberfläche von maximal 200 m2/ g aufweist, die Kohlenstoffnanoröhrchen eine BET- Oberfläche von wenigstens 200 m2/g sowie einen mittleren Außendurchmesser (dso) von maximal 25 nm aufweisen, die Menge an Kohlenstoffnanoröhr- chen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung 10 bis 50
Gew.-% beträgt und der Rest auf 100 Gew.-% des Kohlenstoffanteils Ruß ist,
50 bis 98 Gew.-% Dispersionsmedium,
0, 1 bis 10 Gew.-% Bindemittel,
- 0 bis 5 Gew.-% Filmbildner und
0 bis 5 Gew.-% Hyroxypropylcellulose als Viskositätseinsteller.
Besonders bevorzugt besteht die in dem Verfahrensschritt ii) aufgebrachte Mischung aus:
1 bis 12 Gew.-% an Summe von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen, wobei der Ruß eine BET- Oberfläche von maximal 200 m2/ g aufweist, die Kohlenstoffnanoröhrchen eine BET- Oberfläche von wenigstens 200 m2/g sowie einen mittleren Außendurchmesser (dso) von maximal 25 nm aufweisen, die Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung 20 bis 40 Gew.-% beträgt und der Rest auf 100 Gew.-% des Kohlenstoffanteils Ruß ist,
85 bis 95 Gew.-% Dispersionsmedium,
- 0,5 bis 5 Gew.-% Bindemittel,
1 bis 4 Gew.-% Filmbildner und
0,5 bis 2,5 Gew.-% Hyroxypropylcellulose als Viskositätseinsteller.
Ganz besonders bevorzugt besteht die in dem Verfahrensschritt ii) aufgebrachte Mischung aus:
4 bis 8 Gew.-% an Summe von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen, wobei der Ruß eine BET- Oberfläche von 20 bis 100 m2/g aufweist, die Kohlenstoffnanoröhrchen eine BET- Oberfläche von 210 bis 300 m2/g sowie einen mittleren Außendurchmesser (dso) von 10 bis weniger als 20 nm aufweisen, die Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der Mischung 25 bis 35 Gew.-% beträgt und der Rest auf 100 Gew.-% des Kohlenstoffanteils Ruß ist,
87 bis 94 Gew.-% Wasser als Dispersionsmedium,
1 bis 3 Gew.-% Polytetrafluorethylen als Bindemittel,
1 bis 4 Gew.-% Polyethylenglykol als Filmbildner und
0,5 bis 2 Gew.-% Hyroxypropylcellulose als Viskositätseinsteller.
Die Summe der Bestandteile der drei vorgenannten Mischungen beträgt selbstverständlich jeweils 100 Gew.-%.
Wie vorstehend im Detail dargelegt, ist es ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass die erfindungsgemäße Gasdiffusionsschicht durch ein Verfahren erhältlich ist, bei dem die mikroporöse Schicht auf dem Substrat aus kohlenstoffhaltigem Material ausgebildet wird durch Aufbringen und Trocknen einer Ruß, Kohlenstoffnanoröhrchen sowie Dispersionsmedium enthaltenden Mischung, welche vor dem Aufbringen mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 dispergiert worden ist und/ oder so dispergiert worden ist, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen. Durch diese Parallel- dispergierung von Ruß und Kohlenstoffnanoröhrchen wird überraschenderweise eine eine mikroporöse Schicht umfassende Gasdiffusionsschicht mit einer höheren elektrischen Leitfähigkeit und einer höheren Gasdurch- lässigkeit erhalten als mit einem entsprechenden, mit den gleichen Ausgangsmaterialien durchgeführten Verfahren, bei dem anstelle der Parallel- dispergierung getrennt voneinander erstens eine Dispersion von Ruß in Dispersionsmedium und zweitens eine Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in Dispersionsmedium hergestellt werden, bevor diese beiden Dispersionen ohne Homogenisierung - d.h. ohne Anwendung hoher
Scherkräfte - miteinander vermengt werden, oder bei dem erst eine Dispersion von Kohlenstoffnanoröhrchen in Dispersionsmedium hergestellt wird und anschließend dieser Dispersion Ruß ohne weitere Homogenisierung - d.h. ohne Anwendung hoher Scherkräfte - zugegeben wird. Beson- ders gute Ergebnisse werden dabei insbesondere erhalten, wenn die Mischung in dem Verfahrensschritt i) mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 2.000 Sekunden 1 und bevorzugt von wenigstens 5.000 Sekunden 1 dispergiert wird.
Gleichermaßen ist es bevorzugt, dass die Mischung in dem Verfahrensschritt i) so dispergiert wird, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller darin enthaltenen Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von 0,5 bis weniger als 20 μπι und bevorzugt von 0,5 bis weniger als 15 μπι aufweisen. Insbesondere bevorzugt wird die Mischung in dem Verfahrensschritt i) so dispergiert, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 95 % aller darin enthaltenen Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von 0,5 bis weniger als 20 μπι und bevorzugt von 0,5 bis weniger als 15 μπι aufweisen. Ganz besonders bevorzugt wird die Mischung in dem Verfahrensschritt i) so dispergiert, dass in der hergestellten Dispersion alle darin enthaltenen Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von 0,5 bis weniger als 20 μπι und bevorzugt von 0,5 bis weniger als 15 μπι aufweisen. Für eine Dispergierung der vorgenannten Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 und/oder so, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen, geeignete Vorrichtungen sind beispielsweise Kugelmühlen, Perlmühlen, Sandmühlen, Kne- ter, Walzenstühle, statische Mischer, Ultraschalldispergierer, Vorrichtungen, welche durch hohe Drücke, hohe Beschleunigungen und/ oder hohen Prall Scherkräfte einbringen, sowie beliebige Kombinationen von zwei oder mehr der vorgenannten Vorrichtungen. Dabei kann die in dem Verfahrensschritt i) eingesetzte, d.h. zu dispergie- rende Mischung, auf verschieden Arten hergestellt werden. Zum einen können zunächst die Kohlenstoffnanoröhrchen in dem Dispersionsmedium beispielsweise unter Anlegen einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 dispergiert werden, bevor dieser Dispersion Ruß zugegeben wird und die so erhaltene Mischung mit einer Schergeschwin-
digkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 dispergiert wird und/ oder so dispergiert wird, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen. Alternativ dazu können zunächst die Kohlenstoffnanoröhrchen in das Dispersionsmedium ohne Anlegen einer nennenswerten Schergeschwindigkeit eingerührt werden, bevor dieser Mischung Ruß zugegeben wird und die so erhaltene Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 dispergiert wird und/ oder so dispergiert wird, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Koh- lenstoffnanoröhrchen eine Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen. Alternativ dazu kann zunächst der Ruß in das Dispersionsmedium ohne Anlegen einer nennenswerten Scherkraft eingerührt werden, bevor dieser Mischung die Kohlenstoffnanoröhrchen zugegeben werden und die so erhaltene Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 dispergiert wird und/ oder so dispergiert wird, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen. Die vorstehend genannten Additive, d.h. Bindemittel, Filmbildner und/oder Viskositätseinsteller, können jeweils den bereits dispergierten Mischungen oder ein- zelnen Komponenten der Mischung bereits vor der Dispergierung zugegeben werden.
In dem Verfahrensschritt ii) kann die in dem Verfahrensschritt i) hergestellte Dispersion auf jede dem Fachmann bekannte Weise auf das Sub- strat aufgebracht werden. Lediglich beispielsweise seien in diesem Zusammenhang Techniken, wie Sprühen, Tauchen, Bestreichen, Rollen, Pinseln oder Siebdruck genannt.
Durch das in dem Verfahrensschritt iii) durchgeführte Trocknen wird die Dispersion an die Substratoberfläche angehaftet und zugleich wird das
Dispersionsmedium zumindest teilweise entfernt. Vorzugsweise wird das Trocknen in dem Verfahrensschritt iii) bei einer Temperatur von 40 bis 150°C, besonders bevorzugt von 50 bis 130°C, ganz besonders bevorzugt von 60 bis 100°C und höchst bevorzugt von 70 bis 90°C, wie beispielswei- se bei 80°C, durchgeführt. Die Trocknung erfolgt dabei so lange, bis das Dispersionsmedium in einem ausreichend hohen Umfang entfernt worden ist, und zwar vorzugsweise für 5 Minuten bis 2 Stunden und besonders bevorzugt für 10 bis 30 Minuten. In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, die getrocknete Gasdiffusionsschicht in einem nachfolgenden Schritt iv) zu sintern, wobei das Sintern vorzugsweise bei einer Temperatur von mehr als 150°C für 1 bis 60 Minuten durchgeführt wird. Besonders gute Ergebnisse werden dabei erhalten, wenn das Sintern bei einer Temperatur von 200 bis 500°C für 2 bis 30 Minuten und insbesondere bei einer Temperatur von 325 bis 375°C, wie beispielsweise bei etwa 350°C, für 5 bis 20 Minuten, wie beispielsweise für 10 Minuten, durchgeführt wird.
Bei dem Sintern werden in der dispergierten Mischung enthaltene Additi- ve, wie Filmbildner, insbesondere Polyethylenglykol, und Viskositätseinsteller, insbesondere Hydroxypropylcellulose, zumindest annähernd vollständig zersetzt, so dass nach dem Sintern eine den Ruß, die Koh- lenstoffnanoröhrchen und das optionale Bindemittel enthaltende mikroporöse Schicht zurückbleibt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die getrocknete und ggf. gesinterte mikroporöse Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht 50 bis 99,9 Gew.-% an Summe von Ruß mit der vorstehend genannten BET- Oberfläche und Kohlenstoffnanoröhrchen mit der vorgenannten BET- Oberfläche und dem vorgenannten mittleren Außendurchmesser sowie Rest auf 100 Gew.-% Bindemittel, wobei Menge an Kohlenstoffnanoröhr-
chen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der mikroporösen Schicht 10 bis 50 Gew.-% beträgt. Besonders bevorzugt enthält die getrocknete und ggf. gesinterte mikroporöse Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht 70 bis 99 Gew.-% an Summe von Ruß mit der vorstehend genann- ten BET- Oberfläche und Kohlenstoffnanoröhrchen mit der vorgenannten BET- Oberfläche und dem vorgenannten mittleren Außendurchmesser sowie Rest auf 100 Gew.-% Bindemittel, wobei Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der mikroporösen Schicht 20 bis 40 Gew.-% beträgt. Ganz besonders bevorzugt enthält die getrocknete und ggf. gesinterte mikroporöse Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht 75 bis 95 Gew.-% und höchst bevorzugt 77 bis 90 Gew.-% an Summe von Ruß mit der vorstehend genannten BET- Oberfläche und Kohlenstoffnanoröhrchen mit der vorgenannten BET- Oberfläche und dem vorgenannten mittleren Außendurchmesser sowie Rest auf 100 Gew.-% Bindemittel, wobei Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der mikroporösen Schicht 25 bis 35 Gew.-% beträgt.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass die getrocknete und ggf. gesinterte mikroporöse Schicht der erfindungs- gemäßen Gasdiffusionsschicht eine durch Quecksilberporosimetrie gemäß der DIN 66133 gemessene Porosität von 30 bis 50% und bevorzugt von 35 bis 45% aufweist.
Ferner ist es bevorzugt, dass die getrocknete und ggf. gesinterte mikropo- röse Schicht der erfindungsgemäßen Gasdiffusionsschicht einen mittleren Porendurchmesser (dso) von 0,05 bis 1 μπι und bevorzugt von 0,25 bis 0,5 μπι aufweist.
Als Substrat aus kohlenstoffhaltigem Material können alle herkömmlich- erweise als Substrat für eine Gasdiffusionsschicht eingesetzten porösen
kohlenstoffhaltigen Materialien verwendet werden. Gute Ergebnisse werden dabei insbesondere erhalten, wenn das Substrat aus der Gruppe ausgewählt ist, welche aus Carbonfaservliesen, Carbonfaserpapieren, Carbonfasergeweben und beliebigen Mischungen hiervon besteht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Substrat zumindest teilweise mit einer hydrophoben Substanz beschichtet oder bevorzugt imprägniert, um das Substrat hydrophob auszugestalten. Als hydrophobe Substanz sind hierbei insbesondere Fluorpolymere und besonders bevorzugt Perfluorpolymere, wie insbesondere Polytetrafluorethylen, geeignet. Besonders gute Ergebnisse werden beispielsweise erhalten, wenn das Substrat, wie beispielsweise Carbonfaservlies, mit Polytetrafluorethylen - beispielsweise mit einer Beladung von 5 Gew.-% - imprägniert ist.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass die Gasdiffusionsschicht bei einer Kompression von 100 N/cm2 einen elektrischen Widerstand von weniger als 8 Ω-cm2, bevorzugt von weniger als 7 Ω-cm2 und besonders bevorzugt von weniger als 6 Ω-cm2 aufweist.
Ferner ist es bevorzugt, dass die Gasdiffusionsschicht eine gemäß der DIN ISO 5636/5, ASTM D-726-58 gemessene Gurley-Gasdurchlässigkeit von mehr als 2 cm3/ cm2/ s, bevorzugt von mehr als 3 cm3/ cm2/ s und besonders bevorzugt von mehr als 4 cm3/ cm2/ s aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gasdiffusionsschicht, welche ein Substrat aus kohlenstoffhaltigem Material sowie eine mikroporöse Schicht umfasst, wobei:
a) die mikroporöse Schicht aus 50 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt 75 bis 95 Gew.-% und ganz beson-
ders bevorzugt 77 bis 90 Gew.-% an Summe von Ruß sowie Koh- lenstoffnanoröhrchen sowie Rest auf 100 Gew.-% Bindemittel zusammengesetzt ist, wobei der Ruß eine BET- Oberfläche von maximal 200 m2/ g aufweist, die Kohlenstoffnanoröhrchen eine BET- Oberfläche von wenigstens 200 m2/ g sowie einen mittleren Außendurchmesser (dso) von maximal 25 nm aufweisen und die Menge an Kohlenstoffnanoröhrchen bezogen auf den Kohlenstoffanteil der mikroporösen Schicht 10 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40
Gew.-% und besonders bevorzugt 25 bis 35 Gew.-% beträgt, b) die Gasdiffusionsschicht bei einer Kompression von 100 N/cm2 einen elektrischen Widerstand von weniger als 8 Ω-cm2 aufweist und c) die Gasdiffusionsschicht eine Gurley-Gasdurchlässigkeit von mehr als 2 cm3/ cm2/ s aufweist. Vorzugsweise beträgt der elektrische Widerstand der Gasdiffusionsschicht bei einer Kompression von 100 N/ cm2 weniger als 7 Ω-cm2 und besonders bevorzugt weniger als 6 Ω-cm2.
Zudem ist es bevorzugt, dass die Gurley-Gasdurchlässigkeit der Gasdiffu- sionsschicht mehr als 3 cm3/ cm2/ s und besonders bevorzugt mehr als 4 cm3/cm2/s beträgt.
Ferner ist es bevorzugt, dass das Bindemittel Polytetrafluorethylen ist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Gasdiffusionselektrode, welche eine zuvor beschriebene Gasdiffusionsschicht umfasst, wobei auf der mikroporösen Schicht eine Katalysatorschicht angeordnet ist. Die Katalysatorschicht kann beispielsweise eine Metallschicht, insbesondere Edelmetallschicht, wie Platinschicht, sein oder diese kann aus auf einem Trä-
ger, wie Kohlenstoffpartikeln, getragenen Metallpartikeln, insbesondere Edelmetallpartikeln, wie Platinpartikeln, bestehen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer zuvor beschriebenen Gasdiffusionsschicht, welches die nachfolgenden Schritte umfasst:
i) Dispergieren einer Ruß mit einer BET- Oberfläche von maximal 200 m2/ g, Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer BET- Oberfläche von wenigstens 200 m2/ g sowie mit einem mittleren Außendurchmesser (dso) von maximal 25 nm und Dispersionsmedium enthaltenden Mischung mit einer Schergeschwindigkeit von wenigstens 1.000 Sekunden 1 und/ oder so, dass in der hergestellten Dispersion wenigstens 90 % aller Kohlenstoffnanoröhrchen eine mittlere Agglomeratgröße von maximal 25 μπι aufweisen,
ii) Aufbringen der in dem Schritt i) hergestellten Dispersion auf wenigstens ein Teilstück von wenigstens einer Seite des Substrats und iii) Trocknen der in dem Schritt ii) aufgetragenen Dispersion bei einer Temperatur von 40 bis 150°C und
iv) ggf. Sintern der getrockneten Gasdiffusionsschicht bei einer Temperatur von mehr als 150°C.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer zuvor beschriebenen Gasdiffusionsschicht oder einer zuvor beschriebenen Gasdiffusionselektrode in einer Brennstoffzelle, in einer Elektrolysezelle oder in einer Batterie, und zwar bevorzugt in einer Poyelektrolytmembran- Brennstoffzelle, in einer Direkt-Methanol-Brennstoffzelle, in einer Zink- Luft-Batterie oder in einer Lithium-Schwefel-Batterie.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand eines die Erfindung erläuternden, diese aber nicht beschränkenden Beispiels beschrieben. Beispiel
10 g Kohlenstoffnanoröhrchen mit einer BET- Oberfläche von 263 m2/g sowie einem mittleren Außendurchmesser (dso) von 15 nm und 30 g Ruß mit einer BET- Oberfläche von 62 m2/ g (Super P der Firma Timcal Graphi- te & Carbon's, USA) wurden in 490 g Wasser für 10 Minuten mit einer Schergeschwindigkeit von 5000 Sekunden 1 dispergiert. Etwa 90 % aller der in der so hergestellten Dispersion vorliegenden Kohlenstoffnanoröhrchen wiesen eine mittlere Agglomeratgröße von maximal 20 μπι auf. Diese Dispersion (530 g) wurde mit weiteren 150 g Wasser, 20 g Polyethylengly- kol 400, 9 g Hydroxypropylcellulose und 16 g Polytetrafluorethylen-
Dispersion mit einem Polytetrafluorethylengehalt von 59 Gew.-% (Dyneon T5050 der Firma 3M) versetzt und 15 Minuten lang mit einem Flügelrührwerk mit einer Drehzahl von weniger als 200 UpM homogenisiert.
Die so hergestellte Dispersion wurde mit einem Laborrakel auf ein mit 5 Gew.-% Polytetrafluorethylen imprägniertes Carbonfaserpapier (Sigracet GDL 25BA der Firma SGL Carbon GmbH) in einer Menge von etwa 16 g/m2 aufgebracht und anschließend für 10 Minuten bei 80°C getrocknet. Anschließend wurde die getrocknete Gasdiffusionsschicht für 10 Minuten bei 350°C gesintert.
Es wurde eine Gasdiffusionsschicht erhalten, welche einen bei einer Kompression von 100 N/cm2 gemessenen einen elektrischen Widerstand von 6, 1 Ω-cm2 und eine mit dem Gurley- Verfahren bestimmte Gasdurchlässig-
keit von 5,9 cm3/cm2/s aufwies. Dieses Gasdiffusionsmedium wies ein spezifisches Porenvolumen von 3.5 cm3/g, eine Porosität von 39.7% und einen häufigsten Porendurchmesser von 0.35 μπι auf.