Kran mit Teleskopausleger
Die Erfindung betrifft einen Kran mit einem Teleskopausleger, dessen in einem Grundausleger angeordnete, einzeln austeleskopierbaren Schüsse nach dem Lösen von arretierenden Bolzenverbindungen mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit aus - und einfahrbar sind und in den jeweils aus - oder eingefahrenen Stellungen durch Verriegelbolzen verbolzt sind, wobei die Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit mit ihrem hinteren Ende am inneren Ende des Grundauslegers angelenkt ist und am inneren und äußeren Ende des verschiebbaren Zylindergehäuses je eine Sicherungs- und Verriegelungseinheit befestigt ist, die mit Ausnehmungen der austeleskopierbaren Schüsse kuppelbar ist und wobei am von der Anlenkung der Sicherungs- und Verriegelungseinheit am inneren Ende des Grundauslegers abgewandten Ende ein Führungsprofilkopf angeordnet ist.
Ein derartiger Kran ist aus der EP 0 984 895 B1 bekannt.
In der Praxis sind damit 50 m Hauptausleger realisierbar.
Mit der DE 10 2006 023 371 A1 ist vorgeschlagen worden, das Kopfstück des letzten Auslegerschusses so auszubilden, dass weitere also zusätzliche Auslegerschüsse durch dieses Kopfstück hindurch einschiebbar sind, so dass beim teleskopieren aller dann vorhandenen Schüsse größere Auslegerlängen erreichbar sind, beispielsweise eine Verdopplung auf 100 m.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Verlängerung des Auslegers ohne wesentliche Änderungen an dem Teleskopiersystem selbst, also im Wesentlichen der Sicherungs- und Vemegelungseinheit (kurz SVE), vornehmen zu können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Kran mit einem Teleskopausleger, dessen in einem Grundausleger angeordnete, einzeln austeleskopierbaren Schüsse nach dem Lösen von arretierenden Bolzenverbindungen mit einer hydraulischen Kolben-Zylinder- Einheit aus - und einfahrbar sind und in den jeweils aus - oder eingefahrenen Stellungen durch Verriegelbolzen verbolzt sind, wobei die Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit mit
ihrem hinteren Ende am inneren Ende des Grundauslegers angelenkt ist und am inneren und äußeren Ende des verschiebbaren Zylindergehäuses je eine Sicherungs- und
Verriegelungseinheit befestigt ist, die mit Ausnehmungen der austeleskopierbaren Schüsse kuppelbar ist und wobei am von der Anlenkung der Sicherungs- und Verriegelungseinheit am inneren Ende des Grundauslegers abgewandten Ende ein Führungsprofilkopf angeordnet ist, dadurch, dass der Führungsprofilkopf an der Sicherungs- und Verriegelungseinheit demontierbar befestigt ist, dass an Stelle des Führungsprofilkopfes ein zusätzlicher Führungsrahmen montierbar ist, dessen Länge in Abstimmung mit der durch zusätzlich in den Teleskopausleger eingesetzte
Schüsse erweiterten Länge des Teleskopauslegers bemessen ist und dass an dem freien Ende des Führungsrahmens ein Führungsprofilkopf anbringbar ist.
Vorzugsweise ist der an der Sicherungs- und Verriegelungseinheit demontierte Führungsprofilkopf auch am Führungsrahmen befestigbar. Es ist aber auch möglich, den Führungsprofilkopf am Führungsrahmen fest anzuordnen, so dass dann beide eine montier- bzw. demontierbare Einheit bilden.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich eine Reihe von Vorteilen, und zwar primär die Einsparung von Hauptauslegerschüssen, da eine Erweiterung auf einen 100 m Ausleger oder entsprechend eine Rückbildung auf einen 50 m Ausleger mit einfachen Mitteln erreichbar ist.
Weiterhin ergeben sich Einsparung von Zylindergewicht der Kolben-Zylinder-Einheit und es sind kleinere Rohrwandstärken möglich, da geringerer Hub erforderlich ist. Damit verbunden ist das Erzielen kleinerer Knicklängen des Zylinders. Somit kann mit weniger Materialeinsatz eine variable maximale Teleskopierlänge erreicht werden. Gegenüber herkömmlichen Kranen mit maximalen Hauptauslegerlängen von beispielsweise100 m kann jederzeit eine variable Grundeinheit, bestehend aus einer Konfiguration mit einem beispielsweise 50 m Grundausleger als Grundkran verwendet werden. Durch das Einstecken einer Zusatzauslegereinheit oder weitere in die Grundeinheit einsteckbare Teleskopschüsse wird der 50 m Grundkran zu einem Kran mit 100 m Hauptauslegermaximallänge. Natürlich sind auch andere Längen möglich, da vorgesehen ist, dass der Führungsrahmen in seiner Länge abstimmbar ist auf die Verlängerung des Auslegers durch die zusätzlich eingeschobenen Schüsse.
Die Erfindung soll nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert werden.
Dabei zeigt:
Abb.1 die schematische Darstellung eines 50 m Hauptauslegers, Abb.2 eine entsprechende Darstellung eines 100 m Hauptauslegers, Abb.3a, b die Anpassung durch einen Führungsrahmen und Abb.4 eine Detaildarstellung der SVE.
In den Abbildungen sind für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet worden, und zwar
1 Grundkasten
2 teleskopierbare Kästen oder Schüsse für 50 m Hauptausleger
3 Teleskopiereinheit mit Sicherungs- und Verriegelungseinheit
4 zusätzliche Schüsse für 100 m Hauptausleger
5 Führungsrahmen für 50 m Hauptausleger
6 Führungsrahmen für 100 m Hauptausleger
7 Führungsprofilkopf
In den Abbildungen 1 und 2 ist jeweils der innerste Kasten oder Schuss des Teleskopauslegers dargestellt mit der darin angeordneten SVE.
Der Vergleich dieser beiden Abbildungen 1 und 2 zeigt, dass dieses aus der SVE bestehende Teleskopiersystem in beiden Varianten unverändert geblieben ist. Der entsprechende Vergleich in den Abbildungen 3a und 3b zeigt andererseits, dass ein neuer, längerer Führungsrahmen 6 anstelle des am Führungsrahmen vorhandenen Führungsprofilkopfes 7 ( Detail in Abb. 4) angesetzt wurde.
Dieser.Führungsrahmen 6 kann an die Auslegerlänge angepasst werden, d. h. wird auf die vorgenommene Verlängerung abgestimmt.
Der Führungsprofilkopf 7 ist mit dem Führungsrahmen 5 lösbar verbunden und wird beim Umbau von 50 m Hauptausleger auf den 100 m Hauptausleger von dem Führungsrahmen 5 gelöst und durch den Führungsrahmen 6 ersetzt. Durch die Verwendung nicht nur einer variablen SVE können mannigfaltigste Kombinationen von Grundkasten und Haupauslegerkästen realisiert werden. Die SVE's müssen nicht mehr zwangsweise am Ende
der Kolbenzylindereinheit positioniert werden, sondern deren Anordnung ist im Grundkasten mehr oder minder frei wählbar. Eine oder mehrere SVE's sind unabhängig voneinander steuerbar, so dass damit das bisherige starre Teleskopiersystem flexibel geworden ist.
Nach dem Befestigen des längeren Führungsrahmen 6 wird dieser an seinem freien Ende wieder mit einem Führungprofilkopf 7 komplettiert. Bei diesem Führungsprofilkopf kann es sich um den vorher vom Führungsrahmen 5 demontierten Führungsprofilkopf 7 handeln oder ein anderer Führungsprofilkopf 7 bildet mit dem Führungsrahmen 6 eine Einheit, die dann bei der Verlängerung eingesetzt wird.