REGISTEREINZUGSVORRICHTUNG
Die Erfindung betrifft eine Registereinzugsvorrichtung für Bogen-Prägedruck- maschinen gemäss Oberbegriff von Anspruch 1. Eine derartige automatische Registereinzugsvorrichtung ist z.B. bekannt aus der EP 0 708 046 bzw. der US 5,718,057.
5 Hier wird ein nicht fixierter Bogen mittels Positionssensoren und Druckmarken, gesteuert durch zwei Vorderanschläge und einen Seitenanschlag, welche je von Stellgliedern bewegt werden, in eine Sollstellung verschoben. Diese Registerpositionierung eines nicht fixierten Bogens durch Front- und Seitenanschläge weist jedoch noch erhebliche Beschränkungen und Nachteile auf. Vor allem bei höheren o Geschwindigkeiten können die Registerverschiebungen an einem nicht fixierten
Bogen nicht mehr rasch und präzise genug ausgeführt werden, da der Bogen zunehmend verzogen bzw. gestaucht wird.
Bisher wurde die Registerpositionierung der Bogen deshalb normalerweise von Hand eingestellt und nachgestellt. Eine solche Flach-Prägedruckmaschine ist z.B. in5 der EP 0 858 888 beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine automatische Registereinzugsvorrichtung für höhere Leistungen zu schaffen, welche die bisherigen Nachteile überwindet und mit welcher für jeden Bogen einzeln optimal und automatisch alle Registerfehler o korrigiert werden und welche Druck- und Prägebilder in gleichbleibender höchster
Qualität ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfmdungsgemässe Registereinzugsvorrichtung nach Anspruch 1.
Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. 5 Diese betreffen weitere Verbesserungen der Registerfunktionen und -eigenschaften und sie ermöglichen einen weiteren Einsatzbereich und höhere Maschinenleistungen. Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Figuren weiter erläutert. Es zeigen: o Fig. 1 eine erfmdungsgemässe Registereinzugsvorrichtung mit einer abschwenkbaren, bewegbaren Registerplatte mit Entlüftungsöffnungen und Vakuumzuleitungen,
Fig. 2 eine Registerplatte mit abschwenkbaren Frontanschlägen,
Fig. 3 eine Registerplatte mit Entlüftungsöffnungen in verschiedenen 5 Saugbereichen und mit einer vorderen Saugleiste im Grundriss,
Fig. 4 eine Registerplatte mit Entlüftungsöffnungen im Querschnitt,
Fig. 5a,b,c Beispiele von Entlüftungsöffnungen,
Fig. 6 eine Anordnung von Stellgliedern mit Linearmotoren, einer
Trägerplatte mit Kreuzschlitten und Auflage-Lagern für eine o Registerplatte,
Fig. 7a,b Registerdiagramme mit einem zeitlichen Ablauf der
Registerfunktionen über einen Maschinenzyklus,
Fig. 8 eine Registerplatte mit einem Einlaufblech,
Fig. 9 eine Registerplatte mit Saugplättchen, 5 Fig. 10 ein Saugplättchen,
Fig. 11 schematisch eine Registersteuerung,
Fig. 12 eine Prägedruckmaschine mit einer Registereinzugsvorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Registereinzugsvorrichtung lO für Bogen-Prägedruckmaschinen mit Positionssensoren Sl, S2, S3 zum Erfassen von Druckmarken Pl, P2, P3 eines Bogens 5, welche den vorderen Rand und den Seitenrand eines Druckbilds definieren, mit einer Registerplatte 15 als Anlegetisch, welche abschwenkbar ist, mit Entlüftungsöfϊhungen 20 und Vakuumzuleitungen 21 an eine Saugvorrichtung 22 und Frontanschlägen 12, welche absenkbar sind, und mit zwei Stellgliedern Ll, L2 zur Positionierung der Registerplatte in X-Richtung und einem Stellglied L3 zur Positionierung in Y-Richtung und mit einer Registersteuerung 11, zur Steuerung der Registerfunktionen und Komponenten. Die Registerplatte 15 bildet einen Anlegetisch bzw. eine Auflageplatte, aufweicher der Bogen 5 aufliegt zur Übergabe an den Greiferbalken 8.
Dabei wird die Registerplatte 15 abgeschwenkt 15' für den Durchlauf eines Greiferbalkens 8, welcher mit einer Antriebskette 32 der Prägedruckmaschine 1 verbunden ist. Dann wird der Greiferbalken gestoppt und die Registerplatte wieder aufgeschwenkt und ein Bogen 5 von einem Anleger 3 auf die Registerplatte zugeführt bis er an den Frontanschlägen 12 gestoppt wird. Dann wird die Registerplatte evakuiert zum Ansaugen und Fixieren des Bogens 5 auf der Registerplatte 15. Anschliessend werden die Frontanschläge 12 abgesenkt (121) und die Registerplatte wird durch die Stellglieder Ll , L2 in X-Richtung vorgeschoben und dabei der Bogen 5 auf den
Greiferbalken 8 aufgeschoben und dabei auch die Position der Druckmarken Pl, P2 auf dem Bogen mit den Sensoren Sl, S2 erfasst und daraus eine Restverschiebung Xl, X2 berechnet und die Registerplatte mit dem Bogen in X-Richtung in die Soll- Position PlS, P2S verschoben und nachdem die Position der Druckmarken Pl, P2 in X-Richtung durch die Sensoren S 1 , S2 erfasst ist, wird die Registerplatte durch das Stellglied L3 in Y-Richtung in die Soll-Position P3S bewegt, indem in analoger Weise die Seitenrand-Druckmarke P3 durch den Sensor S3 erfasst und eine seitliche Restverschiebung Y3 berechnet wird. Nach abgeschlossener Registerausrichtung wird der Bogen 5 durch den stehenden Greiferbalken 8 erfasst, indem die Greifer-
klammern geschlossen werden. Dann wird die Registerplatte 15 belüftet und der Bogen dadurch von der Registerplatte gelöst, so dass er vom Greiferbalken 8 über die abgesenkten Frontanschläge 12 hinweg in die nächste Station (hier eine Flachpresse 2) weitertransportiert werden kann. Wie zu den Fig. 7a, b weiter erläutert wird, können die Registerbewegungen der Stellglieder in X-Richtung und in Y-Richtung nacheinander erfolgen (Fig. 7a) oder sie können auch teilweise gleichzeitig erfolgen (Fig. 7b). Für eine präzise Registerausrichtung kann der Sensor S3 auch nahe am vorderen Rand der Registerplatte platziert sein (S31).
Vorzugsweise kann die Registerplatte 15 um eine Drehachse 16 abschwenkbar sein und von einem Maschinenantrieb 30 bewegt werden, hier z.B. mittels einer Kurvenscheibe 31. Dies ergibt einen einfachen hochdynamischen und präzisen Antrieb der Registerplatte 15, synchron zum Maschinenlauf.
Fig. 1 zeigt weiter vordere Positionssensoren Sl, S2, welche einstellbar auf einem festen Rahmen über der Registerplatte 15 angebracht sind. Diese können vorzugsweise in einem kleinen Abstand d von z.B. 1 - 3 mm vor den vorderen Druckmarken Pl, P2 bei stehenden Bogen 5 (wenn dieser an den Frontanschlägen 12 angekommen ist) angeordnet sein. Dann wird die Position der Druckmarken Pl5 P2 bei beginnen- dem Vorschieben der Registerplatte rasch erfasst und es bleibt mehr Zeit für die Berechnung der Restverschiebungen Xl5 X2 durch die Steuerung 115 so dass die Registerplatte 15 direkt in die Soll-Positionen PlS, P2S mit Gesamtverschiebungen X45 X5 gefahren werden kann und die Bewegung des Stellglieds L3 in Y-Richtung kann früher beginnen. Analog dazu wird auch in Querrichtung Y direkt in die SoIl- Position P3S mit einer Gesamtverschiebung Y6 gefahren.
In X-Richtung beträgt die Grundverschiebung XO (ohne Registerkorrektur) z.B.
9 mm und sie kann in einem Bereich von z.B. 5 - 12 mm liegen. In Y-Richtung kann die Grundverschiebung YO in einem Bereich von z.B. 4 - 8 mm liegen und z.B.
5 mm betragen. Die Gesamtverschiebungen = Grundverschiebung + berechnete
Restverschiebung sind dann:
X4 = X0 + Xl, X5 = X0 + X2, Y6 = Y0 + Y3
Es ist auch möglich, zusätzliche Bild-Druck-Korrekturwerte X 1.1 , X2.1 , Y3.1 manuell in die Registersteuerung 11 einzugeben. Dann ergeben sich die Gesamtverschiebungen zu:
X4 = X0 + Xl + Xl.l, X5 = X0 + X2 + X2.1, Y6 = Y0 + Y3 + Y3.1 Solche zusätzliche Korrekturwerte können z.B. dazu dienen, Differenzen zwischen einem bestehenden Bild und einem folgenden Prägedruck, welcher auf das bestehende Bild aufgebracht wurde, von Auge zu bestimmen und entsprechende Korrekturwerte einzugeben, bis Übereinstimmung erreicht ist. Die Registerpositionierung kann auch auf Bogen angewendet werden, welche keine Druckmarken Pl, P2, P3 aufweisen. Dann dienen der vordere und ein seitlicher Blattrand als Druckmarken, welche von den entsprechend eingestellten Positionssensoren Sl, S2, S3 erfasst werden.
Fig. 2 zeigt beispielsweise eine Registerplatte 15 mit einer einfachen Ausführung der absenkbaren Frontanschläge 12, welche auf einer Halterung 13 um eine Achse schwenkbar angebracht sind. Die Halterung wird beidseitig durch je einen Pneumatikzylinder 14 rasch bewegt, d.h. auf- und abgeschwenkt (12').
Um hohe Maschinen-Geschwindigkeiten und sichere präzise Funktion der Registervorrichtung zu erreichen, muss der Bogen 5 rasch und ohne Verzug sicher auf der Registerplatte 15 fixiert werden, welche als Ganzes die Registerpositionierung in X- und Y-Richtung rasch und genau ausführen kann, so dass der Bogen in der Soll-Position genau definiert an den Greiferbalken 8 übergeben werden kann. Dazu muss das Fixieren und wieder Freigeben des Bogens mittels Entlüftung und Belüftung rasch erfolgen, damit möglichst viel Zeit für die Registerpositionierung
zur Verfügung steht. Mit der erfmdungsgemässen Registereinzugsvorrichtung wird deshalb ein rasches Ansaugen und Fixieren des Bogens und eine sichere Haftung auf der Registerplatte 15 (ohne Rutschen) erzielt: einerseits durch entsprechende Ausgestaltung der Entlüftung mit wenig Leervolumen und raschem Ansprechen und durch Anordnung und Dimensionierung von Entlüftungsöffnungen 20 und Zuleitungen 21 und andererseits auch durch eine optimale Haftreibung an der Oberfläche 19 der Registerplatte. Die Funktion eines Einlaufblechs 35 mit einer festen Drehachse 36 und Gleitsteinen 37 zur Führung eines einlaufenden Bogens 5 nahe an die Registerplatte 15 wird am Beispiel von Fig. 8 weiter erläutert.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen Beispiele von Registerplatten 15 mit Entlüftungsöffnungen 20, Vakuumzuleitungen 21, Ventilen 23 und Saugvorrichtung bzw. Vakuumvorrichtungen 22 zum raschen und sicheren Fixieren der Bogen 5 auf der Registerplatte. Dazu wird deren Oberfläche 19 lokal in der Umgebung von Entlüftungsöffnungen 20 mit einer guten Haftreibung ausgebildet.
Fig. 3 zeigt im Grundriss eine Registerplatte 15 mit verschiedenen Saugbereichen Bi und mit einer vorderen Saugleiste 17, aufweicher der vordere Rand eines Bogens 5 aufliegt. Hier wird der Bogen auf der Saugleiste im vordersten Bereich 17 besonders gut fixiert durch eine erhöhte Saugleistung an der Saugleiste 17 im Vergleich zur Saugleistung bzw. zum Anpressdruck und der Haftreibungskraft an einer hinteren Saugplatte 18.
Dazu weist die Registerplatte Saugbereiche Bl, B2, ... mit unterschiedlichen, einstellbaren Saugleistungen und/oder mit separaten Vakuumzuleitungen 21 auf. Die Saugbereiche können sich unterscheiden durch:
- die Anzahl und Anordnung der Belüftungsöffnungen 20 (viele an der Saugleiste 17, relativ wenige an der Saugplatte 18) und durch
- Unterteilung in einzelne Kammern, welche je mit einer Vakuumzuleitung 21 und einem Ventil 23 verbunden sind: hier die Bereiche Bl bis B5 an der Saugleiste 17 und B6 bis B8 an der Saugplatte 18.
Dabei können z.B. die Bereiche Bl bis B5 und B7 belüftet und entlüftet werden und die Bereiche B6 und B8 offen bleiben (nicht entlüftet werden), so dass der Bogen 5 vor allem im vordersten Bereich 17 an der Vorderkante 29 besonders gut, rasch und sicher fixiert wird.
Fig. 4 zeigt die Registerplatte 15 von Fig. 3 im Schnitt A-A. Im vordersten Bereich 17 ist hier die Kammer des Bereichs B 1 mit separater Zuleitung 21 und Ventil 23 und in der hinteren Saugplatte 18 die Kammer des Bereichs B6 mit separater Zuleitung 21 und Ventil 23 dargestellt. In der Vakuumeinrichtung 22 mit einem Unterdruckreservoir wird z.B. ein Unterdruck von -0.6 bar erzeugt.
Die Oberfläche 19 der Registerplatte weist um die Entlüftungsöffnungen 20 herum teilweise eine erhöhte Haftreibung auf, beispielsweise kann sie aufgeraut sein oder aus eloxiertem Aluminium bestehen. Vor allem im vordersten Bereich 17, z.B. an einer vorderen Saugleiste, wird eine erhöhte Haftreibung angestrebt. Dazu kann hier die Saugleiste 17 auch mit einer Gummischicht 24 (z.B. 0.5 mm Gummibeschichtung) bedeckt sein.
Die Fig. 5a, b, c zeigen Beispiele von Entlüftungsöffnungen 20, welche gegen die Oberfläche 19 der Registerplatte hin aufgeweitet sind. Die Fläche der Entlüftungsöffnungen ist oben an der Oberfläche grösser (z.B. mit Durchmesser = 3 mm) als unten auf der Seite der Vakuumzuleitungen 21 (z.B. Durchmesser = 1 mm). Fig. 5b zeigt einen Schnitt durch ein Saugplättchen 41 mit einem schrägen Schlitz 42, welche in Fig. 8 dargestellt sind. Fig. 5c zeigt eine Entlüftungsöffnung 20, welche oben schlitzförmig ausgebildet ist (z.B. 3 x 12 mm) und unten drei kleinere Löcher
(1 mm) aufweist. Damit wird die Anpressfläche und auch die Anpresskraft an die Registerplatte 15 vergrössert und der Bogen besser fixiert.
Um die Registerplatte 15 rasch und genau ausrichten zu können, werden hoch- 5 dynamische, präzise Stellglieder Ll, L2, L3 eingesetzt, z.B. Servomotoren mit Spindeln. Dabei werden die bewegten Massen der Registerplatte 15 mit ihrer Antriebsvorrichtung möglichst tief gehalten, z.B. auch durch Aluminiumbauweise. Mit Vorteil können dazu als Stellglieder Linearmotoren verwendet werden.
o Fig. 6 zeigt, wie auch in Fig. 1 dargestellt ist, eine leichte, hochdynamische und präzise Antriebsvorrichtung der Registerplatte 15, welche Lmearmotoren 25, eine Trägerplatte 26 mit Linearführungen 27 und Drehlagern aufweist, welche einen Kreuzschlitten bilden, und mit zwei äusseren Auflage-Lagern 28 für eine Drehachse 16 der Registerplatte 15. Zwei Linearmotoren 25.1, 25.2 laufen dabei in X-Richtung5 und ein Linearmotor 25.3 in Y-Richtung. Die Auflage-Lager 28' können auch nach innen versetzt sein und dadurch eine kompaktere, leichtere Bauweise ergeben.
Die Fig. 7a, 7b zeigen ein Registerdiagramm mit einem zeitlichen Ablauf der Registerfunktionen über einen Maschinenzyklus von 360° in Funktion des o Maschinendrehwinkels W = 0° - 360° mit den Funktionen bzw. Bewegungen 51 bis
58 der Komponenten:
51 Bewegung von Antriebskette 32 und Greiferbalken 8 : a = vorziehen b = stillstehen 5 52 Bewegung des Bogens 5: a = fördern, vorziehen in die nächste Station b = fixiert an der Registerplatte 15 53 am Greiferbalken 8: a = Klammer öffnen al = Öffhungspunkt
b = Klammer schliessen b2 = Schliesspunkt 4 Registerplatte 15: a = senken b = heben
55 Registerplatte 15: a = entlüften, evakuieren b = belüften
56 Frontanschläge 12: a = aufstellen, aufgestellt b = absenken, abgesenkt
57 Längsregister in X-Richtung mit Stellgliedern Ll , L2: a = bewegen in die Soll-Positionen P 1 S, P2S b = rückstellen in die Ausgangslage
58 Querregister in Y-Richtung mit Stellglied L3 : a = bewegen in die Soll-Position P3S b = rückstellen in die Ausgangslage 57a, 58a = bewegen der Registerplatte 15 mit dem darauf fixierten Bogen 5 57a2, 58a2 die Verschiebungen in X-Richtung und in Y-Richtung erfolgen teilweise gleichzeitig
Der Zeitablauf der Registerausrichtung nach Fig. 7a kann beispielsweise wie folgt aussehen:
Der auf die Registerplatte 15 einlaufende Bogen 5 wird mechanisch durch die Frontanschläge 12, die auf der Registerplatte angebracht sind, gestoppt. Der Bogen erreicht den Frontanschlag bei z.B. W = 185° der Maschinenstellung. Die Registerplatte steht zu diesem Zeitpunkt ca. 8 - 10 mm vor der theoretischen Endlage (Bogenübergabe an den Greiferbalken). Unmittelbar nach der Bogen- ankunftszeit wird die Registerplatte entlüftet und der Bogen wird mit Unterdruck an die Registerplatte angesaugt. Dadurch entsteht eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Bogen und Registerplatte. Anschliessend zum Zeitpunkt W = 225° beginnen die Stellglieder Ll, L2 ihre Bewegung in Bogenlaufrichtung X. Auf dem
Bogen sind zwei Druckmarken Pl, P2 und eine Seitenmarke P3 angebracht. Der Frontmarkenleser, bzw. die Sensoren Sl, S2, die in einem Abstand von ca. 10 mm über dem Bogen liegen, erfassen die vorbeigeführten Druckmarken Pl, P2. In der Registersteuerung 11 werden die Längsmarkensignale ausgewertet und mit den beiden Stellgliedern Ll, L2 wird der Bogen in Längsrichtung X ausgerichtet. Die Stellglieder haben hier für die gesamte Verschiebung in X- und anschliessend auch in Y-Richtung je 60° der Maschinenbewegung zur Verfügung. Bei einer Maschinengeschwindigkeit von z.B. 7500 Bogen/Stunde ergeben sich somit je 80 ms für die X- und die Y-Positionierung. Sobald der Bogen am Frontanschlag vom Vakuum der Registerplatte 15 erfasst und fixiert ist, kann der Frontanschlag 12 abgeschwenkt werden. Der Startpunkt dafür liegt bei W = 240°. Der Frontanschlag muss zwingend vor der Ankunft des Bogens am Frontanschlag bei W = 185° wieder in aufgestellter Stellung stehen, z.B. bei W = 170° - 180°. Bei der Maschinenposition W = 285° beginnt das Stellglied L3 seine Bewegung. Mittels einem Seitenmarkenleser bzw. Sensor S3 und durch die Steuerung wird der Bogen seitlich in Y-Richtung ausgerichtet. Zum Zeitpunkt W = 345° schliessen die Klammern am Greiferbalken und fixieren so den Bogen. Anschliessend wird die Registerplatte 15 belüftet und der Bogen muss zum Zeitpunkt W = 360° frei sein zum Weitertransport mittels Greiferbalken 8. Im Beispiel von Fig. 7a erfolgen die Bewegungen in X-Richtung (57a) von 225° - 285° und in Y-Richtung (58a) von 285° - 345° nacheinander.
Fig. 7b zeigt ein Beispiel, bei dem die Verschiebungen X4, X5 durch die Stellglieder Ll, L2 in X-Richtung und die Verschiebung Y6 durch das Stellglied L3 in Y- Richtung teilweise gleichzeitig, sich überlappend ablaufen. Hier erfolgt die X- Verschiebung (57a2) z.B. von W = 220° - 320° (über 100°) und die Y-Verschiebung (58a2) z.B. von 270° - 350° (über 80°), wobei die Verschiebungen von W = 270° - 320° gleichzeitig ablaufen.
Dadurch steht für jede Verschiebungsrichtung X, Y entsprechend mehr Zeit zur Verfügung, bzw. es können höhere Maschinengeschwindigkeiten erreicht werden.
Die Y-Verschiebung sollte erst beginnen, wenn die Position der Druckmarken Pl, P2 in X-Richtung erfasst ist. Damit dies rasch geschieht, sind die Sensoren Sl, S2 möglichst nahe bei den Druckmarken Pl, P2 angeordnet, z.B. in einem Abstand von 1 - 3 mm, vorzugsweise 1 - 2 mm. Vorzugsweise sollte die Y-Druckmarke P3 durch den Sensor S3 erst gelesen werden, wenn die X-Verschiebungen praktisch abgeschlossen sind.
Die Verschiebungen in X- und Y-Richtung könnten auch gleichzeitig erfolgen, z.B. indem die Sensoren Sl, S2, S3 die Bildmarken Pl, P2, P3 nach dem Stillstand des Bogens auf der Registerplatte zum gleichen Zeitpunkt erfassen, indem je als Bildaufhahme die Position einer Bildmarke mit Bezug auf einen feststehenden
Bezugspunkt auf der Registerplatte 15 erfasst wird, daraus die Restverschiebungen Xl, X2, Y3 berechnet werden und dann die Stellglieder Ll, L2, L3 den Bogen gleichzeitig in X- und in Y-Richtung in die Soll-Positionen PlS, P2S, P3S bewegen.
Um die Maschinengeschwindigkeit weiter zu steigern, kann die Bewegung 51a der Antriebskette 32 auch mehr als 180° betragen, z.B. 190° - 200°, so dass der Stillstand 51b weniger: 170° - 160° betragen würde und die weiteren Funktionen 52 - 58 entsprechend angepasst würden.
Die Fig. 8 und 9 zeigen eine weitere vorteilhafte Ausführung einer Registerplatte mit aufgeschraubten Saugplättchen nach Fig. 10.
Die Seitenansicht der Registerplatte 15 nach Fig. 8 zeigt ein abschwenkbares Einlaufblech 35 als Leitblech für einen einlaufenden Bogen 5, welcher durch das Einlaufblech nahe und flach an die Registerplatte herangeführt wird, so dass der Bogen sich nicht aufwölbt und dass er rasch angesaugt werden kann. Dazu kann mit
Gleitsteinen 37, welche beidseitig auf der Registerplatte aufliegen und durch Federn 38 an die Registerplatte 15 angedrückt werden, ein kleiner Abstand a zwischen Registerplatte 15 und Einlaufblech 35 eingestellt werden. Dieser Abstand a von z.B. 1 - 2 mm wird so eingestellt, dass der Bogen möglichst ohne Reibungswiderstand
einlaufen kann und dennoch vollständig flach auf der Registerplatte aufliegt. Das Einlaufblech 35 weist am Bogeneingang eine Aufwölbung 34 und eine feste Drehachse 36 auf, welche am Chassis fixiert ist. Dadurch kann das Einlaufblech zusammen mit der Registerplatte abgeschwenkt werden (15', 35') und der 5 einlaufende Bogen kann anfangs schon nahe an eine noch abgeschwenkte Registerplatte heran geführt werden.
Fig. 9 zeigt die Registerplatte von Fig. 8 von oben gesehen mit Saugplättchen 41 im vordersten Bereich 17 entlang der Vorderkante 29 der Registerplatte. Für eine o optimale Haftung und Registerausrichtung der Bogen 5 sind vorzugsweise mindestens in diesem vordersten Bereich 17 Entlüftungsöffnungen 20 angeordnet. Vorzugsweise weist dieser vorderste Bereich 17 auch eine höhere Saugleistung auf (hier durch eine grossere Anzahl von Entlüftungsöffnungen 20) als der dahinter liegende Bereich (18 in Fig. 3) der Registerplatte, welche hier nur wenige 5 Entlüftungsöffnungen 20 in einem mittigen Saugbereich B7 aufweist.
Fig. 10 zeigt eines der Saugplättchen 41 von Fig. 9, welche auf rationelle Art herstellbar, an der Vorderkante 29 einfach auf die Registerplatte aufschraubbar und auch auswechselbar sind. Die Saugplättchen 41 weisen schräge Schlitze 42 mit o einem kleinen Winkel zur Querachse Y von z.B. 30° auf, so dass einlaufende Bogen nicht daran anstossen. Zum optimalen Fixieren der Bogen auf der Registerplatte weisen diese vorderen Saugplättchen 41 an der Oberfläche 19 (Fig. 5b) eine Gummibeschichtung auf. Im hinteren Saugbereich B7 ist hier keine Gummibeschichtung vorgesehen. 5
Kurz zusammengefasst sollen die Bogen 5 leicht, rasch und flach einlaufen bis an die Frontanschläge und dann, vor allem im vordersten Bereich 17 durch evakuieren schnell und sicher flach an der Registerplatte fixiert werden, so dass die
Registerausrichtung rasch und präzise ausgeführt werden kann — ohne Verrutschen oder Aufwölben der Bogen 5.
Fig. 11 zeigt schematisch eine Registersteuerung 11, welche verbunden ist mit den Positionssensoren Sl, S2, S3, den Stellgliedern Ll, L2, L3, den Betätigungsmitteln 30, 31 der Registerplatte 15 und der Saugvorrichtung 22 mit den Ventilen 23 und mit einem Antrieb 14 der Frontanschläge 12 sowie mit einer Maschinensteuerung 7 einer zugeordneten Prägedruckmaschine. Die Registersteuerung enthält auch ein Steuerprogramm mit einem Rechner. Eine Bedienungs- und Anzeigeeinheit 9 ermöglicht z.B . auch die Eingabe zusätzlicher Korrekturwerte X 1.1 , X2.1 , Y3.1. Mit der Registersteuerung erfolgt der Ablauf der verschiedenen Funktionen 51 - 58 wie zu Fig. 7 beschrieben ist.
Mit der erfmdungsgemässen Registereinzugsvorrichtung 10 und deren Register- Steuerung 11 kann ein einlaufender Bogen 5 durch eine Fördereinrichtung eines Anlegers 3 kurz vor seiner Ankunft an den Frontanschlägen 12 auch abgebremst bzw. verlangsamt werden, um die Verzögerung des Bogens beim Anstossen zu reduzieren.
Fig. 12 zeigt eine Prägedruckmaschine 1 mit einer erfmdungsgemässen Registereinzugsvorrichtung 10 mit einer evakuierbaren Registerplatte 15, einer Registersteuerung 11 und einem Bedienungs- und Anzeigegerät 9 sowie mit einer Flachpresse 2 und einem Ausleger 4. Bogen 5 werden von einem Anleger 3 unterschuppt auf die Registerplatte 15 zugeführt. Die Breite der Registerplatte 15 in X-Richtung ist kleiner als der Schuppenabstand.
Im Rahmen dieser Beschreibung werden folgende Bezeichnungen verwendet:
1 Prägedruckmaschine
2 Flachpresse
3 Anleger
4 Ausleger
5 Bogen
7 Maschinensteuerung
8 Greiferbalken
9 Bedienungs- und Anzeigetableau
10 Registereinzugsvorrichtung
11 Registersteuerung
12 Frontanschläge
13 Halterung von 12
14 Pneumatikzylinder
15 Registerplatte, Anlegetisch, Auflageplatte
16 Drehachse von 15
17 vorderster Bereich an 29, Saugleiste
18 hintere Saugplatte
19 Oberfläche von 15
20 Entlüftungsöffnungen
21 Vakuumzuleitungen
22 Saugvorrichtung, Vakuumvorrichtung
23 Ventile
24 Gummibeschichtung
25 Linearmotoren
26 Trägerplatte
27 Linearführungen
28 Auflagelager von 16
29 Vorderkante von 15
30 Maschinenantrieb
31 Kurvenscheibe
32 Antriebskette
34 Aufwölbung
35 Einlaufblech, Leitblech 36 fixe Drehachse von 35
37 Gleitstein
38 Feder
41 Saugplättchen
42 schräge Schlitze 51 - 58 Funktionen von 10
P 1 , P2, P3 Druckmarken
P1S, P2S, P3S Soll-Positionen
Sl, S2, S3 Positionssensoren
L1. L2. L3 Stellglieder X Laufrichtung
Y Querrichtung
XO, YO Grundverschiebung von 15
Xl , X2, Y3 berechnete Restverschiebungen, Registerkorrekturwerte
Xl.1, X2.1, Y3.1 zusätzliche Korrekturwerte X4, X5, Y6 Gesamtverschiebung von 15
W Maschinendrehwinkel d Abstand Position von S 1 , S2 zu P 1 , P2 a Abstand von 35 zu 15
B 1 , B2, B3 Saugbereiche