Dosiereinrichtung für pulver- oder pastenförmige Substanzen
Die Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung für pulver- oder pastenförmige
Substanzen, welche einen mit einem Quell- oder Entnahmegefäss verbindbaren oder mit diesem verbundenen Dosierkopf aufweist.
Solche Dosiereinrichtungen finden insbesondere beim Dosieren kleiner Mengen, beispielsweise toxischer Substanzen, mit hoher Präzision in kleine Zielgefässe Verwendung. Häufig sind solche Zielgefässe auf einer Waage platziert, um die Menge der aus der Dosiereinrichtung ausgetragenen Substanz zu verwiegen, so dass sie anschliessend bestimmungsgemäss weiter verarbeitet werden kann.
Die zu dosierende Substanz befindet sich beispielsweise in einem Entnahmegefäss, welches mit dem Dosierkopf in Verbindung steht und für das Dosieren mit diesem eine Einheit - die Dosiereinrichtung - bildet. Dabei ist es wünschenswert, die zu dosierende Substanz durch eine kleine Öffnung der Dosiereinrichtung auszutragen, so dass sie auch gezielt in ein Gefäss mit einem kleinen Öffnungsquerschnitt abgefüllt werden kann.
Dosiereinrichtungen für trockenes und/oder pulverförmiges Schüttgut, beispielsweise Farbstoff pulver sind bekannt und im Einsatz. So wird in der US 5 145 009 A eine Vorrichtung zum Dosieren beschrieben, die aus einem Ausgabebehälter mit einem verschliessbaren Auslass an seiner Unterseite besteht. Als Verschluss dient ein kegelförmiger, sich nach oben verjüngender zum Öffnen einer Austrittöffnung vertikal nach unten verstellbarer Ventilkörper, der in seiner Offenstellung rotiert und Mittel zum Fördern des Gutes in Richtung der Auslassöffnung besitzt.
Die beschriebene Einrichtung eignet sich weniger gut für das Dosieren von Schüttgut in Gefässe mit einem kleinen Öffnungsquerschnitt. Die sich nach oben verjüngende Struktur des Ventilkörpers sowie dessen Rotation ergeben eine Radial- bzw. Horizontalkomponente der Schüttgutpartikel am Auslass und verursachen demzufolge
eine Streuung, die selbst über einen relativ breiten Öffnungsquerschnitt eines abzufüllenden Gefässes hinausreichen kann.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Austragen einer pulver- oder pastenförmigen Kleinstmengenprobe, beispielsweise für die Atomabsorptionsspektroskopie, offenbart die US 4 905 525 A. In einem Vorratsbehälter mit einer Auslassöffnung am Ende eines Formkanals ragt von oben her ein Stempel in das im Behälter befindliche Probenmaterial. Eine kleine Probenmenge wird durch den Formkanal gepresst und aus der Auslassöffnung ausgetragen, indem der Stempel in das Probenmaterial gedrückt wird, so dass es sich oberhalb des Formkanals verdichtet. In einer speziellen Ausführungsform ist der Behälter zur Auslassöffnung hin trichterförmig ausgebildet und der Stempel ist schräg zur Auslassöffnung angeordnet.
In der DE 198 41 478 A1 ist eine Dosiereinrichtung zum Abfüllen von viskosen, pastösen, pulverförmigen oder granulatförmigen Produkten beschrieben, mit einem Dosierbehälter, der in der für den Betrieb positionierten Dosiereinrichtung sich zu seinem unteren Ende hin verjüngt und eine dort angeordnete Austrittsöffnung aufweist. An einer zentral angeordneten rotierbar ausgestalteten Hohlwelle sind Abstreifwerkzeuge befestigt. Die Dosiereinrichtung verfügt über ein Dosierventil, das eine in der Hohlwelle angeordnete und translatorisch auf und ab bewegbare Ventilstange aufweist, an deren unterem Ende ein kegelförmig sich nach oben verjüngender Ventilkopf angeordnet ist, so dass die Austrittsmenge des Abfüllguts geregelt und die Austrittsöffnung von oben her geschlossen werden kann. In einigen der beschriebenen Ausführungsformen ist auch das Dosierventil rotierbar ausgebildet.
Bei einer Dosiereinrichtung gemäss der DE 198 41 478 A1 oder gemäss der US 5 145 009 A kann die aus dem Behälter auszutragende Menge nicht beliebig klein gehalten werden. Da die Austrittsöffnung ringförmig ist, ist die minimal zum Dosieren verwendbare Breite des Ringspaltes auf mindestens die Ausdehnung einer kleinsten Schüttguteinheit - beispielsweise eines Pulverkorns - begrenzt, wodurch gleichzeitig mehrere Schüttguteinheiten aus dem Ringspalt austreten können. Ferner besteht die Gefahr, dass je nach Beschaffenheit des Schüttgutes ein Teil des Spalts verstopft werden kann. Dies kann insbesondere dann erfolgen, wenn gegen Ende des
Dosiervorgangs durch Reduktion der Breite des Ringspalts die Austragungsrate
reduziert werden soll, da dabei dessen Breite im Verhältnis zu dessen Länge beziehungsweise Umfang stetig ungünstiger wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dosiereinrichtung zur Verfügung zu stellen, mit welcher Kleinstmengen von pulver- oder pastenförmigen Substanzen gezielt in ein Gefäss eingefüllt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
Eine Dosiereinrichtung für pulver- oder pastenförmige Substanzen ist mit einem Entnahmegefäss und einem damit verbundenen oder verbindbaren Dosierkopf versehen, der ein Gehäuse aufweist, welches eine mit kreisförmigem Querschnitt versehene Austrittsöffnung besitzt. Ferner weist der Dosierkopf ein Austragungs- und Verschlusselement auf, wobei die Austrittsöffnung und das Austragungs- und Verschlusselement auf der Mittellängsachse des Dosierkopfs angeordnet sind, und das Austragungs- und Verschlusselement relativ zum Gehäuse um die Mittellängsachse rotierbar und entlang der Mittellängsachse bezüglich der Austrittsöffnung translatorisch verschiebbar ausgestaltet ist. Das Austragungs- und Verschlusselement ist in seiner Grundform zylinderförmig ausgebildet und weist mindestens zwei dem Verschliessen der Austrittsöffnung dienende, entlang der Mittellängsachse voneinander beabstandet angeordnete zylinderförmige Verschlussbereiche und einen zwischen den Verschlussbereichen angeordneten, der Austragung von zu dosierender Substanz dienenden Austragungsbereich auf, wobei der Austragungsbereich mit mindestens einer vom Zylindermantel ausgehenden Vertiefung versehen ist.
Die Dosiereinrichtung ist besonders gut geeignet für das Dosieren von stark koagulierenden Substanzen, da sie das portionsweise Austragen selbiger ermöglicht.
Im betriebsbereitem Zustand der Dosiereinrichtung ein erster Verschlussbereich oberhalb des Austragungsbereichs und ein zweiter Verschlussbereich ist unterhalb des Austragungsbereichs angeordnet. Das Austragungs- und Verschlusselement ist sowohl wenn sich der erste Verschlussbereich in der Austrittsöffnung befindet, als auch wenn sich der zweite Verschlussbereich in der Austrittsöffnung befindet, um die
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Mittellängsachse rotierbar, um das Befüllen der mindestens einen Vertiefung, wenn diese sich innerhalb des Dosierkopfs befindet, wie auch das Freigeben der zu dosierenden Substanz aus der mindestens einen Vertiefung, wenn diese sich ausserhalb des Dosierkopfs befindet, zu ermöglichen.
Die mindestens eine Vertiefung im Austragungsbereich des Austragungs- und
Verschlusselements weist in einer besonderen Ausgestaltung eine stetige Oberfläche auf. Dabei kann die Austragungsfläche in einer oder in zwei Richtungen konkav gekrümmt ausgeformt und gegebenenfalls um die Mittellängsachse verwunden ausgestaltet sein. Die mindestens eine Vertiefung kann auch eine unstetige Oberfläche besitzen. Im letzteren Fall wird die Vertiefung beispielsweise durch eine Kerbe gebildet.
Insbesondere variiert die Breite und die Tiefe der jeweiligen Vertiefung, insbesondere der Kerbe, derart, dass sie zum ersten Verschlussbereich hin kleiner wird.
Das Austragungs- und Verschlusselement ist bevorzugt aus Metall oder aus Keramik gefertigt, wobei die Oberfläche der mindestens eine Vertiefung eine Oberflächenrauhigkeit R3 kleiner als 0.003 mm besitzt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Austragungsbereich mindestens zwei, insbesondere drei, übereinander abgeordnete Vertiefungen, insbesondere kreisförmige Mulden auf. Dies erlaubt ein sequentielles Dosieren von Portionen der zu dosierenden Substanz.
In der ersten Geschlossenstellung des Austragungs- und Verschlusselements schliesst der erste Verschlussbereich an dessen in der Betriebsstellung unterem Ende bündig mit dem Gehäuse ab. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Verschlussbereich eines Austragungs- und Verschlusselements an seiner Stirnfläche eine von einem als Tropfkante wirkenden Rand umschlossene Vertiefung auf.
Die Dosiereinrichtung umfasst in einer besonders bevorzugten Weiterbildung ein Zufuhrwerkzeug, welches ebenfalls um die Mittellängsachse rotierbar ausgestaltet ist,
und beim Befüllen innerhalb des Dosierkopfs zu dosierende Substanz, der mindestens einen Vertiefung zuführt sowie die an der die Austrittsöffnung umgebenden Kante des Gehäuses, im Folgenden als der Rand der Austrittsöffnung bezeichnet, haftende Substanz von dieser löst. Somit verbleibt beim Dosieren keine Substanz in der Austrittsöffnung, welche sich eventuell beim vollständigen Verschliessen derselben nach Beendigung des Dosiervorgangs verklemmen würde und damit das vollständige Verschliessen verunmöglichen könnte. Auch ist es mit dem Zufuhrwerkzeug möglich, stark koagulierende Pulver sowie Pulver mit geladenen Partikeln oder Pasten zu dosieren, indem es diese Substanzen auflockert, der Austrittsöffnung zuführt und vom Rand der Austrittsöffnung abstreift.
Das Zufuhrwerkzeug kann mittels Federkraft gegen den Rand der Austrittsöffnung gedrückt werden. In bevorzugter Ausfertigung weist es einen Rührteil und ein Zufuhrelement auf, wobei dieses Zufuhrelement in vorteilhafter Ausgestaltung einen flächigen Bereich umfasst und im Betrieb stets lose mit dem Rand der Austrittsöffnung in Kontakt ist. In spezifischer Ausgestaltung besitzt das Zufuhrelement eine Spitze, die im Betrieb den Rand der Austrittsöffnung kontaktiert.
Die Position des Zufuhrelements im Zufuhrwerkzeug weist bevorzugt einen spitzen Anstellwinkel in tangentialer Richtung bezüglich seiner Kreisbahn bei Rotation um die Mittellängsachse auf und/oder das Zufuhrelement ist unter einem spitzen Winkel gegenüber der Mittellängsachse geneigt.
In einer spezifischen Ausführungsform ist das Austragungs- und Verschlusselement mit einer entlang der Mittellängsachse angeordneten Stange, welche das Entnahmegefäss als Antriebswelle durchdringt, verbunden, wobei das Zufuhrwerkzeug relativ zur Stange und dem Austragungs- und Verschlusselement translatorisch entlang der Mittellängsachse verschiebbar gelagert ist.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung weist der Dosierkopf der Dosiereinrichtung und/oder die Dosiereinrichtung selbst ein Gehäuse auf, welches sich in Richtung zur Austrittsöffnung hin verjüngt.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist mindestens ein ausserhalb der Dosiereinrichtung angeordneter Agitator zum Entfernen der zu dosierenden Substanz aus der mindestens einen Vertiefung vorhanden. Der Agitator umfasst in bevorzugter Ausfertigung in die mindestens eine Vertiefung eingreifbare Bürsten oder Lamellen. Alternativ kann der Agitator auch als mindestens eine mit ihrer Mündung dem Austragungs- und Verschlusselement zugewandte Druckluftdüse ausgeformt sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann der Agitator ein Schlag- und/oder Vibrationswerkzeug aufweisen, welches parallel und/oder orthogonal zur Mittellängsachse auf das Gehäuse und/oder das Austragungs- und Verschlusselement und/oder die Stange einwirkbar ausgeformt ist.
In einem mit der Dosiervorrichtung ausführbaren Verfahren zum Dosieren von pulver- oder pastenförmigen Substanzen aus einem Entnahmegefäss mit einem damit verbundenen oder verbindbaren Dosierkopf werden folgende Verfahrensschritte durchgeführt
» in einem ersten Geschlossenzustand der Austrittsöffnung, bei dem sich der erste Verschlussbereich innerhalb der Austrittsöffnung und der Austragungsbereich innerhalb des Dosierkopfs befinden, wird die mindestens eine Vertiefung vermittels Rotation des Austragungs- und Verschlusselements mit Substanz befüllt;
» die mindestens eine mit Dosiergut befüllte Vertiefung des Austragungsbereichs wird vermittels einer translatohschenVerschiebung des Austragungs- und Verschlusselements entlang der Mittellängsachse in einen Bereich ausserhalb des Dosierkopfs transportiert;
• und in einem zweiten Geschlossenzustand der Austrittsöffnung, bei dem sich der zweite Verschlussbereich innerhalb der Austrittsöffnung befindet, wird die
Substanz aus der mindestens einen Vertiefung mittels Rotation des Austragungs- und Verschlusselements abgegeben.
In bevorzugter Ausführung des Verfahrens wird vermittels des Zufuhrwerkzeugs zu dosierende Substanz in die mindestens eine Vertiefung eingebracht.
Ist ein ein Agitator vorhanden wird vermittels des Agitators die Substanz aus der mindestens einen Vertiefung des Austragungsbereichs freigesetzt beziehungsweise abgegeben.
Die Dosiereinrichtung wird anhand von Beispielen, wie sie schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind, im Folgenden beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Dosiereinrichtung mit einem auf ein Entnahmegefäss aufgeschraubten Dosierkopf in dreidimensionaler Darstellung;
Figur 2a einen Dosierkopf mit einer ersten Ausführungsform des Austragungs- und Verschlusselements in der zweiten Geschlossenstellung in dreidimensionaler Darstellung, wobei dessen Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 2b einen Dosierkopf mit einer ersten Ausführungsform des Austragungs- und Verschlusselements in der ersten Geschlossenstellung in dreidimensionaler Darstellung, wobei dessen Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 3 den Dosierkopf aus Figur 2b, wobei ein Zufuhrwerkzeug vorhanden ist;
Figur 4a einen Schnitt durch den Dosierkopf aus Figur 3, jedoch mit dem Austragungs- und Verschlusselement in der zweiten Geschlossenstellung;
Figur 4b einen Schnitt durch den Dosierkopf aus Figur 3, wobei das Austragungsund Verschlusselements in der ersten Geschlossenstellung gezeigt ist;
Figur 5 das in den vorangehenden Figuren gezeigte Austragungs- und Verschlusselement in einer Schnittzeichnung,
Figur 6a einen Dosierkopf mit einer zweiten Ausführungsform des Austragungsund Verschlusselements in der ersten Geschlossenstellung und mit einer zweiten Ausführungsform des Zufuhrwerkzeugs in dreidimensionaler Darstellung, wobei das Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 6b eine Seitenansicht des Dosierkopfs aus Figur 6a, wobei dessen Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 7a einen Dosierkopf mit einer dritten Ausführungsform des Austragungs- und Verschlusselements in der Geschlossenstellung und einer dritten Ausführungsform des Zufuhrwerkzeugs in dreidimensionaler Darstellung, wobei das Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 7b eine Seitenansicht des Dosierkopfs aus Figur 7a, wobei dessen Gehäuse der Länge nach aufgeschnitten ist;
Figur 8a das Austragungs- und Verschlusselement aus den Figuren 1 bis 5 in der Seitenansicht;
Figur 8b das Austragungs- und Verschlusselement aus Figur 8a in dreidimensionaler Darstellung
Figur 8c das Austragungs- und Verschlusselement aus Figur 8b gegenüber der dortigen Darstellung gedreht;
Figur 9a die zweite Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements, wie sie in den Figuren 6a und 6b gezeigt ist, seitlich mit Blick auf die
Austragungsfläche;
Figur 9b die zweite Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in dreidimensionaler Darstellung;
Figur 10a eine fünfte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in seitlicher Ansicht;
Figur 10b eine fünfte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in dreidimensionaler Darstellung;
Figur 1 1 a die dritte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements, wie sie in den Figuren 7a und b gezeigt ist, seitlich mit Blick auf die 5 Austragungsfläche,
Figur 1 1 b die dritte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in einer dreidimensionalen Darstellung;
Figur 12a eine vierte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements, seitlich mit Blick auf die Austragungsflächen;
O Figur 12b die vierte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in einer dreidimensionalen Darstellung;
Figur 13a eine sechste Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements, seitlich mit Blick auf die Austragungsflächen;
Figur 13b die sechste Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements in 5 einer dreidimensionalen Darstellung;
Figur 1 zeigt eine Dosiereinrichtung für pulver- oder pastenförmige Substanzen, welche einen Dosierkopf 101 und ein Entnahmegefäss 2 umfasst. Die Dosiereinrichtung ist im Wesentlichen axialsymmetrisch ausgestaltet und ist in ihrer Betriebsstellung, beispielsweise wenn dosiert werden soll, beziehungsweise im 0 betriebsbereiten Zustand, mit ihrer Mittellängsachse 4 in vertikaler Richtung ausgerichtet. Der ein Gehäuse 3 aufweisende Dosierkopf 101 befindet sich in der Figur 1 unterhalb des Entnahmegefässes 2. Er ist auf das Entnahmegefäss 2 aufgesetzt und wurde vor dem Befüllen des Entnahmegefässes 2 mittels eines Innengewindes 5 des Dosierkopfs 101 und eines Aussengewindes 8 des 5 Entnahmegefässes 2 auf dieses aufgeschraubt. Der Dosierkopf kann prinzipiell in jeder aus dem Stand der Technik bekannten Weise trennbar mit dem Entnahmegefäss verbunden sein, oder auch fest mit dem Entnahmegefäss verbunden sein. Zum
Zwecke einer erleichterten Reinigung ist jedoch ein aufsetz- und gegebenenfalls aufschraubbarer Dosierkopf 101 vorzuziehen.
Das Gehäuse 3 weist einen Vorsprung 23 auf, der beispielsweise dem Befestigen der Dosiereinrichtung in einem hier nicht gezeigten Halter dient. Das Gehäuse 3 verjüngt sich zur Austrittsöffnung 7 hin. Diese Verjüngung, wenngleich bevorzugt, ist jedoch nicht zwingend notwendig.
Wie in der Figur 1 zu sehen ist, ragt ein Austragungs- und Verschlusselement 106 - hier in einer ersten Form gezeigt - aus der Austrittsöffnung 7 heraus. Es befindet sich dabei ein zweiter Verschlussbereich 127b in der Austragungsöffnung 7, wie anhand der Figur 2b detailliert erläutert wird. In dieser Stellung kann zu dosierende Substanz, die mittels des Austragungs- und Verschlusselements 106 aus dem Dosierkopf 3 nach aussen befördert wurde, an ein unterhalb der Dosiervorrichtung befindliches Gefäss abgegeben werden. Eine mit dem Austragungs- und Verschlusselement 106 verbundene Stange 9 durchsetzt - eine Antriebswelle bildend - das Entnahmegefäss 2 und ragt in der Figur 1 mit ihrem oberen Ende aus dem Entnahmegefäss 2 heraus. Dort weist die Stange 9 einen Kupplungsbereich 19 für eine hier nicht gezeigte Antriebsvorrichtung auf, sei dies ein Handantrieb oder ein motorischer Antrieb.
In der Figur 2a ist ein Dosierkopf 101 mit einer ersten Ausführungsform eines Austragungs- und Verschlusselements 106 in dreidimensionaler Darstellung gezeigt, wobei das Gehäuse 3 des Dosierkopfs 101 der Länge nach aufgeschnitten ist. Das Austragungs- und Verschlusselement 106 weist zwei Verschlussbereiche 127a, 127b auf, welche jeweils zylinderförmig ausgestaltet sind.
Die Austrittsöffnung 7 ist verschlossen indem sich der zweite Verschlussbereich 127b innerhalb derselben befindet. Das Austragungs- und Verschlusselement 106 ist mit der Stange 9, welche sich entlang der Mittellängsachse 4 des Dosierkopfes 101 bzw. der
Dosiereinrichtung erstreckt, fest verbunden. Die Stange 9 und damit das Austragungsund Verschlusselement 106 sind sowohl um die Mittellängsachse 4 rotierbar als auch entlang dieser verschiebbar ausgestaltet. Dabei wird die Stange 9 vorzugsweise motorisch angetrieben. Es versteht sich von selbst, dass das Austragungs- und Verschlusselement zusammen mit der Stange auch einstückig ausgebildet sein kann.
Die Figur 2b zeigt den Dosierkopf in gleicher Darstellung, wie die Figur 2a, wobei hier das Austragungs- und Verschlusselement 106 sich mit seinem ersten Verschlussbereich 127a in der Austrittsöffnung 7 befindet. Durch translatorisches Verschieben des Austragungs- und Verschlusselements 106 entlang der Mittellängsachse 4, d.h. in den Figuren 2a und 2b in vertikaler Richtung erfolgt ein Öffnen und Wiederverschliessen der Austrittsöffnung 7.
Das Austragungs- und Verschlusselements 106 ist in seiner Grundform zylinderförmig. Im seinem Austragungsbereich 128 weist das Austragungs- und Verschlusselement 106 eine von der Zylindermantelfläche ausgehende Vertiefung in Form der Aussparung 120 auf, welche den Austragungsbereich formt. Die Oberfläche dieser Aussparung 120 ist stetig und bildet eine Austragungsfläche 1 10. Das Austragungsund Verschlusselement 106 ist bevorzugt aus Metall oder aus Keramik gefertigt, wobei die Oberfläche der mindestens einen Vertiefung eine Oberflächenrauhigkeit Ra kleiner als 0.003 mm besitzt. Der erste Verschlussbereich 127a ist in der für den Betrieb angeordneten Dosiereinrichtung unterhalb des Austragungsbereichs 128 angeordnet und der zweite Verschlussbereich 127b oberhalb. Der erste Verschlussbereich 127a bildet somit das äussere Ende des Austragungs- und Verschlusselements 106. Auf diese Weise kann die die Unterkante des Austragungs- und Verschlusselements 106 bildende Fläche 121 die Austrittsöffnung 7 des Dosierkopfs 101 bündig abschliessen, wie in der Figur 2b gezeigt wird.
Im Fall des Dosierens, ist die Austrittsöffnung 7 zunächst geschlossen, indem sich das Austragungs- und Verschlusselement 106 mit dem ersten Verschlussbereich 127a in der Austrittsöffnung 7 befindet. Indem das Austragungs- und Verschlusselement 106 in diesem ersten Geschlossenzustand um die Mittellängsachse 4 rotiert, wird eine im Austragungsbereich 128 angeordnete Vertiefung in Form einer Aussparung 120, welche sich innerhalb des Dosierkopfs 3 befindet, mit der zu dosierenden Substanz befüllt. Im Anschluss daran erfolgt eine translatorische Verschiebung des Austragungs- und Verschlusselement 106 nach unten, wodurch der Austragungsbereich 128 in eine Lage ausserhalb des Dosierkopfs 101 gelangt. Dabei ragt der zweite Verschlussbereich 127b in die Austrittsöffnung 7 hinein und verschliesst diese. Durch Rotation und/oder unter der Wirkung eines Agitators (siehe Figur 6b) wird die zu dosierende Substanz aus der Aussparung 120 frei gegeben und
gelangt in ein sich unterhalb der Dosiereinrichtung befindliches Gefäss. Letzteres befindet sich bevorzugt auf der Waagschale einer - hier nicht dargestellten, da nicht Gegenstand der Erfindung - Waage, welche zur Bestimmung der ausgetragenen Substanzmenge verwendet wird.
Die Austragungsfläche 1 10 ist eine zumindest einfach gekrümmte, um die
Mittellängsachse 4 verwundene Fläche. Die Austragungsfläche könnte jedoch auch im Bereich der Aussparung 120 in zwei Richtungen konkav gekrümmt sein und/oder eine Verwindung um die Mittellängsachse 4 aufweisen. Wenn die Aussparung 120 mit zu dosierender Substanz befüllt ist, gelangt Letztere beim Verschieben des Austragungs- und Verschlusselements 106 entlang der Mittellängsachse 4 portionsweise ausserhalb des Dosierkopfs 3. Damit kann die Austragungsmenge von pulver- oder pastenförmiger Substanz gezielt gesteuert werden.
Eine konkave Krümmung der Austragungsfläche 1 10 und insbesondere eine leichte Verwindung der Aussparung 120 um die Mittellängsachse 4 bewirkt, dass die zu dosierende Substanz beim Rotieren des Austragungs- und Verschlusselements 106 gezielt von der Austragungsfläche 1 10 mitgenommen und damit die Aussparung 120 definiert befüllt wird. Die beschriebene Anordnung ist besonders gut verwendbar für den Fall des Dosierens von pulverförmigen Substanzen, die eine schlechte Rieselfähigkeit besitzen, also beispielsweise pappige Pulver, oder für das Dosieren pastenförmiger Substanzen. Hier ist es ferner von erheblichem Vorteil, wenn von einem Zufuhrwerkzeug 12 Gebrauch gemacht wird.
In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform ist ein Zufuhrwerkzeug 12 innerhalb des Dosierkopfs 101 angeordnet. Dieses weist eine Haltevorrichtung auf, mit welcher es die Stange 9 an zwei übereinander angeordneten Positionen ringförmig umgreift, wodurch das Zufuhrwerkzeug 12 mit der Stange 9 lose verbunden ist. Ferner besitzt das Zufuhrwerkzeug 12 einen Rührteil 14 und ein rakel- oder schaufeiförmig ausgebildetes Zufuhrelement 15. Ein oberer Haltering 29 der Haltevorrichtung des Zufuhrwerkzeugs 12 ist oberhalb eines mit der Stange 9 fest verbundenen Querbolzens 16 angeordnet, ein unterer Haltering 30 unterhalb des Querbolzens 16. Damit ist das Zufuhrwerkzeug 12 in der Dosiervorrichtung geführt. Beim translatorischen Verschieben der Stange 9 entlang der Mittellängsachse 4, wenn zu
dosierende Substanz ausgetragen werden soll, ist durch die lose Verbindung des Zufuhrwerkzeugs 12 mit der Stange 9 gewährleistet - hier vermittels Wirkung der Schwerkraft -, dass das Zufuhrwerkzeug 12 stets in losem Kontakt mit dem Rand der Austrittsöffnung 7 bleibt. Ausserdem bewirkt ein bei Rotation der Stange 9 entstehender Kontakt des Querbolzens 16 mit dem Rührteil 14, dass sich das Zufuhrwerkzeug 12 mitdreht.
Das Rührteil 14 dient der Auflockerung der zu dosierenden Substanz, während sie sich im Bereich des Dosierkopfs 101 befindet.
Das Zufuhrelement 15 umfasst vorzugsweise einen flächigen Bereich, der eine dem Rande der Austrittsöffnung 7 zugewandte Spitze 17 aufweist, wobei diese lose mit dem Rand der Austrittsöffnung 7 in Kontakt ist. Das Zufuhrelement 15, beziehungsweise dessen flächiger Bereich, weist bevorzugt eine gewölbte oder gekrümmte Form auf, wodurch das Zufuhrelement 15 stark koagulierendes Pulver schaufelartig mitnehmen und der Aussparung 120 zuführen kann.
Infolge der Rotation des Zufuhrwerkzeugs 12 um die Mittellängsachse 4, bewegt sich das Zufuhrelement 15 auf einer Kreisbahn. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Position des Zufuhrelements 15 einen spitzen Anstellwinkel in tangentialer Richtung bezüglich seiner Kreisbahn bei Rotation um die Mittellängsachse 4 aufweist und/oder das Zufuhrelement 15 unter einem spitzen Anstellwinkel gegenüber der Mittellängsachse 4 geneigt ist. Insbesondere ist der Anstellwinkel des Zufuhrelements
15der Konsistenz der auszutragenden Substanz angepasst. Aufgrund der Form und Ausrichtung des Zufuhrwerkzeugs 12, ist für die in der Figur 3 gezeigte Ausführungsform der Dosiereinrichtung die Drehrichtung des Austragungs- und Verschlusselements 106, und damit hier auch des Zufuhrwerkzeugs 12, vorgegeben. Es erfolgt eine Drehung im Uhrzeigersinn.
Wie bereits oben erwähnt ist das Zufuhrwerkzeug 12 derart an der Stange 9 gelagert beziehungsweise geführt, dass es sich einerseits mit dieser mit dreht, andererseits aber bei einer Verschiebung der Stange 9 entlang der Mittellängsachse 4 im Gegensatz zu dieser beziehungsweise zum Austragungs- und Verschlusselement 106 seine Position beibehält, das heisst mit dem Zufuhrelement 15, insbesondere seiner
Spitze 17 stets in losem Kontakt mit dem Rand der Austrittsöffnung 7 steht und so das Pulver beim Befüllen der Vertiefung 120 gegen diese führt, nach innen drückt jedoch auch gleichzeitig vom Rand Austrittsöffnung 7 abstreift. Dies ist in den Figuren 4a und 4b dargestellt, welche eine Schnittzeichnung des Dosierkopfs 101 zeigen.
In der für die Figuren 4a und 4b gewählten Darstellung ist auch die Verbindung des Austragungs- und Verschlusselements 106 mit der Stange 9 zu erkennen. Dabei greift ein Bolzen 18 mit gegenüber dem Durchmesser des Austragungs- und Verschlusselements 106 verringertem Durchmesser in die Stange 9 ein und ist beispielsweise mit dieser verschraubt, verklebt, verlötet oder in sonstiger Weise fest verbunden.
Das in den vorangehenden Figuren gezeigte Austragungs- und Verschlusselement 106 ist in der Figur 5 in einer Schnittzeichnung zu sehen. Das Austragungs- und Verschlusselement 106 ist mittels eines Bolzens 18, insbesondere eines Schraubbolzens an der Stange 9 befestigt. Wie hier beispielhaft dargestellt ist, kann ein Austragungs- und Verschlusselement 106, dessen erster Verschlussbereich 127a in der ersten Geschlossenstellung im Falle einer geschlossenen Austrittsöffnung 7 bündig mit dem Gehäuse 3 abschliesst (wie z.B. in Figur 4b gezeigt), an seiner Stirnfläche 121 eine Vertiefung 24 aufweisen. Diese Vertiefung 24 ist von einem Rand 25, der als Tropfkante wirkt, umschlossen, wodurch beim Dosieren stark koagulierender Substanzen keine Anhäufung von Material an der Stirnfläche 121 erfolgen kann.
Eine zweite Form des Austragungs- und Verschlusselements 206 ist in der Figur 6a in einer dreidimensionalen Darstellung des Dosierkopfs 201 und in der Figur 6b in der Seitenansicht zu sehen, wobei das Gehäuse 203 jeweils der Länge nach aufgeschnitten ist. Dabei ist der Austragungsbereich 228 des Austragungs- und
Verschlusselements 206 als eine von der Zylindermantelfläche ausgehende nach unten spitz zulaufende, das heisst in ihrer Breite und Tiefe variierende Kerbe 46 ausgestaltet, wobei die Breite und die Tiefe zum ersten Verschlussbereich 127a hin abnehmen. Die Austragungsfläche ist hier unstetig. Es können auch mehrere Kerben, vorzugsweise in gleichmässiger Verteilung um den Umfang des Austragungsbereichs, an diesem angeordnet sein. Die Kerben können - wie in den Figuren 6a und 6b gezeigt
- mit ihrer Spitze vertikal nach unten ausgerichtet sein oder auch schräg in den Austragungsbereich eingearbeitet sein.
Das in den Figuren 6a und 6b gezeigte zweite Zufuhrwerkzeug 212 weist ein Zufuhrelement 215 auf, welches ähnlich dem in den Figuren 3, 4a und 4b gezeigten ausgestaltet ist. Insbesondere weist die Ausrichtung des Zufuhrelements 215 in Bezug auf die Mittellängsachse 4 einen spitzen Anstellwinkel in tangentialer Richtung bezüglich seiner Kreisbahn bei Rotation um die Mittellängsachse 4 auf und ist unter einem spitzen Anstellwinkel gegenüber der Mittellängsachse 4 geneigt. Ferner ist das Zufuhrelement 215 unter einem Winkel zum Radius seiner Kreisbahn angeordnet und berührt den Rand der Austrittsöffnung 7 tangential. Der Lagerung und Führung des Zufuhrwerkzeugs 212 dient ein Mitnahmebereich 31 der Stange 9, welcher mindestens eine über ihre gesamte Länge sich erstreckende Nut 32 aufweist. Um den Mitnahmebereich 31 ist ein Haltering 33 des Zufuhrwerkzeugs 212 lose angeordnet, welcher mit einem Zapfen 34 in die Nut 32 eingreift. Bevorzugt sind zwei einander gegenüber liegende Nuten 32 und Zapfen 34 vorhanden, wobei die jeweils zweiten hier in der Figur nicht zu sehen wären, da durch die Stange 9 verdeckt. Dadurch ist das Zufuhrwerkzeug 212 gezwungen, sich mit der Stange 9 mitzudrehen, ist jedoch translatorisch entlang der Mittellängsachse 4 frei beweglich. Am Haltering 33 sind mehrere strahlenförmig sich von der Mittellängsachse 4 nach aussen erstreckende Ausleger 35 angeordnet, welche mit einer Spitze 37 in eine Kreisnut 36 am Gehäuse 203 hineinragen und dort beweglich geführt sind. Weitere Ausleger ohne Spitze 37 dienen als Rührelemente 38. Der Haltering 33, der Zapfen 34, die Ausleger 35 und die Rührelemente 38 liegen in einer Ebene orthogonal zur Mittellängsachse 4. Allerdings können die Rührelemente 38 auch nach oben oder nach unten gebogen sein und damit die Auflockerung der zu dosierenden Substanz verbessern. Mit einem Ausleger
235 ist das Zufuhrelement 215, vorzugsweise einstückig, verbunden Das Zufuhrwerkzeug 212 ist bevorzugt einstückig aus einem Blech oder aus Kunststoff hergestellt.
In der Figur 6b ist ein Agitator, der die Freigabe der zu dosierenden Substanz aus der Kerbe 46 unterstützt, schematisch eingezeichnet. Ein solcher Agitator kann als Schlagoder Vibrationswerkzeug 49 ausgebildet sein, welches orthogonal zur Mittellängsachse 4 auf das Gehäuse 203 wirkt, und/oder als Schlag- oder Vibrationswerkzeug 48
ausgebildet sein, welches parallel zur Mittellängsachse 4 auf das Gehäuse 203 wirkt. Es versteht sich von selbst, dass ein solches Schlag- oder Vibrationswerkzeug auch auf das Austragungs- und Verschlusselement 206 oder auf die Stange 9 wirken kann. Ein Agitator kann alternativ auch als von aussen am Gehäuse um die Austrittsöffnung 7 angeordnete Lamellen oder Bürstenanordnung ausgebildet sein, wobei diese zur Freigabe der zu dosierenden Substanz in die Vertiefungen eingreifen können. Ferner ist ein Agitator, der eine mit ihrer Mündung dem Austragungs- und Verschlusselement zugewandte Druckluftdüse aufweist, denkbar.
In den Figuren 7a und 7b ist ein Dosierkopf 401 in zu den Figuren 6a und 6b analoger Darstellung gezeigt. Dieser Dosierkopf 401 weist eine dritte Ausführungsform des Austragungs- und Verschlusselements 406 und eine dritte Ausführungsform des Zufuhrwerkzeugs 412 auf. Das Austragungs- und Verschlusselement 406 weist in seinem Austragungsbereich 428 mehrere längliche Nuten 45 mit variabler Tiefe und Breite im Mantel des im wesentlichen zylinderförmig ausgestalteten Austragungs- und Verschlusselements 406 auf. Diese Nuten 45 sind in ihrer Längsausdehnung unter einem spitzen Winkel bezüglich der Mittellängsachse 4 ausgerichtet und stellen somit mehrere Vertiefungen für die portiensweise aufzunehmende und aus dem Dosierkopf 401 auszutragende Substanzen dar.
Das Zufuhrwerkzeug 412 besitzt drei Zufuhrelemente 415, welche einstückig mit einem Haltering 433 verbunden sind. Der Haltering 433 ist in gleicher Weise, wie bereits oben anhand der Figuren 6a bis 6d beschrieben, über einen Mitnahmebereich 31 und in dessen Nuten 32 eingreifende Zapfen 34 an der Stange 9 gelagert. Im Gegensatz zur dort dargestellten Ausführungsform, besitzt das hier gezeigte Zufuhrwerkzeug 412 keine Rührelemente 38, obwohl diese auch vorhanden sein könnten. Die Funktion der Rührens und Aufiockerns der auszutragenden Substanz kann jedoch auch durch die drei Ausleger 435, sowie die drei Zufuhrelemente 415 erfüllt werden. Letztere sind im wesentlichen wie das weiter oben anhand der Figuren 6a und 6b beschriebene Zufuhrelement 215 gestaltet und im Dosierkopf ausgerichtet. Die drei Ausleger 435, von denen jeder mit einem Zufuhrelement 415 verbunden ist, weisen eine Spitze 37 auf, welche jeweils in der Kreisnut 36 des Gehäuses 3 beweglich geführt sind.
In Figur 8 ist die erste Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements 106, wie sie bereits anhand der Figuren 1 bis 5 beschrieben wurde, in verschiedenen Ansichten zu sehen; Figur 8a seitlich mit Blick auf die Austragungsfläche 1 10, Figur 8b und Figur 8c in einer dreidimensionalen Darstellung. Die Aussparung 120 im Austragungsbereich 128 ist von einer konkaven Austragungsfläche 110 begrenzt, deren Ränder nicht parallel zur orthogonal zur Mittellängsachse 4 ausgerichteten Ebene ausgerichtet sind, sondern mit dieser einen beliebigen Winkel einschliessen. Eine solche Aussparung lässt sich vermittels eines zylindrischen Einschnitts unter einem von 90° verschiedenen Winkel zur Mittellängsachse 4 herstellen.
Die Figur 9 zeigt die zweite Ausgestaltung des Verschlusselements 206, wie sie in den Figuren 6a und 6b dargestellt ist, in verschiedenen Ansichten; Figur 9a seitlich mit Blick auf die Austragungsfläche, Figur 9b in einer dreidimensionalen Darstellung. Die Kerbe 46, welche im Übrigen auch schräg gegenüber der Richtung der Mittellängsachse 4 ausgerichtet sein kann, erfasst vermittels Rotation beim Befüllen der Kerbe 46 die auszutragende Substanz und gibt sie durch deren nach unten spitz zulaufende Ausgestaltung besonders gut frei.
In den Figuren 10a und 10b ist in zu den Figuren 9a und 9b analoger Darstellung eine fünfte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements 306 gezeigt. Im Austragungsbereich 328 sind als Vertiefungen zwei Kerben 346 (nur eine davon ist in den Darstellungen gemäss Figur 9a und 9b zusehen) an dem in der Grundform zylindrisch ausgestalteten Austragungs- und Verschlusselement 306 ausgebildet. Die Grundlinie 11 dieser Kerben 346 verlaufen nicht parallel zur Mittellängsachse, wie dies im Fall der in den Figuren 9a und 9b gezeigten Variante des Austragungs- und Verschlusselements 206 der Fall ist, sondern sind schräg dazu ausgerichtet.
In der Figur 1 1 ist die dritte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements
406, wie sie in den Figuren 7a und 7b gezeigt ist, in der Ansicht 1 1 a seitlich mit Blick auf die Austragungsflächen und in 1 1 b in einer dreidimensionalen Darstellung zu sehen. Die in dieser Ausführungsform mehrfach angeordneten länglichen Nuten 45 mit variabler Tiefe und Breite im Mantel des im Wesentlichen zylinderförmig ausgestalteten Austragungs- und Verschlusselements 406 werden beispielsweise mittels Kugelfräsen erzeugt.
Figur 12 zeigt eine vierte Ausgestaltung des Austragungs- und Verschlusselements 806, in verschiedenen Ansichten; Figur 12a seitlich mit Blick auf die Austragungsflächen, Figur 12b in einer dreidimensionalen Darstellung. Drei längliche Vertiefungen 40 mit spiegelsymmetrischen kreisabschnittförmigen Rändern sind mit ihrer Symmetrieebene parallel zur Mittellängsachse 4 verlaufend um den Austragungsbereich 828 angeordnet.
In der Figur 13 ist eine sechste Ausformung des Austragungs- und Verschlusselements 606 zu sehen. Der Austragungsbereich 628 zeichnet sich durch drei übereinander angeordnete Vertiefungen in Form von kreisförmigen Mulden 41 , 42, 43 aus. Diese Mulden 41 , 42, 43, die im Übrigen voneinander verschiedene Durchmesser und/oder Tiefen aufweisen können, können in der ersten Geschlossenstellung des Austragungs- und Verschlusselements 606 mit zu dosierender Substanz befüllt werden. Die Substanz kann nun aus allen drei Mulden gleichzeitig ausgetragen werden, indem das Austragungs- und Verschlusselements 606 mit seinem zweiten Verschlussbereich 127b in der Austrittsöffnung 7 befindlich ist. Es kann jedoch auch eine sequentielle Freigabe der Substanz aus einer Mulde 41 oder aus zwei Mulden 41 , 42 erfolgen, wenn das Austragungs- und Verschlusselement 606 sich mit den Bereichen zwischen den Mulden 41 , 42 bzw. 42, 43 als dritter Veschlussbereich 127c oder als vierter Verschlussbereich 127d in der Austrittsöffnung 7 befindet. Selbstverständlich ist es auch denkbar, weitere Sets von Mulden 41 , 42, 43 um das Austragungs- und Verschlusselements 606 anzuordnen.
Varianten des Gehäuses des Dosierkopfs sind ebenso wie verschiedene Ausführungsformen des Antriebs sind vorstellbar. Prinzipiell kann das Zufuhrwerkzeug auch einen eigenen Antrieb haben und unabhängig vom Austragungs- und Verschlusselement sowohl translatorisch als auch rotatorisch bewegt werden. Die
Stange mit dem Austragungs- und Verschlusselement kann in weiterer Ausgestaltung in Richtung der Mittellängsachse vorgespannt sein, so dass bei entkoppeltem Antrieb die Austrittsöffnung selbsttätig verschlossen wird.
Die Austrittsöffnung kann auch rohrartig ausgebildet sein, so dass in Zwischenpositionen, die mindestens eine Vertiefung gesamthaft durch die
Austrittsöffnung abgedeckt werden kann.
Bezugszeichenliste
101 , 201 , 401 Dosierkopf
2 Entnahmegefäss
3, 203, 403 Gehäuse
4 Mittellängsachse
5 Innengewinde
106, 206, 306, 406, 606, 806 Austragungs- und Verschlusselement
7 Austrittsöffnung
8 Aussengewinde
9 Stange
110 Austragungsfläche
1 1 Grundlinie der Kerbe
12, 212, 412 Zufuhrwerkzeug
14 Rührteil
15, 215, 415 Zufuhrelement
16 Querbolzen
17 Spitze des Zufuhrelements
18 Bolzen
19 Kupplungsbereich
120 Aussparung
121 Stirnfläche
23 Vorsprung
24 Vertiefung
25 Rand der Vertiefung
127a, 127b, 127c, 127d Verschlussbereich
128, 228, 328, 428, 628, 828 Austragungsbereich
29 Oberer Haltering
30 Unterer Haltering
31 Mitnahmebereich
32 Nut
33 Haltering
34 Zapfen
35, 235, 435 Ausleger
36 Kreisnut
37 Spitze
38 Rührelement
40 Längliche Vertiefung
41 kreisförmige Mulde
42 kreisförmige Mulde
43 kreisförmige Mulde
45 längliche Nut
46, 346 Kerbe
48 Schlag- oder Vibrationswerkzeug
49 Schlag- oder Vibrationswerkzeug