Paneel mit mehrschichtigem Aufbau
Die Erfindung betrifft ein Paneel mit mehrschichtigem Aufbau, wobei eine dekorative Oberseite vorgesehen ist, die wenigstens eine imitierte Zwischenfuge aufweist, durch welche die Oberseite in Dekorbereiche unterteilt ist, und wobei jeder Dekorbereich die Anmutung eines einzelnen Belagelements aufweist.
Gattungsgemäße Paneele sind als Fußboden-, Wand- oder Deckenpa- neele bekannt. Die dekorative Oberseite derartiger Paneele besteht aus grafischen Abbildungen oder aus Furnierholz. In jedem Fall ist die Oberseite in mehrere Dekorbereiche unterteilt, wobei die einzelnen Dekorbereiche aneinandergrenzen und eine Zwischenfuge imitieren.
Ein Beispiel für ein gattungsgemäßes Paneel weist eine Oberseite auf, die mehrere Fliesen sowie Zwischenfugen aus Fugenmörtel imitiert. Ein anderes bekanntes Beispiel ist ein Paneel mit Holzdekor, das eine Schiffsbodenoptik zeigt. Paneele mit Schiffsbodenoptik können eine Oberseite aus Holzfurnier aufweisen odex eine Oberseite mit einer grafischen Reproduktion von Holz. Dabei liegen die einzelnen Holzriegel beziehungsweise deren grafische Abbildung in Reihen nebeneinander. Die Holzriegel sind stumpf gegeneinander gestoßen und zeigen eine glatte Zwi- schenfuge. Sowohl eine Schiffsbodenoptik aus Holzfurnier als auch eine solche aus einem fotografierten Holz hat die Anmutung, es handele sich bei den Holzriegeln um einzelne Belagelemente. Dies trifft jedoch nicht zu, da die dekorative Schicht jeweils auf einem Träger beziehungsweise einem Kernmaterial an- gebracht ist und die Zwischenfuge lediglich eine Imitation ei-
ner realen Fuge ist.
Es ist weiterhin bekannt, Paneele mit grafisch abgebildeten Dekorbereichen eine Oberflächenprägung zu verleihen, die fühlbare Zwischenfugen und Dekorbereiche bildet. Jedoch lässt der Echtheitseindruck geprägter Zwischenfugen zu wünschen übrig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Paneel zu schaffen, dessen Zwischenfugen ein natürlicheres Aussehen aufweisen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die imitierte Zwischenfuge als Nut in der Oberseite ausgebildet ist.
Auf diese Weise werden in der Oberseite eines Paneels Fugen ge- schaffen, deren Form und Tiefe exakt mit den Zwischenfugen übereinstimmen, die bei bekannten Belagelementen im verlegten Zustand der Paneele auftreten. Eine imitierte Zwischenfuge von Fliesen erhält eine konkave Form. Eine Zwischenfuge zur Imitation gefaster Belagelemente aus Holz erhält einen keilförmigen Querschnitt, auch als V-Fuge bezeichnet. Die Fugen sind sehr plastisch. Sie sind deutlicher tastbar als geprägte Zwischenfugen, die nur eine sehr geringe Prägetiefe aufweisen. Ferner gewährleisten die Zwischenfugen in Form einer Nut einen deutlich erkennbaren Schattenwurf bei schrägem Lichteinfall, der einen hervorragenden Echtheitseindruck des Paneelbelags gewährleistet.
Die Nut in der Oberseite übersteigt die Tiefe, die durch eine Prägung erzeugt werden kann. Bei einem Paneel mit einer gra- fisch abgebildeten Oberseite durchdringt die Nut die grafische Schicht und reicht bis in einen Kernwerkstoff des Paneels hinein. Bei einem Paneel mit einer Oberseite aus Holzfurnier kann ebenfalls eine Nuttiefe vorgesehen sein, die die Dicke der Holzfurnierschicht übersteigt, sodass der Nutgrund in ein Kern- material des Paneels ragt.
Mit dem neuen Paneel ist ein Paneelbelag herstellbar, der ein bestimmtes Maß an Unregelmäßigkeit in der Größe einzelner Dekorbereichen sichtbar macht, die dem Benutzer wie einzelne Belagelemente erscheinen, beispielsweise unterschiedlich lange Belagelemente eines Holzbodens aus natürlichem Holz. Dies, obwohl ausnahmslos Paneele verlegt werden, die ein und dieselbe Länge aufweisen.
Aus dem Stand der Technik sind Laminatpaneele bekannt, die in einer bestimmten Längenabstufung produziert und im Set angeboten werden. Die Herstellung unterschiedlich langer Paneele ist jedoch äußerst kostenintensiv. Demgegenüber hat das vorgeschlagene Paneel den Vorteil, dass ein ebenso abwechslungsreiches Fugenbild mit Paneelen erzeugt werden kann, die vorzugsweise die gleiche Länge aufweisen und kostengünstig herstellbar ist.
Einfacherweise ist die nutförmige Zwischenfuge in die Oberseite des Paneels gefräst. Sofern die gefräste Oberfläche an das
Kernmaterial des Paneels heranreicht, handelt es sich nur um einen schmalen Streifen, an dem das Kernmaterial offenliegt.
Dies hat sich selbst bei Kernmaterial aus Holzwerkstoffen, wie mitteldichten Faserplatten (MDF) oder hochdichten Faserplatten
(HDF) als unproblematisch erwiesen.
Der Echtheitseindruck eines Paneelbelags kann dadurch gesteigert werden, dass die dekorative Oberseite zumindest an manchen ihrer Ränder Stumpfkanten aufweist. Die Stumpfkanten erzeugen auch an den tatsächlichen Fugen zwischen den Paneelen einen natürlichen Eindruck des Paneelbelags.
Vorzugsweise weist die imitierte Zwischenfuge den gleichen freien Querschnitt auf, wie derjenige Freiraum, der sich bei der Verbindung zweier Paneele durch deren aneinandergrenzende Stumpfkanten ergibt. Auf diese Weise ist bei einem fertigen Pa- neelbelag ein sehr abwechslungsreiches und echt wirkendes Gesamtbild geschaffen, wobei eine echte Verbindungsfuge zwischen
Paneelen und eine imitierte Zwischenfuge auf der Oberseite nicht ohne weiteres zu unterscheiden sind.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass auf den Nutwänden der imitierten Zwischenfuge eine Beschichtung vorgesehen ist. Hierbei handelt es sich um eine besonders hochwertige Qualität des Paneels, bei dem ein zusätzlicher Schutz der gefrästen Flächen der Zwischenfuge vorgesehen ist. Die Beschichtung dient dazu, die Zerfaserung der Nutwände und dem Eindringen von Feuchtigkeit entgegenzuwirken. Die Beschichtung kann beispielsweise als Folie, in Form von Melaminharz oder als Lackierung, etc. vorgesehen sein
Ebenfalls zweckmäßig ist es, wenn auf den Stumpfkanten an den Rändern der Oberseite des Paneels eine Beschichtung vorgesehen ist, um hier ebenfalls eine Zerfaserung der Nutwände sowie ein mögliches Eindringen von Feuchtigkeit zu vermindern.
Um eine bestimmte dosierte Abwechslung in das Bild eines Pa- neelbelags zu bringen, ist vorgesehen, dass die Dekorbereiche der Oberseite eine Paneels unterschiedlich groß sind.
Eine bevorzugte Ausführung eines Paneels ist länglich und viereckig ausgebildet.
Günstigerweise ist die Zwischenfuge quer zur. Längsachse des- Paneels angeordnet. Dadurch mutet ein langes Paneel an, als handele es sich um mehrere einzelne Belagelemente. Die Herstellung einer Zwischenfuge, die quer zur Längsachse des Paneels ange- ordnet ist, ist besonders einfach. Um den Eindruck einer zufälligen Durchmischung unterschiedlicher Belagelemente zu erwecken, ist die Oberseite des Paneels durch die Zwischenfuge in unterschiedlich lange rechteckige Dekorbereiche unterteilt.
Nach einer weiteren Alternative ist vorgesehen, wenigstens zwei imitierte Zwischenfugen in der Oberseite des Paneels in unter-
schiedlicher Richtung anzuordnen. Auf diese Weise können nicht nur hintereinander liegende Dekorbereiche sondern zusätzlich nebeneinander liegende Dekorbereiche geschaffen werden. Ein Paneel kann beispielsweise mehrere nebeneinander liegende Reihen aufweisen, die durch längs vorgesehene Zwischenfugen getrennt sind, wobei die einzelnen Reihen hintereinander liegende Dekorbereiche aufweisen, die durch quer angeordnete Zwischenfugen getrennt sind.
Vorzugsweise weist einer der Dekorbereiche der Oberseite des Paneels ein Holzmotiv auf, wodurch sich ein Paneelbelag der einen Anteil Holz aufweist oder ein Paneelbelag, der komplett aus Holz, natürlich anmutet.
Die natürliche Anmutung kann dadurch gesteigert werden, dass die Holzmotive aneinandergrenzender Dekorbereiche zumindest teilweise einen Maserungsverlauf darstellen, der von einem Dekorbereich, wie gewachsen, in den nächsten Dekorbereich übergeht. Ein solches Bild des Maserungsverlaufs ist beispielsweise bei Parkettbelägen aus natürlichem Holz bekannt und gewünscht. Es handelt sich bei den aneinandergrenzenden Parkettelementen um natürlich gewachsene Holzstücke, die aus einem Stamm heraus geschnitten sind. An manchen Zwischenfugen ergeben sich jedoch Maserungsverläufe, die nicht aneinander passen, weil sie nicht aus demselben gewachsenen Stück Holz ausgeschnitten sind. Das vorgeschlagene Paneel eignet sich daher zur Ηerstellung eines Paneelbelags, der beispielsweise den optischen Eindruck eines Parkettbodens täuschend echt nachbildet. Dabei kann das Holzmotiv ein grafisch reproduziertes Motiv sein oder beispielsweise auch aus natürlichem Holz bestehen, das in Form einer Furnierschicht vorgesehen ist.
Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, dass die Holzmotive aneinandergrenzender Dekorbereiche zumindest teilweise Mase- rungsverläufe darstellen, die voneinander unabhängig sind.
In diesem Fall ist es bei der industriellen Herstellung derartiger Paneele erforderlich, dass die Zwischenfuge, beispielsweise dann, wenn sie gefräst wird, exakt an der Stelle positioniert werden kann, an der die Dekorbereiche aneinandergrenzen. Somit gibt die grafische abgebildete Fuge eine Fräsposition vor. Ein Versatz zwischen der gefrästen Nut und einer grafischen Zwischenfuge führt zu Ausschuss. Dieses Problem tritt nicht auf bei Dekorbereichen mit einem Maserungsverlauf, der von einem Dekorbereich passend in den nächsten Dekorbereich übergeht. Dies, weil keine grafische abgebildete Fuge vorhanden ist, welche eine genaue Position für die zu fräsende Zwischenfuge vorgibt. Die Nut kann an beliebiger Stelle gefräst werden. Es ist keine Ausschussproduktion zu befürchten.
Folglich sind dann Positionierungsmittel für ein Fräswerkzeug vorgesehen, die gegebenenfalls eine exakte Fräsposition ermöglichen.
Vorzugsweise ist das Paneel als Laminatpaneel ausgebildet, wo- bei die dekorative Oberseite wenigstens eine grafische Abbildung aufweist. Besonders bei Laminatpaneelen wirkt sich die vorgeschlagene Lösung positiv aus. Bekannte Laminatpaneele boten bisher stets einen mangelnden Echtheitseindruck, weil Zwischenfugen, die nur grafisch abgebildet und/oder durch eine dünne Prägeschicht angedeutet sind, keinen zufriedenstellenden Echtheitseindruck vermitteln. Laminatpaneele^mit einer sehr natürlich und echt wirkenden Oberfläche sind bereits bekannt. Dabei wird beispielsweise die grafische Abbildung von Holz mit einer exakt passenden Oberflächenprägung versehen, wodurch sich das, was wie Holz aussieht auch wie eine Holzoberfläche anfühlt. Zwischenfugen können nunmehr eine so gute Imitation einer echten Fuge zwischen Belagelementen bilden, dass ohne weiteres nicht feststellbar ist, ob es sich um ein einzelnes Belagelement handelt oder um eine imitierte Zwischenfuge in der Oberseite eines Paneels. Selbstverständlich lässt sich eine Zwischenfuge unabhängig davon vorsehen, ob die Oberfläche eine
Prägung aufweist.
Überdies kann das Paneel dadurch verbessert werden, dass Befestigungskanten vorgesehen sind, wobei wenigstens zwei gegenüber- liegende Befestigungskanten formschlüssig wirkende Verriegelungsprofile aufweisen.
Nachstehend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft dargestellt und anhand der einzelnen Figuren detailliert be- schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Paneel mit zwei Dekorbereichen und einer Zwischenfuge,
Fig. 2 ein Paneel mit zwei Dekorbereichen, einer Zwischenfuge sowie gefaste Stumpfkanten an den Rändern einer dekorativen Oberseite des Paneels.
Nach Fig. 1 handelt es sich um ein mehrschichtig aufgebautes Paneel 1. Das Paneel 1 weist eine dekorative Oberseite 2 sowie ein Kernmaterial 3 auf. Im vorliegenden Fall stellt die dekorative Oberseite 2 ein Holzmotiv dar. Das Holzmotiv ist eine grafische Reproduktion von Holz. Die grafische Abbildung ist mit einer transparenten Beschichtung versehen, die eine zu der gra- fischen Abbildung passende Oberflächenstruktur nach Art einer Holzmaserung aufweist.
Selbstverständlich kann bei einer alternativen Ausführung die Beschichtung der Oberseite 2 auch mit einer Oberflächenstruktur beispielsweise nach Art einer Holzmaserung versehen sein, wobei diese Oberflächenstruktur keine Übereinstimmung mit der grafischen Abbildung aufweist. Eine weitere Alternative verzichtet auf eine Oberflächenstruktur nach Art einer Maserung und ist stattdessen glatt oder mit einer Mattigkeit versehen.
Die dekorative Oberseite 2 ist mit einer Zwischenfuge 4 verse-
hen. Die Zwischenfuge 4 weist einen V-förmigen Querschnitt auf. Um die Zwischenfuge 4 zu erzeugen, ist eine V-förmige Nut in die dekorative Oberseite 2 gefräst. Die mehrschichtige dekorative Oberseite 2 ist von der gefrästen Nut durchtrennt. Die Nut reicht bis in das Kernmaterial 3 des Paneels 1 hinein. Die Zwischenfuge 4 unterteilt die dekorative Oberseite 2 in Dekorbereiche 2a und 2b. Die dargestellte Holzmaserung des Holzmotivs geht von einem Dekorbereich 2a passend in den anderen Dekorbereich 2b über, dass heißt: Die Maserungslinien der Holzmaserung liegen sich an der Zwischenfuge 4 so exakt gegenüber als handele es sich bei den beiden Dekorbereichen 2a und 2b um gewachsenes Holz.
Die Flächen 4a und 4b der Zwischenfuge 4 weisen im einfachsten Fall eine gefräste Oberfläche auf. Bei einem Paneel 1 mit höherer Qualität ist die gefräste Oberfläche der Zwischenfuge 4 mit einer Beschichtung versehen.
Die gefrästen Flächen 4a und 4b sind sehr schmal. Darüber hin- aus liegen sie geschützt in einer Vertiefung. Daher kann auf eine Beschichtung der Flächen 4a und 4b verzichtet werden.
Selbst bei einer Verwendung des Paneels 1 zur Herstellung eines
Fußbodenbelags tritt keine hohe Beanspruchung der Flächen 4a und 4b durch Abrieb auf, weil diese geschützt in einer Vertie- fung liegen. Eine Beanspruchung der Zwischenfuge 4 durch
Schmutz und Feuchtigkeit hat sich als unproblematisch erwiesen, wenn das gefräste Kernmaterial 3 eine mitteldichte Faserplatte
(MDF) oder einer hochdichte Faserplatte (HDF) aufweist. Je nach
Qualität des MDF- oder HDF-Materials kann zwar Feuchtigkeit in die Oberfläche der Zwischenfuge 4 eindringen. Die eindringende
Feuchtigkeitsmenge ist jedoch gering und trocknet durch die freien Flächen 4a und 4b rasch aus.
Das vorgeschlagene Paneel 1 ist in seiner einfachsten Ausfüh- rungsform, nämlich ohne Beschichtung der Zwischenfuge 4, besonders kostengünstig herstellbar. Es bietet den Vorteil eines
sehr natürlich anmutenden Belagelements aus gefasten Holzelementen.
Nach Fig. 1 sind die Ränder der Oberseite 2 mit einer recht- winkligen Ecke versehen. Die schmalen umlaufenden Flächen des Paneels 1 sind mit formschlüssig wirkenden Verriegelungsprofilen 5 ausgestattet. Die Verriegelungsprofile 5 gegenüberliegender Seiten des Paneels 1 sind komplementär zueinander ausgebildet. Dies gewährleistet, dass gleichartige Paneele 1 zueinander passen und untereinander verbunden werden können.
Selbstverständlich kann das Paneel 1 in einer einfachen Ausführung auch mit konventionellen Nut- und Federkanten ausgerüstet sein.
Das Paneel 1 gemäß Fig. 1 weist eine langgestreckte rechteckige Form auf. Die Zwischenfuge 4 ist quer zur Längserstreckung des Paneels 1 angeordnet und teilt die Oberseite 2 des Paneels 1 in die beiden unterschiedlich langen Dekorbereiche 2a und 2b.
Üblicherweise werden die Paneele 1 in einem Set angeboten, wobei ein solches Set entweder Paneele 1 mit identischer Zwischenfuge 4 aufweist oder Paneele 1 mit variierender Zwischenfuge. Dabei unterscheiden sich die Varianten in der Position der Zwischenfuge 4 auf der Oberseite 2 des Paneels 1 sowie in der Anzahl der Zwischenfugen 4 in der Oberseite 2 des Paneels 1. Auf diese Weise ist ein Sortiment von Paneelen herstellbar, dessen Dekorbereiche 2a und 2b mit bestimmten Längenstufen um- fasst.
In Fig. 2 werden einfacherweise für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet, wie für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung des Paneels 1, die sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 unterscheidet, weil die Ränder der dekorativen Oberseite 2 anders gestaltet sind. Gemäß Fig. 1 weisen die Ränder der dekorativen Oberseite 2
rechtwinklige Ecken auf. Die rechtwinkligen Ecken sind relativ scharfkantig. In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 sind die Ränder der Oberseite stattdessen mit abgestumpften Kanten versehen. Die abgestumpften Kanten werden im Sinne der Erfindung als Stumpfkanten 6 bezeichnet. Im vorliegenden Fall weisen die Stumpfkanten 6 schmale schräge Fläche auf. Eine Stumpfkante β mit der Gestalt einer solchen schrägen Fläche bildet eine Fase. Alternativ kann jede Stumpfkante 6 eine andere Geometrie aufweisen, wie beispielsweise einen Radius.
Werden zwei Paneele 1 mit gefasten Stumpfkanten 6 aneinandergefügt, so bilden die sich gegenüberstehenden Fasen eine V- förmige Vertiefung in der Oberfläche eines Paneelbelags. Eine solche zusammengefügte Vertiefung weist den gleichen Quer- schnitt auf, wie die Zwischenfuge 4, die in der Oberseite 2 des Paneels 1 eingefräst ist. Weil die Zwischenfuge 4 und die Vertiefung der V-förmigen Fasen den gleichen Querschnitt haben, sind diese im montierten Zustand eines Paneelbelags nicht ohne weiteres voneinander zu unterscheiden.
Nach Fig. 2 weisen die Fasen 7a und 7b der langen Seiten des Paneels 1 eine andere Beschaffenheit auf als die Fasen 8a und 8b der kurzen Seiten des Paneels 1. Die dargestellte Fase 8a der kurzen Seite des Paneels 1 ist mit einer gefrästen Oberflä- che versehen, die keinerlei Beschichtung aufweist. Die Fasen 7a und 7b der langen Seite des Paneels. 1 hingegen sind mit einer dekorativen Lage ummantelt. Mit dem Begriff ümmantelung ist eine einteilige Beschichtung von Oberseite 2 und Fasen 7a und 7b bezeichnet. Dabei wird eine dekorative Lage der Oberseite 2 des Paneels 1 umgebogen, mit anderen Worten ummantelt. Die dekorative Lage ist einstückig und erstreckt sich von einer längsseitigen 7a Fase über die gesamte Oberseite des Paneels 1 bis zur gegenüberliegenden längsseitigen Fase 7b. Während der Herstellung erfolgt die Anbringung der dekorativen Lage sowie die Um- mantelung um die längsseitigen Fasen 7a und 7b des Paneels 1 in Schritten. Zunächst wird die dekorative Lage der Oberseite an-
gebracht und in einem anschließenden Schritt an den Rändern umgebogen, wodurch die Fasen 7a und 7b ummantelt werden.
Die Fasen 8a und 8b der kurzen Seiten des Paneels 1 werden vor- teilhaft in einem späteren Fertigungsschritt gefräst. Ebenso wird die Zwischenfuge 4 in der Oberseite 2 nach der Anbringung der dekorativen Lage gefräst. An der in Fig. 2 dargestellten längsseitigen Fase 7a ist erkennbar, dass eine Maserungslinie 9 des Holzmotivs von der Fase 7a übergeht in die Oberseite 2 des Paneels 1. Dies ist möglich, weil es sich bei der dekorativen
Lage um eine biegefähiges Material handelt.
Für die Anzahl sowie die Anordnung der Zwischenfuge 4 gilt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 das gleiche, wie für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1.
Sowohl die Zwischenfuge 4 als auch die Fasen 8a und 8b an den kurzen Seiten des Paneels können in einer besonders hochwertigen Ausführung mit einer Beschichtung versehen sein. Bei der Beschichtung kann es sich entweder um eine dekorative Schicht handeln, die beispielsweise ein Holzmotiv aufweist oder um eine Beschichtung aus Lack oder dergleichen, der in flüssiger Form aufgetragen wird.
Paneel mit mehrschichtigem Aufbau
Bezugszeichenliste
1 Paneel
2 dekorative Oberseite
2a Dekorbereich
2b Dekorbereich
3 Kernmaterial
4 Zwischenfuge
4a Fläche
4b Fläche
5 Verriegelungsprofil β Stumpfkante
7a Fase
7b Fase
8a Fase
8b Fase
9 Maserungslinie