Pressvorrichtung für Wischtücher
Die Erfindung betrifft eine Pressvorrichtung zum Auspressen von Wischtüchern, mit zwei gelenkig miteinander verbundenen Presselementen, wobei durch Verschwenken zumindest eines der Presselemente ein Pressvolumen, in das das Wischtuch einbringbar ist, verkleinerbar ist.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Reinigungssystem, bestehend aus einem Behälter, einem Wischtuchträger und aus einer Pressvorrichtung zum Auspressen von Wischtüchern, mit zwei gelenkig miteinander verbundenen Presselementen, wobei durch Verschwenken zumindest eines der Presselemente ein Pressvolumen, in das das Wischtuch einbringbar ist, verkleinerbar ist.
Aus DE 196 01 665 A1 ist eine Presseinrichtung mit einer wasserabführenden Pressauflage und einem die Winkelbewegung einer Presseinheit relativ zu der eines Betätigungshebels vergrößernden Übertragungssystem, wobei sowohl die Pressauflage als auch die Presseinheit gegeneinander konkav ausgeführt und mit ineinandergreifenden Durchbrüchen bzw. Zinken versehen sind, bekannt. Sowohl der Betätigungshebel als auch die Presseinheit sind als einarmiger Hebel ausgebildet, wobei am Betätigungshebel eine Kurve zur Kopplung mit der Presseinheit vorgesehen ist. Die Bedienung der aus dem Stand der Technik bekannten Presseinrichtung hat den Nachteil, dass zum Ausführen des Auspressvorganges ein separater Bedienhebel bedient werden muss. Hierzu muss der Benutzer - im Falle der Handbedienung - entweder eine Hand frei machen oder - im Falle der Fußbedienung - umständlich auf einen Bein balancieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Pressvorrichtung anzugeben, die bei gutem Auspressergebnis einfach und schnell bedienbar ist.
Die Aufgabe wird durch eine Pressvorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Wischtuchträger, an dem ein auszupressendes Wischtuch befestigt, ist derart mechanisch mit der Pressvorrichtung verkoppelbar ist, dass die Kraft zum Verschwenken des Presselements über den Wischtuchträger übertragbar ist.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Reinigungssystem anzugeben, das bei gutem Auspressergebnis einfach und schnell bedienbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Reinigungssystem gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Wischtuchträger, an dem ein auszupressendes Wischtuch befestigt ist, derart mechanisch mit der Pressvorrichtung verkoppelbar ist, dass die Kraft zum Verschwenken des Presselements über den Wischtuchträger übertragbar ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform wirkt der mit der Pressvorrichtung verkoppelbare Wischtuchträger als Hebel. Vorzugsweise sind die Presselemente gelenkig miteinander verbunden. In einer besonderen Variante ist ein Getriebe vorgesehen, das die Kraft zum Verschwenken des zumindest einen Presselements überträgt.
Die Pressvorrichtung weist vorzugsweise Ausnehmungen auf, in die zumindest Teile eines Wischtuchträgers einbringbar sind. Hierbei kann es beispielsweise um Ausnehmungen handeln, in denen Teile des Wischtuchträgers - beispielsweise eine Kante oder ein Drahtbügel des Wischtuchträgers - zumindest teilweise fixierbar sind um eine Hebelkraft auszuüben. Es können auch Ausnehmungen - vorzugsweise in zumindest einem der Presselemente - vorgesehen sein, in die sich die Teile des Wischtuchträgers einfügen, die sonst ein Verschwenken des bzw. der Presselemente blockieren würden.
Vorzugsweise weist die Pressvorrichtung Anschlagelemente zur Führung
und/oder Fixierung von zumindest Teilen eines Wischtuchträgers auf.
Die erfindungsgemäße Pressvorrichtung ist in einer besonders bevorzugten
Ausgestaltungsform zumindest teilweise in oder auf einen Behälter ein- bzw. aufsetzbar. Bei dem Behälter kann es sich beispielsweise um einen Putzeimer handeln. In einer besonderen Variante weist die Pressvorrichtung ein
Verschlusselement auf, mit dem der Behälter verschließbar ist. Auf diese
Weise kann der gefüllte Behälter gefahrlos transportiert werden ohne dass
Putzwasser austreten kann. Ganz besonders vorteilhaft ist eine Variante, bei der das Verschlusselement mit dem verschwenkbaren Presselement verbunden ist.
In einer besonderen Ausführungsform bedeckt die auf den Behälter aufgesetzte Pressvorrichtung die Öffnung des Behälters nur teilweise. Hierdurch ist gewährleistet, dass auf einfache Weise Flüssigkeit - vorzugsweise Wasser mit einem Reinigungszusatz - in den Behälter gefüllt und Flüssigkeit aus dem Behälter ausgegossen werden kann. Darüber hinaus ist durch die verbliebene Öffnung ein Wischtuch zum Ausspülen in den Behälter einführbar.
Vorteilhafter Weise ist die Pressvorrichtung auf einen Behälter und/oder ein Waschbecken und/oder einen Ablauf aufsetzbar. Um ein Verrutschen der Pressvorrichtung zu vermeiden, ist vorzugsweise eine Rastvorrichtung zum Festlegen der Pressvorrichtung vorgesehen ist. Die Rastvorrichtung kann beispielsweise den Rand eines Behälters oder eines Waschbeckens oder einer Duschtasse zumindest teilweise umgreifen.
In einer besonderen Variante ist die Pressvorrichtung auch als Handpresse einsetzbar. Vorzugsweise ist in dieser Variante zumindest ein Handgriff vorgesehen.
Die Pressvorrichtung ist vorzugsweise weitgehend zentral in einen Behälter einbringbar. Hierdurch werden, da die Kräfte zum Betätigen der Pressvorrichtung weitegehend zentral auf den Behälter wirken, Drehmomente weitgehend vermieden, die den Behälter zum Umkippen bringen könnten.
In einer bevorzugten Ausführung der Pressvorrichtung ist ein, vorzugsweise
trichterförmiger, Einführschacht zum Einbringen eines Wischtuchs in das Pressvolumen vorgesehen. Vorzugsweise ist der Einführschacht zumindest teilweise aus einem oder mehreren Schachtelementen gebildet, die vorzugsweise fest mit zumindest einem der Presselemente verbunden sind. Besonders vorteilhaft ist einer Variante, bei der der Einführschacht fest mit dem verschwenkbaren Presselement verbunden ist.
Vorzugsweise ist die Kraft zum Verschwenken des Presselements über den Einführschacht auf das Presselement übertragbar. Hierzu kann der Einführschacht derart ausgebildet sein, dass zumindest ein Teil des Wischtuchträgers vorübergehend und wieder lösbar an ihm befestigt werden kann. Beispielsweise kann der Einführschacht so ausgebildet sein, dass ein Wischtuchträger zumindest teilweise in den Einführschacht einbringbar ist. Der Einführschacht kann dabei beispielsweise als eine „Aufsteckverlängerung" des als Hebel wirkenden Wischtuchträgers ausgebildet sein. In einer bevorzugten Variante weist der Wischtuchträger einen Stiel auf. Vorzugsweise ist der Stiel - vorzugsweise gelenkig - mit einem Trägerelement verbunden, an dem ein Wischtuch befestigbar ist. Vorteilhafter Weise kann der Wischtuchträger derart ausgestaltet sein, dass das Wischtuch zum Einführen in die Pressvorrichtung teilweise - beispielsweise an einem Ende - von dem Trägerelement lösbar ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Pressvorrichtung ist das Verschwenken des Presselements durch Verschieben des Stiels entlang seiner Längsachse bewirkbar. Hierzu kann beispielsweise das im gelenkig mit dem Stiel verbundene Trägerelement als Hebel auf das Verschwenkbare Presselement wirken. Der Benutzer kann beispielsweise durch Stützen auf den Stiel des Wischtuchträgers den Pressvorgang auslösen. Die Auspresskraft ist auf diese Weise besonders gut dosierbar. Vorteilhafter Weise muss der Benutzer weder auf einem Bein balancieren noch eine Hand frei machen um die Pressvorrichtung zu bedienen.
Vorzugsweise ist zumindest ein Presselement konkav ausgebildet, wobei die konkav Seite dem Pressvolumen zugewandt ist. In einer besonderen Variante
sind beide Presselemente konkav ausgebildet, so dass die konkaven Seiten das Pressvolumen zumindest teilweise umschließen.
Vorzugsweise weist die Presselemente Durchbrüche und/oder Zinken auf, die beim Verschwenken ineinander greifen. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Pressvorrichtung in einer
Schnittdarstellung, Fig. 2 eine erfindungsgemäße Pressvorrichtung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 3 eine Pressvorrichtung Ruhe-/Transportstellung
Fig. 4 eine Pressvorrichtung Ruhe-/Transportstellung in perspektivischer Ansicht, und Fig. 5 bis 16 ein Reinigungssystem bestehend aus einer
Pressvorrichtung und einem Wischtuchträger.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Pressvorrichtung 1 in der Einführstellung (Das Einführen eines Wischtuchs und der Pressvorgang sind in Figuren 5 bis 16 illustriert). Die Pressvorrichtung 1 weist ein erstes Presselement 3 und ein zweites Presselement 5 auf. Die Presselemente 3, 5 definieren ein Pressvolumen 7, das durch Verschwenken des zweiten Presselementes 5 relativ zum ersten Presselement 3 verkleinerbar ist. An dem zweiten Presselement 5 ist ein richterförmiger Einführschacht 9 zum Einbringen eines Wischtuchs in das Pressvolumen 7 angeordnet. Der Einführschacht 9 besteht in dieser Ausführungsform aus einem einzigen Schachtelement, das mit dem zweiten Presselement 5 fest verbunden ist. kann zur Vereinfachung der Herstellung gemeinsam mit dem zweiten Presselement 5 einstückig hergestellt sein. Die Presselemente 3, 5 sind zum Pressvolumen 10 hin konkav ausgebildet und weisen Durchbrüche 11 bzw. Zinken 13 auf, die beim Verschwenken des zweiten Presselementes 5 relativ zum ersten Presselement 3 ineinander greifen. Das zweite Presselement 5 ist um eine
Achse 15 drehbar bzw. schwenkbar gelagert. Das Lager 17 besteht in dieser Ausführung kann aus einem einfachen Drahtstift, der durch Bohrungen im ersten und zweiten Presselement 3, 5 gesteckt ist.
Die Pressvorrichtung 1 ist auf einen Behälter 23, in den Wischwasser gefüllt werden kann, aufgesetzt und über eine in dieser Figur nicht gezeigte Rastvorrichtung mit diesem lösbar verbunden. Die Pressvorrichtung 1 überdeckt den Behälter 23 nur teilweise, so dass der Behälter 23 geleert werden kann, ohne dass die Pressvorrichtung 1 abgenommen werden muss.
Der Einführschacht 9 weist einen Durchbruch 19 auf, den der Benutzer als Griff 21 verwenden kann. Das System aus der Pressvorrichtung 1 und dem Behälter 23 ist in Bezug auf die Position des Griffs 21 so austariert, dass es auch gefüllt transportiert werden kann, ohne dass Flüssigkeit verschüttet wird. Darüber hinaus ist durch die besondere Positionierung des Griffs 21 ein leichtes Ausgießen des Behälters 23 ermöglicht. Zum Erleichtem des Ausgießens weist der Behälter 23 eine Ausnehmung 25, die als weiterer Griff 27 dient auf.
Fig. 2 zeigt die bereits bezüglich Fig. 1 beschriebene Pressvorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht. Der Einführschacht 9 ist seitlich von einer ersten Seitenwand 29 und von einer zweiten Seitenwand (nicht zu sehen) begrenzt.
In dieser Ansicht ist außerdem die Rastvorrichtung 31 , die die Pressvorrichtung 1 mit einem Behälter 23 lösbar verbindet zu sehen. Die Rastvorrichtung 31 umgreift den u-förmigen Rand 33 des Behälter 23.
Fig. 3 zeigt die bereits bezüglich Fig. 1 beschriebene Pressvorrichtung 1 in der Ruhe-/Transportstellung. Ein Schenkel des Einführschachts 9 ist so ausgebildet, dass er in dieser Stellung den Behälter 23 vollständig abdeckt, so dass kein Wischwasser verschüttet werden kann.
Fig. 4 zeigt die Pressvorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht in Ruhe- /Transportstellung. Fig. 5 zeigt ein Reinigungssystem bestehend aus einer Pressvorrichtung 1 und einem Wischtuchträger 35 in der Seitenansicht. Der Wischtuchträger 35 weist
einen Stiel 37 und ein Trägerelement 39 auf, an dem ein Wischtuch 41 befestigt ist. In der gezeigten Darstellung ist das Wischtuch 41 an einem Spannbügel 43 des Trägerelements 39 befestigt. In der Arbeitskonfiguration des Wischtuchträgers 35 liegt das Wischtuch 41 an dem Wischtuchträger flächig an und wird mit Hilfe des Spannelements 45 gespannt. Das Wischtuch kann mit dem Fussschalter 47 einseitig vom Trägerelement 39 gelöst werden, um das Wischtuch 41 zu auszuspülen und anschließend auszupressen. Das Wischtuch 41 wird zum auspressen durch den Einführschacht 9. In das Pressvolumen 7 gebracht. Die Fig. 6 und 7 illustrieren dies in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. 8 Zeigt die mechanische Verkopplung des Wischtuchträgers 35 mit der Pressvorrichtung 1. Hierzu ist ein Teil des Wischtuchträgers 35, nämlich der Spannbügel 43, in den Einführschacht 9 einführbar und in diesem verkeilbar. Die Kraft zum Verschwenken des zweiten Presselements 5 ist über den Wischtuchträger übertragbar. Hierzu wird eine im Wesentlichen nach unten gerichtete Kraft auf den Stiel 37 des Wischtuchträgers 35 ausgeübt. Das Trägerelement 39 wirkt so zusammen mit dem Einführschacht 9 als Hebel und bewirkt das Verschwenken des zweiten Presselements 5 relativ zum ersten Presselement 3. Das Verschwenken des zweiten Presselements 5 erfolgt im Wesentlichen durch Verschieben des Stiels 35 entlang seiner Längsachse.
Der Betrag der Kraft, die auf den Wischtuchträgers 35 ausgeübt wird bestimmt den Restfeutegrad des Wischtuchs 41. Die Pressvorrichtung 1 ist weitgehend zentral auf dem Behälter 23 angeordnet. Hierdurch werden, da die Kräfte zum Betätigen der Pressvorrichtung 1 weitegehend zentral auf den Behälter 23 wirken, Drehmomente weitgehend vermieden, die den Behälter 23 zum Umkippen bringen könnten.
Die Fig. 6 und 7 illustrieren die Verkopplung des Wischtuchträgers 35 mit der Pressvorrichtung 1 und den Pressvorgang in einer perspektivischen Ansicht. Fig. 9 zeigt zwei Ausnehmungen 49, 51 in dem ersten Presselement in die sich die Teile des Wischtuchträgers 35, nämlich Teile des Spannbügels 35, einfügen, die sonst ein Verschwenken des zweiten Presselements 5 blockieren würden.
Die Figuren 11 bis 13 zeigen eine Stellung der Pressvorrichtung 1 bei gegenüber der in den Fig. 8 bis 10 dargestellten Stellung weiter verkleinertem Pressvolumen 7.
Die Figuren 14 bis 16 zeigen die Stellung der Pressvorrichtung 1 bei maximal verkleinertem Pressvolumen 7. Das Wischtuch wird nach dem Auspressvorgang einfach am Stiel 35 nach oben aus der Pressvorrichtung 1 gezogen, wobei sich die Pressvorrichtung 1 - teils durch Federkraftunterstützung - öffnet.
Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
1 Pressvorrichtung
3 erstes Presselement
5 zweites Presselement
7 Pressvolumen θ Einführschacht
11 Durchbrüche
13 Zinken
15 Achse
17 Lager
19 Durchbruch
21 Griff
23 Behälter
25 Ausnehmung
27 weiterer Griff
29 Seitenwand
31 Rastvorrichtung
33 Rand
35 Wischtuchträger
37 Stiel
39 Trägerelement
41 Wischtuch
43 Spannbügel
45 Spannelements
47 Fußschalter
Ausnehmung Ausnehmung