Fensterbrett, Fenster, Verfahren zum Öffnen und Schließen eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, Verfahren zum Sichern eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Fensterbrett, nach der Gattung des Anspruchs 1, von einem Fenster, nach der Gattung des Anspruchs 14, von einem Verfahren zum Öffnen und Schließen eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, nach der Gattung des Anspruchs 16, und einem Verfahren zum Sichern eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, nach der Gattung des Anspruchs 20.
Fensterbretter gehören seit langer Zeit zum Stand der Technik. Sie dienen insbesondere als Stellfläche für Vasen, Blumentöpfe oder anderen Einrichtungsgegenständen. Nachteilig ist allerdings, dass sich diese Gegenstände im Schwenkbereich des Fensterflügels
befinden, so dass sie zum Öffnen des Fensters von dem Fensterbrett geräumt oder zur Seite gestellt werden müssen.
Um ein Abräumen des Fensterbrettes zu vermeiden, wird in DE 36 Ol 640 Al ein Zimmerpflanzenhalter vorgeschlagen, bei dem ein als Stellfläche dienendes Tragteil schwenkbar an einem Träger, der unmittelbar neben der Fensteröffnung am Fensterrahmen oder am zugehörigen Mauerwerk befestigt ist, angeordnet ist. Dadurch kann der Zimmerpflanzenhalter vor dem Öffnen des Fensters aus dem Schwenkbereich des Fensterflügels herausbewegt werden. Nachteilig ist allerdings, dass hierzu ein zusätzlicher Arbeitsschritt notwendig ist.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird daher in DE 102 44 423 Al vorgeschlagen, dass der Zimmerpflanzenhalter direkt an dem Fensterflügel befestigt wird, wodurch, da der Zimmerpflanzenhalter zusammen mit dem Fensterflügel bewegt wird, der Fensterflügel ohne Behinderung durch den Zimmerpflanzenhalter geschwenkt werden kann. Allerdings hat dieser Zimmerpflanzenhalter den Nachteil, dass sein als Stellfläche dienendes Tragteil durch Kippen des Fensterflügels aus der Horizontalen bewegt wird, so dass ein Herunterfallen der darauf befindlichen Gegenstände oder beispielsweise ein Überschwappen von Wasser aus einer Vase nicht auszuschließen ist. Ein zusätzlicher Nachteil besteht darin, dass der Schwenkbereich des Fensterflügels eingeschränkt ist, da der Zimmerpflanzenhalter auf dem Fensterflügel aufträgt und somit früher beispielsweise mit dem den Schwenkbereich begrenzenden Mauerwerk in Berührung kommt.
Die Erfindung und ihre Vorteile
Das erfindungsgemäße Fensterbrett mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1, das erfindungsgemäße Fenster mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 14, das erfindungsgemäße Verfahren zum Öffnen und Schließen eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 16 und das erfindungsgemäße Verfahren zum Sichern eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 20, haben demgegenüber den Vorteil, dass ein Abräumen des Fensterbrettes bei Bewegung des Fensterflügels überflüssig ist und dabei die Funktion des Fensters nicht nachteilig eingeschränkt wird. Zusätzlich wird durch die Fensterbrettkonstruktion, die kostengünstig ist, die Langlebigkeit gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Fensterbrett besteht aus einem als Stellfläche dienenden Tragteil, einem an dem Tragteil angeordneten Verbindungselement und einer an der dem Tragteil abgewandten Seite des Verbindungselementes angeordneten
Befestigungseinrichtung zur Fixierung im Fensterbereich. Es zeichnet sich dadurch aus , dass zwischen dem Verbindungselement und der Befestigungseinrichtung mindestens eine Verstelleinrichtung, die insbesondere mindestens aus einem an der Befestigungseinrichtung fixierten Teil und einem beweglichen Teil gebildet wird, vorhanden ist, die eine Positionsänderung des Tragteils parallel zur Fensterebene ermöglicht und/ oder, dass die Befestigungseinrichtung durch mindestens ein Gelenk, das trotz gekippten Fensterflügel eine horizontale Ausrichtung des das
erfindungsgemäßen Fensterbrettes ermöglicht, gebildet wird. Je nach Einsatzzweck ist das erfindungsgemäße Fensterbrett aus unterschiedlichen Materialien (z.B. Metall, Kunststoff, Glas, Holz) gefertigt.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist die Befestigungseinrichtung an mindestens einem Fensterflügel fixiert, so dass sich bei einer Bewegung des Fensterflügels gleichzeitig das erfindungsgemäße Fensterbrett bewegt.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes weist die Verstelleinrichtung ein Lager (Gleitlager, Kugellager) auf.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist die Verstelleinrichtung ein Gleitschienen- Sy stem .
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist die Verstelleinrichtung ein Teleskop, wodurch das erfindungsgemäße Fensterbrett auch über den Rahmen des Fensterflügels hinausragen kann.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist das Gelenk ein Scharnier.
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist das Scharnier ein Klavierband.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist das Tragteil bordartig ausgestaltet.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes weist das Tragteil mindestens eine Absturzsicherung zum Sichern eines auf dem Tragteil abgestellten Gegenstandes auf. Als Sicherung sind hierbei insbesondere Einfassungen z.B. aus Metall, seitlich am Tragteil angeordnete Stützen, Magnethalterungen, Klettbänder, odgl. denkbar.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist an dem Tragteil mindestens eine Auflagerung (Gegenlager) angeordnet. Die Auflagerung (z.B. Stützrolle, Kufe, Kugelkalotte, Abstützung) kann fest oder beweglich sein, ist bevorzugt mehrfach verstellbar und stützt sich beispielsweise auf dem Mauerwerk oder auf dem ursprünglichen Fensterbrett derart ab, dass das erfindungsgemäße Fensterbrett beim Kippen des Fensterflügels horizontal ausgerichtet bleibt.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist an dem Tragteil für die parallel zur Fensterebene gerichtete Bewegung mindestens eine Stützrolle, Kufe, Kugelkalotte, odgl. angeordnet.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist an dem Tragteil mindestens eine Rückholfeder angeordnet, durch die das Tragteil beim schwenkenden Schließen des Fensters in seine Ausgangsposition zurück gezogen wird.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensterbrettes ist das Verbindungselement höhenverstellbar. Dadurch ist es an die abzustellenden Gegenstände und/ oder, bei nachträglichen Anbau, an einen Fensterflügel an die baulichen Gegebenheiten anpassbar.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fensters, das sich durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Fensterbrettes auszeichnet, besteht die Befestigungseinrichtung und der daran angeordnete (fixierte) Teil der Verstelleinrichtung, aus mehreren Teilen, wobei die einzelnen Teile an nebeneinanderliegenden Fensterflügeln fixiert sind. Dadurch ist es möglich ein erfindungsgemäßes Fensterbrett von einem Fensterflügel zu dem nächsten Fensterflügel zu verschieben.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Öffnen und Schließen eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, das sich dadurch auszeichnet, dass die Position des Fensterbrettes durch dessen Befestigungseinrichtung und/oder Verstelleinrichtung automatisch an die Bewegung des Fensters angepasst wird, hält bei einer Kippbewegung des Fensterflügels die als Gelenk (Scharnier, Klavierband) ausgebildete
Befestigungseinrichtung das Tragteil automatisch horizontal.
Nach einer diesbezüglichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens verschiebt bei einer das Fenster öffnenden Schwenkbewegung die Verstelleinrichtung bei Berührung eines auf der Scharnierseite des Fensterflügels befindlichen Hindernisses (Fensterlaibung) das Tragteil automatisch parallel zur
Fensterebene. Bei herkömmlichen Fensterflügeln erfolgt diese Verschiebung beim Öffnen des Fensters zur Griffseite des Fensterflügels.
Nach einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einer das Fenster schließenden Schwenkbewegung die Verstelleinrichtung durch eine Feder automatisch in die Ausgangsstellung gebracht.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Sichern eines mit einem Fensterbrett versehenen Fensters, insbesondere eines Fensters nach Anspruch 14 oder 15, blockiert die Stellung des Fensterbrettes zwischen den Fensterflügeln der geschlossenen oder gekippten Fensterflügel eine Schwenkbewegung der Fensterflügel. Somit bietet das erfindungsgemäße Fensterbrett einen gewissen Einbruchsschutz.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Fensterbrettes,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Fensterbrettes und
Fig. 3 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fensterbrettes.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fensterbrettes 1. Dieses ist am Rahmen 2 eines Fensterflügels 3 angeordnet. Hierzu ist ein Schenkel 4 eines Scharniers 5 an den Rahmen 2 mittels Schrauben 6 fixiert. Der andere Schenkel 7 des Scharniers 5 ist mit der Verstelleinrichtung 8 verbunden, die sich aus mindestens einem fixierten Teil 9 und aus mindestens einem beweglichen Teil 10 zusammensetzt. Die Verstelleinrichtung 8 weist ein Lager 11 (Kugellager) auf. An dem beweglichen Teil 10 der Verstelleinrichtung 8 ist das Verbindungselement 12, das höhenverstellbar ausgebildet sein kann, fixiert, an dem das Tragteil 13 angeordnet ist. Auf der Unterseite des Tragteils 13 ist eine Stützrolle 14 angeordnet. Diese Stützrolle stützt das erfindungsgemäße Fensterbrett 1 auf dem herkömmlichen Fensterbrett 15 ab, so dass bei einer Kippbewegung des Fensterflügels 3 die Oberfläche 16 des das erfindungsgemäßen Fensterbrettes 1 nicht in die angedeutete schräge Position 17 gelangt, sondern durch eine leichte Vorwärtsbewegung in Pfeilrichtung 18 horizontal ausgerichtet bleibt.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fensterbrettes 1. Hierbei wird deutlich, dass das
Verbindungselement 12, das das Tragteil 13 mit der am Rahmen 2 des Fensterflügels 3 angeordneten Verstelleinrichtung 8 verbindet, unterschiedlich ausgestaltet sein kann.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fensterbrettes 1. Wird der Fensterflügel 3 in Schwenkrichtung 19 geöffnet, so stößt das gleichzeitig mit schwenkende erfindungsgemäße Fensterbrett 1 mit der Seitenkante 20 beispielsweise an ein nicht dargestelltes Mauerwerk. Wird der Schwenkvorgang fortgesetzt, kommt es zu einer Verschiebung des bis dahin in der Ausgangsposition befindlichen erfindungsgemäßen Fensterbrettes 1 in Pfeilrichtung 21, also in Richtung des Griffes 22. Wird das Fenster entgegen der Schwenkrichtung 19 geschlossen, so zieht, eine nicht dargestellte Feder das erfindungsgemäße Fensterbrett 1 zurück, bis es sich letztendlich wieder in der ursprünglichen Ausgangsposition befindet.
Alle in der Beschreibung, der Zeichnung oder den Ansprüchen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlenliste
1 Fensterbrett
2 Rahmen
3 Fensterflügel
4 Schenkel
5 Scharnier
6 Schraube
7 Schenkel
8 Verstelleinrichtung
9 fixiertes Teil der Verstelleinrichtung
10 bewegliches Teil der Verstelleinrichtung
1 1 Lager
12 Verbindungselement
13 Tragteil
14 Stützrolle
15 herkömmliches Fensterbrett
16 Oberfläche
17 schräge Position
18 Pfeilrichtung
19 Schwenkrichtung
20 Seitenkante
21 Pfeilrichtung
22 Griff