Vorrichtung zur Körperreinigung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Körperreiniguήg, vorzugsweise einsetzbar zur Alten- und Krankenpflege.
In der US-A-4008503 wird eine mit einem Motor betriebene Bürstenwalze zur Körperreinigung gezeigt, welche im Inneren mit einem Sprührohr ausgestattet ist. Die Anordnung kann über ein Montageplatte an einer Wand befestigt werden.
Die Körperreinigung von Personen, die sich nicht mehr frei bewegen können, ist problematisch und zwar sowohl, wenn die Personen die Körperreinigung selbst durchzuführen versuchen, als auch dann, wenn die Reinigung durch Pflegepersonal durchgeführt wird. Aus offensichtlichen Gründen ist insbesondere die Reinigung der Rückenbereiche schwierig.
Die Erfindung schafft hier Abhilfe durch ein System, das so ähnlich wie eine Waschanlage für Automobile funktioniert. Zentrales Element der neuen Vorrichtung ist eine vertikal angeordnete motorangetriebene Bürstenwalze, die so ausgelegt ist, daß die Konsistenz der Borsten ihre Abmessungen, die Umdrehungszahl der Walze und das zugeführte Wasser und/oder die Seifenlösung so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Person, die ihren Körper gegen die rotierende Walze drückt, gründlich gereinigt wird.
Vorzugsweise ist der Bürstenwalze ein vertikales Sprührohr zugeordnet, das mit einer Düsenreihe bestückt ist, durch die die Bürstenwalze mit
Wasser oder Seifenlösung oder einer Mischung aus beidem besprüht wird.
Es ist für die Montage beispielsweise in beengten Räumen sinnvoll, die Bürstenwalze einschließlich des Antriebsmotors auf einer Montageplatte anzuordnen, die vertikal an der Wand befestigbar ist.
Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels ersichtlich. Das Ausführungsbeispiel wird anhand einer Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung.
Zentrales Element der Vorrichtung ist die Bürstenwalze 10. Die Bürstenwalze ist mittels Wandhaltern 30 an einer Montageplatte 20 befestigt. Die Montageplatte besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff oder auch V2A-Stahl, der vertikal an der Wand einer Duschkabine oder auch an einer Wandfläche oberhalb einer Badewanne befestigt wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Bürstenwalze 10 hängend montiert, sie steckt mit ihrem Kopf drehfest in einer Steckkupplung, die wiederum mit einem Elektromotor verbunden ist. Vorzugsweise ist der Elektromotor auf der Montageplatte befestigt und spritzwasserfest ausgebildet. Der Motor 40 ist in den Figuren nur schematisch angedeutet. Er
kann mit einem Regler versehen werden, um damit die Umdrehungszahl der Bürstenwalze steuern zu können.
Die Funktion der Wandhalter 30 besteht in erster Linie darin, die Bürstenwalze in einem bestimmten Abstand zur Wand zu halten. Vorzugsweise sind die Wandhalter federnd teleskopierbar, so daß sie dem Druck einer Person, die sich mit der Bürstenwalze reinigt, in gewissen Grenzen nachgeben können. Die Wandhalter können auch verschwenkbar an der Montageplatte 20 montiert sein, so daß die gesamte Bürstenwalze zur Seite geklappt werden kann und an der Wand zu Liegen kommt, falls sie nicht gebraucht wird.
Die Wandhalter 30 können zusätzlich auf und ab bewegbar vorgesehen sein, so dass die Bürstenwalze auf unterschiedlichen Höhen positionierbar ist. Dafür ist in der Montageplatte 20 mindestens ein vertikaler Schlitz (nicht gezeigt) vorgesehen. Ein Schlitten, an dessen vorderem Ende die Bürstenwalze 10 montiert ist, erstreckt sich durch den Schlitz der Montageplatte 20 hindurch und ist an seinem hinteren Ende mit einer Feder (nicht gezeigt) verbunden. Durch eine geeignete Arretiervorrichtung kann der Schlitten auf einer gewünschten Höhe positioniert werden. Des weiteren wirkt die Feder beim Aufwärtsziehen des Schlittens als Kraftverstärker, um die Höhenverstellung zu erleichtem. Dadurch wird es möglich, die Bürstenstellung an die Körpergröße einer Person anzupassen und eine Bürstenwalze kürzerer Länge zu verwenden. Durch die Höhenverstellbarkeit bleibt gewährleistet, dass alle Körperpartien mit der Bürstenwalze erreicht werden.
Die Bürstenwalze kann mit Kunststoffborsten, Naturborsten, aber auch mit Textilbändern ausgerüstet sein, wie es aus Autowaschanlagen bekannt ist. Die Härte der Borsten kann je nach individuellen Vorlieben unterschiedlich sein. Die Bürstenwalze 10 besteht vorzugsweise aus mehreren zusammensteckbaren Modulen. Damit kann man erreichen, daß unterschiedliche Abschnitte der Walze eine unterschiedliche Härte aufweisen. Man kann damit auch die Länge der Bürstenwalze entweder dem Montageort oder aber auch der Größe der zu reinigenden Person anpassen.
Damit die Bürstenwalze ihre eigentliche Wirkung entfalten kann, muß sie mit Wasser und Seife bzw. einer Seifenlösung besprüht werden. Dazu dient ein ebenfalls auf der Montageplatte längs der Bürstenwalze angeordnetes Sprührohr 50. Das Sprührohr weist zahlreiche mit axialem Abstand voneinander angeordnete Düsen auf, mittels derer die Bürstenwalze mit Wasser oder Seifenlösung besprüht werden kann. Natürlich muß das Sprührohr über einen geeigneten Mehrwegehahn mit einem Depot für die Seifenlösung (nicht gezeigt) und mit der Wasserzuführung (ebenfalls nicht gezeigt) verbunden werden. Vorzugsweise wird zwischen dem Depot für die Seifenlösung und dem Sprührohr ein Dosierventil angeordnet, das eine geregelte Zufuhr der Seifenlösung zum Sprührohr sicherstellt. Das Depot für die Seifenlösung kann in einer Ausgestaltung mit einem IR-Sensor ausgestattet sein, so dass die Zufuhr der Seifenlösung zum Sprührohr 50 beispielsweise durch eine entsprechende Handbewegung, welche den IR-Sensor aktiviert, gesteuert wird. Wie im einzelnen das Sprührohr beschickt wird, bleibt den individuellen Randbedingungen überlassen. Man kann natürlich auch daran denken, das Sprührohr nur mit Seifenlösung zu beschicken und die anschließende
Reinigung mittels eines über Kopf angeordneten Duschkopfs zu bewerkstelligen.
Vorzugsweise ist das Sprührohr 50 so verschwenkbar, daß die Düsen in einer ersten Stellung auf die Bürstenwalze sprühen und in einer zweiten Stellung an der Bürstenwalze vorbei auf den Körper der Person gerichtet sind, die die Vorrichtung benutzt. Damit kann man zunächst die Bürstenwalze mit Seifenlösung für die eigentliche Reinigung einsprühen und später in der zweiten Stellung des Sprührohrs diese mit reinem Wasser beschicken und ein Abspülen insbesondere derjenigen Körperpartien sicherstellen, die von einem oberhalb angeordneten Duschkopf nicht oder schlecht benetzt werden.
Das Sprührohr 50 kann in einer Weiterbildung höhenverstellbar montiert sein. Dabei kann die Höhenverstellung in unterschiedlichen Ausführungen synchron mit der Bürstenwalze 10 oder davon unabhängig erfolgen. Erfolgt die Verstellung der Bürstenwalze 10 und des Sprührohrs 50 synchron, ist das Sprührohr 50 mit dem Schlitten der Bürstenwalze 10 verbunden. Dabei können zur zusätzlichen Stabilisierung in beiden Ausführungen Verstrebungen zwischen der Bürstenwalze 10 und dem Sprührohr 50 vorgesehen sein. Durch die Höhenverstellung des Sprüh - rohrs 50 wird sichergestellt, dass alle Körperpartien auf einfache Weise mit Wasser oder Seifenlösung besprüht werden können.
Der Antrieb der Bürstenwalze ist über einen Notschalter stillzusetzen. Dies ist insbesondere erforderlich, um der Gefahr vorzubeugen, daß Personen mit langen Kopfhaaren von der Bürstenwalze erfaßt und verletzt werden.
Die Materialien der Vorrichtung sind so auszuwählen, daß sie der vorgesehenen Umgebung bestmöglich standhalten, für eine leichte Demontage zum Zwecke der Entkalkung ist zu sorgen. Es ist auch denkbar die Vorrichtung insoweit zu automatisieren, das bestimmte vorprogrammierte "Waschprogramme" abrufbar sind.
Falls eine genügend stabile Duschstange bereits vorhanden ist, können die Wandhalter 30 auch an der Duschstange montiert werden. In diesem Fall entfällt also die Montageplatte. Allerdings muß dann der Motor separat an der Wand befestigt werden.
Schließlich ist es auch möglich, die Bürstenwalze mit Modulen auszurüsten, die in erster Linie nicht der Reinigung, sondern der Massage dienen.
Es kann auch von Vorteil sein, zwei Burstenwalzen nebeneinander anzuordnen, so daß eine Person zwischen die Walzen treten kann und dabei gleichzeitig von vorn und hinten gereinigt wird. Der zweiten Bürstenwalze kann auch ein zweites Sprührohr zugeordnet sein, wobei der Raum zwischen den Bürsten frei bleiben sollte.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfüllt das Bedürfnis vieler Menschen nach einem größeren Waschkomfort oder auch nach Körpermassage. Bei bestimmten Behinderungen ermöglicht die Vorrichtung eine intensive Körperreinigung auch ohne daß externe Pflegekräfte eingeschaltet werden müssen. Auch ein nachträglicher Einbau in bestehende Duschkabinen und bestehende Bäder ist möglich. Besonders Alten- und
Pflegeheime werden die wirtschaftlichen Vorteile der Vorrichtung zu schätzen wissen, da durch ihren Einbau der Einsatz von Pflegekräften entweder überhaupt überflüssig, deren Zeitaufwand aber jedenfalls wesentlich reduziert wird.