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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Körperreinigung und -massage,
vorzugsweise einsetzbar zur Alten- und Krankenpflege, sowie auch
in Privathaushalten.
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Die
Körperreinigung
von Personen, die sich nicht mehr frei bewegen können, ist problematisch und
zwar sowohl, wenn die Personen die Körperreinigung selbst durchzuführen versuchen,
als auch dann, wenn die Reinigung durch Pflegepersonal durchgeführt wird.
Aus offensichtlichen Gründen
ist insbesondere die Reinigung der Rückenbereiche schwierig.
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Aus
der
EP 1 466 549 ist
ein System bekannt, das so ähnlich
wie eine Waschanlage für
Automobile funktioniert. Zentrales Element der Vorrichtung ist eine
vertikal angeordnete motorangetriebene Bürstenwalze, die so ausgelegt
ist, dass die Konsistenz der Borsten ihre Abmessungen, die Umdrehungszahl
der Walze und das zugeführte
Wasser und/oder die Seifenlösung
so aufeinander abgestimmt sind, dass eine Person, die ihren Körper gegen
die rotierende Walze drückt,
gründlich
gereinigt wird.
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Vorzugsweise
ist der Bürstenwalze
ein vertikales Sprührohr
zugeordnet, das mit einer Düsenreihe
bestückt
ist, durch die die Bürstenwalze
mit Wasser oder Seifenlösung
oder einer Mischung aus beidem besprüht wird.
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Es
ist für
die Montage beispielsweise in beengten Räumen sinnvoll, die Bürstenwalze
einschließlich
des Antriebsmotors auf einer Montageplatte anzuordnen, die vertikal
an der Wand befestigbar ist.
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Es
wird als nachteilig angesehen, dass, um eine Reinigung des ganzen
Körpers
zu erreichen, die Bürstenwalze
eine erhebliche Länge
haben muss. Diese Anforderung verteuert die Anlage deutlich und erschwert
auch die Montage.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem dadurch gelöst,
dass die Bürstenwalze
mittels einer Hubeinrichtung auf der Montageplatte in der Höhe verstellbar
ist. Die Hubeinrichtung kann auf verschiedenste Weise ausgebildet
sein. Vorzugsweise besteht sie aus einem Schlitten, der in einem
Führungsschlitz
der Montageplatte läuft.
Der Schlitten ist mittels Führungsstiften,
die den Führungsschlitz
durchdringen auf der Montageplatte reibschlüssig festklemmbar. Das Sprührohr ist
ebenfalls an dem Schlitten befestigt, lässt sich aber zusätzlich noch
in der Höhe
verstellen.
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Selbstverständlich sind
auch andere Hubeinrichtungen denkbar, vorstellbar ist beispielsweise
ein Hebewerk in Parallelogrammform oder auch eine Stangenführung. Der
Fachmann kennt weitere konstruktive Lösungen für Hubeinrichtungen. Entscheidend
ist hier nur, das die Walze in beliebiger Körperhöhe arretiert werden kann. Der
Hubbereich insgesamt sollte von den Fersen bis zum Scheitelbereich einer
Person reichen.
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Die
Länge der
Bürstenwalze
ist unkritisch. Bewährt
haben sich Bürstenlängen von
etwa 1 m.
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Für die bequemere
Bedienung und den Waschkomfort ist es vorteilhaft, die Walze gegen
eine Gasfeder nach unten zu drücken,
so dass die Rückstellung
durch die Kraft der Gasfeder erleichtert wird.
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Weitere
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
ersichtlich. Das Ausführungsbeispiel
wird anhand einer Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung nach dem Stand der Technik
und
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung.
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3 eine
schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Zentrales
Element der Vorrichtung ist die Bürstenwalze 10. Die
Bürstenwalze
ist mittels Wandhaltern 30 an einer Montageplatte 20 befestigt.
Die Montageplatte besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff
oder auch V2A-Stahl, der vertikal an der
Wand einer Duschkabine oder auch an einer Wandfläche oberhalb einer Badewanne
befestigt wird.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Bürstenwalze 10 hängend montiert,
sie steckt mit ihrem Kopf drehfest in einer Steckkupplung, die wiederum
mit einem Elektromotor verbunden ist. Vorzugsweise ist der Elektromotor
auf der Montageplatte befestigt und spritzwasserfest ausgebildet.
Der Motor 40 ist in den Figuren nur schematisch angedeutet.
Er kann mit einem Regler versehen werden, um damit die Umdrehungszahl
der Bürstenwalze
steuern zu können.
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Die
Funktion der Wandhalter 30 besteht in erster Linie darin,
die Bürstenwalze
in einem bestimmten Abstand zur Wand zu halten. Vorzugsweise sind
die Wandhalter federnd teleskopierbar, so dass sie dem Druck einer
Person, die sich mit der Bürstenwalze
reinigt, in gewissen Grenzen nachgeben können. Die Wandhalter können auch
verschwenkbar an der Montageplatte 20 montiert sein, so
dass die gesamte Bürstenwalze
zur Seite geklappt werden kann und an der Wand zu Liegen kommt,
falls sie nicht gebraucht wird.
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Die
Bürstenwalze
kann mit Kunststoffborsten, Naturborsten, aber auch mit Textilbändern ausgerüstet sein,
wie es aus Autowaschanlagen bekannt ist. Die Härte der Borsten kann je nach
individuellen Vorlieben unterschiedlich sein. Die Bürstenwalze 10 besteht
vorzugsweise aus mehreren zusammensteckbaren Modulen. Damit kann
man erreichen, dass unterschiedliche Abschnitte der Walze eine unterschiedliche
Härte aufweisen.
Man kann damit auch die Länge
der Bürstenwalze
entweder dem Montageort oder aber auch der Größe der zu reinigenden Person
anpassen.
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Damit
die Bürstenwalze
ihre eigentliche Wirkung entfalten kann, muß sie mit Wasser und Seife bzw.
einer Seifenlösung
besprüht
werden. Dazu dient ein ebenfalls auf der Montageplatte längs der
Bürstenwalze
angeordnetes Sprührohr
50. Das Sprührohr weist
zahlreiche mit axialem Abstand voneinander angeordnete Düsen auf,
mittels derer die Bürstenwalze
mit Wasser oder Seifenlösung
besprüht
werden kann. Natürlich
muß das
Sprührohr über einen geeigneten
Mehrwegehahn mit einem Depot für
die Seifenlösung
(nicht gezeigt) und mit der Wasserzuführung (ebenfalls nicht gezeigt)
verbunden werden. Vorzugsweise wird zwischen dem Depot für die Seifenlösung und
dem Sprührohr
ein Dosierventil angeordnet, das eine geregelte Zufuhr der Seifenlösung zum
Sprührohr
sicherstellt. Wie im einzelnen das Sprührohr beschickt wird, bleibt
den individuellen Randbedingungen überlassen. Man kann natürlich auch
daran denken, das Sprührohr
nur mit Seifenlösung
zu beschicken und die anschließende
Reinigung mittels eines über
Kopf angeordneten Duschkopfs zu bewerkstelligen.
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Vorzugsweise
ist das Sprührohr 50 so
verschwenkbar, dass die Düsen
in einer ersten Stellung auf die Bürstenwalze sprühen und
in einer zweiten Stellung an der Bürstenwalze vorbei auf den Körper der
Person gerichtet sind, die die Vor richtung benutzt. Damit kann man
zunächst
die Bürstenwalze mit
Seifenlösung
für die
eigentliche Reinigung einsprühen
und später
in der zweiten Stellung des Sprührohrs
diese mit reinem Wasser beschicken und ein Abspülen insbesondere derjenigen
Körperpartien sicherstellen,
die von einem oberhalb angeordneten Duschkopf nicht oder schlecht
benetzt werden.
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Erfindungsgemäß ist die
Montageplatte 20 in ihrem Mittelbereich gekröpft, so
dass eine rückseitige Nut 60 gebildet
wird. Auf dem gekröpften
Bereich der Montageplatte läuft
ein plattenförmig
ausgebildeter Schlitten 90, an dem die Halterung der Bürstenwalze befestigt
ist. Schlitten und Montageplatte werden durch Führungsstifte 80 miteinander
verspannt. Die Führungsstifte 80 durchsetzen
die Schlitze 70 in der Montageplatte. Werden die Führungsstifte 80 beispielsweise
mittels Flügelmuttern
angezogen, verklemmt sich der Schlitten 90 gegenüber der
Montageplatte 20 und der Reibschluss kann auch so justiert werden,
dass eine Verschiebung des Schlittens von Hand möglich ist, ohne dass dabei
die Arretierung der Führungsstifte 80 gelöst werden
müsste.
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Das
Sprührohr 50 ist
ebenfalls am Schlitten befestigt und wird zusammen mit der Walze
in der Höhe
verstellt. Für
eine zusätzliche
Verstellung läuft das
Sprührohr
vorzugsweise in ringförmigen
Haltern. Die Halter sind mit Stellschrauben versehen, so dass das
Sprührohr
auch unabhängig
von der Bürstenwalze
in beliebiger Höhe
arretiert werden kann. Die Befestigung des Sprührohres am Schlitten ist in
den Figuren nicht gezeigt, kann aber in beliebiger Weise realisiert
werden.
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Nicht
gezeigt ist auch eine Gasdruckfeder, die beim Niederfahren der Bürstenwalze
gespannt wird. Eine solche Gasdruckfeder erleichtert das Anheben
der Bürstenwalze
in eine obere Stellung.
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Der
Antrieb der Bürstenwalze
ist über
einen Notschalter stillzusetzen. Dies ist insbesondere erforderlich,
um der Gefahr vorzubeugen, dass Personen mit langen Kopfhaaren von
der Bürstenwalze
erfaßt und
verletzt werden.
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Die
Materialien der Vorrichtung sind so auszuwählen, dass sie der vorgesehenen
Umgebung bestmöglich
standhalten, für
eine leichte Demontage zum Zwecke der Entkalkung ist zu sorgen.
Es ist auch denkbar die Vorrichtung insoweit zu automatisieren,
das bestimmte vorprogrammierte "Waschprogramme" abrufbar sind.
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Falls
eine genügend
stabile Duschstange bereits vorhanden ist, können die Wandhalter 30 auch
an der Duschstange montiert werden. In diesem Fall entfällt also
die Montageplatte. Allerdings muß dann der Motor separat an
der Wand befestigt werden.
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Schließlich ist
es auch möglich,
die Bürstenwalze
mit Modulen auszurüsten,
die in erster Linie nicht der Reinigung, sondern der Massage dienen.
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Es
kann auch von Vorteil sein, zwei Bürstenwalzen nebeneinander anzuordnen,
so dass eine Person zwischen die Walzen treten kann und dabei gleichzeitig
von vorn und hinten gereinigt wird. Der zweiten Bürstenwalze
kann auch ein zweites Sprührohr
zugeordnet sein, wobei der Raum zwischen den Bürsten frei bleiben sollte.
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Die
erfindungsgemäß vorgesehene
Höhenverstellung
einer längenreduzierten
Bürstenwalze verbilligt
die Konstruktion und erleichtert auch die Benutzung der Vorrichtung.