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Die Erfindung betrifft ein Waschgerät, insbesondere
für Personen
mit eingeschränkter
Beweglichkeit und für
Körperbereiche,
die aufgrund der Anatomie schlecht direkt erreicht werden können. Vor
allem ist das Waschgerät
auch für
körperbehinderte
Personen geeignet, die ohne fremde Hilfe ihre hygienische Körperreinigung
nicht durchführen
können.
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Durch die
DE 298 13 914 ist bereits ein Waschgerät bekannt
geworden, das aus einer rotierenden Schaumstoffrolle besteht, die
von einem Elektromotor angetrieben wird. Diese Schaumstoffrolle
ist mitsamt ihrem Motor vertikal verfahrbar auf Schienen gelagert
und kann manuell auf die gewünschte
Höhe eingestellt
werden. Je nach Anwendungsbereich können unterschiedliche Überzüge auf der
Schaumstoffrolle angebracht werden, unter anderem auch Bürsten.
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Daneben ist durch die
DE 44 41 571 ein Massage- und Hautreinigungsgerät bekannt
geworden, das zwei übereinander
angeordnete Bürstköpfe aufweist,
die durch einen Elektromotor veränderlicher Drehzahl
in Rotation versetzt werden. Dieses Gerät wird ortsfest an der Badezimmerwand
montiert. Eine Höhenverstellung
ist nach der Montage nicht mehr möglich.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Waschgerät zu entwickeln, das sich durch
eine deutlich bequemere Handhabung für den Benutzer auszeichnet
und eine weitgehend automatische Körperreinigung auch für behinderte
Personen gestattet. Zugleich soll sich das Waschgerät durch
einfache Montage und zuverlässige
Funktion, insbesondere im Hinblick auf Spritzwasser, auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch
einen vertikal längs
Führungselementen verfahrbaren
Schlitten, der zumindest eine rotierbare, motorisch angetriebene
Bürste
trägt,
wobei die Hubbewegung des Schlittens ebenfalls motorisch erzeugt
wird.
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Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen gestattet
es die Erfindung somit, die Reinigung automatisch über die
gesamte Körperlänge durchzuführen. Der
Benutzer muss also nicht mehr den Schlitten in die gewünschte Position
verschieben, sondern braucht lediglich noch einen Schalter zu betätigen.
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Die Steuerung des Schlittenantriebes über den
Schalter kann in der Weise erfolgen, dass ein einmaliger Tastendruck
die Hubbewegung des Schlittens auslöst, bis der Taster erneut gedrückt wird.
Es besteht aber gleichermaßen
die Möglichkeit,
den Schalter als so genannten Totmannschalter auszubilden, das heißt, dass
der Schlitten nur solange angetrieben wird, wie der Schalter gedrückt wird.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Schlitten
einen eigenen Hubantrieb unabhängig
vom Bürstenantrieb
aufweist. Dadurch können
die Bürsten
permanent rotieren, auch wenn der Schlitten seine Hubposition nicht
verändert.
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Für
den Hubantrieb des Schlittens empfiehlt es sich, einen umlaufenden,
spannbaren Treibriemen einzusetzen, insbesondere einen Zahnriemen,
der einerseits mit dem Schlitten, andererseits mit dem Antriebsmotor
verbunden ist.
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In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt
es sich, am oberen und unteren Ende des Schlittenhubes Endschalter
anzuordnen, die den Antrieb automatisch stillsetzen oder eine automatische
Umkehr der Hubbewegung auslösen.
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Grundsätzlich kann mit beliebigen
Bürsten und
beliebiger Bürstenanzahl
gearbeitet werden. Aus praktischen Gründen ist es aber besonders
zweckmäßig, wenn
zwei Bürsten
nebeneinander angeordnet sind, deren Drehachsen senkrecht zur Schlittenbewegung
orientiert sind, also zum Benutzer weisen. Die Bürsten haben vorzugsweise einen
gemeinsamen Antrieb, wobei sie gleich- oder gegensinnig angetrieben
werden können.
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Wenn der Bürstenantrieb nicht ortsfest,
sondern am Schlitten angeordnet ist, empfiehlt es sich, die Stromversorgung über Schleifkontakte
durchzuführen,
und zwar entweder über
die genannten Führungsschienen
oder über
eine zusätzliche
Kontaktschleifbahn.
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Grundsätzlich ist es günstig, sowohl
den Schlittenantrieb wie auch den Bürstenantrieb durch Niederspannungsmotoren
vorzunehmen, so dass durch Feuchtigkeit ausgelöste elektrische Leitfähigkeit
zu keinen Stromschlägen
führen
kann.
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Das erfindungsgemäße Waschgerät kann darüber hinaus einen Speicher für Waschmittel,
insbesondere Duschgel aufweisen und gegebenenfalls auch eine Duschmittelpumpe,
damit auch die Zugabe von Reinigungsmittel automatisch erfolgen
kann.
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Für
die bauliche Ausgestaltung des Waschgeräts wird vorzugsweise eine großflächige Abdeckung
eingesetzt, hinter der zumindest der Hubantrieb und der Bürstenantrieb
angeordnet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung; dabei zeigt
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1 eine
Draufsicht auf das Gerät
bei abgenommener Abdeckung und
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2 die
gleiche Draufsicht mit Abdeckung.
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In 1 erkennt
man einen Montagerahmen 1, bestehend aus zwei voneinander
distanzierten vertikalen Führungsschienen 2 und 3 und
einer oberen bzw. unteren Verbindungsstrebe 4 bzw. 5. Über diese
Verbindungsstreben wird der Montagerahmen 1 an der Badezimmerwand,
vorzugsweise unter der Dusche montiert.
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An den beiden Führungsschienen 2 und 3 ist ein
Hubschlitten 6 über
zylindrische Führungshülsen 6a und 6b vertikal
verfahrbar gelagert. Sein Hubantrieb erfolgt über einen Treibriemen 7,
der oben und unten über
Umlenkrollen 8 bzw. 9 geführt ist. Eine dieser Umlenkrollen,
vorzugsweise die obere, ist mit einem Elektromotor 10 verbunden.
Dieser Elektromotor ist ebenso wie die beiden Umlenkrollen 8 und 9 an
dem Rahmen 1 montiert, wobei eine Umlenkrolle, im Ausführungsbeispiel
die untere, vertikal verstellbar ist, um den Riemen 7 zu
spannen.
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Die Steuerung des Motors 10 für den Hubantrieb
des Schlittens erfolgt über
einen in körpergerechter
Position angebrachten Schalter 11, der entweder durch einmaliges
Drücken
den Antrieb dauerhaft ein- oder ausschaltet oder der den Hubantrieb nur
solange einschaltet, wie er selbst gedrückt wird.
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Der Schlitten 6 trägt an seiner
dem Benutzer zugewandten Seite zwei nebeneinander angeordnete Antriebswellen 12 und 13,
die von einem gemeinsamen Antriebsmotor 14 in Drehung versetzt
werden. Auf die vorderen Enden der senkrecht zur Hubbewegung des
Schlittens angeordneten Antriebwellen 12 und 13 können Bürstenköpfe 19, 20 (vgl. 2) unterschiedlicher Härte und
Ausgestaltung gesteckt werden, je nach dem, ob damit mehr ein Waschvorgang
oder eine Massage ausgeführt
werden soll. Für
den letztgenannten Fall kann der Antriebsmotor 14 so gesteuert
werden, dass er nur kurze alternierende Bewegungen durchführt.
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Schließlich erkennt man in 1 noch einen am oberen Ende
des Rahmens 1 angeordneten Duschmittel-Spender 15,
der die Ausgabe von Duschmittel, vorzugsweise über Öffnungen 15a oberhalb
der beiden rotierenden Bürsten
gestattet. Die Duschmittelabgabe kann manuell erfolgen, für behinderte
Personen vorzugsweise aber motorisch, und zwar gesteuert durch einen
zusätzlichen
Schalter 11a.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf das fertig montierte Waschgerät mit seiner
Frontabdeckung 16. Diese Frontabdeckung umschließt das Rahmengestell 1 vorne
und an allen vier Seiten. Es hat im Bereich der beiden Antriebswellen 12 und 13 für die Bürsten vertikal
durchlaufende Schlitze 17 und 18, so dass von
außen
die gewünschten
Bürstköpfe 19 bzw. 20 auf
die Antriebswellen 12 und 13 aufgesteckt und drehfest
verankert, insbesondere verrastet werden können.
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Die Stromversorgung des Motors 14 für den Bürstenantrieb
kann über
ein durchhängendes
flexibles Kabel entsprechender Länge
erfolgen. Im Ausführungsbeispiel
ist stattdessen eine Stromschiene 21 vorgesehen, die sich
vertikal entlang des Schlittenhubes erstreckt. Auf ihr gleitet ein
nicht näher
dargestellter Schleifkontakt, der am Schlitten 6 angeordnet
ist und elektrisch mit dem Motor 14 verbunden ist. Die
Steuerung des Motors 14 erfolgt über einen Schalter 22,
also unabhängig
vom Hubantrieb des Schlittens. Der Schalter 22 ist ein
Ein- /Aus-Schalter, weil
die beiden Bürstenköpfe 19 und 20 im
Allgemeinen während
des gesamten Wasch- oder Massagevorganges rotieren.
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Schließlich zeigt 2 noch die Begrenzung des Schlittenhubes
durch obere und untere Endschalter 23 bzw. 24.
Diese Endschalter werden jeweils von dem Schlitten 6 am
oberen oder unteren Hubende beaufschlagt und lösen zweckmäßig automatisch die Umkehr
der Schlittenbewegung aus.
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Zusammenfassend bietet die Erfindung
also den Vorteil einer voll automatischen hygienischen Körperreinigung über die
gesamte Körperlänge. Zu ihrer
Bedienung genügen
wenige Tastendrucke, so dass das Gerät besonders für Personen
mit eingeschränkter
Beweglichkeit geeignet ist.