DE4344658A1 - Höhenverstellbarer Waschtisch - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Wasch­ tisch.

Waschtische, bzw. an einer Wand befestigte Waschbecken sind bisher mit einer fest vorgegebenen Höhe befestigt. Diese Höhe ist für eine Person von mittlerer Größe normal­ erweise optimal. Größere Personen müssen sich jedoch unnö­ tig tief herabbeugen, was bei längerer Arbeit, wie z. B. dem Handwaschen von Wäsche im Waschbecken zu Rückenschmer­ zen führen kann. Kleinere Personen hingegen müssen unnötig hoch arbeiten.

Weiter sind derartige Waschbecken für Kinder nicht er­ reichbar und auch ältere Menschen, insbesondere, wenn sie in einem Rollstuhl sitzen, werden an der Benutzung eines herkömmlichen Waschbeckens gehindert, bzw. werden unnöti­ gen Mühen ausgesetzt.

Weiter ist bisher nicht ohne weiteres möglich, ein Wasch­ becken zum Waschen der Füße zu benutzen. Man muß entweder die Wanne einer Duschkabine oder separate Schüsseln benut­ zen, die jedoch ebenfalls für diesen Zweck nicht speziell hergerichtet sind.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Wasch­ becken zu schaffen das höhenverstellbar ist. Zu lösen ist dabei insbesondere die Verstellung der Wasserzufuhr und der Wasserabfuhr, sowie die Schaffung eines Verstellmecha­ nismus, der eine Höhenverstellung des Waschbeckens nach Möglichkeit mit geringem Kraftaufwand ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen höhenver­ stellbaren Waschtisch gelöst, der die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale aufweist.

Vorteilhaft an der gewählten Konstruktion ist insbesondere die Vorsehung einer Tragsäule, die die Tragekräfte für das Waschbecken aufbringt, so daß das Waschbecken nur noch an dieser Tragsäule auf- und abbewegt werden muß.

Vorteilhaft wird zur weiteren Führung des Waschbeckens, unter Vermeidung des Festklemmens auf der Tragsäule das Waschbecken zusätzlich in einer Schiene geführt, die wie­ derum in einer Verkleidung frei auf und abbewegbar ist.

Der motorische Antrieb der Verstellung des Waschbeckens erfolgt durch einen Elektromotor, der zum Drehen der mit einem Gewinde versehenen Tragsäule am oberen Ende der Tragsäule vorgesehen ist. Am unteren Ende der Tragsäule befindet sich eine Halteplatte.

In einer alternativen Ausführung kann durch Wasserdruck, der in einem Zylinder einen Kolben nach oben treibt, das Waschbecken bewegt werden. Durch Ablassen des Wassers kann das Waschbecken wieder durch die Schwerkraft nach unten gelangen.

In einer Ausführung der Erfindung bei der eine Abdeckung die Tragsäule des Elektromotors sowie die Wasserzuleitun­ gen und Wasserableiturigen verdeckt, wobei in die Verklei­ dung eine Hauptschiene integriert ist, wird zur Abdeckung der jeweils durch die Hauptschiene nicht bedeckten Teile der Führungen ein unteres und ein oberes Rollo vorgeschla­ gen. Die Rollos werden sich jeweils an den Enden der Ver­ kleidung aufrollen und den gesamten von der Hauptschiene freigelassenen Raum bedecken können.

Das Waschbecken wird mit im wesentlichen runder Form vor­ geschlagen, wobei eine runde Ausnehmung im hinteren Be­ reich das Waschbecken an die Verkleidung anliegen läßt und eine runde Ausnehmung mit größerem Radius im vorderen Be­ reich das vorteilhafte Annähern des menschlichen Körpers an den Mittelbereich des Waschbeckens ermöglicht.

Weiter wird vorgeschlagen, zwei abnehmbare Randelemente an den vorderen Ecken des Waschbeckens im Anschluß an die runde vordere Ausnehmung vorzusehen. Durch Abnahme dieser Ecken können auch Rollstuhlfahrer das Waschbecken benut­ zen, indem sie mit dem Rollstuhl dicht an das Becken her­ anfahren, so daß das Becken ihren Körper berührt.

Zwar paßt ein normaler Rollstuhl unter ein 80 cm hohes, erfindungsgemäß geformtes Becken, aber bei niedrigerem Becken würden die Lehnen des Rollstuhls mit einem vorhandenen Rand kollidieren. Durch die Wegnahme der Ecken kann nun dichter an das Becken herangefahren werden.

Gleichzeitig können in den Ecken die Bedienelemente für den motorischen Antrieb, Duschbrausen oder Ähnliches inte­ griert werden, so daß in einer Ausführung des Wasch­ beckens, die sich insbesondere für Altenheime eignet, Hilfspersonen den Waschtisch steuern, bzw. die Bedienele­ mente und Wasserbrausen in stehender Position neben dem eigentlichen Benutzer des Waschbeckens, der sich in einem Rollstuhl befindet, bedienen können.

Bezüglich des Abflußmechanismus wird vorgeschlagen, einen flexiblen Abwasserschlauch zu verwenden, der sich um eine federvorgespannte Aufwickeleinrichtung im unteren Bereich aufwickeln kann, hinter der Verkleidung angeordnet.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnung. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Waschtisch, wobei sich das Waschbecken in einer unteren Position be­ findet,

Fig. 2 den Waschtisch der Fig. 1 unter Darstellung seiner Bestandteile, wobei sich eine Haupt­ schiene in einem mittleren Bereich befindet,

Fig. 3 die vorgeschlagene Ausbildung des Waschbeckens, mit einem eingesetzten Sieb,

Fig. 3a ein Randelement mit einer Brause 40,

Fig. 3b ein Randelement mit einem ausklappbaren Hand­ tuchhalter,

Fig. 3c ein Randelement mit einem fest integrierten Waschlappen- oder Handtuchhalter,

Fig. 4 den Mechanismus der Wasserzu- und Abflußleitun­ gen des Waschtisches,

Fig. 5 den Antriebsmechanismus zur Auf- und Abbewegung des Waschbeckens,

Fig. 6 eine alternative Ausführung eines Antriebsme­ chanismus zur Auf- und Abbewegung des Wasch­ beckens,

Fig. 7 eine Detaildarstellung der Zylinder-Kolben­ mechanik aus der Fig. 6,

Fig. 8, 9 und 10 zeigen jeweils den Waschtisch in Be­ nutzung bei verschiedenen Anwendungen.

Der Waschtisch, wie er in der Fig. 1 dargestellt ist, be­ steht aus einem, vor einer Verkleidung 18 angeordneten Waschbecken 12, das an einer Hauptschiene 14 zusammen mit einem Spiegel 36 sowie einer Wasserhahnarmatur vorgesehen ist.

Wie in der Fig. 2 dargestellt, wird das Waschbecken mit Hilfe von Haltern 16 an der Hauptschiene 14, die in Füh­ rungen in der Verkleidung 18 verschiebbar ist, gelagert. Die Führungen in der Verkleidung werden, soweit sie nicht von der Hauptschiene 14 bedeckt werden durch Rollos 38, die an der Hauptschiene 14 mit ihren Enden befestigt sind, und sich mit ihren andern Enden jeweils aufwickeln, abge­ deckt. Weiter ist in der Fig. 2 ein Geruchsverschluß 51 dargestellt, der direkt am Waschbecken angeordnet ist, da wie in der Fig. 4 dargestellt, der Abflußschlauch in der obersten Position des Waschbeckens direkt nach unten ver­ laufen kann.

In der Fig. 3, insbesondere in Fig. 3a-3c, sind ver­ schiedene Randelemente 40, 42 dargestellt, die alternativ an dem Waschbecken angesetzt werden können. In der Fig. 1 und 2 bezeichnen die Bezugszeichen 32 jeweils ein Randele­ ment mit den Bedienelementen zum Auf- und Abbewegen des Waschbeckens.

In der Fig. 5 ist eine Ausführung des Waschtisches mit ei­ nem elektrischen Niedervoltantrieb 20 am oberen Ende einer mit einem Gewinde versehenen Tragsäule 10 dargestellt. Die Tragsäule 10 wird sich auf einer Grundplatte 24 drehbar gelagert drehen, wobei zwei Führungen 22 die durch die Verkleidung 18 in ihrer Winkelposition festgehalten sich auf- und abbewegen können. An diesen Führungen 22 ist die Hauptschiene 14 befestigt.

Ein Verkanten der Führungen auf der Tragsäule wird durch die langen Führungen der Schiene 14 in der Verkleidung 18 vermieden.

In der Fig. 6 ist eine Alternative, durch den Verzicht auf elektrischen Strom vorzuziehende Ausführungsform der Hö­ henverstellung mit Hilfe von Wasserdruck, dargestellt.

In einen statt der Tragsäule vorgesehenen Zylinder 44 wird über eine Wasserleitung 42 Wasser eingebracht. Ein Kolben 50 wird dadurch nach oben bewegt, wobei die Schiene 14, die über einen Kolbenkopf 46 an einem Kolben 50 angeordnet ist, sich ebenfalls nach oben bewegt.

Das Waschbecken wird sich bei dieser Bewegung außen auf dem Zylinder 44 gleitend abstützen. Soll das Waschbecken wieder nach unten bewegt werden, so wird das Wasser über einen Abfluß 48 abgeführt.

In der Fig. 8 ist das Waschbecken zur Benutzung durch ei­ nen Menschen mittlerer Größe dargestellt, während es in der Fig. 8 für einen Rollstuhlfahrer und in der Fig. 10 zum Waschen der Füße in seiner untersten Position darge­ stellt ist.

Claims (8)

1. Höhenverstellbarer Waschtisch, gekennzeichnet durch eine Tragsäule (10), die sich vertikal im wesentlichen vom Boden bis wenigstens zu einer Maximalhöhe eines Waschbeckens (12) erstreckt, wobei ein an der Tragsäule (10) gelagertes Waschbecken (12) stufenlos durch Betä­ tigung eines Antriebs verstellbar ist.

2. Höhenverstellbarer Waschtisch nach Anspruch 1, ge­ kennzeichnet durch eine in einer von der Tragsäule (10) beabstandeten Verkleidung (18) geführten Hauptschiene (14), deren Länge ein Vielfaches der Höhe des Wasch­ beckens (12) selbst beträgt.

3. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der voran­ gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Elektro­ motor (20) zum Drehen der mit einem Gewinde versehenen Tragsäule (10), wobei auf der Tragsäule (10) Führungen (22) vorgesehen sind, an denen das Waschbecken (12) über Halteelemente (16) befestigt ist.

4. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der An­ sprüche 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Zylinder (44), in dem ein Kolben (50) vertikal verschieblich ge­ lagert ist, wobei das Waschbecken (12) eine am Kolben­ lauf (46) mit ihrem oberen Ende angehängte Schiene (14) mit dem Kolben verbunden ist.

5. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der voran­ gehenden Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch zwei in den Führungen zur Aufnahme der Hauptschiene (14) vorgesehenen Abdeckrollos (38), die mit der Hauptschie­ ne (14) an ihren Enden verbunden sind zur Abdeckung der Hauptschienenführungen, soweit sich die Hauptschiene (14) nicht innerhalb der Führungen befindet.

6. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der voran­ gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine runde Ausbildung des Waschbeckens mit einer hinteren runden Ausnehmung zum anliegenden In-Verbindungtreten mit der Verkleidung (18) der Tragsäulenkonstruktion, einer run­ den Ausnehmung im vorderen Bereich des Waschbeckens, sowie zwei abnehmbaren Randelementen (32, 34) an den vorderen Ecken des Waschbeckens (12), die jeweils an die vordere runde Ausnehmung anschließen.

7. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der voran­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Be­ dienelemente zur Betätigung des Antriebs zum Verfahren des Waschtisches (12, 12) in einem der abnehmbaren Eckenelemente vorgesehen sind.

8. Höhenverstellbarer Waschtisch nach einem der voran­ gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen sich um einen federvorgespannten Aufrollmechanismus (28) wickelnden Abflußschlauch (30), sowie wenigstens einen flexiblen Wasserzuführungsschlauch (26).