Scharnier
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für eine Fahrzeugklappe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , umfassend ein erstes Scharnierteil, das an einem der Türanordnungsteile, Klappe und Klappenrahmen, befestigbar ist, ein zweites Schamierteil, das an dem anderen der Türanordnungsteile befestigbar ist, einen Scharnierstift, der das erste Scharnierteil und das zweite Scharnierteil um eine Schwenkachse schwenkbar miteinander verbindet, wobei der Scharnierstift in einem der beiden Scharnierteile drehfest aufgenommen ist und in dem anderen der beiden Scharnierteile schwenkbar gelagert ist, und ein das erste Schamierteil und das zweite Schamierteil koppelnde Hebelanordnung, die wenigstens einen ersten Hebel umfasst, wobei der erste Hebel schwenkbar mit dem an der Klappe angeordneten Schamierteil verbunden ist.
DE 198 54 211 A1 zeigt ein Scharnier für eine Fahrzeugklappe, bei dem ein erstes Schamierteil an der Heckklappe angeordnet ist und ein zweites Scharnierteil an einem Karosserieteil, wobei das erste Schamierteil und das zweite Scharnierteil mittels eines Scharnierstifts schwenkbar miteinander verbunden sind. An dem ersten Schamierteil ist parallel zu dem Scharnierstift eine Lagerhülse vorgesehen, in der ein eine räumlich gewundene Biegefeder tragender Aufnahmebolzen drehbar gelagert ist. Ein erster Endabschnitt der Biegefeder liegt mit Vorspannung an dem Scharnierstift an und ein zweiter Endabschnitt stützt sich an einem an der Lagerhülse angeordneten Lägerstift mit Vorspannung ab. An dem Aufnahmebolzen ist ferner ein erster Hebel angeordnet, der mit einem zweiten, an dem zweiten Schamierteil angeordneten Hebel schwenkbar gekoppelt ist. Nachteilig bei dieser Art von Scharnieren ist die Tatsache, dass durch die Biegefeder nur eine Unterstützung der Öffnungsbewegung der Fahrzeugklappe möglich wird. Beim Schließen der Fahrzeugklappe hingegen muss die Biegefeder wieder vorgespannt werden, wodurch bei der Schließbewegung eine durch die Biegekraft der Feder resultierende Kraft überwunden werden muß. Ferner ist die Anordnung der
Hebel und Aufnahmebolzen beiderseits der Schwenklagerung der Scharnierteile montageaufwendgi und läßt eine Nachrüstung nicht zu. Eine Möglichkeit, die Klappe in einer teilweise geöffneten Stellung zu arretieren, ist nicht vorgesehen.
DE 197 44 908 A beschreibt eine Antriebsvorrichtung für eine Front- oder Heckklappe eines Kraftfahrzeugs, umfassend ein Klappenscharnier, bei dem ein Gelenkstift eines Gelenks der Getriebausgangswelle eines Antriebsmotors entspricht, der ebenso wie das Gelenk im Bereich eines karosserieseitigen Anschlagteils angeordnet ist. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist insbesondere der Platzbedarf des Motors im Bereich der karosserieseitigen Anschlagteile, da diese in der Regel soweit wie möglich außen angeordnet sind und somit das Anordnern eines Motors nicht oder nur unter sehr ungünstigen Bedingungen zulassen, zum Beispiel außerhalb des Kofferraums innerhalb des Kotflügels, wobei die Welle hierzu durch das Blech der Karosserie hindurch geführt und abgedichtet werden muß und kaum Schutz gegen Schmutz und Wasser besteht.
WO 01 81 699 A1 beschreibt ein antreibbares Klappenscharnier zu einer gelenkigen Verbindung einer Klappe, bei dem ein erstes Scharnierteil und ein zweites Scharnierteil über einen ersten Lenker und einen zweiten Lenker, die in der Art eines Viergelenkscharniers angeordnet sind, miteinander schwenkbeweglich gekoppelt sind. Ein Gelenkstift eines Gelenks des ersten Lenkers mit dem an der Klappe angeordneten Schamierteil ist als eine Antriebswelle für einen Antriebsmotor ausgebildet. Der Äntriebsmotor in einem Gehäuse im Bereich des ersten Lenkers angeordnet ist, wobei der Antriebsmotor mit dem Gehäuse auf der dem an der Karosserie angeordneten Schamierteil Seite des ersten Lenkers angeordnet ist und an dem zweiten Lenker vorbei schwenken kann.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Scharnier nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das ein sicheres und kontrolliertes Öffnen und Schließen einer Fahrzeugklappe ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Scharnier erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass an dem an der Klappe angeordneten Schamierteil eine Halterung für einen Motor vorgesehen ist, und dass der erste Hebel der Hebelanordnung von dem Motor drehantreibbar ist.
Durch die erfindungsgemäße drehantreibbare Ausgestaltung des ersten Hebels durch den Motor ist es möglich, durch Ändern der Rotationsrichtung des Motors sowohl eine Öffnungsbewegung als auch eine Schließbewegung der Fahrzeugklappe zu unterstützten. Durch den Motor wird es möglich, dass die Öffnungs- bzw. Schließbewegung der Fahrzeugklappe in einer beliebiger Öffnungslage angehalten wird und in beliebiger Richtung wieder ausgelöst wird. Dadurch wird ein Feststellen der Fahrzeugklappe ohne manuellen Eingriff "in einer beliebigen Öffnungsposition erreicht. Zudem ist es möglich, dass die Bewegung der Fahrzeugklappe an einer gewünschten Stelle von einer Öffnungsbewegung in eine Schließbewegung und umgekehrt umgedreht werden kann.
Bei der Öffnungsbewegung bietet das den Vorteil, dass die Fahrzeugklappe in einem ersten Öffnungswinkel durch die Motorkraft eine unterstützende Kraft erfährt, und in einem zweiten Öffnungswinkel, der eine Endöffnungsposition beinhaltet, eine abbremsende Kraftwirkung erfährt, so dass ein verlangsamtes Aufschwingen der Fahrzeugklappe bis in die Endöffnungsposition möglich ist.
Durch ein Abbremsen entgegen der Schließrichtung der Fahrzeugklappe während der Schließbewegung wird es vermieden, dass zum Beispiel Gegenstände, zwischen der Fahrzeugklappe und dem Klappenrahmen eingeklemmt werden können. Ferner wird dadurch ein Aufschlagen der Fahrzeugklappe auf den Klappenrahmen vermieden. Die genaue Lage der Klappe kann durch einen entsprechenden Sensor, beispielsweise in einem der Schwenkgelenke eingebauten Potentiometer, unabhänigig von Endanschlägen
und von der angetriebenen Antriebswelle des Motors zuverlässig erfaßt werden, und entsprechend einer Regelung des Antriebs ermöglicht werden.
Zudem ist ein Unterstützen der Öffnungsbewegung bzw. Schließbewegung während der gesamten Schwenkbewegung der Fahrzeugklappe möglich, so dass ein vollautomatisches Öffnen und Schließen der Fahrzeugklappe erreicht wird.
Durch das erfindungsgemäße Anordnen einer Aufnahme für den Motor an dem an der Klappe angeordneten Scharnierteil folgt der Motor während der Öffnungs- bzw. Schließbewegung der Klappe. Dadurch kann ein Ende der Fahrzeugklappe während der Öffnungsbewegung in einen durch die Schwenkbewegung frei werdenden Wasserkanal, der an dem Klappenrahmen angeordnet ist, einschwenken. Hierdurch wird ein optisch ansprechendes Unterbringen des Motors erreicht, bei dem zugleich die Kante der Klappe frei von der Aufnahme und der entsprechenden unansehnlichen Verdickung bleibt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die erfindungsgemäße Anordnung der Aufnahme an dem Scharnierteil der Motor selbst durch eine einfache Montage hinzugefügt werden kann. Überdies wird dadurch erreicht, dass ein Nachrüsten des Scharniers mit einem Motor möglich ist, und ein Austauschen eines zum Beispiel defekten Motors einfach realisiert ist. Vorzugsweise können wenigstens alle beweglichen Teile der Hebelanordnung von einer Seite auf die beiden Scharnierteile aufgesetzt werden, so dass das abgerüstete Scharnier ohne Uhterstützüngsäntrieb ürh die Schwenkächse verschwenkbar ist, und die" Hebelanordnung mit dem Motor eingesetzt wird, wobei die Hebelanordnung die Kraft zum Öffnen und Schließen der beiden Scharnierteile aufbringt, und die Schwenkachse nur wenig belastet wird, und insbesondere keine Momente quer zu der Scharnierachse entstehen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung definieren die beiden Scharnierteile einen den Öffnungswinkel der Klappe definierenden inneren Winkelbereich, in dem zweckmäßiger Weise die Hebelanordnung und der Motor angeordnet sind.
Dadurch wird der Bauraum des Scharniers vorteilhaft verringert, so dass ein Platz sparender Anbau des Scharniers an dem Klappenrahmen ermöglicht ist, wobei sowohl die Hebelanordnung als auch der Motor von den beiden Scharnierteilen nach außen hin abgedeckt sind, so dass diese Bauteile von einem Benutzer optisch nicht störend wahrgenommen werden.
Vorzugsweise umfaßt die Hebelanordnung einen zweiten Hebel, der zweckmäßig mit dem ersten Hebel in einer Hilfsschwenkachse schwenkbar verbunden ist, wobei der erste Hebel vorzugsweise eine H-förmige Ausgestaltung aufweist und mit einem ersten Paar Schenkel an den zweiten Hebel angelenkt ist. Mit einem zweiten Paar Schenkel ist der erste Hebel an einem an dem Klappenscharnierteil angeordneten Steg angelenkt. Der zweite Hebel ist vorteilhaft mittels eines Schaftes an dem anderen Schamierteil angeordnet. Dadurch wird ein vorteilhaftes Stützen des ersten Hebels an dem zweiten Hebel und an dem daran angeordneten Schaft bei einer Öffnungsbewegung des Scharniers erreicht, wodurch eine die Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Scharniers unterstützende Kraftwirkung der Hebelanordnung erreicht ist.
Zweckmäßiger Weise definiert die Hebelanordnung eine Übersetzung von dem Motor auf das zweite Scharnierteil, so dass ein für das Öffnen und Schließen der Klappe benötigter Kraftaufwand für einen Benutzer vorteilhaft reduziert wird. Zudem wird dadurch erreicht, dass auch die von dem Motor zum Schließen und Öffnen aufzubringende Kraft verringert wird, und ein Motor mit geringerer Leistung eingesetzt werden kann, wodurch zum Beispiel' bei "einem" Elektromotor eine geringere Leistungsaufnahme und kompaktere Bauform gegeben ist.
Eine durch die Antriebswelle des Motor definierte Antriebsachse ist bevorzugt parallel zu der Schwenkachse der beiden Scharnierteile ausgerichtet, wobei die Antriebsachse sich axial versetzt zu dem Scharnierstift erstreckt und nicht in einen Bereich der beiden Scharnierteile eingreift. Zudem ist die Hebelanordnung bevorzugt zwischen den beiden Scharnierteilen und der
Aufnahme für den Motor angeordnet, wodurch eine vorteilhafte Trennung der beiden Scharnierteile von der Hebelanordnung und dem Motor erreicht ist. Dadurch wird eine einfache Montage des Scharniers möglich, wobei zuerst die beiden Scharnierteile miteinander verbunden werden und nachgeordnet die Hebelanordnung und der Motor installiert werden. Ferner wird ein Nachrüsten des Scharniers mit der Hebelanordnung und dem Motor ermöglicht und ein einfaches Nach- oder Umrüsten des Motors für das Scharnier erreicht.
Zweckmäßig ist in dem Motor eine Kupplung vorgesehen, zum Beispiel eine Rutschkupplung, die es vorteilhaft ermöglicht, den Motor in einen Leerlauf zu stellen, so dass die Klappenbewegung frei von der Betätigung des Motors ist. so dass die Unterstützung des Motors zum Beispiel beim Schließen in einem bestimmten Bereich, in dem das Gewicht der Klappen die Schließbewegung hinreichende unterstützt, ausgesetzt werden kann. Ferner kann somit erreicht werden, dass zum Beispiel bei einem defekten Motor die Klappe durch den
Benutzter von Hand nicht gegen die durch den defekten Motor entstehenden
Haltekräfte betätigt werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Scharniers näher erläutert. - - ■ -
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Scharniers.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Scharniers aus Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des Scharniers aus Fig. 1 und 2.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Scharniers.
Fig. 5 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht des Scharniers aus Fig. 4.
In Fig. 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scharniers 1 gezeigt, bei dem ein erstes Schamierteil 2 mit einem zweiten Schamierteil 3 mittels eines Scharnierstifts 4 um eine Schwenkachse S schwenkbar verbunden ist. Die vorliegende Klappe ist als Heckklappe eines Pkw ausgebildet und wird von zwei derartigen Scharnieren an den entsprechenden Rahmen eines Kraftfahrzeugs befestigt wird.
Das erste Schamierteil 2 ist als Blechformteil ausgebildet und besteht aus einer eine Anlagefläche für die Fahrzeugklappe bildenden ebenen Platte 2a, an der zwei vorspringende Fortsätze 6 als abgebogene Flächenabschnitte angeordnet sind, in denen jeweils ein Scharnierauge 7 vorgesehen ist. Die Platte 2a ist mit zwei Durchbrechungen versehen, die ein Befestigen an der Fahrzeugklappe, zum Beispiel mittels Schrauben, ermöglichen.
In den Scharnieraugen 7 ist der Scharnierstift 4 drehbar gelagert. Der Scharnierstift 4 weist eine Verlängerung 8 auf, die über den einen der beiden Fortsätze 6 in Richtung auf eine Antriebseinheit 5, die nachstehend noch näher erläutert wird, verlängert ist. Man erkennt, dass der Fortsatz 6 im wesentlichen senkrecht zu der Platte 2a ausgerichtet ist und sich entlang der Platte 2a erstreckt, wobei der der Antriebseinheit 5 zugekehrte Fortsatz eine parallel zu der Scharnierachse S verlaufende Einsenkung in Gestalt einer zylindrischen Aufnahme 8a aufweist.
Das zweite Schamierteil 3 besteht aus einem inneren Segment 9 und einem äußeren Segment 10, die als zwei voneinander lösbare Teile ausgebildet sind. Es ist möglich, das zweite Schamierteil 3 auch einstückig auszubilden.
Das innere Segment 9 ist V-förmig mit einem Winkel von ungefähr 80° in der Art eines Winkelstücks als Fließpressteil ausgebildet. Ein erster, von dem äußeren Segment 10 abstehender Schenkel 9a des inneren Segments 9 weist
in einem dem Winkel des V abgewandten Ende zwei durch einen Freischnitt getrennte Abschnitte 11 auf, die beide von einer koaxialen Längsbohrung 11a durchsetzt sind, in der der Scharnierstift 4 drehfest angeordnet ist. Der erste Schenkel 9a und insbesondere dessen dem ersten Schamierteil zugewandte Außenfläche ist in einer Schließposition des Scharniers 1 im wesentlichen parallel zu der Platte 2a des ersten Scharnierteils ausgerichtet. In einer geöffneten Position des Scharniers 1 weisen der erste Schenkel 9a und das erste Scharnierteil 2 einen maximalen Winkel zwischen 80° und 120° zueinander auf, der dem Öffnungswinkel der Klappe entspricht.
Ein zweiter, in Anlage mit dem äußeren Segment 10 stehender Schenkel 9b des V-förmigen inneren Segments 9 weist in einem mittleren Bereich seiner dem ersten Schenkel 9a zugekehrten Fläche eine parallel zur Scharnierachse verlaufende Wölbung 12 auf, in der eine Befestigungsbohrung 13 ausgebildet ist, mit der z.B. mittels einer Schraube das innere Segment 9 an das äußere Segment 10 des zweiten Scharnierteils 3 festlegbar ist. Die Wölbung 12 umschließt eine Aufnahme 14 in dem zweiten Schenkel 9b, die eine Eintrittsöffnung in der Schmalseite des zweiten Schenkel 9b aufweist.
Das äußere Segment 10 ist als Blechformteil ausgebildet, in dem das innere Segment 9 anliegend angeordnet ist, wobei das äußere Segment 10 einen Boden 10a und zwei Seitenwände 10b umfasst. Der Boden 10a des äußeren Segments 10 liegt an einer nach außen gerichteten Fläche des zweiten Schenkel 9b des inneren Segments 9 an, wobei der zweite Schenkel 9b in einem Bereich auf dem Boden 10a aufliegt, der in etwa die von dem Winkel des V abstehende Hälfte des zweiten Schenkels 9b ausmacht. In dem Boden 10a sind drei Befestigungsbohrungen zum Befestigen an dem Klappenrahmen vorgesehen.
Die Seitenwände 10b des äußeren Segments 10 umgreifen die Stirnseiten des zweiten Schenkels 9b des inneren Segments 9 entlang dessen ganzen Erstreckung und schließen mit dem Winkelbereich des V bündig ab. Im Bereich
der Eintrittsöffnung der Aufnahme 14 des inneren Segments 9 sind in den Seitenwänden 10b Durchbrechungen 15 vorgesehen.
Die beiden Seitenränder 10b weisen in ihren dem Winkel des V zugeordneten Enden jeweils ein Hilfsschamierauge T auf, durch das eine schwenkgelenkige Verbindung des äußeren Segments 10 mit dem inneren Segment 9 gegeben ist. Wird die Verbindung der beiden Segmente bei 13 aufgehoben, kann das innere Segment 9 mit dem ersten Scharnierteil 2 gegenüber dem äußeren Segment 10 und dem Rahmen des Fahrzeugs in eine Lackierstellung verschwenkt werden, wobei zugleich die Klappe in eine geöffnete Lage verschwenkt wird, so dass auch der sonst schwer zugängliche Bereich des Rahmens des Fahrzeugs lackiert werden kann. Es versteht sich, dass die Antriebseinheit 5 erst nach dem Lackieren der Klappe eingesetzt wird.
Die eine separates Baueinheit bildende Antriebseinheit 5 umfaßt eine Hebelanordnung 17 und einen Motor 16, die bezogen auf die Scharnierachse S axial auf die beiden Scharnierteilen 2, 3 angeschlossen werden kann, wobei die Antriebseinheit 5 durch die Hebelanordnung 17 die beiden Scharnierteile 2, 3 außerhalb der Scharnierachse S koppelt und eine zu der Schwenkbewegung um die Achse S korrespondierende Schwenkung derart ausführt, dass jedem Schwenkwinkel der Klappe auch genau eine Stellung der Hebelanordnung 17 entspricht.
Die Antriebseinheit 5 ist durch eine einfache Steckmontage mit den beiden Scharnierteilen 2, 3 verbindbar ist, wodurch eine Nachrüstung oder ein Austausch vorteilhaft mit geringem Montageaufwand möglich sind.
Die Antriebseinheit 5 umfaßt eine im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellte Lagerplatte 2b, die eine zur Anlage an die Klappe ausgebildete, mit der Platte 2a ausgefluchtete Außenfläche aufweist. Die Lagerplatte 2b ist ausschließlich mit der Stirnseite des einen Fortsatzes 7 verbunden, so dass die Lagerplatte 2b mit dem ersten Scharnierteil 2 eine Einheit bildet. Zur drehfesten Fixierung von Lagerplatte 2b mit dem ersten Scharnierteil 2 nimmt eine in der
Stirnseite der Lagerplatte 2b vorgesehene Bohrung 18 die Verlängerung 8 des Schamiertifts 4 auf, während ein schaftförmiger Vorsprung 8b in die Aufnahme 8a eindringt und so zugleich eine formschlüssige und insbesondere drehfeste Verbindung herstellt. Es ist möglich, die Verbindung auch durch Schrauben oder Schweißen oder jedes andere bekannte Verbindungsmittel herzustellen. Die Lagerplatte ist durch Versteifungsrippen zusätzlich stabilisiert und zugleich leichtgewichtig. Um eine Drehbewegung des Scharnierstifts 4 in der Bohrung 18 zu ermöglichen, ist diese mit einer Lagerbuchse ausgekleidet.
Es ist möglich, den Scharnierstift 4 in den Längsbohrungen 11a drehbar zu lagern und dafür in den Scharnieraugen 7 undrehbar festzulegen. In diesem Fall erfolgt auch keine relative Verdrehung des Scharnierstifts 4 zu der Bohrung 18, und die Lagerbuchse kann entfallen, ggf. wird sogar ein besserer Formschluß durch eine nichtrunde Gestalt der Verlängerung 8 erzielt.
Die Hebelanordnung 17 umfasst einen von der Lagerplatte 2b abgehenden Steg 19, der sich senkrecht zu der Platte 2b in die der Anlagefläche für die Klappe abgewandten Richtung erstreckt. Der Steg 19 ist durch eine in die Lagerplatte 2b durch Umspritzen eingeformte Metallasche gebildet, die ggf. auch von der Bohrung 18 durchsetzt wird. An einem der Lagerplatte 2b abgewandten Ende weist der Steg 19 eine Schwenkgelenk auf, in dem ein erster Hebel 20 der Hebelanordnung 17 schwenkbar gelagert ist.
Der erste Hebel 20 ist H-förmig ausgebildet, wobei ein erstes Paar Schenke[ 2Öa die Änlenkung an den Steg 19 derart bildet, dass die beiden ersten Schenkel 20a den Steg 19 von beiden Seiten umgreifen. In den beiden ersten Schenkeln 20a sind Bohrungen 21a angeordnet, in denen ein Bolzen drehfest angeordnet ist und mit dem Steg 19 eine drehbare Lagerung ausbildet.
Der erste Hebel 20 umfasst ein zweites Paar Schenkel 20b, die dem ersten Paar Schenkel 20a abgekehrt sind und mit einem zweiten Hebel 22 der Hebelanordnung 17 eine gelenkige Verbindung ausbilden. Die Änlenkung an den zweiten Hebel 22 ist derart ausgebildet, dass die beiden zweiten Schenkel
20b den Hebel 22 von zwei Flachseiten umgreifen. In den beiden zweiten Schenkeln 20b sind weitere Bohrungen 21b angeordnet, in denen ein weiterer Bolzen drehbar gelagert ist, wobei der weitere Bolzen mit dem zweiten Hebel 22 drehfest verbunden ist. Alternativ kann der weitere Bolzen in den Bohrungen 21 b drehfest vorgesehen und drehbar an dem zweiten Hebel 22 gelagert sein.
Die durch das zweite Paar Schenkel 20b des ersten Hebels 20 und den zweiten Hebel 22 gebildete Änlenkung definiert eine Hilfsschwenkachse H, die zu der Schwenkachse S parallel ausgerichtet ist.
Der zweite Hebel 22 ist nierenförmig ausgebildet, wobei an einem der Änlenkung mit dem ersten Hebel 20 abgewandten Ende eine Bohrung angeordnet ist, in der ein Schaft 23 der Hebelanordnung 17 drehbar gelagert ist. Der Schaft 23 ist durch die Durchbrechung 15 des äußeren Segments 10 geführt und in der in der Wölbung 12 des inneren Segments 9 angeordneten Aufnahme 14 unverdrehbar angeordnet. Der Schaft 23 definiert eine zu der Schwenkachse S parallele Schaftachse S'.
Vorteilhaft ist in jedem der beiden Seitenrändern 10b eine Durchbrechung 15 ausgebildet, da somit die Hebelanordnung 17 unter Verwendung des baugleichen zweiten Scharnierteils 3 auch auf der anderen Seite der beiden Scharnierteile 2, 3 angeordnet werden kann.
Die Hebelanordnung 17 ist außerhalb des Scharnierstifts 4 bzw. der Schwenkachse S angeordnet und definiert ja nach Wahl der Länge der einzelnen Hebel eine Übersetzung von dem Motor 16 auf das zweite Scharnierteil 3. Die durch die Änlenkung des ersten Hebels 20 an den zweiten Hebel 22 definierte Hilfsschwenkachse H wird bei der Schließ- bzw. Öffnungsbewegung des Scharniers 1 mit bewegt.
An der Lagerplatte 2b ist an der der Anlagefläche abgewandten Seite eine Halterung 24 für den Motor 16 vorgesehen, wobei die Hebelanordnung 17
zwischen der Halterung 24 bzw. dem Motor 16 und den beiden Scharnierteilen 2, 3 vorgesehen ist. Die Halterung 24 ist einstückig mit der Lagerplatte 2b ausgebildet und umfasst einen zylindrischen Hohlkörper, in dem der Motor 16 vorgesehen ist. Der als Elektromotor ausgebildete Motor 16 kann in der Halterung 24 aufgenommen und festgelegt werden, wobei eine durch den Motor 16 angetriebene und in Richtung der Hebelanordnung 17 vorstehende Antriebswelle 16a mit der Achse des Schwenkgelenks zwischen dem Steg 19 und dem ersten Hebel 20 ausgefluchtet ist und eine Antriebsachse A definiert.
Die Antriebswelle 16a des Motors 16 bildet zugleich den Bolzen der Änlenkung des ersten Paar Schenkel 20a des ersten Hebels 20 mit dem Steg 19, wodurch die Antriebswelle 16a des Motors 16 drehfest mit dem ersten Paar Schenkel 20a verbunden ist und eine Rotation der Antriebswelle 16a auf den ersten Hebel 20 übertragen wird. Es ist möglich, um einen separaten Austausch des Motors 16 zu erleichtern, die Antriebswelle 16a in einen Gelenkstift oder in einen Schenkel 20a formschlüssig einzusetzen, wobei nach Lösen des Motors 16 aus der Halterung 24 dieser axial abgezogen werden kann.
Der Motor 16 ist mit der Fahrzeugsteuerung verbunden, wobei diese durch Vorgabe der Drehrichtung des Motors 16 die Klappe in Schließ- bzw. in
Öffnungsrichtung antreibt. Ferner ist eine Leerlaufstellung vorgesehen, in der die Antriebswelle 16a freigeschaltet ist und die Klappe von Hand betätigt werden kann. Schließlich ist die Antriebswelle 16a über eine Rutschkupplung an den Motor angebunden, so dass im Überlastfall oder bei Ausfall der Steuerung eine Handbetätigung der Klappe möglich ist. An die Steuerung sind ferner Endanschläge für die Klappenbewegung angeschlossen. Alternativ ist es möglich, in der Scharnierlagerung ein Potentiometer anzuordnen, das über den gesamten Winkelbereich Ist-Werte für den Schwenkwinkel an die Steuerung abliefert, und so eine sehr präzise Beschleunigung oder Bremsung des Motors 16 durch Regelung ermöglicht. Besonders günstig ist das Anschließen einer solchen Drehwiderstandsmeßeinrichtung an der in die Lagerplatte 2a eindringenden Verlängerung 8, weil die elektrische Verkabelung nur im
Nachrüstfall vorzusehen ist und der Anschluß an die Steuerung mit dem Anschluß des Motors 16 gemeinsam erfolgen kann.
Durch die Hebelanordnung 17 sind drei Achsen, die durch die Antriebswelle 16a des Motors 16 definierte Antriebsachse A, die durch die Änlenkung des ersten Hebels 20 mit dem zweiten Hebel 22 definierte Hilfsschwenkachse H und die durch den Schaft 23 definierte Schaftachse S' gegeben, die alle parallel zueinander und parallel zu der Schwenkachse S ausgerichtet sind, aber außerhalb der Schwenkachse S liegen.
Die Antriebsachse A und die Schwenkachse S sind zwar parallel zueinander, liegen aber nicht nebeneinander. Die Antriebsachse A der Antriebswelle 16a des Motors 16 greift an das erste Paar Schenkel 20a des ersten Hebels 20 an, der außerhalb der beiden Scharnierteile 2, 3 angeordnet ist, und erstreckt sich nicht über den Hebel 20 hinaus. Die Hilfsschwenkachse H ist im gleichen Sinn nicht neben der Schwenkachse S angeordnet.
In Fig. 4 und 5 ist ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 3 dieselben oder strukturell vergleichbare Teile bezeichnen, so dass nachstehend im wesentlichen auf die Unterschiede eingegangen wird.
Im Unterschied zu Fig. 1 bis 3 ist die Platte 2a in Richtung auf die Antriebseinheit verlängert, so dass eine einstückige Befestigungsfläche für die Klappe gebildet ist. Der Steg 19 ist als metallisches Teil an die Platte 2ä dürcrϊ Schweißung befestigt und verbleibt an dem ersten Schamierteil 2 auch dann, wenn die Hebelanordnung 17 sonst abgebaut wird. Eine Verlängerung des Scharnierstifts 4 ist nicht erforderlich. Die Halterung 24 des Motors 16 ist an dem verlängerten Bereich 2b der Platte 2a angelegt und gehaltert.
Das Scharnier funktioniert nun wie folgt:
Zum Öffnen des Scharniers 1 wird der Motor 16 betätigt und die Antriebswelle 16a wird entlang der Pfeilrichtung a in Rotation versetzt. Durch die Rotation der Antriebswelle 16a wird eine an dem ersten Paar Schenkel 20a angreifende Kraft auf den ersten Hebel 20 übertragen, wodurch das erste Paar Schenkel 20a des ersten Hebels 10 in Richtung des ersten Scharnierteils 2 gedrückt wird. Zugleich erfährt das zweite Paar Schenkel 20b eine in die entgegengesetzte Richtung wirkende Kraft, wodurch sich der erste Hebel 20 an dem zweiten Hebel 22 abstützt und die Verschwenkung des ersten Hebels 20 unterstützt. Durch die Verschwenkung des ersten Hebels 20 wird eine in Richtung des ersten Scharnierteils 2 wirkende Kraft auf den Steg 19 übertragen, dadurch wird der Steg 19 gegenüber dem ersten Hebel 20 in deren gemeinsamen Änlenkung, der Antriebsachse A, und das erste Schamierteil 2 um die Schwenkachse S verschwenkt und der Steg 19 drückt gegen die Platte 2c und das mittels der Verlängerung 8 des Scharnierstifts 4 verbundene erste Scharnierteil 2 wird um die Schwenkachse S gegenüber dem zweiten Schamierteil 3 in Öffnungsrichtung verschwenkt.
Die Hilfsschwenkachse H und die Antriebsachse A unterliegen während der Schwenkbewegung des Scharniers 1 einer Bewegung, deren Ausrichtung bleibt aber während der ganzen Öffnungsbewegung parallel zu der Schwenkachse S und der Schaftachse S'.
Durch die durch die Hebelanordnung 17 gegebene Übersetzung wird die Verschwenkung des Stegs 19 gegenüber dem ersten Hebel 20 und damit die Öffnungsbewegung des Scharniers 1 unterstützt.
Zum Schließen des Scharniers 1 wird der Motor 17 in eine der Pfeilrichtung a entgegengesetzte Rotation versetzt und der erste Hebel 20 erfährt eine Hebelwirkung, bei der das erste Paar Schenkel 20a eine Kraftwirkung erfährt, die entlang des Stegs 19 weg von dem ersten Scharnierteil 2 gerichtet ist, wodurch der erste Hebel 20 an dem Steg 19 zieht und das erste Scharnierteil 2 um die Schwenkachse S verschwenkt und somit das Scharnier 1 geschlossen wird.
Die Erfindung ist vorstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen erläutert worden. Es versteht sich, dass einzelne Ausgestaltungen des einen Ausführungsbeispiels ohne weiteres auf das andere Ausführungsbeispiel übertragen werden können, ohne dass alle Merkmale geändert werden müssen.
Die Erfindung ist vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden, die eine Heckklappe eines Kraftfahrzeugs betreffen. Es versteht sich, dass für jede andere Art von Klappe, also beweglich an ein Fahrzeug angelenktes Teil, die Erfindung ebenfalls einsetzbar ist, insbesondere Fronthauben und Kofferraumdeckel, ausstellbaren Teilen wie Schiebedächer und Spoiler, oder auch Überrollbügel, seitliche Fahrzeugtüren, Schiebetüren, Flügeltüren und dergleichen.