Langlaufbindung
Die Erfindung betrifft eine Langlaufbindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Durch die US-PS 6 050 590 ist eine Skischuhbindung für Snow- boards bekannt geworden, welche eine gabelförmige Bindungsplatte aufweist, die am Snowboardbrett zu befestigen ist und in ihren seitlich nach oben abstehenden Schenkeln je einen Schlitz aufweist, in welchem der Snowboardfahrer mit einer etwa im Mittelbereich der Schuhsohle angebrachten Achse einsteigt, welche durch zwei unabhängig voneinander auf quer zur Laufrichtung sich erstreckenden Achsen schwenkbar gelagerten Sperrklinken mit maulförmigen Öffnungen zum Umgreifen der Schuhachse festgehalten oder freigegeben wird. Ein solcher Mechanismus ist nicht nur umständlich zu montieren sondern auch umständlich zu betätigen.
Durch die AT-PS 401 353 ist eine Vorrichtung zur seitlichen Führung eines Schuhes auf einem Ski, wie z.B. einem Langlaufski geschützt, wobei der Schuh an seinem vorderen Ende eine querverlaufende Achse aufweist, welche dazu bestimmt ist, mit Bindungseinrichtungen zusammenwirken, wobei sich die Rippe nach vorn in Skirichtung bis zum Bereich des Führungslagers der Gelenksachse des Schuhs erstreckt und im Bereich des Lagers eine Erweiterung mit einer querverlaufenden Abstützungsfläche für die Achse aufweist.
Der Nachteil der bekannten Konstruktionen besteht darin, dass für die Schuhspitzenachse im Laufe der Zeit abgenützte Auflagestellen vorhanden sind, wodurch Funktionsstörungen auftreten könne .
Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile der bekannten Bindungen zu beseitigen, und wird durch die Maßnahme nach Anspruch 1 gelöst.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 wird darüber hinaus eine selbsttätige Nachstellung des Mechanismus bei auftretenden Abnützungen ermöglicht.
Die Maßnahme nach Anspruch 3 ergibt eine vorteilhafte Ausbildung der Langlaufbindung.
Die Maßnahme nach Anspruch 4 ergibt eine besonders einfache Ausbildung der Langlaufbindung.
Die Maßnahme nach Anspruch 5 stellt eine besonders einfache
Variante der Langlaufbindung dar.
Die Maßnahme nach Anspruch 6 bietet eine wirtschaftliche Ausbildung der Bestandteile, welche einem größeren Verschleiß unterworfen sind. Hiebei stellt die Maßnahme nach Anspruch 7 eine besonders einfache Ausbildung der widerstandsfähigen Bestandteile dar.
Die Maßnahme nach Anspruch 8 ergibt eine zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Langlaufbindung.
Die Maßnahmen nach den Ansprüchen 9 und 10 bieten montagetechnische Vorteile.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform der Skibindung in schaubildlicher Darstellung;
Fig. la den Vorderteil der Bindung in größerem Maßstab;
Fig. 2 eine Unteransicht der in schaubildlicher Darstellung gezeigten Bindung teilweise im Längsschnitt, wobei Teile zur besseren Veranschaulichung weggelassen sind;
Fig. 3 ein Detail der Darstellung nach Fig. 2 im Längsschnitt;
Fig. 4 eine ebenfalls schaubildliche Darstellung des ski- spitzenseitigen Teiles der Bindung; die
Fig. 5 bis 7 Einzelteile der Bindung in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 8 eine Druntersicht des skispitzenseitigen Teiles der Bindung in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 9 einen Teil des Betätigungsmechanismus in schaubildlicher Darstellung; die
Fig. 10 bis 12 eine andere Ausbildung des Sperrschiebers; die
Fig. 13 und 14 eine weitere Ausführungsform der Skibindung;
Fig. 15 eine schaubildliche Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bindung;
Fig. 16 eine Druntersicht eines Skischuhes; und
Fig. 17 einen Schnitt nach der Linie XVII-XVII der Fig. 16.
Die erfindungsgemäße Langlaufbindung ist vor allem für spitzenseitig über eine sich quer zur Laurichtung erstreckende Schuhspitzenachse 35 (Fig. 16, 17) angelenkte Skischuhe bestimmt, welche beim Skilauf eine seitliche Führung haben. Diese
Führung kann eine sich in der Längsmitte des Skis erstreckende Rippe übernehmen, welche einen integrierenden Bestandteil des Skis bildet, oder wie Fig. 1 zeigt als selbständiger Profilteil 23, z.B. aus Kunststoff, hergestellt sein kann und am Ski aufgeklebt ist. Im Skischuh ist, wie aus den Fig. 16 und 17 ersichtlich, im Sohlenbereich eine Nut 34 vorgesehen, welche sich entlang der Längsmytfte der Skischuhsohle 41 erstreckt und zur Aufnahme der Rippe 25 eines Profilteiles 23 dient.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Profilteil 23 an seinem dem Lagerteil 26 zugekehrten gabelförmigen Ende 27 mit Fortsätzen 36, 36' versehen, welche unter den Lagerteil 26 greifen. Schließlich ist eine vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Platte 37 (Fig. 1) zu erwähnen, welche an Stelle einer Bindungsplatte den unteren Abschluss der Bindung gegenüber dem Ski bildet und als Abdichtung dienen kann.
Die Nut 34 ist in Fig. 16 durch die strichpunktierten Linien X-X angedeutet, wobei die Achse 35 in entsprechende Löcher 42 von Profilteilen 43 der Schuhsohle eingesetzt ist.
In Fortsetzung der Rippe 25 befindet sich von dieser durch einen Abstand --a-- getrennt ein Lagerkörper 26 (Fig. 1, 4 und 15) . Der Lagerkörper 26 ist, wie nachfolgend im Detail beschrieben wird, in einer Ausführungsform mit einer Lagerung für die Schuhspitzenachse 35 und einer Rastvorrichtung versehen, welche die Schuhspitzenachse 35 für den Skilauf festhält und zum Aussteigen aus der Bindung wieder frei gibt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die erfindungsgemäße Bindung auf einer Bindungsplatte 1 montiert, welche im vorliegenden Falle durch Schrauben auf einem nicht dargestellten Ski befestigt ist. Auf der Bindungsplatte 1 ist eine Klappe 4 (Fig. 1 bis 4) mit ihren Löchern 5 auf einer quer zur Laufrichtung verlaufenden horizontalen Drehachse 3 schwenkbar gelagert. In der Klappe 4 ist wie die Fig. 1, la, 2 und Fig. 3 zeigen, ein Bügel 6 schwenkbar gelagert, welcher sich quer zur Laufrichtung erstreckt und mit seinem Bügelsteg 6' (Fig. la) durch einen Längsschlitz 7 eines Sperrschiebers 8, der sich in Längsrichtung der Bindung erstreckt, hindurchgeführt ist. Der Sperrschieber 8 ist an seinem der Skispitze abgekehrten Ende mit einem nach oben abstehenden Sperrteil 9 versehen, der im vorliegenden Falle als Nase ausgebildet ist. Die Funktion des Sperrteiles 9 wird später noch näher beschrieben. Der Sperrschieber 8 ist mit einem Längs-
schlitz 10 (Fig. 7) zum Hindurchführen einer der Befestigungsschrauben 2' (Fig. 2) versehen und zu diesem Zwecke breiter als die Köpfe der Befestigungsschrauben ausgebildet. Am skispitzen- seitigen Ende des Schlitzes 10 ist ein nach oben ragender Abstützteil 11 (Fig. 2 und 8) vorgesehen, der als Abstützplatte oder dergl . zur Abstützung des einen Endes einer Druckfeder 12 ausgebildet ist. Das andere Ende der Druckfeder 12 stützt sich an einem nach oben abstehenden Teil 20 der Bindungsplatte 1 ab und hat die Tendenz, die Bindung in der Sperrstellung zu halten.
Ein in Fig. 5 dargestellter gabelförmiger Bügel 13 ist mittels der durch die Schraubenlöcher 2 (Fig. 2) geführten Befestigungsschrauben 2 ' mit der Bindungsplatte 1 am Ski befestigt und besitzt an seinen beiden gegenüberliegenden Armen 14 nach oben offene Lagermulden 28, 28' zur Aufnahme der Skischuhspitzenachse 35 (Fig. 16) sowie fluchtende Öffnungen 15, 15' durch welche eine Achse 16 geführt ist (Fig. 3, 4), auf welcher eine in Fig. 6 dargestellte gabelförmige Klinke 17 mit ihren Löchern 15", 15"' schwenkbar gelagert ist, deren Schenkel 19, 19', zwei Klauen 18, 18' aufweisen, welche zum Einrasten auf die Skischuhspitzenachse 35 dienen. Die beiden Klauen 18, 18' bilden jeweils ein nach außen offenes Maul mit einer Unterlippe 19A, 19A' und einer Oberlippe 20, 20', wobei die Oberlippen 20, 20' kürzer als die Unterlippen 19A, 19A' ausgebildet sind, und letztere eine nach unten gegen die Lauffläche hin schräg abfallende Trittfläche 19B, 19B' zum Aufsteigen des Skischuhes mit seiner Schuhspitzenachse 35 bilden.
Der Bügel 13 ist im Lagerkörper 26 untergebracht (Fig. la) , welcher zu den Lagermulden 28, 28' des Bügels 13 korrespondierende Aussparungen 27, 27' aufweist, in welche, wie in Fig. 4 dargestellt ist, die Wand 30 bzw. 30' (Fig. 5) der Lagermulden 28, 28' des Bügels 13 um ein geringes Maß beispielsweise in der Größenordnung von 0,5 bis 2 mm aus Schlitzen 29, 29' (Fig. la) des Lagerkörpers 26 hervortreten und die Abstutzflache für die Schuhspitzenachse 35 bilden. Dadurch ist es möglich, den Bügel 13 bzw. die genannten Abstutzflächen desselben aus einem besonders harten Material herzustellen, während der Lagerkörper 26 aus einem billigeren Material hergestellt werden kann. An der Innenseite der Schlitze 29, 29' für den Durchtritt der Wände 30, 30' des Bügels 3 befinden sich zwei weitere Schlitze 31, 31', durch welche die Klinke 17 mit ihren Klauen 18, 18' zum Umfassen
der Schuhspitzenachse 35 ragen.
Zum Einsteigen in die Bindung steigt der Skifahrer auf die vorstehenden Trittflächen 19B, 19B' der Klinke 17, so dass diese verschwenkt und die Schuhspitzenachse 35 arretiert wird.
Um ein ungewolltes Ausrasten der Skibindung zu vermeiden, untergreift in der Raststellung der Klinke 17 der Sperrteil 9 des Sperrschiebers 8 (Fig. 3) den Bügelsteg 17' der Klinke 17 (Fig. 6) .
Zum Aussteigen aus der Bindung wird die Klappe 4 durch den Skistock oder von Hand aus niedergedrückt, wodurch der Bügel 6 den Sperrschieber 8 gegen die Kraft der Feder 12 zur Schuhferse hin drückt, so dass der Sperrteil 9 aus dem Bereich des Klinken- bügelsteges 17 ' gelangt und die Klinke 17 die Skischuhspitzenachse 35 freigibt.
Durch diese Ausbildung des Rastmechanismus ist eine einfache Betätigung desselben gegeben, so dass die Kräfte so ausgelegt werden können, dass auch eine einfache Öffnung beispielsweise durch Daumendruck ermöglicht wird, was besonders im Sturzfall von Bedeutung ist.
Vorzugsweise hat der Sperrteil 9 eine gegen die Skispitze hin schräg abfallende Sperrschieberfläche 9 ' zum Abstützen des Bügelsteges 17 (Fig. 7) , was den Vorteil hat, dass auch bei Verschleiß der durch die Öffnungen 15', 15" geführten Achse 16 oder der Schuhspitzenachse 35 kein störendes Spiel auftritt, da durch die auf den Sperrschieber 8 wirkende Kraft der Feder 12 ein automatisches Nachjustieren erfolgt, so dass die Funktionalität der Bindung erhalten bleibt.
Bei einer vereinfachten Ausführungsform der Langlaufbindung nach den Fig. 10 bis 12 weist der Sperrteil 9A des Sperrschiebers 8A eine den Klauen 18, 18' der Klinke 17 entsprechende maulartige Aussparung 18AA zum Einrasten der Skischuhspitzenachse 35 auf. Bei diesem Sperrschieber 8A ist die Oberlippe 20A mit einer zur Skispitze hin abfallenden Schrägfläche 19AA versehen, auf welche der Skifahrer beim Einsteigen in die Bindung mit der Skischuhspitzenachse 35 aufsteigt und den Sperrschieber 8A gegen die Kraft der ihn belastenden Feder 12 zurückzieht (Fig. 11) , so dass die Schuhachse 35 der Skischuhspitze in die Aussparung 18AA einrastet (Fig. 12) . Bei dieser Ausbildung der Skibindung entfällt die Sperrklinke 17 nach Fig. 6. Das Öffnen der Bindung erfolgt in gleicher Weise wie bei
der früheren Ausführungsform durch Niederdrücken der Klappe 4 durch den Skistock oder von Hand aus .
Gemäß einer Variante nach den Fig. 13 und 14 ist der Sperrschieber 8 mit einem im Wesentlichen S-förmig gekrümmten Sperrteil 9 versehen, welcher mit einer schrägen Ansatzfläche 9" versehen ist. Bei dieser Ausführungsform ist die Sperrklinke 17 durch eine um die Achse 16 gewundene Feder 32 belastet, welche die Tendenz hat, die Sperrklinke 17 in die Offenstellung, d.h. mit den maulförmigen Klauen 18, 18' schräg nach oben gerichtet zu drehen. Tritt der Skifahrer mit der Schuhspitzenachse 35 auf die Unterlippen 19A der Sperrklinke 17 in der in Fig. 14 dargestellten Lage auf, drückt er diese auf die schräge Fläche 9" des Sperrschiebers 8 und bewegt diesen gegen den Druck der ihn belastenden Feder 12 in der Richtung des Pfeiles C zur Skispitze hin. Nach Überschreiten des Scheitelpunktes kann der Sperrschieber 8 unter dem Druck der Feder 12 wieder nach rückwärts gleiten und verschließt damit die Bindung (Fig. 13) . Das Öffnen der Bindung geschieht in der bereits beschriebenen Weise, d.h. durch Drücken auf die vordere Klappe 4, wodurch der Sperrschieber 8 nach vorne gezogen und die Sperrklinke 17 freigegeben wird und unter dem Einfluss der sie belastenden Feder 31 in die Ausgangsstellung zurückdreht, wobei der Sperrschieber 8 mit seiner Ansatzfläche 9", wie aus Fig. 14 ersichtlich, unter die Lippe 19A rutscht und die Sperrklinke 17 dadurch in der Offenstellung mit der maulförmigen Öffnung 18, 18' schräg nach oben gerichtet hält bis zum nächsten Einstieg durch den Skifahrer.
Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung konstruktive Abänderungen vor allem des Sperrmechanismus denkbar.