VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES SCHACHTBAUTEILS, INSB. EINES SCHACHTRINGS, OBERMUFFE ZUR HERSTELLUNG EINES SCHACHTBAUTEILS UND SCHACHTBAUTEIL
TECHNISCHE GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Obermuffe zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der neuen Obermuffe hergestellten Schachtring.
STAND DER TECHNIK
Es ist ein Schachtring bekannt (EP 0 759 488 AI) , der aus Beton oder Stahlbeton besteht und einen rotationssymmetrischen oberen Rand sowie einen unteren Rand aufweist. Der obere Rand wird bei Schachtringen als Spitzende bezeichnet, der untere Rand als Muffenende. Die oberen und unteren Ränder des bekannten Schachtbauteils sind so geformt, daß im aufgesetzten Zustand zweier benachbarter Schachtbauteile in Umfangsrichtung voneinander abgesetzte Auflagerflächen gebildet werden. Hierzu sind am unteren Rand, also am Muffenende, erhabene Auflagerflächen ausgebildet und zur Auflage auf einer im wesentlichen ringförmigen Auflagerfläche des oberen Randes des zweiten Schachtbauteils geeignet. Der untere Rand hat eine innere Kehle und der obere Rand einen im wesentlichen komplementär zu dieser Kehle ausgebildeten radialen Querschnitt. Im aufeinandergesetzten Zustand zweier Schachtbauteile wird zwischen den beiden Rändern ein Hohl-
räum zur Aufnahme einer Dichtung gebildet. Um statisch einwandfreie Verhaltnisse zu erhalten, werden an den Auflagerstellen Dreipunktauflagen gebildet. Diese Dreipunktauflagen sind beim gesamten Schacht über die gesamte Bauhohe inner- halb gemeinsamer vertikaler Ebenen angeordnet.
Die Fertigung eines solchen Schachtbauteils erfolgt in der bisher üblichen bekannten Art und Weise: Das Muffenende wird auf einer ortsfesten Untermuffe gebildet, das Spitzen- de von einer Obermuffe, die Teil eines Schachtringfertigers ist und bei der Formung des Spitzendes gleichzeitig um die Langsachse des Schachtrings alternierend hin und her verschwenkt wird und bei dieser alternierenden Verschwenkbewe- gung abgesenkt wird. Die Bildung der erhabenen Auflagerfla- chen kann bisher nur am Muffenende mit einer feststehenden Untermuffe erfolgen. Die Anordnung von Auflagerflachen an der Unterseite, also am Muffenende, erweist sich jedoch als nachteilig, weil die nach unten vorspringenden Auflagerflachen beim Transport der Schachtringe an dieser Stelle be- sonders anfallig gegen Belastungen sind und leicht zerstört werden können. Außerdem ist die Herstellung von Schachtringen mit Auflagerflachen am Muffenende kostspielig, weil hierzu eine große Anzahl von speziell ausgebildeten Untermuffen, die die Formbereiche für die Auflagerflachen auf- weisen müssen und nicht einfach rotationssymmetrisch sind, vorgehalten werden muß.
DIE ERFINDUNG
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der als bekannt voraus- gesetzten Art so auszubilden, daß es die Bildung von Distanzbereichen am oberen Rand, also am Spitzende erlaubt.
Die Losung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Dadurch, daß die Obermuffe nicht mehr einteilig ausgebildet ist, sondern in zwei unterschiedliche Bereiche unterteilt ist, deren erster unverschwenkbar gegenüber dem oberen Rand ausgebildet ist, wahrend der zweite Bereich verschwenkbar bleibt, ergibt sich die Möglichkeit, eine Ausbildung mit einem Spitzende vorzunehmen, das nicht rotationssymmetrisch ist. Vielmehr können die Distanzbereiche in einer anderen Hohe angeordnet sein als der verbleibende übrige umlaufende Rand, und zwar sowohl nach oben vorspringend als auch ge- genuber dem übrigen Rand eingezogen. Bei einem gegenüber dem übrigen Rand zurückspringenden Niveau werden Distanzelemente in die Distanzbereiche eingelegt und bilden dann mit ihren Oberseiten die Auflagerflachen, die am unteren Rand des darüber angeordneten Schachtrings anliegen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGSABBILDUNG
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 - eine schematische Seitenansicht eines
Schachtringfertigers mit einem Schachtring in axialem Längsschnitt, Figur 2 - einen perspektivischen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform des Spitzendes,
Figur 3 - einen perspektivischen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Spitzendes,
Figur 4 - eine weitere Ausführungsform des Spitzendes im Teilschnitt,
Figur 5 - eine weitere Ausführungsform des Spitzendes im Teilschnitt,
Figur 6 - eine letzte Ausführungsform des Spitzendes im Teilschnitt, Figur 7 - einen Teilbereich einer ersten Ausführungsform einer Obermuffe,
Figur 8 - eine Seitenansicht einer Preßglocke mit daran befestigter Obermuffe,
Figur 9 - eine Draufsicht auf die Obermuffe entlang IX-IX in Figur 8,
Figur 10 - eine weitere Draufsicht auf eine Obermuffe,
Figur A-A - einen Schnitt entlang Ebene A-A in Figur 10,
Figur A'-A' - einen Schnitt entlang Ebene A-A in Figur 10 mit einer anderen Ausführungsform,
Figur B-B - einen Schnitt entlang Ebene B-B gemäß Figur
10, Figur B'-B1 - einen Schnitt entlang Ebene B-B in Figur
10 einer zweiten Ausführungsform, Figur C-C - einen Schnitt entlang Ebene C-C in Figur 10, Figur D-D - einen Schnitt entlang Ebene D-D in Figur 10, Figur E-E - einen Schnitt entlang Ebene E-E in Figur 10, Figur F-F - einen Schnitt entlang Ebene F-F in Figur 9.
BESTER WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hoch- striche voneinander unterscheiden.
In Figur 1 ist zum besseren Verständnis des Verfahrens ein Schachtringfertiger 1 mit seinen wesentlichen Teilen dargestellt. Auf einer Untermuffe 3 liegt ein frisch geformter Schachtring 4 mit einer vertikalen Längsachse 4a. Die Untermuffe 3 ist rotationssymmetrisch ausgebildet. Die Untermuffe 3 hat das Muffenende des Schachtrings 4 gebildet.
Von dem Schachtring 4 ist ein Spitzendformer abgehoben, der an einer Preßglocke lc befestigt ist. Der Spitzendformer wird als Obermuffe bezeichnet. Oberhalb der Preßglocke lc wird der Formmantel lb zum Absenken für den folgenden Fertigungszyklus bereitgehalten.
Am als Spitzende bezeichneten oberen Rand 4c sind gleichmäßig am Umfang verteilt üblicherweise drei Distanzbereiche 4d vorgesehen. Die Auflagerflächen des Distanzbereichs 4d ragen gegenüber dem restlichen, sich anschließenden umlau- fenden Rand 4e vor.
Die Zeichnungsfiguren 2 bis 6 zeigen, daß die Distanzbereiche 4d unterschiedlich ausgebildet sein können. Üblicherweise sind sie erhaben, wie in den Figuren 2 und 4 bis 6. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind sie abgesenkt. Um aus den abgesenkten Distanzbereichen 4d' Auflager bilden zu können, müssen Einlagestücke eingelegt werden, die über das Niveau des kreisringförmigen Randes 4e nach oben vorstehen .
Es ist möglich, die Auflagerbereiche vollständig aus Beton zu bilden, wie dies in Figur 2 bei 4d dargestellt ist. Es ist aber auch möglich, die Auflagerbereiche zumindest teilweise aus anderen Materialien herzustellen und einzuformen bzw. anzuformen. Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 6 und 7 ist der Kern des Auflagerbereichs durch Beton gebildet, der von einer aus Kunststoff bestehenden Kappe 6 umschlossen ist.
Das wesentliche Merkmal der Obermuffe besteht darin, daß sie geteilt ausgebildet ist. Der Aufbau ist aus Figur 8 ersichtlich:
Ein erster Obermuffenbereich le wird über eine nicht genau- er dargestellte Mechanik unverdrehbar an einer vertikalen
Stütze 7 gehalten. Innerhalb der Stütze 7 findet sich eine zentrale Welle 8, die alternierend um die Achse 7a nach beiden Seiten verschwenkbar ist. Die innere Stütze 8 ist mit einem korbartigen Element verbunden, welches den zur Bildung des Spitzendes vorgesehenen Profilring 9 trägt. Der erste Obermuffenbereich le, der unverschwenkbar ist, ist über Halter 10 mit dem beim Formen feststehenden Bereich 11 verbunden. Damit erster und zweiter Obermuffenbereich gegeneinander verschwenkbar beweglich sind, sind am ersten Obermuffenbereich kreisbogenförmige Langlöcher lf vorgesehen, welche von den Haltern 10 durchsetzt werden. Auf diese Weise ergibt sich die relative Schwenkbeweglichkeit zwischen dem ersten Obermuffenbereich le und dem zweiten Obermuffenbereich ld.
In Figur 7 ist dargestellt, daß der unverdrehbare Obermuffenbereich le eine mit Unterdruck beaufschlagbare Aufnahme für eine Kappe 6 aufweist. Auf diese Weise wird die Kappe 6 beim Formen des Spitzendes festgehalten ohne abfallen zu können.
In den verschiedenen Schnittdarstellungen gemäß Figur 10 sind unterschiedliche Ausführungen sowohl der Verbindung als auch der Anordnung vom ersten Obermuffenbereich le und zweiten Obermuffenbereich ld dargestellt. Selbstverständlich sind in der Praxis nur jeweils gleiche Ausführungen an einer Obermuffe vorgesehen. Figur A-A zeigt die Form, die zur Bildung von Figur 3 benutzt wird, Figur A'-A' die Form, die zur Bildung von Figur 2 verwendet wird. Figur 4 wird
mit einer Form gemäß Figur B-B gebildet und Figur 5 mit einer Form gemäß Figur B'-B'.
Figur C-C zeigt eine einfache Lagerung des als Ring ausge- bildeten, unverdrehbaren Obermuffenbereichs le gegenüber dem zweiten Obermuffenbereich ld mittels einer senkrechten Schraube. Bei Figur D-D ist der unverschwenk bare Obermuffenbereich le' über einen Seitenflansch am verschwenkbaren zweiten Obermuffenbereich ld' gelagert. Figur E-E zeigt ei- ne einfache Führung des ersten Obermuffenbereichs le in einer umlaufenden Längsnut des zweiten Obermuffenbereichs ld. Figur F-F zeigt die Übertragung der Andruckkraft vom zweiten verschwenkbaren Obermuffenbereich ld auf den ersten Obermuffenbereich le mit Hilfe eines Kugellagers lg und ei- nes Lagerbolzens lh.