DE19954492C1 - Schachtbauteil, insbesondere Schachtring aus Beton - Google Patents
Schachtbauteil, insbesondere Schachtring aus BetonInfo
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Abstract
Bei einem Schachtbauteil (1), insbesondere einem Schachtring aus Beton, mit einem oberen und einem unteren, ringförmigen Rand sind an dem einen Rand (2) mehrere im Abstand voneinander gleichmäßig am Umfang verteilte, streifenförmige Lastaufnahmeelemente (4) vorgesehen. Diese sind beim Betonieren des Bauteiles (1) jeweils mit einem Fußteil (5) in den Rand (2) eingebettet. Sie stehen jeweils mit einem Kopfteil (6) über dessen Stirnfläche (2a) vor. Das Kopfteil (6) jedes der Lastaufnahmeelemente (4) ist als Leiste ausgebildet, deren vorteilhaft dreieckförmiger Querschnitt sich zum freien Ende (6a) des Kopfteiles (6) hin verjüngt. Das Lastaufnahmeelement (4) besteht aus einem Kunststoff mit kriechenden Eigenschaften (Figur 2).
Description
Die Erfindung betrifft ein Schachtbauteil, insbesondere einen Schachtring aus Beton oder
dgl., mit einem oberen und einem unteren, ringförmigen Rand und mit mehreren an einem
derselben in Abstand voneinander gleichmäßig am Umfang verteilt angeordneten,
streifenförmigen Lastaufnahmeelementen aus Kunststoff, die beim Betonieren des Bauteiles
jeweils mit einem Fußteil in den Rand eingebettet sind und jeweils mit einem Kopfteil über
dessen Stirnfläche so vorstehen, daß sich die Kopfteile im Einbauzustand an der Stirnfläche
des Randes eines angrenzenden Bauteiles abstützen und die benachbarten Stirnflächen
übereinander angeordneter Bauteile einen geringen Abstand voneinander haben.
Bei der Herstellung von Kanalisationsschächten und ähnlichen Tiefbauwerken werden
mehrere ringförmige vorgefertigte Schachtbauteile aus Beton aufeinandergesetzt. Die
einzelnen Schachtbauteile sind dabei mit oberen und unteren Rändern versehen, die
komplementär zueinander ausgebildet sind und so ineinandergreifen, daß eine konzentrische
Ausrichtung der Schachtringe erfolgt. Herstellungsbedingt sind die Stirnflächen an den
Rändern der Schachtringe nicht genau plan. Eine Kraftübertragung der übereinander
angeordneten Schachtringe würde dann nur an denjenigen Stellen erfolgen, wo sich die
Strinflächen berühren, während an den übrigen im Abstand voneinander angeordneten
Bereichen der Stirnflächen keine Kraftübertragung erfolgt. Durch das hohe Eigengewicht der
übereinander angeordneten Schachtringe und eventuelle Verkehrs- und Erdlasten könnten
Punktbelastungen auftreten, die zu einem Ausplatzen des Betons, zu Rißbildungen und
schlimmstenfalls zu einer Zerstörung des Schachtringes führen können.
Die US 4,592,674
beschreibt ein Schachtbauteil mit einer oberen, nach innen gewandten Schulter, entlang der
ein ringförmiger Kunststoffeinsatz verläuft. Dieser Kunststoffeinsatz ist einerseits in den
Schachtbauteil verankert und weist andererseits hervorstehende Rippen auf. Über die
Eigenschaften des Kunststoffes findet sich in der Druckschrift keine Angabe. Die Nachteile
dieses Schachtringes sind identisch mit den oben diskutierten Nachteilen.
Deshalb hat man bei Schachtbauteilen, insbesondere Schachtringen der eingangs
genannten Art (EP 0759 488 A1) an dem unteren Rand dieses Schachtringes mehrere
Streifen aus Hartelastomer mit rechteckigem Querschnitt gleichmäßig am Umfang
verteilt so angeordnet, daß ein Teil ihres Querschnittes in den unteren Rand eingebettet
ist und ein anderer Teil über die Stirnfläche des unteren Randes vorsteht. Hierbei sollen
insbesondere drei Streifen aus Hartelastomer rotationssymmetrisch, gleichmäßig
beabstandet angeordnet sein. Da sich hierbei die Streifen über einen größeren Teil des
Umfanges erstrecken, kann es trotz der elastischen Nachgiebigkeit der Streifen zu
örtlichen Punktbelastungen kommen, wenn beispielsweise die dem Streifen gegenüber
liegende Stirnfläche des benachbarten Schachtringes fertigungsbedingte Unebenheiten
aufweist. Bedingt durch den gleichbleibenden rechteckigen Querschnitt der Streifen
haben diese nur ein geringes Ausgleichsvermögen. Außerdem ist ein Elastomer
ungeeignet, denn es drückt sich bei wechselnder Verkehrsbelastung mehr oder weniger
zusammen, so daß die übereinander gesetzten Schachtringe eine federnde Säule bilden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde ein Schachtbauteil, insbesondere einen
Schachtring aus Beton oder dgl. der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welchem
die Lastaufnahmeelemente so ausgestaltet sind, daß Punktbelastungen der Ränder der
Schachtbauteile und auch ein elastisches Nachgeben des gesamten Schachtes vermieden
werden.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Kopfteil jedes
Lastaufnahmeelementes als Leiste ausgebildet ist, deren Querschnitt sich zum freien
Ende des Kopfteiles hin verjüngt und daß das Lastaufnahmeelement aus einem
Kunststoff mit kriechenden Eigenschaften besteht.
Wichtig hierbei ist, daß die Kopfteile als relativ schmale Leisten ausgebildet sind und
sich ihr Querschnitt zum freien Ende hin verjüngt. Hierdurch wird erreicht, daß mit
steigender Zusammenpressung der Kopfteile jeweils ihr lasttragender Querschnitt, d. h.
ihre Tragfähigkeit zunimmt. Je stärker das Kopfteil zusammengedrückt wird, desto
größer wird seine Fläche auf welcher die Kraftübertragung erfolgt. Es wird damit ein
progressives Ausgleichsverhalten erreicht. Außerdem wird auch erreicht, daß möglichst
viele der am Rand gleichmäßig verteilten Lastaufnahmeelemente, die infolge von
Fertigungsungenauigkeiten unterschiedlich zusammengedrückt werden, zum Tragen
kommen. Damit können Punktbelastungen und ihre nachteilige Folgen wirksam
vermieden werden. Unter einem Kunststoff mit kriechenden Eigenschaften wird hier ein
Werkstoff verstanden, der sich unter Druckbelastung plastisch bis zu einem gewissen
Grad verformt, dann aber unter dieser Belastung seine Form nicht weiter verändert.
Nach vollständiger Entlastung kann ein derartiger Kunststoff sehr langsam wieder
annähernd in seine ursprüngliche Form zurückkehren. Im Gegensatz zu einem
Elastomer ist jedoch derartiger Kunststoff nicht elastisch. Derartiger Kunststoff gehört
zu der Gruppe der Thermoplaste (Plastomere).
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung ist in folgendem anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Unteransicht eines Schachtringes,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1
im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 einen ähnlichen Schnitt von zwei übereinander angeordneten
Schachtringen im Einbauzustand,
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Lastaufnahmeelement,
Fig. 5 eine Seitenansicht in Richtung V-V der Fig. 4,
Fig. 6 eine Stirnansicht in Richtung VI der Fig. 4,
Fig. 7 die Stirnansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles.
Der aus Beton oder ähnlichen Formmassen bestehende Schachtring 1 weist einen
unteren, ringförmigen Rand 2 und einen komplementär dazu ausgebildeten, nicht
dargestellten oberen Rand auf. Wie dieser obere Rand ausgestaltet ist, ist aus Fig. 3
ersichtlich, wo auch der obere Rand 3 eines benachbarten Schachtringes dargestellt ist.
Am unteren Rand 2 sind mehrere, nämlich bei diesen Ausführungsbeispiel acht,
Lastaufnahmeelemente 4 aus Kunststoff in Abstand voneinander gleichmäßig am
Umfang verteilt angeordnet. In Fig. 4 bis 6 ist eines dieser streifenförmigen
Lastaufnahmeelemente näher dargestellt. Dieses Lastaufnahmeelement 4 weist ein
Fußteil 5 und ein als schmälere Leiste ausgebildetes Kopfteil 6 auf. Das Fußteil 5 wird,
wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, beim Betonieren in den unteren Rand 2 des
Schachtringes 1 eingebettet. Damit es dort sicher gehalten ist, weist das Fußteil 5
zweckmäßig einen sich zum Kopfteil 6 hin verjüngenden, schwalbenschwanzförmigen
Querschnitt auf. Das Fußteil kann beispielsweise eine Länge von ca. 100 mm und am
Übergang zum Kopfteil 6 eine Breite B von etwa 30 mm aufweisen. Das
Lastaufnahmeelement 4 ist so mit seinem Fußteil 5 in den unteren Rand 2 eingebettet,
daß das Kopfteil 6, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist, über die Stirnfläche 2a des Randes
2 vorsteht.
Der Querschnitt des leistenförmigen Kopfteiles 6 verjüngt sich zu dessen freien Ende 6a
hin. Um dies zu erreichen kann das Kopfteil zweckmäßig einen im wesentlichen
dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Dabei ist die Höhe h des Kopfteiles
zweckmäßig etwa halb so hoch, wie seine Breite b an der Basis des Kopfteiles. Diese
Breite b kann etwa 14 mm betragen, wobei die Länge des Kopfteiles 6 an der Basis
etwa 80 mm beträgt. Die Breite b des Kopfteiles 6 an seiner Basis ist etwa halb so breit
wie die Breite B des Fußteiles 5 in diesem Bereich.
Das Lastaufnahmeelement 4 besteht aus einem Kunststoff mit kriechenden
Eigenschaften, der sich unter Druckbelastung plastisch verformt, jedoch nicht elastisch
nachgiebig ist. Trotzdem kehrt ein derartiger Kunststoff nach vollständiger Entlastung
nach längerer Zeit in seine ursprüngliche Form zurück. Als Kunststoff wird
zweckmäßig PVC (Polyvinylchlorid) verwendet.
In Fig. 2 und auch in den Fig. 4 bis 6 ist das Lastausgleichselement 4 in seiner
ursprünglichen Form dargestellt. Werden zwei Schachtringe übereinandergesetzt, dann
stützen sich die Lastaufnahmeelemente 4 mit ihren Kopfteilen 5 auf der Stirnfläche 3a
des oberen Randes 3 des darunter liegenden, angrenzenden Schachtringes 1 ab.
Fertigungsungenauigkeiten werden hierbei dadurch ausgeglichen, daß die Kopfteile 6
der verschiedenen Lastaufnahmeelemente 4 mehr oder weniger zusammengedrückt
werden. Da die Fertigungsungenauigkeiten maximal 5 mm betragen, kommen bei einer
Höhe h der Kopfteile 6 von 7 mm dabei alle Lastaufnahmeelemente zum tragen. Dank
der Verjüngung des Querschnittes der Kopfteile 6 zu ihren freien Enden 6a hin, haben
die Lastaufnahmelemente 4 ein progressives Verhalten. Mit steigender
Zusammendrückung nimmt der lasttragende Querschnitt der Kopfteile 6 zu.
Ähnliches kann auch dann erreicht werden, wenn das Kopfteil 6', wie es in Fig. 7
dargestellt ist, im Querschnitt im wesentlichen trapezförmig ist.
Die Erfindung ist nicht nur bei Schachtringen sondern auch bei anderen
Schachtbauteilen anwendbar, wie z. B. Schachthälsen oder ggf. auch bei Auflageringen.
Es ist auch denkbar, die Lastaufnahmeelemente jeweils am oberen Rand der
Schachtbauteile anzuordnen. In diesem Fall müßte jedoch auch der obere Rand eines
Schachtunterteiles mit Lastaufnahmeelementen versehen werden.
Claims (9)
1. Schachtbauteil aus Beton oder dgl., mit einem oberen und
einem unteren, ringförmigen Rand und mit mehreren an einem derselben in Abstand
voneinander gleichmäßig am Umfang verteilt angeordneten, streifenförmigen
Lastaufnahmeelementen aus Kunststoff, die beim Betonieren des Bauteiles jeweils
mit einem Fußteil in den Rand eingebettet sind und jeweils mit einem Kopfteil über
dessen Stirnfläche so vorstehen, daß sich die Kopfteile im Einbauzustand an der
Stirnfläche des Randes eines angrenzenden Bauteiles abstützen und die
benachbarten Stirnflächen übereinander angeordneter Bauteile einen geringen
Abstand voneinander haben, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfteil (6, 6') der
Lastaufnahmeelemente (4) als Leiste ausgebildet ist, deren Querschnitt sich zum
freien Ende (6a) des Kopfteiles (6, 6') hin verjüngt und daß das
Lastaufnahmeelement (4) aus einem Kunststoff mit kriechenden Eigenschaften
besteht.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) des
Kopfteiles (6) an seiner an das Fußteil (5) angrenzenden Basis wesentlich kleiner
ist, als die dortige Breite (B) des Fußteiles (5).
3. Bauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) des
Kopfteiles (6, 6') an seiner Basis etwa halb so breit ist wie die Breite (B) des
Fußteiles (5) in diesem Bereich.
4. Bauteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) des
Kopfteiles (6) an seiner Basis etwa 14 mm beträgt.
5. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kopfteil (6) einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweist.
6. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe h des Kopfteiles
(6) etwa halb so hoch ist, wie seine Breite (b) an der Basis.
7. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kopfteil (6') einen trapezförmigen Querschnitt aufweist.
8. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fußteil (5) einen sich zum Kopfteil (6, 6') verjüngenden, schwalbenschwanz
förmigen Querschnitt aufweist.
9. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lastaufnahmeelement aus PVC besteht.
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