BESCHREIBUNG
TITEL Sprühvorrichtung
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft eine zum Anbau an ein Fahrzeug geeignete Vorrichtung mit einem Sprühkopf zum Versprühen einer Flüssigkeit wie z.B. einem Tau- oder einem Reinigungsmittel.
STAND DER TECHNIK
Bei Vorrichtungen dieser Art möchte man in der Regel mit möglichst wenig Fahrten bei hoher sowie bevorzugt auch noch variabler Fahrgeschwindigkeit eine möglichst grosse Fläche gleichmässig gezielt besprühen können. Die bekannten Vorrichtungen sind hierzu jedoch nur unvollkommen in der Lage. So sind z.B. Vorrichtungen bekannt, welche die Flüssigkeit mit Hilfe eines schnell rotierenden Tellers verteilen. Abhängig von der Drehgeschwindigkeit des Tellers können hierbei jedoch nur Sprühradien bis maximal 4 m erreicht werden. Auch ist die Verteilung der Sprühflüssigkeit sehr ungleichmässig und kann eher mit schwallartig charakterisiert werden. Beim Besprühen einer Fahrbahn z.B. mit einem Taumittel kommt eine ausreichend gleichmässige Verteilung erst durch den rollenden Verkehr zustande.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird ein mit einer Vielzahl von horizontal eng nebeneinander angeordneten Düsen versehener breiter Sprühbalken am Heck des Fahrzeugs befestigt, wobei die Flüssigkeit aus den Düsen im wesentlichen direkt nach unten auf die Fahrbahn gesprüht wird. Die Sprühverteilung ist hierbei mindestens auf einen halben Meter genau definiert, doch ist die Sprühbreite durch die Breite des Sprühbalkens begrenzt. Für den Einsatz auf Flughäfen wurden zwar schon Sprühbalken mit gut 25 m Breite realisiert, doch stellt ein Sprühbalken von selbst nicht so ausladender Breite ohne Frage ein grösseres Hindernis dar, mit dem viele Wege, Garagen, Tankstellen etc. nicht befahren werden können. Der Sprühbalken muss daher entweder eingeklappt oder stets neu montiert bzw. demontiert werden.
Generell neigen mit Düsen versehene Sprühvorrichtungen dazu, die zu versprühende Flüssigkeit ab einen bestimmten kritischen Druck zu vernebeln, wobei sich dann der Sprühnebel insbesondere bei Wind über einer grösseren Fläche unkontrollierbar verteilt. Dieser Effekt begrenzt ganz wesentlich die Menge an Flüssigkeit, die pro Zeiteinheit mit einer bestimmten Düse versprüht werden kann und damit auch die mögliche Fahrgeschwindigkeit.
In bestimmten Situationen wie z.B. bei grosser Kälte kann das Versprühen eines flüssigen Taumittels zum Befahrbarmachen oder -halten einer Fahbahn allein nicht ausreichend sein. Zusätzlich werden dann z.B. Salzkörner gestreut oder insbesondere auf Flughäfen auch Quarzsand, weil dort der Einsatz von Salz wegen der Flugzeuge nicht erlaubt ist. Zum Ausbringen des körnigen Feststoffes werden zumeist wieder die vorerwähnten Drehteller eingesetzt, mit denen sich jedoch keine grossen Streuweiten und damit für viele Anwendungszwecke keine genügende Streubreite erreichen lassen. Für den Einsatz auf grossräumigen Flugfeldern sind denn auch schon Streuvorrichtungen realisiert worden mit Streutellern am Ende von langen, seitlich vom Fahrzeug weg ausschwenkbaren Armen, wobei in den Schwenkarmen aufwendige Förderschnecken integriert waren.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine zum Anbau an ein Fahrzeug geeignete Vorrichtung mit einem Sprühkopf zum Versprühen einer Flüssigkeit anzugeben, welche die erwähnten Nachteile des Standes der Technik vermeidet und insbesondere hinsichtlich Sprühverteilung, Sprührichtung und Sprühmenge variabel einsetzbar ist. Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben ist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkopf gegenüber der Fahrtrichtung schwenkbar und mit einer bezüglich ihres Öffnungsquerschnitts verstellbaren Düsenanordnung versehen ist.
Gemäss einer ersten bevorzugten Ausbildung der Erfindung weist die Düsenanordnung mehrere nacheinander zu- und abschaltbare Düsen auf, wodurch sich eine einfache, robuste, kostengünstige und wenig störungsanfällige Ausbildung ergibt.
Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Sprühkopf um mindestens einen Winkel von 90°, bevorzugt jedoch von mehr als 110° schwenkbar und zwar weiter bevorzugt mit einer Frequenz von mindestens 2 Hz. Bei dieser, insbesondere aber bei
einer Frequenz ab 10 Hz und mehr kann die Fahrbahn über den gesamten Schwenkbereich selbst bei Fahrgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h annähernd gleichmässig besprüht werden.
Als Schwenkantrieb des Sprühkopfes kann ein vorzugsweise auf einen Exzenterarm des Sprühkopfes einwirkender hydraulischer oder pneumatischer Antriebszylinder verwendet sein, wobei sich dann der Schwenkbereich des Sprühkopfes bezüglich seiner Breite und/oder seiner Ausrichtung gegenüber der Fahrrichtung sehr einfach durch entsprechende Ansteuerung des Antriebszylinders variabel einstellen lässt. Die jeweilige Schwenkstellung des Sprühkopfes kann mit einem Signalgeber ermittelt und der Schwenkbereich unter Verwendung des Signals dieses Signalgebers eingestellt werden.
Besonders bevorzugt sind die Düsen am Sprühkopf in Abhängigkeit vom Druck der zu versprühenden Flüssigkeit nacheinander zu- oder abschaltbar ausgebildet. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass ein Sprühkopf mit einem hohlzylindrischen Rohr verwendet wird, in welches von einem Ende her die zu versprühende Flüssigkeit eingespeist wird, entlang von welchem mehrere der Düsen angeordnet sind und in welches ein gegen das genannte Rohrende hin federbelasteter und gegenüber der Rohrwand dichtender Kolben eingesetzt ist, welcher mit zunehmendem Flussigkeitsdruck nach und nach die einzelnen Düsen freigibt.
Im Rahmen der Erfindung weiter bevorzugt ist es, den Druck der zu versprühenden Flüssigkeit variabel und insbesondere in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs einzustellen. Hierdurch kann erreicht werden, dass längs einer Fahrstrecke pro Fahrbahnabschnitt stets die gleiche Flüssigkeitsmenge selbst bei variabler Fahrgeschwindigkeit versprüht wird. Bei Einsatz der erwähnten druckabhängigen Zu- oder Abschaltung von Sprühdüsen kann die Fahrgeschwindigkeit in sehr weiten Grenzen variiert werden.
Der Sprühkopf wird bei Erfindung in den meisten Anwendungsfällen um eine zumindest im wesentlichen vertikale Achse verschwenkt werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, die Schwenkachse gegenüber der Vertikalen unter einem Winkel bis zu 20° zu wählen und ggf. sogar einstellbar auszubilden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann mit Vorteil auch noch mit Mitteln versehen sein, um einen körnigen Feststoff zusammen mit der von dem Sprühkopf versprühten Flüssigkeit auszubringen, wobei der körnige Feststoff z.B. einfach von oben in den/die Flüssigkeitsstrahl/en eingestreut wird und/oder auf einem feststehenden Teller gesammelt und von dort durch Versprühen der Flüssigkeit über dessen Rand hinweg von der Flüssigkeit mitgenommen wird.
Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise Streuweiten erreichbar sind, die den Sprühweiten zumindest annähernd entsprechen. Hierdurch können auch ausreichend grosse Streubreiten realsiert werden, ohne dass die Notwendigkeit besteht, das Streugut vom Fahrzeug weg mittels langen Föderschnecken erst einmal bis zu seitlich weit aussen montierten Ausbringvorrichtungen zu transportieren.
Die genannten Mittel können natürlich auch ein Transportmittel wie ein Förderband oder eine Föderschnecke umfassen, mit welchem der körnige Feststoff dem Sprühkopf zugeführt wird, doch können diese wesentlich kürzer ausgebildet werden, weil es in der Regel ausreichend sein wird, den oder die Sprühköpfe im Bereich der Fahrzeugbreite zu montieren.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 ein Fahrzeug mit einem Flüssigkeitstank und einer heckseitig montierten
Sprühvorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2 das Fahrzeug von Fig. 1 in Ansicht von oben;
Fig. 3 eine erfindungsgemässe Sprühvorrichtung in teilweise geschnittener Seitenansicht;
Fig. 4 eine Ausführungsform eines Schwenkantriebs für einen Sprühkopf einer erfindungsgemässen Sprühvorrichtung in perspektivischer Ansicht;
Fig. 5 den Schwenkantrieb von Fig. 4 in einer Seitenansicht;
Fig. 6 einen Sprühkopf zur Verwendung mit dem Schwenkantrieb von Fig. 4 oder 5 in perspektivischer Ansicht mit einem Düsenblock;
Fig. 7 den Sprühkopf von Fig. 6 in einer Seitenansicht;
Fig. 8 den Sprühkopf von Fig. 6 und 7 im Schnitt (C-C);
Fig. 9 den Düsenblock des Sprühkopfes von Fig. 6 in perspektivischer Ansicht;
Fig. 10 den Düsenblock von Fig. 9 in Aufsicht;
Fig. 11 den Düsenblock von Fig. 9 im Schnitt (A-A);
Fig. 12 eine Detaildarstellung (B) von Fig. 11 ; und
Fig. 13 den Sprühkopf von Fig. 6 ergänzt um Mittel zum Ausbringen einen körnigen Feststoff zusammen mit der von dem Sprühkopf versprühten Flüssigkeit.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
In Fig. 1 und 2 ist eine Sprühvorrichtung 1 nach der Erfindung in einem Kasten 2 heckseitig an ein Fahrzeug 3 angebaut, welches zudem noch einen Tank 4 mit einer zu versprühenden Flüssigkeit trägt. Aus dem Kasten 2 ragen nach unten ein oder mehrere Sprühköpfe 5 der Sprühvorrichtung 1 heraus. In Fig. 2 sind zwei Sprühköpfe 5 bezüglich ihrer Lage im Bereich der äusseren Ecken des Kastens 2 eingezeichnet zusammen mit den von ihnen z.B. überdeckten Sprühbereichen. Der eine Sprühbereich erstreckt sich bezüglich seiner Breite über einen Winkel ßi und ist gleichzeitig um einen Winkel α gegenüber der Geradeaus- Fahrtrichtung des Fahrzeugs 3 nach aussen verdreht. Der andere Sprühbereich erstreckt sich bezüglich seiner Breite über einen Winkel ß2 und ist im wesentlichen in Geradeaus- Fahrtrichtung des Fahrzeugs 3 ausgerichtet. Beide Sprühbereiche sind mit nicht notwendig übereinstimmender Sprühweite R dargestellt. Breite und Ausrichtung der Sprühbereiche so die Sprühweite sind individuell verstellbar, was noch im Detail erläutert wird.
Zwischen den beiden Sprühköpfen 5 ist noch ein weiterer Sprühkopf 5' in Fig. 2 angedeutet, der anstelle der Sprühköpfe 5 oder auch noch zusätzlich zu diesen vorgesehen sein könnte.
Ein Sprühkopf 5' wird insbesondere dann genügen, wenn seitlich über das Fahrzeug 3 hinaus nicht sehr weit gesprüht werden muss. Für Spezialanwendungen könnten ggf. auch mehr als drei Sprühköpfe vorgesehen sein.
Die erfindungsgemässe Sprühvorrichtung von Fig. 3 umfasst eine Pumpe 6, welche über eine Leitung 7 mit dem Flüssigkeitstank 3 von Fig. 1 oder 2 verbunden ist. Ausgangsseitig führt von der Pumpe 6 eine Leitung 8 zu einem Verteilerbalken 9 und von dort eine Leitung 10 zu einem Sprühkopf 11 , welcher hier z.B. stellvertretend für einen der Sprühköpfe von Fig. 1 oder 2 steht.
Der Sprühkopf 11 umfasst ein hohlzylindrisches Rohr 12, welches mit einem ersten Abschnitt 13 nach unten aus einer Montageplatte 14 vorsteht und mit einem zweiten Abschnitt 15 oberhalb der Montageplatte 14 in einem Lager 16 dreh- bzw. schwenkbar gelagert ist. Wegen dieser Dreh- oder Schwenkbarkeit muss die Leitung 10 oder ihre Ankopplung an das Rohr 12 zumindest teilweise flexibel ausgebildet oder mit einem Gelenk versehen sein. In der Regel wird die Verwendung eines flexiblen Schlauchs für die Leitung 10 ausreichend sein.
Bei der Montageplatte 14 kann es sich um eine Bodenkonstruktion des Kastens 2 von Fig. 1 oder 2 handeln, so dass der Abschnitt 13 des Rohres 12 dem in Fig. 1 lediglich sichtbaren unteren Teil des dort erwähnten Sprühkopfes 5 entspricht. Im diesem unteren Abschnitt 13 sind übereinander mehrere, z.B. 10, Düsen montiert, von denen eine mit 17 bezeichnet ist und bei welchen es sich um sogenannte Rundstrahldüsen handeln kann mit Öffnungsquerschnitten z.B. im Bereich zwischen 8 und 20 mm2. Rundstrahldüsen erzeugen einen dünnen Flüüsigkeitsstrahl, der sich meist erst kurz vor Ende der Sprühweite in einzelne Tropfen auflöst. Der Schlauch 10 mündet in das Rohr 12 an dessen unterem Ende.
In das Rohr 12 gleitend und gegenüber der Rohwand dichtend eingesetzt ist weiter ein Kolben 18, welcher von einer Feder 19 belastet ist, die sich mit ihrem oberen Ende an einem Verschlusselement 20 des Rohres 12 abstützt. Die Feder 19 ist so dimensioniert, dass sie den Kolben 18 mit einer gewissen Kraft gegen das untere Ende des Rohres 12 drückt. In dieser Stellung verhindert der Kolben 18, dass Flüssigkeit aus dem Schlauch 10 zu den Düsen 17 gelangen und aus diesen austreten kann. Dies wird erst dann möglich, wenn die Pumpe 6 genügend Druck aufgebaut hat, um den Kolben 18 entgegen der Wirkung der Feder 19 zumindest soweit nach oben zu drücken, dass er die unterste der Düsen 17 freigibt. Mit
weiter zunehmendem Flussigkeitsdruck wird der Kolben 18 immer weiter nach oben gedrückt und gibt nach und nach immer weitere Düsen frei. Die Sprühvorrichtung von Fig. 3 wirkt auf diese Weise selbstregulierend in Bezug auf den Flussigkeitsdruck. Die Feder 19 ist weiter vorzugsweise so dimensioniert, sie bzw. der von ihr belastete Kolben jeweils dann eine weitere Düse freigibt, bevor es an den bereits offenen Düsen zu einer Vernebelung der Flüssigkeit kommt. Bei den bereits genannten Öffnungsquerschnitten für die Düsen 17 im Bereich zwischen 8 und 20 mm2 liegt der kritische Druck für eine Vernebelung im Bereich zwischen 6 und 8 bar. Bei der Vorrichtung von Fig. 3 lässt sich auf Grund ihrer Ausbildung durch Druckerhöhung der Flüssigkeitsdurchsatz, d.h. die Menge der pro Zeiteinheit insgesamt versprühten Flüssigkeit, in weiten Grenzen regulieren, ohne dass die Gefahr einer Vernebelung besteht. Mit Drücken zwischen 2 bar und 5 bar lässt sich z.B. mit 10 Düsen 17 von jeweils 8 mm2 Querschnitt die Flüssigkeitsmenge zwischen 5 l/min (nur eine Düse offen) und 100 l/min (5 bar, alle 10 Düsen offen) variieren. Mit 10 Düsen von 20 mm2 erstreckt sich der Verstellbereich von 15 l/min bis 250 l/min.
Das obere Verschlusselement 20 des Rohres 12, an dem sich die Feder 19 abstützt, kann auch noch verstellbar ausgebildet sein, um so die Vorspannung der Feder 19 einstellen bzw. verändern zu können. Eine Möglichkeit hierzu ist die Ausbildung des Verschlusselements z.B. in Form einer Spindel, die in das obere, mit einem Gewinde versehene Rohrende eingeschraubt ist. Möglich wäre es auch, hier ein fernsteuerbares Element wie einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder einzusetzen.
An dem Rohr 12 ist weiter ein Exzenterarm 21 angebracht, welcher mit dem Kolben 23 eines bei 22 schwenkbar gelagerten, vorzugsweise hydraulischen, möglicherweise aber auch pneumatischen Antriebszylinders 24 verbunden ist. Der Antriebszylinder 24 ist ein sogenannter Gleichlaufzylinder und weist zwei Anschlüsse 25 und 26 auf, durch Druckbelastung an welchen er aktiv in beiden Richtungen verstellbar ist. Beim Verstellen des Zylinders wird das Sprühkopfrohr 12 um seine Längsachse verschwenkt.
Die jeweilige Schwenkstellung des Rohres 12 bzw. sein Schwenkwinkel z.B. gegenüber der Geradeausrichtung des Fahrzeugs 3 wird mittels eines Weggebers 27 ermittelt, der mit dem Kolben 23 des Zylinders 24 gekoppelt ist. Der Weggeber 27 liefert ein Signal S1 für eine elektronische Steuerung 28, die ihrerseits zwei Magnetventile ansteuert, welche die Druckbeaufschlagung der beiden Eingänge 25 und 26 des Zylinders 24 freigeben oder
sperren. Anstellte eines Weggebers könnte auch ein Drehgeber oder dergleichen verwendet werden.
An der Steuerung 28 selbst oder einer mit ihr verbundenen Eingabeeinheit 31 sind Eingabemittel derart vorgesehen, dass die Breite des Schwenkbereichs entsprechend z.B. den Winkeln ßi, ß2 in Fig. 2 und/oder die Ausrichtung des Schwenkbereichs entsprechend z.B. dem Winkel α in Fig. 2 vorgegeben und damit eingestellt werden können. Die Eingabeeinheit kann mit Vorteil im Führerhaus des Fahrzeugs für den Fahrer zugänglich montiert sein.
Über eine Signalverbindung S2 kann die Steuerung weiter mit der Pumpe 6 verbunden sein, um über eine Veränderung des Pumpendrucks die Sprühweite z.B. entsprechend dem Radius R in Fig. 2 und/oder die pro Zeiteinheit versprühte Flüssigkeitsmenge verändern zu können. Hierdurch kann natürlich auch eine Einstellung der versprühten Flüssigkeitsmenge an die jeweils mit dem Fahrzeug 3 gefahrene Geschwindigkeit erfolgen, so dass unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit in etwa stets die gleiche Menge Flüssigkeit auf jeden Fahrbahnabschnitt versprüht wird. Der jeweilige Vorgabewert kann wieder an der Eingabeeinheit 31 einstellbar sein. In diesem Zusammenhang bietet es sich aber auch an, die aktuelle Fahrgeschwindigkeit über ein Steuersignal S3 direkt in die Steuerung 28 einzuspeisen und es dieser dadurch zu ermöglichen, den Pumpendruck sowie ggf. weitere Einstellgrössen in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit automatisch zu regeln.
Bei der Ausführungsform von Fig. 3 ist die Schwenkachse des zylindrischen Rohres 12 vertikal ausgerichtet. Wie bereits erwähnt, kann es z.B. zur Erhöhung der Sprühweite jedoch ggf. von Vorteil sein, die Schwenkachse etwas schräg zu stellen und bezüglich ihrer Schrägstellung sogar noch einstellbar auszubilden.
Um die Vorrichtung von Fig. 3 auf z.B. zwei schwenkbare Sprühköpfe zu erweitern, so wie dies in Fig. 2 ja vorgesehen ist, müssen nicht alle vorbeschriebenen Elemente verdoppelt werden. So könnte insbesondere die Pumpe 6 auch noch den zweiten sowie ggf. noch weitere Sprühköpfe speisen, wobei diese/r einfach zusätzlich an dem Verteilerbalken 9 mit angeschlossen wird/werden. Auch braucht die elektronische Steuerung sowie die Eingabeeinheit 31 nur einmal vorgesehen werden.
Mit einer Vorrichtung gemäss Fig. 3 lässt sich z.B. ein Taumittel auf Solebasis bei einem Pumpendruck zwischen 2 und 5 bar an die 10 Meter weit über einen Schwenkbereich von 110° mit einer Schwenkfrequenz von 5 - 6 Hz versprühen, was einer linearen Sprühbreite von etwa 13 - 14 Metern entspricht. Der Druck von 2 bar entspricht dem Öffnungsdruck der ersten Düse 17. Mit zwei Sprühköpfen gemäss Fig. 2 an einem Fahrzeug mit 2,5 m Breite lässt sich eine lineare Sprühbreite von 20 - 25 m erreichen, d.h., dass beidseitig seitlich mindestens 10 m weit über das Fahrzeug hinaus gesprüht werden kann. Wie ausgeführt, können Sprühweite, Sprühbreite und Ausrichtung des Sprühbereichs stufenlos ggf. sogar während der Fahrt durch den Fahrer verstellt werden. Dies ist dann besonders vorteilhaft, wenn entlang einer Fahrstrecke Hindernisse oder Bereiche vorhanden sind, die nicht ein oder angesprüht werden dürfen. Bei einer Positioniergenauigkeit der Endstellungen des Kolbens 23 des Antriebszylinders 24 von Fig. 3 in der Grössenordnung von etwa 1 mm sind die Grenzen des Sprühbereichs zentimetergenau bestimmt. Die Sprühmenge kann in einem Bereich zwischen 5l/min bis 250l/min verstellt werden, wobei der obere Wert ggf. durch die Förderkapazität der Pumpe begrenzt ist. Abhängig von der Fahrgeschwindigkeit entspricht dies einer Flüssigkeitsmenge zwischen 5 g/m2 und 40 g/m2. Bei automatischer Anpassung des Sprühdrucks an die Fahrgeschwindigkeit braucht sich der Fahrer mit weiterem Vorteil nicht einmal um die Einhaltung einer bestimmten Geschwindigkeit zu bemühen, sondern kann je nach den örtlichen Verhältnissen in weiten Grenzen seine Fahrgeschwindigkeit frei wählen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung eignet sich wegen ihrer grossen Reichweite auch für das Versprühen auf grossflächigen Plätzen wie Parkplätzen, Flugfeldern oder dergleichen. Anstellte eines Taumittels könnte auch einfach Wasser oder ein anderes Reinigungsmittel versprüht werden. Schliesslich wäre auch ein Einsatz in der Landwirtschaft möglich. Vor allem im landwirtschaftlichen Einsatz könnte von der erläuterten Verstellbarbeit der Vorspannung der Feder 19 im Sprühkopf 11 von Fig. 3 Gebrauch gemacht werden, indem diese so stark erhöht wird, dass eine Vernebelung der versprühten Flüssigkeit eintritt.
Anstatt wie bei Fig. 3 die Verstellbarkeit des Öffnungsquerschnitts der Düsenanordnung durch Vorsehen mehrer Düsen und deren sukkzessiver Zu- oder Abschaltung zu realisieren könnte z.B. auch nur eine einzige, bezüglich ihres Öffnungsquerschnitts verstellbare Düse verwendet werden.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Schwenkantriebs für einen Sprühkopf einer erfindungsgemässen Sprühvorrichtung in perspektivischer Ansicht, welche gegenüber der von Fig. 3 etwas modifiziert ist, wobei fürfunktionell gleiche Teile jedoch wieder dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 3 verwendet sind. Im Unterschied zur Vorrichtung von Fig. 3 ist hier zur Ermittlung der Schwenkstellung des Excenterarmes 21 anstelle eines linearen Weggebers ein Drehgeber 27 verwendet und ist das Lager 16 unterhalb der Montageplatte 14 angeordnet. Auch dient das Lager 16 nur zur Lagerung einer relativ kurzen Welle, auf welcher erst ein längeres hohlzylindrisches Rohr 12 eines Sprühkopfes 11 montiert wird.
Einen dazu geeignet ausgebildeten Sprühkopf 11 zeigen Fig. 6 - 8. Bei diesem umfasst das hohlzylindrische Rohr 12 einen Verlängerungsabschnitt 33, einen Düsenabschnitt 34 und einen Endabschnitt 37. Der Verlängerungsabschnitt kann bezüglich seiner Länge den jeweiligen Einbaubedingungen entsprechend bemessen werden. Auf dem Düsenabschnitt 34 ist anstelle einer Vielzahl von Einzeldüsen 17 ein kompakter Düsenblock 35 mit einer Reihe von Düsenöffnungen 36 vorgesehen, was unter anderem den Vorteil hat, dass nur eine einzige Dichtung für den Düsenblock erforderlich ist. In den Düsenabschnitt 34 ist wieder ein Kolben 18 eingesetzt, wobei die Feder zur Belastung dieses Kolbens jedoch nicht mit dargestellt ist.
An dem Endabschnitt 37 wird die zu versprühende Flüssigkeit in das hohlzylindrische Rohr 12 eingespeist. Der Endabschnitt 37 umfasst eine Art Muffe 38, welche so ausgebildet ist, dass die Flüssigkeit von der Seite her durch eine Eintrittsöffnung 39 einspeist werden kann. Die seitliche Einspeisung hat den Vorteil, dass der gesamte Sprühkopf sehr niedrig mit nur geringem Abstand über der Fahrbahn montiert werden kann. An der Eintrittsöffnung 39 kann ein Schlauch wie der Schlauch 10 von Fig. 3 angeschlossen werden, wobei ein solcher Schlauch hier jedoch nicht dargestellt ist.
Von der Eintrittsöffnung 39 aus verteilt sich die Flüssigkeit zunächst in einem umlaufenden Hohlraum 40 der Muffe 38 und tritt von dort über mehrere Öffnungen 41 in den Düsenabschnitt 34 ein.
Die Muffe 38 ist zusammen mit dem an sie angeschlossenen, nicht dargestellten Schlauch feststehend, was bedeutet, dass sich der Düsenabschnitt 34 in der Muffe 38 bei der Schwenkbewegung gleitend dreht. Dichtungen zur Abdichtung der beiden Teile
gegeneinander sind mit 42 bezeichnet. Nicht dargestellt sind auch die ggf. erforderlichen Mittel zur Halterung der Muffe 38 und/oder des an sie angeschlossenen Schlauches, wobei diese je nach den örtlichen Einbaugegebenheiten ausgebildet werden können.
Den bereits erwähnten Düsenblock 35 zeigt Fig. 9 separat dargestellt. Wie besser noch anhand der Figuren 10 und 11 zu erkennen ist, ist dieser mit einer Vielzahl einzelner Düsenöffnungen 36 versehen, von denen eine in Fig. 12 vergrössert dargestellt ist. Demnach weisen die Düsenöffnungen 36 vor allem zwei zylindrische Abschnitte 43 und 44 sowie dazwischen einen konischen Abschnitt 45 auf. Die genaue Geometrie der Düsenöffnungen 36 wird so gewählt, dass der Sprühstrahl noch vor Erreichen der maximalen Sprühweite beginnt, sich in Tröpfchen aufzulösen.
Fig. 13 zeigt grundsätzlich den gleichen Sprühkopf 12 wie die Figuren 6 - 8, welcher jedoch um Mittel zum Austragen eines körnigen Feststoffes zusammen mit der versprühten Flüssigkeit erweitert ist. Die Mittel umfassen eine lediglich schematisch angedeutete Förderschnecke 50 sowie einen Teller 51. Der Teller 51 ist feststehend und beispielsweise .mit der Muffe 38 fest verbunden. Der Teilerand 52 ist etwa auf Höhe der untersten Düsenöffnung 36 des Düsenblocks 35 angeordnet.
Mittels der Förderschnecke 50, die natürlich in nicht dargestellter Weise mit einem von dem Fahrzeug mitgeführten Feststoffbehälter in Verbindung stehen muss, kann ein körniger Feststoff wie Streusalz oder Sand dosiert in den Bereich am oberen Endes des Düsenblocks 35 zugeführt werden, von wo aus er mit geringem Abstand von z.B. lediglich einigen Zentimetern entlang der Reihe von Düsenöffnungen nach unten in den Teller 51 fällt. Durch die aus mindestens einer der Düsenöffnungen 36 austretende Flüssigkeit wird ein erster Teil des körnigen Feststoffes bereits unmittelbar mitgenommen und ausgestreut. Der Rest des kömigen Feststoffes landet im Teller 51 , aus welchem er über den Tellrand 52 hinweg nach und nach von der Flüssigkeit ebenfalls mitgenommen und ausgestreut wird.
Das vorstehend erläuterte Konzept, einen körnigen Feststoff in einen Flüssigkeitsstrahl einzutragen und durch diesen transportieren zu lassen könnte auch unabhängig von den übrigen Merkmalen der vorliegenden Erfindung in Kombination mit anders ausgebildeten Sprühköpfen realisiert werden.
BEZEICHNUNGSLISTE
1 Sprühvorrichtung
2 Kasten
3 Fahrzeug
Flüssigkeitstank ,5 ' Sprühköpfe
Pumpe
Leitung zur Pumpe
Leitung
Verteilerbalken
10 flexible Leitung, Schlauch 1 Sprühkopf 2 hohlzylindrisches Rohr 3 unterer Abschnitt des Rohres 12 4 Montageplatte 5 oberer Abschnitt des Rohres 12 6 Lager 7 Düsen 8 Kolben 9 Feder 0 Verschlusselement, Spindel 1 Exzenterarm 2 Lagerung 3 Kolben Antriebszylinder 4 Antriebszylinder 5 Anschluss des Antriebszylinders 6 Anschluss des Antriebszylinders 7 Weggeber 8 elektronische Steuerung 9 Magnetventil 0 Magnetventil 1 Eingabeeinheit 2 Welle 3 Verlängerungsabschnitt
34 Düsenabschnitt
35 Düsenblock 35
36 Düsenöffnungen am Düsenblock
37 Endabschnitt
38 Muffe
39 Eintrittsöffnung
40 umlaufender Hohlraum in der Muffe 38
41 Öffnungen
42 Dichtungen
43, 44 zylindrische Abschnitte der Düsenöffnungen 36
45 konischer Abschnitt der Düsenöffnungen 36
50 Förderschnecke
51 Teller
52 Tellerrand
51 Signal vom Weggeber27
52 Signal zur Pumpe 6
53 Geschwindigkeits-Signal R Sprühweite bzw. -radius α Ausrichtung des Schwenkbereichs ßi, ß2 Breite/n des Schwenkbereichs