Messerschärf orrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Messerschärfvorrichtung mit einer Halterung, an der zwei sich kreuzende Wetzstäbe verschwenkbar gelagert sind, die durch Federn aufeinander zu belastet, wobei die Halterung einen an dem von den Drehachsen der Wetzstäbe abgewandten Ende offenen und an dem den Drehachsen der Wetzstäbe zugewandten Ende geschlossenen Schlitz aufweist, der sich zur Kreuzungsstelle der Wetzstäbe erstreckt, sodass bei Druck des Messers auf die sich kreuzenden Wetzstäbe in Richtung des geschlossenen Schlitzendes die Wetzstäbe entgegen der Kraft der Federn auseinandergespreizt werden .
Eine derartige Vorrichtung ist aus US-A-5, 478, 272 bereits bekannt. Die Wetzstäbe bestehen dabei aus Stahl. Die Federn, die die Wetzstäbe aufeinander zu verschwenken, werden durch Spiralfedern gebildet, die an den Drehachsen der Wetzstäbe angreifen. Die Schleifleistung der bekannten Vorrichtung läßt noch zu wünschen übrig. Auch ist die bekannte Vorrichtung schwierig zu reinigen, da beim Schärfen unsauberer Messer flüssiges Schneidgut in den Bereich der Drehachsen mit den Spiralfedern gelangen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Vorrichtung hinsichtlich der Schleifleistung und Hygiene entscheidend zu verbessern.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen erreicht.
Erfindungsgemäß werden also Wetzstäbe verwendet, die zumindest im Schleifbereich aus Keramik bestehen. Dadurch wird eine hohe Schleifleistung erzielt. Als keramische Werkstoffe können insbesondere Oxide, Carbide, Boride, Nitride oder Si- lizide von Metallen oder der Nichtmetalle untereinander eingesetzt werden, beispielsweise Siliziumcarbid oder Metalloxide, -carbide, -boride, -nitride oder -silicide insbesondere von Wolfram, Titan, Niob oder Tantal, beispielsweise Wolframkarbid. Diese Metallverbindungen werden auch als Hartmetalle bezeichnet. Da Keramikstäbe nur einer geringen Biegebeanspruchung standhalten, werden die Wetzstäbe erfindungsgemäß an den von ihren Drehachsen abgewandten Enden in Führungen geführt, die mit einem der Länge der Wetzstäbe entsprechenden Radius kreisbogenförmig ausgebildet sind.
Um durch eine lange Schleiffläche die Schleifzeit zu verkürzen, weisen die beiden Wetzstäbe erfindungsgemäß zumindest im Schleifbereich vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die einander zugewandten Seiten der beiden Rechtecke parallel zueinander verlaufen. Damit berührt das Messer beim Schleifen die volle Breite der beiden Wetzstäbe. Das heißt, bei einer Breite der Wetzstäbe von beispielsweise 0,5 bis 1 cm steht das Messer beim Schleifen mit den Wetzstäben über eine Länge von 1 bis 2 cm in Kontakt.
Das keramische Material im Schleifbereich kann auch durch einen Einsatz in die Wetzstäbe gebildet sein.
Durch das Schärfen der Messer wird das Material über die Länge der Wetzstäbe im wesentlichen gleichmäßig abgetragen. Dies gilt jedoch nicht für den Abschnitt der Wetzstäbe am geschlossenen Endbereich des Schlitzes . Hier bildet sich vielmehr mit der Zeit eine Stufe in den Keramikstäben aus, die statt zum Schärfen zum Stumpfwerden des Messers beim Schleifen führen kann.
Um dem zu begegnen, weisen erfindungsgemäß beide Wetzstäbe vorzugsweise im geschlossenen Endbereich des Schlitzes an den einander zugewandten Seiten einen Abschnitt auf, der sich zur Drehachse der Wetzstäbe hin verjüngt. Diese sich verjüngenden Abschnitte können beispielsweise durch Einschnürungen der Wetzstäbe in diesem Bereich gebildet sein.
Vorzugsweise sind die Wetzstäbe jeweils an einem Zapfen befestigt, der an der Halterung drehbar gelagert ist.
Die Federn, die die Wetzstäbe aufeinander zu verschwenken, können durch Federstäbe gebildet sein, die beiderseits des Schlitzes verlaufen und mit ihrem einen Ende drehfest an dem Zapfen und mit dem anderen Ende auf der gleichen Schlitzseite an der Halterung befestigt sind. Die Federn sind damit von außen gut zugänglich und leicht zu reinigen. Die Federstäbe können beispielsweise durch eine Blattfeder oder durch einen Federdraht gebildet sein.
Die Halterung wird vorzugsweise durch eine Platte gebildet, wobei die bogenförmigen Führungen für die Wetzstäbe durch bogenförmige Schlitze in der Platte gebildet werden. Zur Führung in den bogenförmigen Führungen der Platte weisen die Wetzstäbe an ihren von ihren Drehachsen abgewandten Enden jeweils einen Zapfen auf, an dem ein Abschnitt mit reduziertem Durchmesser vorgesehen ist, der in den betreffenden Führungsschlitz eingreift.
Die Zapfen zur drehbaren Lagerung der Wetzstäbe können ebenfalls einen Abschnitt mit reduziertem Durchmesser aufweisen, der in eine Bohrung der Platte eingreift. Die Zapfen zur drehbaren Lagerung und/oder die Zapfen zur Führung der Wetzstäbe bestehen vorzugsweise aus Kunststoff und sind mit Aufnahmen versehen, in die die Enden der Wetzstäbe gesteckt sind. Die in die Kunststoffzapfen gesteckten Keramikstäbe
sind damit weich gelagert. Die Aufnahmen besitzen dabei einen den Wetzstäben entsprechenden Querschnitt, sind also bei einem rechteckigen Querschnitt der Wetzstäbe ebenfalls rechteckig .
Auf der anderen Seite der Platte ist ein mit dem jeweiligen Zapfen verbindbares Gegenstück vorgesehen, das einen gegenüber dem Abschnitt mit reduziertem Durchmesser größeren Durchmesser aufweist. Zur Verbindung des Gegenstücks mit dem Zapfen kann beispielsweise eine Steck- oder Schnappverbindung vorgesehen sein. Vorzugsweise wird die Verbindung jedoch durch eine Schraubverbindung gebildet. Diese kann z. B. so ausgestaltet sein, dass das Gegenstück als Schraube ausgebildet ist, die in ein Innengewinde geschraubt wird, das in dem Abschnitt des Zapfens mit reduziertem Durchmesser vorgesehen ist. Umgekehrt kann das Gegenstück als Mutter ausgebildet sein, welche auf ein Schraubgewinde geschraubt wird, das an dem Abschnitt des Zapfens mit reduziertem Durchmesser vorgesehen ist.
Alle vier Zapfen und alle vier Gegenstücke für die Lagerung und Führung der Wetzstäbe können dabei gleich ausgebildet sein, wobei, da die Wetzstäbe gegenüber der Halterung bzw. Halterungsplatte versetzt sind, der Abstand der Aufnahmen von der Halterungsplatte bei den beiden Zapfen, die den zu der Platte hin versetzten Wetzstab aufnehmen, kleiner ist als bei den beiden anderen Zapfen.
An der von der Schleiffläche abgewandten Außenseite der Wetzstäbe ist an jedem Wetzstab ein plattenförmiger Fingerschutz angebracht, durch den verhindert wird, dass man mit der Hand mit dem Messer in Berührung kommt, wenn die Halterung beim Schleifen mit der Hand gehalten wird.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messerschleifvorrichtung anhand der Zeichnung beispielshaft näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 und
Fig. 2 eine Vorder- bzw. Seitenansicht der erfindungsge- mäßen Vorrichtung;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Figur 2 ; und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen auf ein Wetzstabende steckbaren Zapfen zur Lagerung oder Führung des Wetzstabes mit Gegenstück.
Gemäß Figur 1 und 2 weist die Vorrichtung auf einem platten- förmigen Sockel 1 eine mit Schrauben 2 befestigte Halteplatte 3 auf .
An der Halteplatte 3 sind zwei sich kreuzende Wetzstäbe 4, 5 mit zur Platte 3 senkrecht verlaufenden Achsen 6, 7 drehbar gelagert. Die Halteplatte 3 weist in der Mitte einen senkrechten Schlitz 8 auf, der an seinem oberen Ende 9, das nach oben trichterförmig erweitert ist, offen und an seinem unteren Ende 10 geschlossen ist. Das untere Ende 10 befindet sich oberhalb der beiden Drehachsen 6, 7, die auf der einen bzw. anderen Seite der Senkrechten mit dem Schlitz 8 liegen.
Damit sich die Wetzstäbe 4, 5 kreuzen können, sind sie gegenüber der Platte 3 versetzt angeordnet. Das heißt, der Stab 5 ist näher an der Platte 3 angeordnet als der Stab 4. Die Wetzstäbe 4, 5, die parallel zur Halteplatte 3 verlaufen, bestehen aus Keramik, beispielsweise Siliziumcarbid. An ihren von den Drehachsen 6, 7 abgewandten oberen Ende sind die Wetzstäbe 4, 5 in bogenförmigen Schlitzen 12, 13 in der Hai-
teplatte 3 geführt, die auf der einen bzw. anderen Seite des Schlitzes 8 verlaufen.
Die Wetzstäbe 4, 5 sind an einem Zapfen 14, 15 befestigt, der an der Halteplatte 3 drehbar gelagert ist. Die Enden der Wetzstäbe 4, 5 sind entsprechend den Pfeilen 16, 17 durch Federstäbe 18, 19 aufeinander zu belastet, die beiderseits des Schlitzes 8 verlaufen und mit einem Ende drehfest an dem Zapfen 14, 15 und an ihrem anderen Ende abgewinkelt und in entsprechende Bohrungen der Halteplatte 3 gesteckt sind.
Der Schlitz 8, der zur Aufnahme und Führung eines Messers mit der zu schärfenden Klinge 21 dient, erstreckt sich zur Kreuzungsstelle 20 der auseinandergespreizten Wetzstäbe 4, 5. Das heißt, durch den Druck des Messers bzw. der Klinge 21 in Richtung des geschlossenen Schlitzendes 10 werden die Wetzstäbe 4, 5 entgegen der Kraft der Federn 18, 19 auseinandergespreizt, wie in Figur 1 gezeigt.
Wie in Figur 3 zu sehen, weisen die beiden Keramikstäbe 4, 5 einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt auf, wobei die einander zugewandten Seiten a, b der beiden Rechtecke parallel zueinander verlaufen. Es ist aber auch ein dreieckiger Querschnitt denkbar, wobei dann die einander zugewandten Seiten der beiden Dreiecke parallel verlaufen oder allgemein bei einem mehreckigen Querschnitt der Wetzstäbe 4, 5 die beiden einander zugewandten Seiten der beiden Mehrecke.
Die Wetzstäbe 4, 5 werden durch das Schärfen der Messer mit der Zeit abgenutzt. Dabei kann sich im unteren Endbereich 10 des Schlitzes 8 mit der Zeit eine Stufe ausbilden. Um die Bildung solcher Stufen zu verhindern, sind die Wetzstäbe 4, 5 in diesem Bereich verjüngt ausgebildet und zwar durch Einschnürungen 23, 24.
Die Wetzstäbe 4, 5 weisen zur Führung in den bogenförmigen Schlitzen 12, 13 an ihren oberen Ende Zapfen 25, 26 auf, die mit einem Abschnitt 27 mit reduziertem Durchmesser versehen sind, der in den Führungsschlitz 12, 13 eingreift. In gleicher Weise weisen die Zapfen 14, 15 an den Drehachsen 6, 7 einen Abschnitt mit reduziertem Durchmesser auf, der in eine Bohrung 31, 32 in der Halteplatte 3 eingreift. Die Zapfen 14, 15 sowie 25, 26 bestehen aus Kunststoff. Da die Zapfen 14, 15 bzw. 25, 26 gleich ausgebildet sind, ist in Figur 4 nur der Zapfen 14 dargestellt. Der Zapfen 14 ist mit rechteckigen sackförmigen Aufnahmen 33, 34 versehen, in die das eine Ende des Wetzstabes 4 bzw. 5 gesteckt ist. In die feine Sackbohrung 35 des Zapfens 14 ist das Ende der Federstäbe 18, 19 gesteckt. Durch die Bohrungen 37, 38 kann Feuchtigkeit aus den Aufnahmen 33, 34 austreten. Der Abschnitt 27 mit reduziertem Durchmesser weist ein Innengewinde 40 auf, in das als Gegenstück die Kopfschraube 42 geschraubt wird. Die unbenutzte Aufnahme 33 bzw. 34 kann verschlossen werden.
Im oberen Bereich 9 des Schlitzes 8 weist die Platte 3 seitliche Aussparungen 41, 42 auf.
Gemäß Fig. 1 weisen die Wetzstäbe 4, 5 an ihrer Außenseite jeweils eine gestrichelt dargestellte, bogenförmige Platte 44, 45, beispielsweise aus Kunststoff als Fingerschutz auf, die parallel zur Halteplatte 3 verlaufen und axial versetzt sind. Weiterhin sind in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Einsätze 46, 47 im Schleifbereich der Wetzstäbe 4, 5 dargestellt, die aus Keramik bestehen. Falls solche Keramikeinsätze 46, 47 verwendet werden, kann auf die Einschnürungen 23, 24 verzichtet werden. Abgesehen von den Einsätzen 46, 47 können dann die Wetzstäbe 4, 5 beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Auch ist es möglich, die Wetzstäbe 4, 5 dann einstückig mit den Fingerschutzplatten 44, 45 auszubilden.