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Die
Erfindung betrifft eine Schärfvorrichtung für Messerklingen,
umfassend eine Grundplatte, einen als Einschnitt in der Grundplatte
ausgebildeten Führungsschlitz
für eine
zu schärfende
Messerklinge und beidseits des Führungsschlitzes
gegen eine elastisch federnde Rückstellkraft
schwenkbar gelagerte Hauptschärfstäbe, wobei
sich die Hauptschärfstäbe in einem
Kreuzungspunkt im Bereich des Führungsschlitzes
kreuzen.
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Mithilfe
einer derartigen Schärfvorrichtung, wie
sie beispielsweise aus der
US
68 66 569 B2 bekannt geworden ist, können durch Gebrauch abgestumpfte
Messerklingen geschärft
und wieder in Form gebracht werden. Um Beschädigungen der in der Regel aus
Kunststoff hergestellten Grundplatte und eine Verunreinigung der
Messerklinge sowie einem mit der Messerklinge durchschnittenen Material, beispielsweise
Fleisch, mit abgetrennten Kunststoffteilen zu vermeiden, können im
Eintrittsbereich des Führungsschlitzes
Schneidschutzelemente aus Metall vorgesehen sein. Der Schärfvorgang
findet durch eine Anlage der Messerklinge an den Hauptschärfstäben und
einem Abziehen der Messerklinge entlang der Hauptschärfstäbe, welche
der Bewegung der Messerklinge längs
des Führungsschlitzes
folgen, statt. Um beim Schärfen
einer Messerklinge die gewünschte
Schneidengüte
und Formgenauigkeit zu erreichen, muss die Messerklinge in der Regel
wiederholt durch die Schärfvorrichtung
geführt
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Behandeln einer Messerklinge
die Schärfwirkung
der Schärfvorrichtung
auf eine durch sie geführte
Messerklinge zu erhöhen
und mit weniger Behandlungsfolgen ein gewünschtes Schärfergebnis zu erreichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
in zumindest einem Abschnitt des Führungsschlitzes Vorschärfelemente,
die an beiden Seiten dem Verlauf des Führungsschlitzes folgen, vorgesehen
sind.
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Bei
einer längs
des Führungsschlitzes
geführten
Bewegung passiert eine Messerklinge die Vorschärfelemente und wird durch ein
Entlangstreifen an diesen geschärft.
Der zusätzliche
Schärfeffekt wird
bei der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung dadurch
erreicht, dass eine zu schärfende
Messerklinge beim Durchlaufen ihres Führungsweges an den beweglichen
Hauptschärfstäben und
den stationären,
ortsfesten Vorschärfelementen
entlang des Führungsschlitzes
anliegt. Die Effizienz des Schärfvorgangs
ist bei der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
dadurch erhöht,
dass das gewünschte
Ergebnis im Vergleich zu herkömmlichen
Schärfvorrichtungen
mit weniger Führungsbewegungen
der Messerklinge durch die Schärfvorrichtung
erreicht wird. Die Vorschärfelemente
liegen sich beidseits des Führungsschlitzes
gegenüber
und sind als Schleif-, Wetz- und/oder Polierelemente ausgebildet.
Das Material der Vorschärfelemente
ist ein in der Regel gehärteter
Werkstoff, wie ein Metall oder eine Keramik. Die Vorschärfelemente
dienen darüber
hinaus als Schneidschutz für
die Grundplatte, in der der Führungsschlitz
ausgebildet ist. Die Grundplatte besteht aus einem Kunststoff oder
einem Leichtmetall und ist typischerweise als Spritzgussteil hergestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
sind die Vorschärfelemente
im Eintrittsbereich des Führungsschlitzes
vorgesehen. Im Eintrittsbereich ist die Häufigkeit eines Anschlagens
bzw. Anliegens der Messerklinge an den seitlichen Begrenzungen des
Führungsschlitzes
im Vergleich zum weiteren Verlauf des Führungsschlitzes hoch. Darüber hinaus
wirkt sich die Schneidschutzfunktion der Vorschärfelemente im Eintrittsbereich
besonders vorteilhaft aus.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
erstrecken sich die Vorschärfelemente
von der Eintrittsöffnung
des Führungsschlitzes
bis zum Kreuzungspunkt der Hauptschärfelemente. In dieser Ausführungsform
ist der Führungsweg
vom Eintritt der Messerklinge in den Führungsschlitz bis zur Anlage
der Messerklinge an den Hauptschärfstäben größtmöglichst
für einen zusätzlichen
Schärfeffekt
durch die Vorschärfelemente
genutzt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erstrecken sich die Vorschärfelemente über die gesamte Länge des
Führungsschlitzes.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin, dass der komplette Führungsweg der Messerklinge sowohl
beim Einführen
als auch beim Ausführen
zum Schärfen
der Messerklinge genutzt wird.
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Weiter
weist der Führungsschlitz
im Eintrittsbereich bevorzugt eine Aufweitung auf. Die Aufweitung
erleichtert das Einführen
einer Messerklinge, wodurch der Führungsschlitz möglichst
eng ausgebildet werden kann und auf diese Weise die Führung der
Messerklinge und das Scharfergebnis weiter verbessert werden.
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Vorteilhafterweise
ragen die Vorschärfelemente
in den Führungsschlitz.
Der Abstand zwischen den sich gegenüberliegenden Vorschärfelementen wird
geringer als die Breite des Führungsschlitzes gewählt, wodurch
eine gute Schärfwirkung
der Vorschärfelemente
auf die Messerklinge sicher gestellt wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
sind die Vorschärfelemente
als Stäbe,
bevorzugt als Rundstäbe,
ausgebildet. Die Vorschärfelemente
können
jedoch auch eine eckige, insbesondere eine dreieckige Querschnittsform
mit einer zur Mitte des Führungsschlitzes
gerichteten Schärfkante
aufweisen. Die Stäbe
verlaufen vorteilhafterweise entlang der Seitenkanten des Führungsschlitzes
und sind zweckmäßigerweise
sowohl an den vorderen als auch an den hinteren Seitenkanten ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausbildungsform ragen die
Vorschärfelemente
mit dem halben, bevorzugt mit dem gesamten Stabdurchmesser in den
Führungsschlitz.
Auf diese Weise werden eine gute Anlage der Messerklinge an den Vorschärfelementen
und ein guter Schärfeffekt
erreicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Vorschärfelemente
und/oder die Hauptschärfelemente
an ihrer Oberfläche
eine Beschichtung, wie eine Wolfram-Carbid-Beschichtung oder eine
Diamant-Beschichtung,
auf, insbesondere wobei die Vorschärfelemente eine gröbere Oberflächenstruktur
als die Hauptschärfelemente aufweisen. Über die
Wahl des Schärfmaterials
wird der Schärfeffekt,
wie ein Schleifen, ein Wetzen oder ein Polieren, festgelegt. Bei
der Wahl eines sehr harten Materials findet kein Abtragen des Klingenmaterials,
sondern eine Umformung desselben statt. An den Vorschärfelementen
mit der gröberen
Oberflächenstruktur
findet der eigentliche Schärfprozess statt,
während
beim Endabzug an den Hauptschärfeelementen
mit einer feineren Oberflächenstruktur
die Messerklinge nachbehandelt, beispielsweise poliert, wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschärfelemente auswechselbar an
der Grundplatte angeordnet sind. Durch ausnehm- bzw. auswechselbare
Vorschärfelemente
wird nicht nur die Reinigung der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung erleichtert,
sondern die Schärfvorrichtung
kann je nach Einsatzzweck optimiert mit entsprechenden Vorschärfelementen
bestückt
werden. Die erfindungsgemäße Schärfvorrichtung
kann ihre Schärffunktion
sowohl nach einer Abnahme der ortsfesten Vorschärfelemente, d.h., ausschließlich mit
den Hauptschärfstäben als
auch nach einer Abnahme der beweglichen Hauptschärfstäbe, d.h., nur mit den Vorschärfelementen
zumindest teilweise weiter erfüllen.
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Weiter
ist an der Grundplatte unterhalb des Führungsschlitzes bevorzugt eine
quer zum Verlauf des Führungsschlitzes
angeordnete Schutzplatte vorgesehen. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der
erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung
wird die Messerklinge am unteren Ende des Führungsschlitzes nicht abgebremst
und schlägt
dort auf. Die Schutzplatte verhindert eine Beschädigung einer Halterung, in
der die Schärfvorrichtung
aufgenommen und befestigt ist, sowie die Verletzung eines die Schärfvorrichtung
haltenden Benutzers.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den Figuren der Zeichnung. Die erfindungsgemäße Schärfvorrichtung ist in einem
Ausführungsbeispiel
in den Figuren gezeigt. Die in den Figuren gezeigten Merkmale sind
rein schematisch und nicht maßstäblich zu
verstehen. Es zeigt:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung; und
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2 eine
Draufsicht der in 1 gezeigten Schärfvorrichtung.
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In 1 ist
eine Schärfvorrichtung 1 mit
einer im Wesentlichen ovalförmigen
Grundplatte 2 und einem als Handgriff ausgebildeten Griff 3 mit
einer Ausnehmung 4 dargestellt. Die Ausmaße und das Material,
hier ein Kunststoff, der Schärfvorrichtung 1 sind
derart gewählt,
dass die Schärfvorrichtung 1 von einem
Benutzer in einer Hand gehalten werden kann. Zum Schutz einer die
Schärfvorrichtung 1 haltenden Hand
ist zwischen der Grundplatte 2 und dem Griff 3 eine
Schutzplatte 5 vorgesehen. In die Grundplatte 2 ist
nahezu über
ihre gesamte Längenerstreckung
ein spaltartiger Führungsschlitz 6 eingeschnitten.
Als Rundstäbe
ausgebildete Vorschärfelemente 7a und 7b fassen
den Führungsschlitz 6 auf
beiden Seiten ein. In einem Eintrittsbereich 8 ist der
Führungsschlitz 6 aufgeweitet
bzw. verbreitert. Beidseits des Führungsschlitzes 6 sind
Befestigungsmittel 9a und 9b angeordnet, in denen
Hauptschärfstäbe 10a und 10b schwenkbar
gelagert sind. Die Hauptschärfstäbe 10a und 10b sind
spiegelbildlich zum Führungsschlitz 6 angeordnet
und kreuzen sich in einem Kreuzungspunkt 11.
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In
der gezeigten Ausgangsstellung liegen die gekrümmten Hauptschärfstäbe 10a und 10b an
oberen Anschlägen 12a und 12b an.
Bei einer Eintrittsbewegung 13 einer entlang des Führungsschlitzes 6 geführten Messerklinge
trifft diese am Kreuzungspunkt 11 auf die Hauptschärfstäbe 10a und 10b und
führt diese
in eine nicht gezeigte Endstellung. Dabei führen die Hauptschärfstäbe 10a und 10b Schwenkbewegungen 14a und 14b gegen
eine Rückstellkraft, welche
durch ein Federelement in den Befestigungsmitteln 9a und 9b erzeugt
wird, aus. In der Endstellung liegen die Hauptschärfstäbe 10a und 10b an
einem unteren Anschlag 15 an, und die bearbeitete bzw.
behandelte Messerklinge befindet sich am unteren Ende 16 des
Führungsschlitzes 6.
Beim Durchlaufen des kompletten Führungsschlitzes 6,
vom Eintrittsbereich 8 bis zum unteren Ende 16,
streift die Messerklinge entlang der Vorschärfelemente 7a und 7b und
entlang der Hauptschärfstäbe 10a und 10b.
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Im
Eintrittsbereich 8 des Führungsschlitzes 6 sind
die Vorschärfelemente 7a und 7b gegenüber der (in
der Figur vertikalen) Ausrichtung des Führungsschlitzes 6 abgeschrägt. Der
Winkel zwischen der Einlaufschräge
und einer senkrecht zur Mittelachse des Führungsschlitzes 6 stehenden
(in der Figur horizontalen) Querachse wird erfindungsgemäß größer als
45° gewählt. Über ihre
gesamte Längenerstreckung
beschreiben die Vorschärfelemente 7a und 7b eine
stetig differenzierbare Kurve, mit anderen Worten weist der Kurvenverlauf
weder Stufen noch Kanten auf. In der Figur sind die Vorschärfelemente 7a und 7b weitgehend
bogenförmig,
mit einer konvexen Linienführung,
ausgebildet. Es ist darüberhinaus
vorteilhaft, dass sich die Vorschärfelemente 7a und 7b vom
Eintrittsbereich 8 bis zum unteren Ende 16 des Führungsschlitzes 6 verengen.
Auf diese Weise wird die Schärfwirkung
der erfindungsgemäßen Schärfvorrichtung 1 weiter
erhöht.
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Der
aufgeweitete Eintrittsbereich 8 ist in seiner Abstimmung
auf die Öffnungsweite
des Führungsschlitzes 6 immer
so gewählt,
dass die Vorschärfelemente 7a, 7b einen
Beitrag zum Schärfen einer
Messerklinge leisten können.
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In 2 ist
eine Sicht von oben auf die Schärfvorrichtung 1 gezeigt.
An der an der unteren Seite durch die Schutzplatte 5 begrenzten
Grundplatte 2 ist der Führungsschlitz 6 ausgebildet.
Die Vorschärfelemente 7a und 7b ragen
in den Führungsschlitz 6 und
verengen ihn, wodurch eine erleichterte Führung einer zu schärfenden
Messerklinge und ein besseres Schärfergebnis erreicht werden.
Im Befestigungsmittel 9a ist der einfach ausgeführte Hauptschärfstab 10a,
im Befestigungsmittel 9b sind zwei parallele Hauptschärfstäbe 10b und 10b' schwenkbar
gelagert. Die Haupschärfstäbe 10a, 10b, 10b' greifen ineinander
und kreuzen sich in der gezeigten Ausgangsstellung im Bereich des
Führungsschlitzes 6.
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Eine
Schärfvorrichtung 1 mit
einem Führungsschlitz 6 für eine zu
schärfende
Messerklinge und beidseits des Führungsschlitzes 6 angeordneten Hauptschärfstäben 10a, 10b,
die sich in einem Kreuzungspunkt 11 im Bereich des Führungsschlitzes 6 kreuzen
und bei einer Anlage einer Messerklinge Schwenkbewegungen 14a, 14b gegen
eine elastisch federnde Rückstellkraft
ausführen,
weist zusätzlich
in zumindest einem Längenabschnitt
des Führungsschlitzes 6 Vorschärfelemente 7a, 7b auf.
Eine zu schärfende
Messerklinge liegt beim Durchlaufen ihres Führungsweges entlang des Führungsschlitzes 6 an
den ortsfesten Vorschärfelementen 7a, 7b und
an den beweglichen Hauptschärfstäben 10a, 10b an, wodurch
die Schärfwirkung
der Schärfvorrichtung 1 auf
die Messerklinge erhöht
wird.