Dunstabzugsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Demgemäß betrifft die Erfindung eine Dunstabzugsvorrichtung mit einem Wrasenschirm, der relativ zu einem Trägerteil zwischen einer hinteren Stellung und einer vorderen Stellung bewegbar ist.
Dunstabzugsvorrichtungen dieser Art sind aus der DE-A-42 43 944 bekannt und dienen zum Absaugen von Wrasen (fetthaltiger Kochdunst) über Kochstellen, insbesondere einem Herd. Dunstabzugsvorrichtungen, welche den abgesaugten Dunst in die Küche zurückfördern, werden als Umlufthauben bezeichnet, Dunstabzugshauben oder Essen, welche den abgesaugten Dunst in die Außenatmosphäre fördern, werden als Ablufthauben oder Essen bezeichnet. Ablufthauben haben meistens keinen Fettfilter, während Umlufthauben stets einen Fettfilter und häufig auch einen Geruchsfilter enthalten.
Da die Dunstabzugsvorrichtungen über einer Kochstelle die Bewegungsfreiheit und das Sichtfeld auf die Kochstelle für eine Bedienungsperson einschränken, hat die Dunstabzugsvorrichtung der genannten DE-A-42 43 944 zusätzlich zu dem Haupt- Fettfilter auch einen Zusatz-Fettfilter, welcher bei Bedarf von einer hinteren Stellung in eine vordere Stellung aus der Dunstabzugsvorrichtung herausziehbar ist, so daß der Zusatzfilter in seiner hinteren Stellung die Bewegungsfreiheit und das Sichtfeld einer Person auf die Kochstelle nicht einschränkt. Der Haupt-Fettfilter und damit auch die Dunstabzugsvorrichtung können dadurch in ihrer Abmessung von vorne nach hinten kürzer gebaut werden, um die Bewegungsfreiheit und das Sichtfeld ei- ner Bedienungsperson zu verbessern.
Sogenannte Flachschirmhauben sind Dunstabzugsvorrichtungen, welche in einen Hängeschrank integriert sind und einen aus dem Hängeschrank bei Bedarf herausziehbaren Wrasenschirm haben. Die Flachschirmhaube hat nur bei herausgezoge-
nem Wrasenschirm ihre volle Funktionsfähigkeit. Bei eingefahrenem Wrasenschirm verschwindet jedoch die Flachschirmhaube völlig im Hängeschrank und es ist für eine Bedienungsperson eine maximale Kopffreiheit für Arbeiten auf einer Kochstelle gegeben, die sich unter der Flachschirmhaube befindet. Wenn der Wrasenschirm herausgezogen ist, um Wrasen (fetthaltiger Kochdunst) über einer Kochstelle in die Flachschirmhaube zu leiten, wird sie als störende Einrichtung empfunden, weil sie die Kopffreiheit und den Sichtbereich einer Bedienungsperson auf die Kochstelle und in darauf stehenden Töpfe einschränkt. Ferner kann es leicht passieren, daß die Person ihren Kopf am Wrasenschirm anstößt.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein unbeabsichtigtes Anstoßen mit dem Kopf an den Wrasenschirm der Dunstabzugsvorrichtung zu verhindern und gleichzeitig den Kopffreiraum und den Sichtbereich einer Person während des Kochbetriebes auf die Kochstelle und in darauf befindliche Töpfe und Pfannen zu verbessern. Damit soll gleichzeitig eine größere Betriebssicherheit gegen Unfälle während des Kochbetriebes erzielt werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmaie von Anspruch 1 gelöst.
Gemäß der Erfindung ist eine Dunstabzugsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Antriebseinrichtung zur Bewegung des Wrasenschirmes und eine Naherungssensoreinrichtung vorgesehen sind, daß die Naherungssensoreinrichtung innerhalb eines vorbestimmten Mindest-Abstandes einer Person von dem Wrasenschirm innerhalb eines definierten Sicherheitsbereiches auf die
Anwesenheit der Person reagiert und die elektrische Antriebseinrichtung steuert, um durch Zurückbewegen des Wrasenschirmes in Richtung von der vorderen Stellung zur hinteren Stellung der Person auszuweichen und eine Kollision mit ihr zu vermeiden, insbesondere mit deren Kopf.
Durch die Erfindung ergeben sich folgende Vorteile:
ein optimaler Schutz gegen das Anstoßen des Kopfes einer Person an dem Wrasenschirm der Dunstabzugsvorrichtung und ein verbesserter bzw. vergrößerter
Sichtbereich der Person auf die Kochstelle und in Töpfe und Pfannen, welche sich auf der Kochstelle befinden.
Ferner ergibt sich hierdurch eine Reduzierung der Unfallgefahr.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Gemäß der Erfindung wird an dem Wrasenschirm der Dunstabzugsvorrichtung, welche eine elektrische Antriebseinrichtung zum Einfahren und Ausfahren des Wra- senschirmes aufweisen, Näherungssensoren angebracht, z. B. Ultraschallsensoren,
Infrarotsensoren oder Lichtschranken. Die Sensoren sind so plaziert, daß eine Annäherung einer Person, insbesondere des Kopfes einer Person, ab einem vorbestimmten Abstand, beispielsweise etwa 7 cm, vorne und seitlich von dem Wrasenschirm erkannt wird. Dieser vorbestimmte Abstand definiert einen Sicherheitsbe- reich um den Wrasenschirm, innerhalb welchem die Annäherung einer Person, insbesondere von deren Kopf, durch die Sensoren erkannt wird. Die Funktionsweise und Wirkungsweise der Erfindung kann ähnlich wie bei "park distance control de- vices" von Personenkraftwagen ausgebildet sein. Der Unterschied zur Erfindung besteht jedoch darin, daß bei einem Personenkraftwagen ein Abstandssignal erzeugt wird, während bei der Erfindung der Wrasenschirm durch eine elektromotorische
Einrichtung zurückgefahren wird, wenn sich eine Person näher als bis auf den vorbestimmten Mindest-Abstand dem Wrasenschirm nähert.
Die Erfindung kann vom Fachmann auf verschiedene Arten ausgeführt und abge- wandelt werden:
Die Antriebseinrichtung kann zum Bewegen des Wrasenschirmes in beiden Richtungen oder nur in Richtung von vorne nach hinten, d. h. nur für Ausweichbewegungen zur Vermeidung einer Kollision, ausgebildet sein.
Je nach Ausführungsform kann der Wrasenschirm von der Antriebseinrichtung bei Unterschreiten des Personen-Mindest-Abstandes von der vorderen Stellung bis in die hintere Stellung zurückgefahren werden oder nur soweit zurückgefahren werden, daß der Sicherheitsabstand zur Bedienungsperson eingehalten wird. Ferner
kann vorgesehen sein, daß die Antriebseinrichtung den Wrasenschirm wieder in die Ausgangsposition nach vorne bewegt, wenn sich die Bedienungsperson entfernt. Auch hier bestehen die beiden Möglichkeiten, den Wrasenschirm dem Körper bzw. dem Kopf der Person nachzuführen oder den Wrasenschirm erst dann in die Aus- gangsposition nach vorne zu bewegen, wenn sich die Bedienungsperson soweit entfernt hat, daß sie sich auch in vorderster Position des Wrasenschirmes außerhalb von dessen Sicherheitsbereich befindet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine
Dunstabzugsvorrichtung der Erfindung längs der Ebene l-l in Richtung der Pfeile von Fig. 2 gesehen,
Fig. 2 schematisch eine Frontansicht der Dunstabzugshaube von Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Flachschirmhaube gemäß der Erfindung,
Fig. 4 schematisch einen Vertikalschnitt ähnlich Fig. 1 , jedoch von einer weiteren Ausführungsform nach der Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellt Dunstabzugsvorrichtung nach der Erfindung in Form einer Dunstabzugshaube enthält in einem Gehäuse 2 ein Sauggebläse 4 zum Ansaugen von Wrasen 6 (fetthaltiger Kochdunst) durch einen Haupt-Fettfilter 8 auf einem hinteren Strömungsweg 10 und nacheinander erst durch einen Zusatz- Fettfilter 12 und dann durch einen darüberliegenden Bereich des Haupt-Fettfil- ters 8 entlang eines vorderen Strömungsweges 14, wenn sich der Zusatz-Fettfilter 12 in der in Fig. 1 gezeigten vorderen Stellung befindet. Die durch die Fettfilter 8 und 12 gereinigte Luft 16 wird vom Sauggebläse 4 durch einen Auslaß 18 in den Raum zurückgefördert, aus welchem der Wrasen 6 angesaugt wurde. Gemäß einer anderen Ausführungsform kann der Auslaß 18 auch an die Außenat-
mosphäre angeschlossen sein, um die Luft 16 in die Außenatmosphäre zu fördern. Für einen solchen Abluftbetrieb in die Außenatmosphäre werden häufig keine Fettfilter 8 und 12 verwendet.
Dem Haupt-Fettfilter 8 kann in bekannter Weise ein Geruchsfilter 20 in den beiden Strömungswegen 10 und 14 nachgeordnet sein, um dem Wrasen 6 Küchengerüche zu entziehen. Geruchsfilter 20 haben als geruchsabsorbierendes Material meistens Aktivkohle, jedoch sind auch andere Materialien verwendbar. Ein Geruchsfilter 20 wird normalerweise nicht für Abluftbetrieb, sondern nur für Um- luftbetrieb verwendet, wenn die gereinigte Luft 16 des Wrasen 6 in den Raum zurückgefördert wird, aus welchem der Wrasen 6 abgesaugt wird.
Der Zusatz-Fettfilter 2 befindet sich in einem schubladenartigen Wrasenschirm 22. Der Wrasenschirm 22 ist von einer elektrischen Antriebseinrichtung 24 zwi- sehen der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien gezeigten vorderen Stellung und der in Fig. 1 in gestrichelten Linien 22-2 gezeigten hinteren Stellung und vorzugsweise auch in Zwischenstellungen zurück und vor bewegbar. Die vordere Stellung ist die Betriebsstellung zum Absaugen von Wrasen 6 über Kochgefäßen 26 auf einer Kochstelle 28, z. B. einer Herdplatte oder einem Kochfeld mit Kochzonen. Die hintere Stellung in gestrichelten Linien 22-2 ist die Außerbetriebsstellung, bei welcher der Wrasenschirm 22 mehr oder weniger vollständig in die Vorderseite 30 des Gehäuses 2 eingefahren ist und einer Bedienungsperson viel Bewegungsfreiheit und einen großen Einsichtsbereich in die Kochgefäße 26 und auf die Kochstelle 28 gibt.
Eine elektrische oder elektronische Naherungssensoreinrichtung 32 mit mindestens einem, vorzugsweise mehreren Näherungssensoren 34, die vorzugsweise vorne, seitlich und/oder unten am Wrasenschirm 22 angeordnet sind, reagiert ab einem vorbestimmten Mindest-Abstand 36 einer Person von dem Wrasenschirm 32 innerhalb eines definierten Sicherheitsbereiches 38 auf die Anwesenheit und die Annäherung einer Person, insbesondere deren Kopf, von vorne, von unten und/oder von der Seite, und steuert in Abhängigkeit hiervon die elektrische Antriebseinrichtung 24, um durch Zurückbewegen des Wrasenschirmes 22 in Richtung von der vorderen Stellung (oder einer Zwischenstellung) zur hinteren Stel-
lung (oder einer anderen Zwischenstellung) der Person auszuweichen und eine Kollision mit ihr zu vermeiden, insbesondere mit deren Kopf. Das automatische Zurückbewegen des Wrasenschirmes 22 gibt der Person automatisch mehr Kopfbewegungsfreiheit und ein größeres Sichtfeld auf die Kochstelle.
Die Näherungssensoren 34 arbeiten vorzugsweise kontaktlos und sind vorzugsweise Ultraschallsensoren oder Infrarotsensoren oder Lichtsensoren einer Lichtschranke.
Die Naherungssensoreinrichtung 32 enthält außerdem eine elektrische oder elektronische Steuereinrichtung zur Steuerung der elektrischen Antriebseinrichtung 24.
Die elektrische Antriebseinrichtung 24 kann ein Linearantrieb mit einem Teles- kop-Positionerglied 40 zur Positionierung des Wrasenschirmes 22 oder ein Elektromotor sein, beispielsweise ein elektrischer Schrittmotor. Der elektrische Motor kann zur Vor- und Rückbewegung des Wrasenschirmes 22 mit diesem durch bekannte Mittel antriebsmäßig verbunden sein, beispielsweise über ein endloses Antriebselement wie beispielsweise einen Antriebsriemen oder eine Antriebsket- te, oder über ein Ritzel, welches in eine Zahnstange eingreift, die an dem Wrasenschirm 22 vorgesehen ist.
Die Erfindung kann auf verschiedene Arten verwirklicht werden:
Die Antriebseinrichtung 24 kann ausgebildet sein zum Bewegen des Wrasenschirmes 22 in beiden Richtung und damit zum Bewegen in die hintere Stellung 22- 2 und zum Bewegen in die vordere Stellung 22. Gemäß anderer Ausführungsform kann die Antriebseinrichtung 24 ausgebildet sein zum Bewegen des Wrasenschirmes 22 nur in Richtung von der vorderen Stellung zur hinteren Stellung 22-2, je- doch nicht zum Bewegen in entgegengesetzter Richtung, in welcher sie manuell bewegbar ist. Ferner kann für beide vorgenannte Ausführungsformen vorgesehen sein, daß die von der Antriebseinrichtung 24 erzeugte Bewegungsgeschwindigkeit des Wrasenschirmes von der Annäherungsgeschwindigkeit einer Person an den Wrasenschirm 22 abhängig ist. Bei allen Ausführungsformen ist die Näherungs-
sensoreinrichtung 32 so ausgebildet, daß sie die Antriebseinrichtung 24 entsprechend den vorgenannten Funktionen steuert.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Naherungssensoreinrichtung 32 und die Antriebseinrichtung 24 derart ausgebildet, daß sie den Wrasenschirm 22 nach einer Ausweichbewegung nach hinten später wieder nach vorne in seine Ausgangsposition bewegen, wenn nach einer Ausweichbewegung die Person sich vom Wrasenschirm 22 wieder distanziert hat und sich außerhalb des Sicherheitsbereiches 38 befindet.
Vorzugsweise ist bei allen Ausführungsformen vorgesehen, daß der Wrasenschirm nicht nur in die hintere Stellung und/oder in die vordere Stellung, sondern auch in mindestens eine definierte Zwischenstellung oder vorzugsweise in eine beliebige Zwischenstellung manuell und/oder elekromotorisch einstellbar ist.
Vorzugsweise ist die Näherungssteuereinrichtung 32 derart ausgebildet, daß sie nur auf die Annäherung eines größeren Körperteiles, insbesondere den Kopf einer Person reagiert, jedoch nicht auf kleinere Körperteile, z. B. eine Hand, oder daß sie in einem vorbestimmten Bereich des Wrasenschirmes 22 nicht auf Personennäherung reagiert, in welchem er manuell erfaßbar ist zu seiner Positionierung oder manuell bedienbare Bedienungselemente aufweist.
In die Unterseite der Dunstabzugsvorrichtung kann in bekannter Weise eine elektrische Beleuchtung 44 integriert sein, welche auf die Kochstelle nach unten leuch- tet.
Die in Fig. 3 schematisch gezeigte Dunstabzugsvorrichtung nach der Erfindung ist eine sogenannte Flachschirmhaube, welche in einen an eine Wand hängbaren Oberschrank 46 integriert ist und einen wie eine Schublade daraus ausziehbaren Wrasenschirm 22 hat. Funktionsmäßig Fig. 1 entsprechende Teile sind mit gleichen
Bezugszahlen wie in Fig. 1 versehen.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform nach der Erfindung, bei welcher der Wrasenschirm 22 um eine horizontale Querachse 48 schwenkbar angeordnet ist. Fig. 1
funktionsmäßig entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugszahien wie in Fig. 1 versehen.