Verfahren zur Herstellung eines Benzoylguanidinderivates
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des Benzoylguanidinderivates N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methyl- sulfonyl)-4-(pyrrol-1-yl)-benzamid, Methansulfonat (Eniporide). Diese Substanz ist ein NHE-1 selektiver Na+/H+ - Antiporter Hemmstoff.
Heterocyclyl-benzoylguanidine sind bekannt und beispielsweise beschrieben in der EP 0 699 666 A1. Bei diesen Substanzen handelt es sich um Inhibitoren des zellulären Na+/H+-Antiporters, d.h. um Wirkstoffe, die den Na+/H+-Austauschmechanismus der Zellen hemmen (Düsing et al., Med. Klin. 87, 367-384, 1992) und die somit gute Antiarrhythmika darstellen.
Diese Substanzen zeigen eine gute kardioprotektive Wirkung und eignen sich daher besonders zur Infarktbehandlung, Infarktprophylaxe und zur Behandlung von Angina pectoris. Ferner wirken sie allen pathologischen hypoxischen und ischämischen Schädigungen entgegen, so dass die dadurch primär oder sekundär verursachten Krankheiten behandelt werden können. Diese Wirkstoffe sind ebenfalls für präventive Anwendungen gut geeignet.
Ferner können diese Verbindungen auch als Therapeutika bei durch Zell- proliferation bedingten Erkrankungen wie Arteriosklerose, diabetischen Spätkomplikationen, Tumorerkrankungen, fibrotischen Erkrankungen, insbesondere von Lunge, Leber und Nieren sowie Organhypertrophien und -hyperplasien, eingesetzt werden. Darüber hinaus eignen sich die Verbindungen zur diagnostischen Anwendung zur Erkennung von Krankheiten, die von einer gesteigerten Aktivität des Na+/H+-Antiporters z.B. in Erythrozyten, Thromobozyten oder Leukozyten begleitet werden.
Die Verbindungen können daher als Arzneimittelwirkstoffe in der Human- und Veterinärmedizin verwendet werden. Ferner können sie als Zwischen-
Produkte zur Herstellung weiterer Arzneimittelwirkstoffe Verwendung finden.
Als hervorragend geeignete und hochwirksame Substanz hat sich das
N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4-(pyrrol-1-yl)-benzamid,
Methansulfonat (Eniporide), herauskristallisiert. Diese Substanz hat nicht nur eine sehr gute kardioprotektive Wirkung, wenn sie vor einer experimentell induzierten Ischämie verabreicht wird, sondern zeigt auch heilende Wirkung, wenn die Symptome eines akuten myokardialen Infarkts schon eingesetzt haben. Neben dem Einsatz beim akuten Herzinfarkt ist Eniporide zur perioperativen Kardioprotektion, also zum Schutz des Herzens vor und während schwerer Operationen vorgesehen.
Da diese Substanz sehr vielversprechend ist, ist ihre Herstellung von größtem Interesse. Die Darstellung dieser Substanzkiasse und auch des Eniporides ist in der bereits zitierten EP 0 699 666 A1 und auch von Baumgarth et al., J. Med. Chem., 1997, Vol. 40, No. 13, 2017-2034, beschrieben worden.
Die bekannten Synthesen umfassen jedoch eine Vielzahl von Einzelschritten mit zum Teil unbefriedigenden Ausbeuten und auch mit schwierigen Reaktionsbedingungen, wie z.B. Tieftemperaturreaktionen.
Es besteht daher ein großes Interesse, ein verbessertes Herstellungsverfahren für das N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4- (pyrrol-l-yl)-benzamid, Methansulfonat (Eniporide), zu finden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine neue Synthesevariante für den Na+/H+-Antiporter Eniporide zu finden, welche kürzer und auch effektiver im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ist.
Im nachfolgenden wird die Gruppe "Benzyloxycarbonyl" wie üblich auch "Z"-Gruppe genannt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des Benzoylguanidinderivates N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4- (pyrrol-l-yl)benzamid, Methansulfonat (Eniporide) der Formel I,
worin
Me eine Methylgruppe bedeutet, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass im ersten Schritt durch Umsetzung der Ausgangsverbindung der Formel II
Me eine Methylgruppe und R Fluor oder Chlor bedeutet,
in einer Friedel-Crafts-artigen Reaktion mit Methansulfonsäure und Thionylchlorid in Anwesenheit eines Friedel-Crafts-Katalysators die Methansulfonylgruppe in einer einstufigen Reaktion eingeführt wird, wobei der Eintritt des neuen Substituenten in die para-Position zur Methylgruppe gelenkt wird,
dann im zweiten Schritt das Brom gegen die Carboxylgruppe durch eine Palladium-katalysierte Carbonylierungsreaktion im Autoklaven bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur ausgetauscht wird,
im dritten Schritt die Einführung der Pyrrol-Gruppe durch einen nucleophilen Halogen-Pyrrol-Austausch geschieht und man die Verbindung der Formel III erhält,
worin Me die angegebene Bedeutung hat,
im vierten Schritt dann die Verbindung der Formel III mit N-(Benzyloxy- carbonyl)-guanidin umgesetzt wird zur Verbindung der Formel IV,
und schließlich im fünften Schritt die Abspaltung der Z-Schutzgruppe durch katalytische Hydrierung erfolgt, wobei nach Absaugen des Katalysators die intermediär freigesetzte empfindliche Base nicht aufgearbeitet sondern direkt aus der Hydrierlösung als entsprechendes
Salz ausgefällt wird.
Bei der publizierten herkömmlichen Methode (Baumgarth et al., Med.
Chem. 1997, 40 2017 - 2034) zur Darstellung solcher Verbindungen, geht man aus von der Benzoesäure, im Falle der Herstellung des Eniporides von der 4-Chlorbenzoesäure. Zunächst wird dann die Methylierung in 2-
Position durch Umsetzung mit sec.-Butyl-lithium in Tetrahydrofuran und
Methyiiodid bei -90° bis - 80°C erzielt. Dann wird die Methylsulfonyl- gruppe dort in drei Stufen (Sulfochlorierung, Reduktion und Methylierung) eingeführt.
Die Einführung der Pyrrolgruppe wird herkömmlich über eine Substitution mit Benzylamin, katalytischer Hydrierung, Veresterung und Umsetzung mit 2,5-Dimethoxytetrahydrofuran in 4 Stufen zum 2-Methyl-5-methylsulfonyl- 4-pyrrolyl-benzoesäuremethylester bewältigt. Der letzte Syntheseschritt besteht darin, die erhaltenen substituierten Benzoesäuremethylester mit überschüssigem Guanidin in Methanol zum
Endprodukt umzusetzen.
Bei dem herkömmlichen Verfahren sind also eine Vielzahl von einzelnen
Synthesestufen zu durchlaufen, mit teilweise präparativ aufwendigen
Methoden (z.B. Tieftemperaturreaktion). Die Gesamtausbeute liegt nach den in der Literatur angegeben Werten bei ca. 21 %.
Das nun in dieser Erfindung vorliegende Verfahren verringert deutlich die Zahl der Reaktionsschritte, die Gesamtausbeute wird erheblich gesteigert und man hat ein präparativ einfacheres, daher auch wirtschaftlicheres Verfahren. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die empfindliche Base nicht isoliert und aufgereinigt werden muss, sondern direkt aus der Reaktionslösung als Methansulfonat gefällt werden kann.
Im Folgenden werden die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Als Ausgangsprodukt werden die Verbindungen der Formel II verwendet.
2-Brom-5-fluortoluol und auch 2-Brom-5-chlortoluol sind kommerziell erhältlich.
Die Methansulfonylgruppe wird nun mittels einer Friedel-Crafts-artigen
Reaktion (vgl. dazu M. Ono et al., Chem.Lett. 1988, 395-398) eingeführt.
Vorzugsweise wird das Methansulfonsäureanhydrid intermediär durch
Erhitzen von Methansulfonsäure mit Thionylchlorid gebildet.
Als Friedel-Crafts-Katalysator kommt - neben den üblich dafür verwendeten Katalysatoren - hauptsächlich Trifluormethansulfonsäure zur Verwendung. Mit dieser Verbindung als Katalysator werden die besten Ausbeuten bei dieser Umsetzung erhalten. Die Zugabe der Ausgangsverbindung II und des Katalysators zum Methansulfonsäureanhydrid wird vorteilhafterweise bei Raumtemperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, durchgeführt, anschließend wird zur Vervollständigung der Reaktion erhitzt.
Der Vorteil dieses Verfahrensschrittes liegt insbesondere darin, dass die Methansulfonylgruppe einstufig in das Molekül eingeführt werden kann - gegenüber drei Stufen im herkömmlichen Verfahren.
Man erhält so die Verbindungen der Formel V, worin Me eine Methylgruppe und R Fluor oder Chlor bedeuten, die bisher in der Literatur nicht beschrieben sind.
SO2Me
Die Verbindungen 1-Brom-4-fluor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol und 1-
Brom-4-chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol sind also neu und ebenfalls
Gegenstand dieser Erfindung.
Sie können als Zwischenprodukte oder Ausgangsverbindungen für die
Synthese anderer Stoffe dienen.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Carboxylgruppe durch durch eine Palladium-katalysierte Carbonylierungs- reaktion (vgl. dazu T.W. Ku et al., Tetrahedron Lett. 1997, 38, 3131-3134;
C. Valentine, Jr. et al., J. Org. Chem. 1981 , 46, 4614-4617) eingeführt. Die Reaktion wird im Autoklaven bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur durchgeführt. Diese Carbonylierungsreaktion ist eine dem Fachmann bekannte Reaktion und man kann somit auch die dabei üblichen Lösungsmittel, Katalysatoren und Reaktionsbedingungen anwenden, beispielsweise Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon (NMP). Vorzugsweise wird Dimethylsulfoxid (DMSO) als Lösungsmittel und Palladium(ll)-acetat als Katalysator verwendet.
Man erhält dann die bekannten Verbindungen 4-Fluor-2-methyl-5-methyl- sulfonyl-benzoesäure und 4-Chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzoesäure.
In der dritten Stufe erfolgt die Einführung der Pyrrolgruppe. Im Gegensatz zum bekannten Verfahren, bei welchem die Einführung der Pyrrolgruppe über eine Substitution mit Benzylamin, katalytische Hydrierung, Veresterung und Umsetzung mit 2,5-Dimethoxytetrahydrofuran in 4 Stufen zum 2- Methyl-5-methylsulfonyl-4-pyrrolyl-benzoesäuremethylester bewältigt wird, resultiert bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die entsprechend freie
Säure, 2-Methyl-5-methylsulfonyl-4-pyrrolyl-benzoesäure, die ebenfalls neu und Gegenstand der Erfindung ist, nach nucleophilem Halogen-Pyrrol- Austausch (vgl. dazu G. Folkers und HJ. Roth, Arch. Pharm., Weinheim, 1986, 319, 530-537; R.C. Schnur und M. Morville, J. Med. Chem. 1986, 29, 770-778). Das bedeutet nicht nur einen erheblich verminderten
Arbeits- und Materialaufwand, sondern auch eine bessere Gesamtausbeute.
Dieser Halogen-Pyrrol-Austausch wird üblicherweise bei Raumtemperatur in einem Lösungsmittel durchgeführt wie z.B. Dimethylsulfoxid oder N,N-
Dimethylformamid, in Gegenwart von Natriumhydrid.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der 4-Fluor-2-methyl-5-methyl- sulfonyl-benzoesäure, da hier der Austausch bereits bei Raumtemperatur erfolgt. Das NaH dient als Salzbildner und Säurefänger und wird in einer Menge von etwa zwei Moläquivalenten zugefügt. Alternativ können die Na- Salze der Reaktionskomponenten (Pyrrol und Fluorwasserstoffsäure) in DMSO auch vorpräpariert werden und erst dann miteinander zur Reaktion gebracht werden.
Die 2-Methyl-5-methylsulfonyI-4-pyrrolyl-benzoesäure fällt ohne weitere Aufreinigung in guter Ausbeute (ca. 78%) und in hoher Reinheit an.
Im vierten Schritt erfolgt die Kupplung der freien Säure mit N-(Benzyloxy- carbonyl)-guanidin (zur Herstellung von Benzyloxycarbonyl (Z)-guanidin siehe M. Goodman et al., PCT Int. Appl. WO 9852917, 1998; K. Nowak, Rocz. Chem. 1969, 43, 231-232; R. Krug und K. Nowak, Rocz. Chem. 1967, 41 , 1087-1091) zum N-[N1-(Benzyloxycarbonyl)-amidino]-2-methyl- 5-methylsulfonyl-4-(1-pyrrolyl)-benzamid. Diese Verbindung ist ebenfalls neu und Gegenstand dieser Erfindung.
Die Kupplung erfolgt mit Hilfe der bekannten Mukaiyama-Methode, vgl. T. Mukaiyama, Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 1979, 18, 707-721. Es wurde gefunden, dass das mit der Z-Schutzgruppe geschützte Guanidin wesentlich selektiver und vollständiger kuppelt als das ungeschützte Guanidin. Das bedeutet, dass die sonst bei der Isolierung und Lagerung von N- (Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4-(pyrrol-1-yl)-benzamid auftretenden Probleme hier vermieden werden können.
Die Reaktion wird in einem Lösungsmittel, wie z.B. 1-Methyl-2-pyrrolidon, in Gegenwart von 2-Chlor-1-methyl-pyridinium-iodid und unter Zugabe von
Hünigscher Base durchgeführt.
Als letzte Stufe erfolgt nach der katalytischen Abspaltung der Z-Schutz- gruppe die Fällung des gewünschten Endproduktes N-(Diaminomethylen)- 2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4-(pyrrol-1-yl)-benzamid, Methansulfonat (Eniporide).
Die Abspaltung der Z-Schutzgruppe durch katalytische Hydrierung kann nach den dafür allgemeine bekannten Bedingungen durchgeführt werden. Beispielweise durch Behandeln mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators (z.B. eines Edelmetallkatalysators wie Palladium, zweckmäßig auf einem Träger). Als Lösungsmittel eignen sich insbesondere z.B. Alkohole, wie Methanol oder Ethanol oder Amide wie DMF. Die Hydro- genolyse wird in der Regel bei Temperaturen zwischen etwa 0° und 100 °C und Drucken zwischen etwa 1 und 200 bar durchgeführt. Vorzugsweise wird hier als Lösungsmittel bei der katalytischen Hydrierung Aceton und als Katalysator Palladium (5-10%ig Pd-C) verwendet, und die Reaktion bei Temperaturen von 20-30 °C und und einem Druck von 1-10 bar durchgeführt.
Unter den Reaktionsbedingungen ist die intermediär freigesetzte, empfindliche Base vor oxidativem und hydrolytischem Angriff geschützt. Nach Absaugen des Katalysators wird ohne weitere Aufarbeitung die Fällung des Methansulfonats aus der acetonischen Hydrieriösung vorgenommen. Eine weitere Aufreinigung ist nicht notwendig, da das Endprodukt in hoher Reinheit anfällt.
Selbstverständlich kommen auch andere Säuren als Methansulfonsäure zur Salzfällung in Frage, insbesondere die in EP 0 699 666 genannt sind.
Somit steht ein effektives Verfahren zur Herstellung von N-(Diamino- methylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4-(pyrrol-1-yl)-benzamid, Methansulfonat (Eniporide) zur Verfügung, welches wesentlich verbessert ist zum bisher bekannten Verfahren, sowohl im Bezug auf die Anzahl der Syn- theseschritte als auch bezüglich der Gesamtausbeute.
Obwohl bei der Guanidierung der 2-Methyl-5-methylsulfonyl-4-(pyrrol-1-yl)- benzoesäure durch das hier vorgestellte Schutzgruppenverfahren formal eine Reaktionsstufe hinzukommt, wird dies mehr als wettgemacht durch das präparativ einfachere Verfahren, die Stabilisierung der empfindlichen
Base und die erheblich gesteigerte Gesamtausbeute.
Die Substanz N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4-(pyrrol- 1-yl)benzamid, Methansulfonat (Eniporide) zeigt als Na+/H+ - Antiporter Hemmstoff eine gute kardioprotektive Wirkung und eignet sich daher besonders zur Infarktbehandlung, Infarktprophylaxe und zur Behandlung von Angina pectoris.
Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, dass ein
Fachmann die obige Beschreibung in weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise limitierende Offenbarung 5 aufzufassen.
Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten Anmeldungen und Veröffentlichungen ist durch Bezugnahme in diese Q Anmeldung eingeführt.
Beispiel A
1. Einführung der Methansulfonylgruppe 5
1.1 Darstellung von 1-Brom-4-fluor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol
Man versetzt 162 ml (2.495 mol) Methansulfonsäure mit 72.5 ml (0.999 mol) Thionylchlorid und erhitzt 2 h auf 120 °C. Anschließend kühlt man im
Eisbad auf 25 °C ab, gibt 100 g (0.529 mol) 2-Brom-5-fluortoluol (Fa.
Aldrich) und 8.8 ml (0.100 mol) Trifluormethansulfonsäure hinzu und erhitzt 3 h äuf 125 °C.
Die Aufarbeitung erfolgt durch Gießen auf 600 ml Eiswasser, zweifache Extraktion mit je 400 ml Essigester, Waschen der organische Phase mit 1
N NaOH, Trocknen und Einengen. Das Produkt wird aus Ether umkristallisiert. Man erhält 1-Brom-4-fluor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol in einer Ausbeute von 65.3 % mit Fp. von 113-114 °C.
1.2 Darstellung von 1-Brom-4-chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol
Wie in 1.1 beschrieben, setzt man 65 ml (1.001 mol) Methansulfonsäure, 29 ml (0.400 mol) Thionylchlorid, 41.0 g (0.200 mol) 2-Brom-5-chlortoluol (Fa. Wychem) und 3.5 ml (0.040 mol) Trifluormethansulfonsäure um. Die Aufarbeitung erfolgt ebenfalls wie in 1.1 bechrieben. Das Produkt wird aus Ether bzw. Petrolether/Ether umkristallisiert.
Man erhält 1-Brom-4-chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol in einer Ausbeute von
48.1 % mit einem Fp. von 112-113 °C.
2. Darstellung von 4-Fluor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzoesäure
In einem Autoklaven mit Tefloneinsatz und Rührwerk werden folgende Substanzen zusammengegeben und 89 h auf 82 °C unter einem Druck von 30 bar erhitzt:
44.8 g 1-Brom-4-fiuor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzol, 1000 ml Kohlen- monoxid, 40 ml VE-Wasser, 34.0 g Kaliumacetat, 200 ml Dimethylsulfoxid, 1.2 g Palladium(ll)-acetat und 5.6 g 1 ,1'-Bis-(diphenylphosphino)-ferrocen.
Dann werden 1000 ml Essigester zugegeben, kurz mit Eis gekühlt, 2x mit 320 ml 2 N NaOH ausgeschüttelt, die alkalischen Phasen mit conc. HCI auf pH1 angesäuert und der Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Man erhält so 4-Fluor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzoesäure in einer Ausbeute von 92.4 % und mit einem Fp. von 210-212 °C.
2.1
Die Darstellung von 4-Chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzoesäure erfolgt analog zu der in 2 beschriebenen Methode.
3. Herstellung von 2-Methyl-5-methylsulfonyl-4-(pyrrol-1-yl)-benzoe- 0 säure
3.1
Bei Raumtemperatur stellt man aus 20 mMol Pyrrol und 20 mMol NaH in 5 20 ml Dimethylsulfoxid das Pyrrol-Salz her und rührt ca. 1 Stunde. Ebenso stellt man das Na-Salz der obigen F-Säure (15.6 mMol Säure, 15.6 mMol NaH, 80% in Weißöl, 20 ml DMSO) her. Die Lösungen werden vereinigt und es wird noch 3 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Danach n wird die Reaktionslösung auf 150 ml Eiswasser gegossen und 150 ml 1 N HCI werden zugefügt. Man erhält das Produkt nach Absaugen und Trocknen in einer Ausbeute von 78 % und mit einem Fp. von 190-191 °C.
3.2 5
Man führt die Reaktion durch wie in 3.1 beschrieben, nur wird als
Lösungmittel Dimethylformamid verwendet.
3.3
Man führt die Reaktion wie in 3.1. beschrieben durch. Die Säurekomponente ist 4-Chlor-2-methyl-5-methylsulfonyl-benzoesäure. Nach 6- stündigem Erhitzen auf 65 °C werden 68% 2-Methyl-5-methylsulfonyl-4-
(pyrrol-1 -yl)-benzoesäure erhalten.
4. Darstellung von N-[N1-(Benzyloxycarbonyl)-amidino]-2-methyl-5- methylsulfonyl-4-(1 -pyrrolyl)-benzamid
0.010 Mol 2-Methyl-5-methylsulfonyl-4-(pyrrol-1-yl)-benzoesäure werden in 28 ml 1-Methyl-2-pyrrolidon gelöst und 0.011 Mol 2-Chlor-1- methylpyridiniumiodid zugefügt. Man rührt 1.5 h bei Raumtemperatur. Man kühlt die Lösung im Eisbad auf ca. 5°C ab und gibt 0.012 Mol CbO- (oder Z)-Guanidin zu. Anschließend werden 0.029 Mol Hünigsche Base (Ethyl- diisopropylamin) zugegeben, wobei das Reaktionsgemisch eine Temperatur von unter 30 °C haben sollte. Danach rührt man 2 h bei Raumtemperatur, gießt auf Eiswasser, rührt 30 min., saugt ab und kristallisiert aus Isopropanol um. So erhält man das N-[N1-(Benzyloxycarbonyl)-amidino]- 2-methyl-5-methylsulfonyl-4-(1-pyrrolyl)-benzamid in einer Ausbeute von 87.2 %, Fp. 157-160 °C.
5. Darstellung von N-(Diaminomethylen)-2-methyl-5-(methylsulfonyl)-4- (pyrrol-l-yl)benzamid, Methansulfonat (Eniporide)
Die Abspaltung der Z-Schutzgruppe aus 0.036 Mol N-[N1-(Benzyloxy- carbonyl)-amidino]-2-methyl-5-methylsulfonyl-4-(1-pyrrolyl)-benzamid erfolgt in 400 ml Aceton, mit 4g Pd-C-5 % und Wasserstoff nach den üblichen Bedingungen für eine katalytische Hydrierung.
Der Katalysator wird dann abgesaugt, man versetzt mit 4 ml Methansulfonsäure, rührt unter Kühlung ca. 1 h und saugt ab. Der Rückstand wird mit Aceton und Ether nachgewaschen und anschließend getrocknet. Man erhält so das Endprodukt in einer Ausbeute von 97.9 %, Fp. 269-270 °C.