Zusatzeinrichtung für einen Fertiger
Die Erfindung betrifft eine Zusatzeinrichtung für einen Fertiger zum Einbauen und Verdichten von Straßenbelagschichten
Die Zusatzeinrichtung kann an handelsübliche Fertiger angebracht werden und dient vorzugsweise zum Einbau von zweischichtigen Asphaltschichten Es ist jedoch damit auch möglich, Betonschichten oder kombinierte Beton- und Asphaltschichten sowie Belagen jeglicher Art einzubauen
Im Stand der Technik ist es bekannt, mit Hilfe von Fertigern Belagschichten auf Straßenkonstruktionen aufzubringen Derzeit dominiert hierfür die Asphaltbauweise, da dieser Baustoff eine Reihe von Vorteilen aufweist Um die Asphaltbauweise besser den Belastungen des Schwerverkehrs anzupassen, wird eine Erhöhung des Verdichtungsgrades und die Reduzierung der Starke der Deckschichten angestrebt Zur Erzielung einer wirksamen Abdichtung der Deckschicht sowie zur Minimierung der Alterung der Bindemittel und der Vermeidung von Spurrillen, Deckenschaden, Rissen und Abplatzungen wird in zunehmendem Maße Kompaktasphalt eingesetzt Der Einbau erfolgt z B mit zwei Fertigern, die direkt hintereinander laufen
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Nach EP 0 730 694 Bl ist ferner ein Fertiger bekannt, der es gestattet, mit nur einem Gerat eine zweischichtige Asphaltschicht einzubauen und zu verdichten Bei diesem Fertiger ist auf einem vergrößertem Grundgestell ein zweites Transport- und Verteilersystem angeordnet
Nachteilig bei dieser Anordnung ist, daß für den Einbau von zwei Asphaltschichten ein Spezialfertiger erforderlich ist, der nur für den speziellen Einsatz eines zweischichtigen Asphaltaufbaus verwendet werden kann und der sehr hohe Herstellungskosten erfordert
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mit der der Einbau von zwei Belagschichten auch unterschiedlichen Materials ermöglicht wird, die kostengünstig hergestellt werden kann und die sowohl für den Einbau von mehrschichtigen Straßenbelagen als auch für den herkömmlichen Einbau von nur eines einschichtigen Belages verwendet werden kann
Erfindungsgemaß gelingt die Losung der Aufgabe mit den kennzeichneden Merkmalen von Patentanspruch 1
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemaßen Einrichtung sind in den Unteranspruchen angegeben
Ein mit der erfindungsgemaßen Zusatzeinrichtung ausgerüsteter Fertiger ermöglicht es, daß der Einbau einer zweischichtigen Asphaltdecke, bzw
auch der Einbau von Deckschichten aus anderen Materialien, mit einer Maschine erfolgen kann, die lediglich durch Umrüsten eines vorhandenen Fertigers an die jeweilige Aufgabe angepaßt werden kann, indem an einem vorhandenem Fertiger nur eine Zusatzeinrichtung angebracht bzw abmontiert wird Diese Zusatzeinrichtung kann leicht wieder entfernt werden, so daß der Anwender nur eine Maschine benotigt, die sowohl für den konventionellen Einbau nur einer Schicht als auch für den Einbau eines zweischichtigen Belages verwendet werden kann Die Maschine ist außerdem wesentlich kostengünstiger herstellbar als ein gesonderter Doppelfertiger
Ein mit der erfindungsgemaßen Zusatzeinrichtung versehener Fertiger verfügt über zwei getrennte Verdichtungsbohlen, wobei die erste Bohle als Standard- oder hochverdichtende Bohle ausgelegt ist und die zweite Bohle sowohl als Standardbohle als auch als Hochverdichtungsbohle ausgeführt sein kann Die erste Bohle dient als Einbau- und Vorverdichtungsbohle und ermöglicht eine extrem hohe Vorverdichtung, weshalb eine gegenüber den nach bekannten Verfahren verlegten Belagen wesentlich höhere Ebenflachig- keit des zweischichtigen Belages erreicht wird Die so erzielte hohe Ebenfla- chigkeit ermöglicht es in Verbindung mit der hohen Vorverdichtung, die gegebenenfalls noch erforderliche Nachverdichtung auf ein Mindestmaß zu reduzieren
Ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemaßen Einrichtung besteht darin, daß serienmäßige, für die üblichen Fertiger verwendbare Komponenten für die Bauteile Vorverteilersystem und Einbaubohlen der Zusatzeinrichtung verwendet werden können
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Durch die erfindungsgemaße Anordnung der zwei Verdichtungsbohlen besteht ferner die Möglichkeit, getrennte Profile für die beiden Schichten zu erzeugen, z B können Regenrinnen eingebracht werden Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht darin, daß in einfacher Weise durch Entfernen der Zusatzeinrichtung ein herkömmlicher Fertiger entsteht, dessen Funktionen voll erhalten bleiben und der ohne ein zusatzliches Ubergabegerat arbeiten kann
Es ist möglich, die Steuerung der Schichtstarke, die sogenannte Nivellierung gekoppelt mit der ersten Bohle oder unabhängig davon mit einer gesondert arbeitenden Steuerung für die zweite Bohle zu versehen Als Einbaubohlen können handelsübliche starre Bohlen oder auch ausfahrbare Bohlen eingesetzt werden
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles naher erläutert In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Figur 1 einen handelsüblichen Fertiger im Ausgangszustand,
Figur 2 den Fertiger nach Abbau von Materialvorratsbehalter und
Fahrerhaus,
Figur 3 eine erfindungsgemaße Zusatzeinrichtung,
Figur 4 einen vergrößerten Materialvorratsbehalter,
Figur 5 den Fertiger mit angebauter Zusatzeinrichtung und vergrößertem Materialvorratsbehalter für das Tragschichtmaterial,
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Figur 6 den Fertiger mit angebauter Zusatzeinrichtung mit hochgeklapptem Teil,
Figur 7 eine Ausführungsform für einen mit der erfindungsgemaßen Zusatzeinrichtung versehenen Fertiger und einer zusatzlich am Fertiger angebrachten Ubergabeeinrichtung in Seitenansicht,
Figur 8 die zugehörige Draufsicht,
Figur 9 die Seitensicht einer Ausführungsform mit je einer vorn und hinten an der Zusatzeinrichtung angeordneten Materialvorratsmulde
In Figur 1 ist ein handelsüblicher Fertiger dargestellt, an den die erfindungsgemaße Zusatzeinrichtung angebracht werden soll,
Für das Umrüsten des Fertigers zu einem Einbaugerat, mit dem ein zweischichtiger Asphaltbelag verlegt werden kann, werden zunächst der Materialvorratsbehalter und das Fahrerhaus abgebaut Der Zustand nach dem Abbau dieser Einrichtungen ist in Figur 2 dargestellt An dem verbleibendem Grundgerat befinden sich das Fahrwerk des Fertigers mit dem Antriebsaggregat, die Verteiler- und Transporteinrichtungen sowie die Verdichtungsbohle für das Tragschichtmaterial
Danach werden die Zusatzeinrichtung und der Materialvorratsbehalter für das Tragschichtmaterial am Grundgerat angebracht Hierzu ist es nur erforderlich, diese seitlich auf das Grundgerat zu schieben und zu befestigen
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Figur 3 erläutert eine Ausführungsform für die erfindungsgemaße Zusatzeinrichtung
Figur 4 zeigt einen vergrößerten Materialvorratsbehalter, der anstelle des Originalvorratsbehalters angebracht werden kann
In Figur 5 ist der ungerustete Fertiger mit angebauter Zusatzeinrichtung und vergrößertem Materialvorratsbehalter für das Tragschichtmaterial dargestellt
Wie aus Figur 6 ersichtlich ist, ist es möglich einen Teil der angebauten Zusatzeinrichtung nach oben zu schwenken Dies ist vorteilhaft, um Wartungsarbeiten am Grundgerat durchführen zu können, ohne daß die Zusatzeinrichtung entfernt werden muß Um das Schwenken der Zusatzeinrichtung zu ermöglichen, besteht das Gestell aus schwenkbaren Tragern, die an Lagerstellen mit dem feststehendem Teil des Gestells verbunden sind und mit Hilfe von Hydraulikzylindern bewegt werden können Außerdem sind am Gestell Schwenkarme mit Stutzradern angebracht, die das seitliche Heranfahren der Zusatzeinrichtung beim Anbau an das Grundgerat erleichtern und außerdem zur Erhöhung der Standsicherheit der Gesamtanordnung beitragen
Bei dem in den Figuren 7 und 8 dargestellten Fertiger befinden sich sowohl der Materialvorratsbehalter 1 für die Tragschicht als auch der Materialvorratsbehalter 2 für die Deckschicht an der Vorderseite des Fertigers Der Fertiger besteht aus einem handelsüblichen Fertiger, bei dem eine Materialschicht, im dargestellten Fall die Tragschicht aus dem
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Materialvorratsbehalter 1 über die Transportbander für das System 1 zur Vorverdichtungsbohle 7 transportiert werden, wobei das Material vorher über die Verteilerschnecke 5 verteilt wird
Zum Anbau der Zusatzeinrichtung an einen handelsüblichen Fertiger ist es lediglich erforderlich, das Fahrerhaus 9 von diesem abzubauen, die Zusatzeinrichtung auf das Fahrwerk des Fertigers zu schieben und die Zusatzeinrichtung am Fahrwerk des Fertigers sowie am Fahrerhaus 9 zu befestigen Zur Befestigung werden vorteilhaft Schraubverbindungen verwendet, die im dargestellten Beispiel an gabelförmigen Befestigungselementen sowie an entsprechenden Offnungen der zu verbindenden Baugrupppen angebracht werden
Das Material für die Deckschicht wird in der erfindungsgemaßen Zusatzein- richtung gelagert und transportiert und mit dieser eingebaut Hierzu ist ein zusatzlicher Vorratsbehalter 2 für das Deckschichtmaterial so am Gestell der Zusatzeinrichtung angeordnet, daß er sich im montierten Zustand vor dem Vorratsbehalter 1 des Fertigers befindet Der zusatzliche Vorratsbehalter 2 ist beheizt, wozu die Abgase der Antriebsmotoren oder zusatzliche, mit Gas oder elektrisch betriebene Heizeinrichtungen verwendet werden können Vom Vorratsbehalter 2 wird das einzubauende Material über das Transportsystem 4, das hier in Form von Schnecken ausgebildet ist, zur hinteren Einbaubohle 8 für die Deckschicht transportiert Die zusatzliche Einbaubohle 8 kann unmittelbar an der bereits am Fertiger vorhandenen Einbau- bohle 7 oder separat am Fertiger angebracht sein
Die Steuerung der zweiten Bohle kann mittels einer an der Maschine bereits vorhandenen Nivelliereinrichtung oder von einer zusatzlichen zweiten Nivelliereinrichtung erfolgen
Die zweite Bohle kann sowohl starr an der ersten Bohle mit einer Hohenver- stellung angebracht oder gelenkig mit der ersten Bohle verbunden sein Zweckmaßigerweise erfolgt dabei die Befestigung am Nivellierholm Es ist außerdem möglich, die zweite Bohle gelenkig am Chassis der Zugmaschine anzuordnen
Figur 9 erläutert ein Ausführungsbeispiel für eine Ausführung, bei der der Materialvorratsbehalter 2 hinter dem Fahrerhaus 9 angeordnet ist Es ist prinzipiell auch möglich, diesen Vorratsbehalter oberhalb des Fahrerhauses 9 oder seitlich davon anzubringen Bei der in Figur 3 dargestellten Ausfüh- rungsform ist oberhalb des Vorratsbehalters 2 eine drehbare oder verschiebbare Ausführung für ein zusatzliches Transportsystem, das hier als Transportband 10 ausgebildet ist, angebracht Mit diesem zusatzlichen Transportband 10 kann das Material von der Vorderseite des Fertigers, von dem aus er in einfacher Weise beschickt werden kann, zum Vorratsbehalter 2 transportiert werden Um ein ungehindertes Füllen des Vorratsbehalters 1 zu ermöglichen, ist das zusatzliche Transportband 10 in Fahrtrichtung drehbar oder verschiebbar angeordnet, so daß es beim Befüllen des Behalters 1 nach hinten geschoben werden kann und sich zum Befüllen des Behalters 2 in der vorderen Position befindet
Es ist auch möglich, daß ein Vorratskubel an einem separat fahrenden Gerat außerhalb des Fertigers angebracht ist Dieses Gerat kann vom Fertiger
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geschoben oder selbstfahrend bewegt werden und/oder selbsttragend oberhalb des Fertigers angebracht sein
In den Figuren 7 bis 9 ist eine Ausführung dargestellt, bei der am Fertiger eine Ubergabeeinrichtung mit einem Zwischenlagerbehalter 11 angebracht sind, von dem aus mit Hilfe eines Zwischenlagertransportbandes 12 das heiße Mischgut über die Vorratsbehalter 1,2 transportiert wird Oberhalb der Vorratsbehalter 1,2 ist eine Umstellklappe 13 zur wechselseitigen Beschik- kung der Vorratsbehalter 1 oder 2 des Fertigers angebracht Der Material- aufnahmebehalter 1 1 zur zeitweiligen Aufbewahrung des heißen Mischgutes kann mit einer einteiligen oder mit einer zweiteiligen Kammer versehen sein
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BEZUGSZEICHENLISTE
1 Materialvorratsbehalter für Tragschicht
2 Materialvorratsbehalter für Deckschicht 3 Transportbander für System 1
4 Transporteinrichtung für System 2
5 Verteilerschnecke für System 1
6 Verteilerschnecke für System 2
7 Einbaubohle für Tragschicht 8 Einbaubohle für Deckschicht
9 Fahrerhaus
10 zusatzliches Transportband
11 Zwischenlagerbehalter
12 Zwischenlagertransportband 13 Umstellklappe