Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckeinheiten für den Mehrfarbendruck und wenigstens einer Beschichtungseinheit
Die Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckeinheiten für den Mehrfarbendruck und wenigstens einer Beschichtungseinheit nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine Bogenrotationsdruckmaschine dieser Art ist aus der EP 0620 115 B1 bekannt. Zum Inline-Beschichten von Bedruckstoffen sind wenigstens zwei Lak- kiereinheiten vorgesehen. Die in Bogenlaufrichtung vorgeordnete Lackiereinheit ist dabei als Flexodruckwerk mit einem eine Hochdr ckform tragenden und mit dem bogenführenden Druckzylinder in Kontakt stehenden Formzylinder, einer mit dem Formzylinder in Kontakt stehenden gerasterten Auftragwalze zum Einfärben (Beschichten) und einem anstellbaren Kammerrakel, das mit einer Förderpumpe zur Beschichtungsflüssigkeitszufuhr und einer Saugpumpe zur Beschichtungsflüs- sigkeitsrückführung verbunden ist, ausgebildet. Von Nachteil ist hierbei, daß bei erneuten Beschichtungsaufträgen die Druckform auf dem Formzylinder ausgetauscht werden muß und ggf. ist die ursprüngliche Rasterwalze gegen eine Rasterwalze mit abweichendem Schöpfvolumen auszutauschen. Der Wechsel der Druckform ist manuell als auch automatisiert aufwendig zu lösen und darüber hinaus entstehen durch die Umrüstung bedingte Stillstandszeiten an der Druckmaschine.
Aus der DE 195 03 951 A1 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung für den Tiefdruck bekannt. Danach sind die Vertiefungen (Näpfchen) einer Tiefdruckrohform als Grundraster gleichmäßig mittels einer verflüssigbaren Substanz durch eine Auftragseinrichtung befüllbar, anschließend ist bildmäßig das Substanzmaterial mittels einer Bildpunkt-Übertragungseinrichtung aus den Vertiefungen abtragbar und die derart bildmäßig gerasterte Tiefdruckform ist mittels eines Einfärbesystems einfärbbar, um danach im Tiefdruck drucken zu können. Nach dem Druckvorgang ist die Tiefdruckform auf die Tiefdruckrohform regenerierbar und die Vertiefungen sind anschließend wieder befüllbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenrotationsdruckmaschine der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die mit ihren Druckeinheiten und insbesondere mit wenigstens einer Beschich- tungseinheit universeller einsetzbar ist und die Rüstzeiten spürbar reduziert.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale der Patentansprüche 1 und 13 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, neben der Erstellung eines Mehrfarbendruckes wenigstens eine Inline-Beschichtung auf einen Bedruckstoff aufzubringen. Dabei ist die Inline-Beschichtung neben dem bekannten Einfärben - durch Dosierung der Beschichtungsflüssigkeitsmenge - des Bedruckstoffes als bildmäßige (sujetbedingte) vorzugsweise Inline-Bebilderung mit einer Inüne-Beschichtung durchführbar.
Die vorzugsweise mittels Leitstand gesteuerte Bogenrotationsdruckmaschine weist dazu neben den Druckeinheiten wenigstens eine Beschichtungseinheit auf, die zumindest aus einem Bogenführungszylinder, einem Formzylinder sowie einem Dosiersystem mit einer gerasterten Auftragwalze als Tiefdruckrohform oder dem Formzylinder selbst als Tiefdruckrohform gebildet ist.
Weiterhin gestattet die erfindungsgemäße Lösung eine Inline-Beschichtung in der Beschichtungseinheit und eine Erzeugung der Tiefdruckform auf der Auftragwalze oder dem Formzylinder außerhalb der Bogenrotationsdruckmaschine in einer separaten Einrichtung. Dabei ist eine derartige separate Einrichtung auch an oder auf einer Druckeinheit und/oder Beschichtungseinheit separat anordbar. Das Wechseln der Auftragwalze oder des Formzylinders zwischen der Beschichtungseinheit und der separaten Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform ist manuell oder bevorzugt mittels eines Handhabesystems durchführbar. Alternativ ist dieses Prinzip auf eine Druck- einheit für den Mehrfarbendruck übertragbar, wenn diese Druckeinheit einen Formzylinder als Tiefdruckform (direkter Tiefdruck) oder eine Auftragwalze als Tiefdruckform (indirekter Tiefdruck) aufweist. Die separate Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform ist somit auch an oder auf wenigstens einer Druckeinheit für den Mehrfarbendruck anordbar.
Beispielsweise ist oberhalb der Beschichtungseinheit auf dieser die separate Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform anordbar. Der separaten Einrichtung ist als Handhabesystem beispielsweise ein Industrieroboter benachbart zugeordnet, welcher die Auftragwalze oder den Formzylinder aus den Halterungen der Be- schichtungseinheit entnimmt und der separaten Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform zuführt bzw. aus der separaten Einrichtung in die jeweilige Halterung zurückführt.
In einer weiteren Ausbildung ist der separaten Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform weiterhin ein Magazin als Walzen/Zylinder-Speicher zugeordnet. Das Handhabesystem entnimmt dabei die Auftragwalze oder den Formzylinder wiederum aus den Halterungen und führt die Auftragwalze oder den Formzylinder dem Magazin zu bzw. aus dem Magazin zur jeweiligen Halterung zurück. Die Erzeugung der Tiefdruckform auf der Auftragwalze oder dem Formzylinder ist dabei im Magazin durch die separate Einrichtung erzielbar.
Das Magazin ist in einfachster Form auch als Walzen/Zylinder-Halterung für die zeitweilige Aufbewahrung von Auftragwalze und/oder Formzylinder nutzbar. Darüberhinaus ist das Magazin auch für die Aufnahme mehrerer Auftragwalzen und/oder Formzylinder ausführbar. Die Belegung der Speicherplätze (für Walzen / Zylinder) im Magazin und/oder die Aktivierung des Handhabesystems sowie der separaten Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform ist bevorzugt von einem gekoppelten Leitstand aus steuerbar. Dabei stellt das Magazin auch eine Walzen/Zylinder-Ordnung her, wie sie an der separaten Einrichtung zur Erzeugung der Tiefdruckform sowie der Aufbewahrungsposition benötigt wird. Handhabesystem, Magazin und separate Einrichtung sind nicht auf die Zuordnung zu einer Beschichtungseinheit beschränkt, vielmehr ist eine Anordnung dieser Baugruppen auch an oder auf, insbesondere oberhalb wenigstens einer Druckeinheit realisierbar.
Als Dosiersystem eignen sich mehrere Ausbildungen. So ist in einer ersten Ausbildung eine Dosierwalze der gerasterten Auftragwalze (als Zweiwalzenwerk) zugeordnet und in den derart gebildeten Walzenspalt wird die Beschichtungsflüssigkeit zugeführt. In einer zweiten Ausbildung ist der gerasterten Auftragwalze ein Kammerrakel zugeordnet, welches mit einem Kreislaufsystem für die Beschichtungs- flüssigkeit gekoppelt ist. Schließlich ist in einer dritten Ausbildung zumindest eine Schöpfwalze der gerasterten Auftragwalze zugeordnet. Aus einem Vorratsbehälter wird die Beschichtungsflüssigkeit geschöpft und zum Walzenspalt gefördert.
Die gerasterte Auftragwalze selbst ist als eine Tiedruckrohform mit Vertiefungen (Näpfchen) und Stegen als Grundraster ausgebildet. Mit Bezug auf einen einfachgroßen Formzylinder der Beschichtungseinheit ist diese gerasterte Auftragwalze zumindest im gleichen Durchmesser oder größer ausgebildet. Vorzugsweise für partiell wiederkehrende Druckaufträge ist der Durchmesser der Auftragwalze ei-
nem geradzahligen Teil eines einfachgroßen Formzylinders entsprechend ausgebildet.
Der Formzylinder weist einen die Beschichtungsflüssigkeit aufnehmenden Überzug sowie bevorzugt einen Zylinderkanal auf. Im wesentlichen kongruent zum Zylinder- kanal des Formzylinders weist die gerasterte Auftragwalze in einem Kreissegment des Teilumfangs eine eben gekrümmte Fläche im Walzenmantel auf, wobei dieser Teilumfang in zwei Ausbildungen ausführbar ist.
In erster Ausbildung ist der auf Höhe der Oberkante der Stege liegende Teilumfang eine glatte Fläche (ohne Grundraster) und in zweiter Ausbildung ist das bereits beschriebene Grundrasters vorgesehen, welches zur Erzielung einer ebenen Fläche mit einem Material vollständig gefüllt ist.
In einer Ausbildung ist der gerasterten Auftragwalze eine Antrageinrichtung zum Befüllen der Vertiefungen des Grundrasters mit einer verflüssigbaren Substanz, eine Abtrageinrichtung zum bildmäßigen (sujetbedingten) Entfernen der Substanz aus der Vertiefungen des Grundrasters und eine Regenerationseinrichtung zum Regenerieren der Tiefdruckform zurück auf das Grundraster (Tiefdruckrohform) zugeordnet. In dieser Ausbildung ist die Beschichtungseinheit für die Inline- Bebilderung sowie Inline-Beschichtung einsetzbar.
In einer weiteren Ausbildung ist die gerasterte Auftragwalze außerhalb der Beschichtungseinheit mittels o.g. Regenerationseinrichtung, Antrageinrichtung und Abtrageinrichtung entsprechend des Beschichtungssujets bebilderbar und an- schließend in die Beschichtungseinheit, dem Formzylinder und Dosiersystem zugeordnet, einsetzbar.
Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, daß das Wechseln der Druckformen auf dem Formzylinder bei der Inline-Bebilderung der gerasterten
Auftragwalze und anschließender Inline-Beschichtung in der Beschichtungseinheit hinfällig ist. Damit lassen sich Rüstzeiten verkürzen und die Beschichtungseinheit ist universeller einsetzbar. Erfolgt die Bebilderung der gerasterten Auftragwalze außerhalb der Beschichtungseinheit ist insbesondere von Vorteil, daß die Tief- druckform, ohne Stillstandszeiten der Druckmaschine, erzeugbar ist und anschließend lediglich ein Austausch bzw. Einsetzen der Auftragwalze in den Lagerstellen der Beschichtungseinheit erforderlich ist.
Weiterere Vorteile der Erfindung sind darin begründet, daß bei bildmäßiger Be- Schichtung die Beschichtungsflüssigkeit formatbezogen auf den Bedruckstoff auftragbar ist. Damit ist das Aufbauen von überschüssiger Beschichtungsflüssigkeit an Walzen oder Zylindern vermeidbar. Die gewünschte Bebilderung ist jederzeit regenerierbar. Falls doch die Beschichtungsflüssigkeit aufbaut, z.B. bei schnell aushärtenden Beschichtungsflüssigkeiten, ist diese automatisch entfernbar. Ein mögliches Aushärten der Beschichtungsflüssigkeit auf der gerasterten Auftragwalze ist somit durch Freilegen des Grundrasters vermeidbar.
Durch die bildmäßige Beschichtung sind darüber hinaus innerhalb eines Druckbzw. Beschichtungssujets unterschiedliche Glanzeffekte bzw. Glänzungsgrade erzielbar, z.B. indem partiell unterschiedliche Schichtdicken erzeugt werden. Wei- terhin sind beispielsweise gleichmäßige, gestufte und/oder unterschiedliche Be- schichtungsdicken sowie Teilbeschichtungen in Umfangs- als auch Querrichtung erzielbar.
Durch den Einsatz von Regenerationseinrichtung, Antrageinrichtung und Abtrage- inrichtung sind die Vertiefungen der gerasterten Auftragwalze zumindest periodisch auf das Grundraster (Tiefdruckrohform) zurückführbar.
Die Beschichtungseinheit gestattet die Verarbeitung von unterschiedlichen Beschichtungsflüssigkeiten, wie beispielsweise Flexodruckfarbe, pigmenthaltiger Ef-
fektdruckfarbe und Dispersionslack, wobei insbesondere Beschichtungsflüssigkei- ten auf wässriger Basis Anwendung finden.
Die Beschichtungseinheit ist im direkten oder indirekten Tiefdruck betreibbar. Die Druckeinheiten für den Mehrfarbendruck sind als Offsetdruckwerke und/oder direk- te oder indirekte Tiefdruckwerke, vorzugweise Flexodruckwerke, ausgebildet.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch :
Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine mit zwei Beschichtungsein- heiten und unterschiedlichen Dosiersystemen
Fig. 2 eine Bogenrotationsdruckmaschine mit zwei Beschichtungsein- heiten und gleichen Dosiersystemen
Fig. 3 eine Beschichtungseinheit mit dem Dosiersystem Kammerrakel/gerasterte Auftragwalze
Fig. 4 eine Beschichtungseinheit mit dem Dosiersystem Dosier- walze/gerasterte Auftragwalze
Fig. 5 eine Beschichtungseinheit mit dem Dosiersystem Schöpfwalze/gerasterte Auftragwalze
Fig. 6 die Erzeugung einer Tiefdruckform auf einer gerasterten Auftragwalze mit den Schritten a) Befüllen der Vertiefungen (Näpfchen) b) Bildmäßiges Freilegen der Vertiefungen (Näpfchen) c) Regenerieren der Vertiefungen (Näpfchen)
In den Fig. 1 und 2 sind Varianten von Bogenrotationsdruckmaschinen dargestellt. Eine Druckmaschine ist mit mehreren Druckeinheiten 1 , vorzugsweise Offsetdruckwerken, in Reihenbauweise ausgebildet, wobei in Förderrichtung der bogenförmigen Bedruckstoffe eine erste Beschichtungseinheit 2 und eine zweite Beschichtungseinheit 3 den Druckeinheiten 1 nachgeordnet sind. Zwischen den Beschichtungseinheiten 2,3 ist zum Trocknen der zu verarbeitenden Bedruckstoffe eine Trocknereinheit 4 angeordnet. Der zweiten Beschichtungseinheit 3 ist ein Ausleger 5 nachgeordnet, der unter anderem durch umlaufende Fördersysteme 7 gebildet ist, die die Bogen auf einen Auslegerstapel 6 ablegen.
Eine Druckeinheit 1 als Offseteinheit besteht im wesentlichen aus einem Plattenzylinder 8, einem Gummituchzyliner 9 sowie einem bogenführenden Druckzylinder 10. Dem Plattenzylinder 8 ist ein Farbwerk zugeordnet, ggf. ist weiterhin ein Feuchtwerk dem Plattenzylinder 8 benachbart, auf das hier nicht näher eingegan- gen werden soll. Zwischen den Druckeinheiten 1 und den Beschichtungseinheiten 2,3 sowie der Trocknereinheit 4 sind jeweils ein bogenführender Transferzylinder 11 für den Transport der Bedruckstoffe angeordnet.
Die erste Beschichtungseinheit 2 ist als Lackwerk, z.B. zur Verarbeitung von Dis- persionslack mit Pigmenten auf wässriger Basis, ausgebildet und besteht aus dem Druckzylinder 10, einem mit dem Druckzylinder 10 in Kontakt bringbaren, einen Überzug 21 tragenden Formzylinder 12 mit Zylinderkanal 22 und einem ersten Dosiersystem 14. Das Dosiersystem 14 ist durch eine mit dem Formzylinder 12 in Kontakt bringbare gerasterte Auftragwalze 13 sowie ein mit dieser Auftragwalze 13 in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakel 15 gebildet.
Die zweite Beschichtungseinheit 3 ist ebenfalls als Lackwerk, z.B. zum Verarbei-
ten von Dispersionslack auf wässriger Basis, ausgebildet und besteht wiederum aus dem Druckzylinder 10, dem mit dem Druckzylinder 10 in Kontakt bringbaren, den Überzug 21 tragenden Formzylinder 12 mit Zylinderkanal 22 und einem zweiten Dosiersystem 14. Dieses Dosiersystem 14 ist durch eine mit dem Formzylinder 12 in Kontakt bringbare gerasterte Auftragwalze 13 sowie eine Dosierwalze 16 als Zweiwalzenwerk gebildet. Die Dosiersysteme 14 sind mit je einem separat steuerbaren Kreislaufsystem für den Umlauf von Beschichtungsflüssigkeiten koppelbar.
Die gerasterte Auftragwalze 13 ist eine Tiefdruckrohform mit einem Vertiefungen (Näpfchen) und Stege aufweisenden Grundraster. Dabei ist die Auftragwalze 13 mit Bezug auf den Formzylinder 12 mit gleichgroßem Durchmesser ausgebildet. Der Umfang der Auftragwalze 13 weist weiterhin im wesentlichen kongruent zum Zylinderkanal 22 des Formzylinders 12 in einem Kreissegment 23 des Teilumfanges eine eben gekrümmte Fläche im Walzenmantel auf. Neben der kongruenten Aus- bildung des Kreissegmentes 23 selbst erfolgt auch bei gleichen Geschwindigkeiten von Auftragwalze 13 und Formzylinder 12 die Abwicklung des Kreissegmentes 23 kongruent zum Zylinderkanal 22. Der Formzylinder 12 trägt einen kompressiblen Überzug 21 , welcher vorzugsweise die zu verarbeitende Beschichtungsflüssigkeit annehmende Eigenschaften aufweist.
In erster Ausbildung sind innerhalb wenigstens einer Beschichtungseinheit 2,3 der Auftragwalze 13:
- eine Antrageinrichtung 19 zum Befüllen der Vertiefungen der Tiefdruckrohform (Grundraster) der Auftragwalze 13 mit einer verflüssigbaren Substanz 25, - eine Abtrageinrichtung 20, z.B. ein Laser 27 , zum bildmäßigen Entfernen dieser Substanz 25 aus den Vertiefungen und somit Schaffung der Tiefdruckform, sowie
- eine Regenerationseinrichtung 18 zum Regenerieren (Löschen der verbliebenen
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Substanz 25) der Auftragwalze 13 auf die Tiefdruckrohform (Grundraster) mittels Reinigungsfluid 29, umfangsseitig zugeordnet.
In zweiter Ausbildung sind außerhalb der Beschichtungseinheit 2 und/oder 3 die Antrageinrichtung 19, die Abtrageinrichtung 20 sowie die Regenerationseinrichtung 18 angeordnet. Die gerasterte Auftragwalze 13 ist dabei außerhalb der jeweiligen Beschichtungseinheit 2,3 bebilderbar und ist anschließend als Tiefdruckform in die Halterungen (Walzenlagerungen) der entsprechenden Beschichtungseinheit 2, 3 einsetzbar.
Alternativ ist die außerhalb bebilderte Tiefdruckform der gerasterten Auftragwalze 13 als Hülse ausgebildet und ist in Sleeve-Technik auf einen Walzengrundkörper axial aufziehbar bzw. abziehbar. Hierbei ist die Auftragwalze 13 mit Tiefdruckform als Hülse wiederum in die Walzenlagerungen der jeweiligen Beschichtungseinheit 2, 3 einsetzbar oder die Tiefdruckform als Hülse ist innerhalb der Beschichtungseinheit 2,3 auf einen fixierten Walzengrundkörper auf- bzw. abziehbar.
Alternativ ist auf der Auftragwalze 13 eine bereits bebilderte oder noch zu bebildernde Tiefdruckform als Platte aufspannbar. Dabei ist ein Spannkanal kongruent zum Zylinderkanal 22 des Formzylinders 12 angeordnet und ist abdeckbar, derart, daß die Abdeckung analog zum Kreissegment 23 eine eben gekrümmte Fläche im Walzenmantel ist. In einer Weiterbildung ist der Spannkanal mit der verflüssigbaren Substanz 25 befüllbar. Mittels Regenerationseinrichtung 18 ist die Substanz 25 wieder entfernbar. Die Fig. 3 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungen der Dosiersysteme 14, die einzeln den Beschichtungseinheiten 2 und/oder 3 wahlweise zuzuordnen sind. Darüberhinaus eignen sich diese Dosiersysteme 14 auch für den Einsatz in Druckwerken 1 für den Mehrfarbendruck, welche als Flexodruckwerke ausgebildet sind.
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Gemäß Fig. 3 ist das Kammerrakel 15 in Kontakt mit der gerasterten Auftragwalze 13 dargestellt. In das Gehäuseinnere des Kammerrakels 15 wird die Beschichtungsflüssigkeit in einem Kreislaufsystem mit geringfügigem Überdruck zu- bzw. abgeführt. Der Formzylinder 12 trägt als kompressiblen Überzug 21 eine elastische vollflächige, vorzugsweise flexible Hochdruckform (ohne Relief). In Drehrichtung 24 der Auftragwalze 13 sind nach der Kontaktstelle mit dem Formzylinder 12 die Regenerationseinrichtung 18, die Antrageinrichtung 19 und die Abtrageinrichtung 20 der Auftragwalze 13 zugeordnet.
Gemäß Fig.4 ist das Dosiersystem 14 mit der gerasterten Auftragwalze 13 und einer nach dem Quetschwalzenprinzip arbeitenden Dosierwalze 16 gebildet. Das so gebildete Zweiwalzenwerk erhält von oben in den Walzenspalt (Auftragwalze 13 / Dosierwalze 16) die Beschichtungsflüssigkeit zugeführt, wobei stirnseitig über- schüssige Beschichtungsflüssigkeit abführbar ist. Der Formzylinder 12 trägt dabei als kompressiblen Überzug 21 eine Flachdruckform, z.B. ein Gummituch, mit noch näher beschriebenen Eigenschaften. Die Anordnung der Regenerationseinrichtung 18, der Antrageinrichtung 19 und der Abtrageinrichtung 20 ist analog zu Fig. 3. Alternativ ist der Dosierwalze 16 auch ein Behälter 31 zuordbar, so daß die Do- sierwaize 16 die Funktion einer Schöpfwalze übernimmt. Die Zuführung von Beschichtungsflüssigkeit von oben in den Walzenspalt ist somit hinfällig.
Schließlich ist gemäß Fig. 5 ein Dosiersystem 14 dargestellt, welches eine in einen Behälter 31 mit Beschichtungsflüssigkeit eintauchende Schöpfwalze 17 in Kontakt mit der gerasterten Auftragwalze 13 zeigt. Der Formzylinder 12 trägt als Überzug 21 eine Druckfolie.
Die verwendeten Überzüge 21 sind nicht auf das entsprechende Dosiersystem 14 beschränkt.
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Um eine mögliche Rückspaltung von Druckfarbe aus vorgeordneten Druckeinheiten 1 auf den Überzug 21 zu vermeiden bzw. zu reduzieren weist der Überzug 21 die o.g. Druckfarbe abstoßende, jedoch die Beschichtungsflüssigkeit annehmende Eigenschaften auf. Alternativ ist dem Formzylinder 12 mit seinem Überzug 21 eine Waschvorrichtung zum Reinigen des Überzuges 21 zugeordnet. Bevorzugt ist diese Waschvorrichtung eine traversierende Sprühwaschvorrichtung mit Absaugung, die vorzugsweise während des Beschichtungsprozesses den Überzug 21 von rückgespalteter Druckfarbe freihält oder reinigt oder zumindest benetzt.
Innerhalb der Bogenrotationsdruckmaschine ist wenigstens eine Beschichtungseinheit 2 oder 3 mit den Druckeinheiten 1 für den Mehrfarbendruck in Funktionsverbindung. Diese Druckeinheiten 1 sind dabei als Offsetdruckwerke und/oder Flexodruckwerke ausgebildet. Daraus ergeben sich folgende Anordnungen: - wenigstens eine Beschichtungseinheit 2,3 ist zwischen den Druckeinheiten 1 für den Mehrfarbendruck (Offsetdruckwerke und/oder Flexodruckwerke) anordbar,
- wenigstens eine Beschichtungseinheit 2,3 ist vor den Druckeinheiten 1 für den Mehrfarbendruck (Offsetdruckwerke und/oder Flexodruckwerke) anordbar, und
- wenigstens eine Beschichtungseinheit 2,3 ist nach den Druckeinheiten 1 für den Mehrfarbendruck (Offsetdruckwerke und/oder Flexodruckwerke) anordbar.
In einer nicht gezeigten weiteren Ausbildung ist in das Dosiersystem 14 der Formzylinder 12 als Tiefdruckrohform mit einem Vertiefungen aufweisenden Grundraster integriert. Das Dosiersystem 14 benötigt hierbei keine Auftragwalze 13, sondern ist wahlweise als Kammerrakel 15, Dosierwalze 16 oder Schöpfwalze 17 anstellbar an den Formzylinder 12 ausgebildet. Der Formzylinder 12 weist zumindest einen einfachgroßen Durchmesser in Bezug auf den benachbarten Druckzylinder 10 auf. Diesem Formzylinder 12 ist eine Antrageinrichtung 19 zum Befüllen
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der Vertiefungen des Grundrasters mit einer verflüssigbaren Substanz 25, einer Abtrageinrichtung 20 zum bildmäßigen Entfernen dieser Substanz 25 aus den Vertiefungen zwecks Bebilderung und eine Regenerationseinrichtung 18 zum regenerieren der Vertiefungen des Formzylinders 12 auf die Tiefdruckrohform zurück benachbart angeordnet.
Der Formzylinder 12 zeigt dabei eine in den Zylinderkanal 22 bewegbare Abdek- kung auf und der Druckzylinder 10 trägt umfangsseitig aus dem Hüllkreis hervortretende Bogenfördermittel.
Die gerasterte Auftragwalze 13 als Tiefdruckrohform oder der Formzylinder 12 als Tiefdruckrohform sind in einer Ausführung aus der Beschichtungseinheit 2,3 entnehmbar oder erneut einsetzbar. Dabei sind außerhalb der Beschichtungseinheit 2,3 und/oder einer Druckeinheit 1 für den Mehrfarbendruck, welche als Flexo- druckwerk ausgebildet ist die Antrageinrichtung 19, die Abtrageinrichtung 20 und die Regenerationseinheit 18 als eine Einrichtung 18,19,20 angeordnet. In dieser Einrichtung 18,19,20 ist durch Zuordnung der entnommenen Auftragwalze 13 oder des Formzylinders 12 eine bildmäßig gerasterte Tiefdruckform auf der Auftragwalze 13 oder dem Formzylinder 12 erzeugbar.
In einer weiten Ausbildung ist wenigstens eine Druckeinheit 1 für den ehrfarben- druck innerhalb der Bogenrotationsdruckmaschine mit wenigstens einer Beschichtungseinheit 2,3 sowie einem Dosiersystem 14 als Flexodruckwerk ausgebildet, derart, daß diese Druckeinheit 1 als Flexodruckwerk eine gerasterte Auftragwalze 13 als Tiefdruckrohform mit einem Vertiefungen aufweisenden Grundraster besitzt. Diese Auftragwalze 13 ist im wesentlichen kongruent zu dem Zylinderkanal 22 des Formzylinders 12 in einem Kreissegment 23 des Teilumfanges mit einer eben gekrümmten Fläche im Walzenmantel ausgebildet. Der Formzylinder 12 trägt einen Überzug 21 zur Annahme einer Flexodruckfarbe. Dieser Auftragwalze 13 ist eine Antrageinrichtung 19 zum Befüllen der Vertiefungen des Grundrasters
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mit einer verflüssigbaren Substanz 25, eine Abtrageinrichtung 20 zum bildmäßigen Entfernen dieser Substanz 25 aus den Vertiefungen zwecks Bebilderung und eine Regenerationseinrichtung 18 zum regenerieren der Vertiefungen der Auftragwalze 13 auf die Tiefdruckrohform zurück zugeordnet.
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Alternativ ist wenigstens eine Druckeinheit 1 für den Mehrfarbendruck innerhalb der Bogenrotationsdruckmaschine mit wenigstens einer Beschichtungseinheit 2,3 sowie einem Dosiersystem 14 als Flexodruckwerk ausgebildet, derart, daß diese Druckeinheit 1 als Flexodruckwerk einen Formzylinder 12 als Tiefdruckrohform
10 mit einem Vertiefungen aufzeigenden Grundraster aufweist. Dieser Formzylinder 12 zeigt zumindest einen einfachgroßen Durchmesser in Bezug auf den bogen- führenden Druckzylinder 10 auf. Diesem Formzylinder 12 ist eine Antrageinrichtung 19 zum Befüllen der Vertiefungen des Grundrasters mit einer verflüssigbaren Substanz 25, eine Abtrageinrichtung 20 zum bildmäßigen Entfernen dieser Sub-
15 stanz 25 aus den Vertiefungen zwecks Bebilderung und eine Regenerationseinrichtung 18 zum regenerieren der Vertiefungen des Formzylinders 12 auf die Tiefdruckrohform zurück zugeordnet ist.
Die Wirkungsweise ist im wesentlichen wie folgt: Nach den, vor den oder auch 20 zwischen den Druckeinheiten 1 für den Mehrfarbendruck sind die Beschichungs- einheiten 2,3 einzeln oder mehrfach anordbar. Dies schließt auch Druckeinheiten 1 als Widerdruckwerke und/oder Druckeinheiten 1 mit in Bogenförderrichtung vorgeordneten Wendeeinrichtungen ein. So ist beispielsweise in einer in Bogenförderrichtung dem ersten Druckwerk 1 vorgeordneten Beschichtungseinheit 2 25 (oder 3) eine vollflächige oder partielle Deckbeschichtung des Bedruckstoffes erzielbar. Bei einer zwischen den Druckwerken 1 angeordneten Beschichtungsein- richtung 2 (oder 3) ist beispielsweise eine vollflächige Deckbeschichtung einer Bedruckstoffseite realisierbar und anschließend ist eine Wendung des Bogens mit anschließender Zuführung in weitere Druckwerke 1 durchführbar. Bei den Druck- 30 wer-
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ken 1 nachgeordneten Beschichtungseinheiten 2,3 ist beispielsweise in der ersten Beschichtungseinheit 2 eine vollflächige oder partielle Lackierung (mit Dispersionslack auf wäßriger Basis) auf den Bedruckstoff aufbringbar und anschließend ist in der zweiten Beschichtungseinheit 3 eine partielle - in den Dispersions- lack schwimmend eingelagerte - weitere Lackierung, z.B. mittels Goldlack, aufbringbar.
Zum Beschichten des Bedruckstoffes erhält das jeweils eingesetzte Dosiersystem 14 die Beschichtungsflüssigkeit zugeführt. Die in der jeweiligen Beschichtungs- einheit 2, 3 einzusetzende, gerasterte Auftragwalze 13 wird innerhalb oder außerhalb bebildert. Dabei stellt die - vorzugsweise als Keramikwalze - gerasterte Auftragswalze 13 die Tiefdruckrohform als Grundraster dar. Die Bebilderung erfolgt in Drehrichtung 24 der Auftragwalze 13 gem. Fig. 6 in nachstehenden Schritten. An der Antrageinrichtung 19 werden die Vertiefungen der Tiefdruckrohform mit der verflüssigbaren Substanz 25 befüllt. In Drehrichtung 24 weist die Antrageinrichtung 19 Abstreifelemente 26 auf, die die überschüssige Substanz 25 an der Oberfläche der Stege abrakeln. Die Substanz 25 härtet aus. Die Abtrageinrichtung 20 beinhaltet u.a. den Laser 27, der - abhängig vom Be- schichtungssujet - aus der Substanz 25 bildmäßig einen Abtrag 30 freilegt, so daß nun die eigentliche Tiefdruckform vorliegt. Diese Tiefdruckform auf der gerasterten Auftragwalze 13 wird anschließend vom Dosiersystem 14 mit Beschichtungsflüssigkeit befüllt, die Beschichtungsflüssigkeit wird mengenmäßig und dem Sujet entsprechend auf den Überzug 21 des Formzylinders 12 übertragen und im Druckspalt auf den auf dem Druckzylinder 10 geführten Bedruckstoff übergeben. Wird die Tiefdruckform nicht mehr benötigt oder ist eine Regenerierung dieser erforderlich, so wird durch die Regenerationseinrichtung 18 ein Reinigungsfluid 29 auf die Substanz 25 aufgebracht, welches die Substanz 25 aus den Vertiefungen durch Absaugen (einschließlich des Reinigungsfluides 29) innerhalb eines Gehäuses 28 entfernt. Die gerasterte Auftragwalze 13 liegt wieder als Tiefdruck- rohform vor und kann erneut bebildert werden.
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Bezugszeichenaufstellunq
I Druckeinheit 2 Beschichtungseinheit
3 Beschichtungseinheit
4 Trocknereinheit
5 Ausleger
6 Auslegerstapel 7 Fördersystem
8 Plattenzylinder
9 Gummituchzylinder
10 Druckzylinder
I I Transferzylinder 12 Formzylinder
13 gerasterte Auftragwalze
14 Dosiersystem
15 Kammerrakel
16 Dosierwalze 17 Schöpfwalze
18 Regenerationseinrichtung
19 Antrageinrichtung
20 Abtrageinrichtung
21 Überzug 22 Zylinderkanal
23 Kreissegment
24 Drehrichtung
25 verflüssigbare Substanz
26 Abstreifelement
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Laser Gehäuse Reinigungsfluid Abtrag Behälter