Vorrichtung zum Frischhalten. Lagern. Umschlagen und Servieren von Tellergerichten
Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Frischhalten, Lagern, Umschlagen und Servieren von Tellergerichten. Die Verpflegung einer grossen Anzahl von Personen, sei dies im Hotel- und Restaurantbetrieb, in Heimen aller Art, aber auch in Militär- und Firmenkantinen sowie in Flugzeugen und auf Schiffen, ist zunehmend anspruchsvoller. Die Konsumenten wünschen sich nämlich mehr und mehr naturbelassene, schonungsvoll gekochte und fettarme Speisen, die zudem möglichst frisch sein sollten und erst noch in hoher Qualität serviert werden sollen, am liebsten auf Prozellantellern und mit hochwertigem Besteck. Einheits-Essen, serviert auf Einweg-Kunststoff-Tellern mit Einweg-Kunststoff-Besteck vermögen diese Anforderungen nicht zu erfüllen. Nun können Küchenbetriebe, die ständig eine grosse .Anzahl hochwertiger Tellermenüs oder Gerichte ä la carte zubereiten, diese Anforderungen wohl erfüllen, allerdings ist auch diese Aufgabe logistisch anspruchsvoll und es ist immer schwierig, dass das alles zur richtigen Zeit bereit ist und die Speisen letztlich frisch und heiss serviert werden können. Je mehr Essensportionen rasch distributiert werden müssen, umso schwieriger ist die Abwicklung des Servierens, wenn alle Bedienten heiss und frisch gekocht essen möchten. Gerade wenn grosse Bankette abgehalten werden, oder eine grosse Anzahl von Personen auf engem Raum hochwertig verpflegt werden sollen, stösst man mit den konventionellen Koch- und Warmhaltemethoden an Grenzen. Entweder leidet die Frische der Essensportionen, oder die Naturbelassenheit, oder auch die Verpackung entspricht nicht den gewünschten . Qualitätsansprüchen. So werden zum Beispiel die Essensportionen für die Verpflegung in Flugzeugen in Form von Tellergerichten auf Kunststoff-Behältern mit Klarsicht-Deckeln oder abziehbaren Aluminium-Folien vorbereitet und
kurz vor dem Servieren werden die Speisen im bordeigenen Herd oder Mikrowellen-Herd aufgewärmt. Dabei werden jeweils die Essensportionen für den Hin- und den Rückflug mitgeführt, wobei stets eine Sicherheitsreserve an verschiedenen Tellergerichten mitgenommen wird, weil die Zahl und Zusammensetzung der Passagiere auf dem Rückflug vor dem Hinflug noch nicht bekannt ist. Alle Speisen aber, die auf dem Rückflug nicht verzehrt werden, gelangen in den Schweinetrog. Es ist wegen ihrer mangelnden Frische grundsätzlich nicht möglich, sie für menschlichen Verzehr weiterzuverwenden. Ein weiterer Aspekt betreffend das Frischhalten, Lagern, Umschlagen und Servieren von Tellergerichten liegt darin, dass zunehmend mehr Leute wenig vom Kochen verstehen und auch die Anzahl von Ein- oder Zweipersonen-Haushalten zunimmt. In solchen Haushalten lohnt sich das aufwendige Zubereiten von Speisen weniger als in grossen Familien. Personen, die allein oder zu zweit wohnen, würden gerne fertige Menüs einkaufen, wenn diese die nötige Frische, Naturbelassenheit und auch eine ansprechende Verpackung aufweisen würden, welche das Zelebrieren eines gepflegten Speisens ermöglichen würden, vorallem, wenn gleichzeitig diese Menüs zu einem interessanten Preis erhältlich wären. Ganz allgemein wäre es wünschbar, Tellergerichte zum Beispiel in Spitälern, Heimen oder in Grosshotels frisch servieren zu können, sodass der Empfänger sich ähnlich bedient fühlte, wie wenn er in einem kleinen Gourmet-Restaurant speisen würde. Hierzu taugen Kunststoff-Teller selbstverständlich nicht.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Frischhalten, Lagern, Umschlagen und Servieren von Tellergerichten zu schaffen, mittels welcher die Speisen im angerichteten Zustand wesentlich länger haltbar sind als in herkömmlichen Behältern für Tellergerichte, welche ausserdem ein einfaches Lagern und Umschlagen ermöglicht und schliesslich direkt das Servieren auf einem hohen gastronomischen Niveau ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung zum Frischhalten, Lagern, Umschlagen und Servieren von Tellergerichten, die gekennzeichnet ist durch einen Teller sowie einer dichtend auf dem Tellerrand aufliegenden Abdeckung, wobei die Abdeckung ein Einwegventil aufweist, durch welches der Luftinhalt der zusammengefügten Teile evakuierbar ist,
sowie durch ein zugehöriges Serviertablett, auf welchem vorgeformte Vertiefungen oder Ränder zur verrutschsicheren Aufnahme von wenigstens einem Teller gebildet sind.
In den Zeichnungen werden beispielsweise Ausführungen einer solchen Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtungen werden in der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben und deren Funktion wird erklärt und erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 : Ein Tellerservice bestehend aus Teller und Abdeckung in Form einer Glocke;
Figur 2: Ein Servier-Tablett mit zwei Tellerservice-Einheiten mit je einer Abdeckung in Form einer Glocke.
Die Figur 1 zeigt die wesentlichsten Bestandteile der Vorrichtung, nämlich den Teller 1 mit der zugehörigen Abdeckung 2. Der Teller 1 ist hier aus Porzellan gefertigt und die Abdeckung in Form einer Glocke aus tiefgezogenem Kunststoff ausgeführt, wobei der untere Rand der Glocke 2 eine Kreisnut 3 aufweist, in welche eine gummielastische Dichtung 4 eingelegt ist, die auf dem Tellerrand aufliegt. Die Glocke 2 weist ausserdem ein Einwegventil 5 auf, durch welches deren Luftinhalt absaugbar ist, sodass im Innern zwischen Glocke 2 und Teller 1 ein Quasi- Vakuum entsteht, in welchem nur noch spurenweise Sauerstoff vorkommt. Dadurch wird der Ablauf aller Sauerstoff benötigenden chemischen Prozesse unterbunden. Damit der Druck von der Glocke 2 ohne weiteres aufgenommen werden kann, weist diese im gezeigten Beispiel verstärkende Rippen 6 auf, welche die konzentrische Einbuchtung 7 radial durchmessen. Die Glocke 2 weist oben eine zentrale Vertiefung 8 auf, die dann in eine kreisrunde Erhöhung 9 ausläuft, und ab jener folgt die konzentrische Vertiefung 7, welche die verstärkenden Rippen 6 aufweist. Im Zentrum der Vertiefung 8 ist ein Loch 10 vorhanden, in welchem ein Gummikörper 11 sitzt und darin zum Beispiel mittels eines einstückig an ihm angeformten Ankers 12 gesichert ist. Dieser Gummikörper 1 1 bildet zusammen mit dem Loch 10 das Einwegventil 5. Wenn die Glocke 2 mit ihrer Gummidichtung 3 auf dem Tellerrand aufliegt, wird ein Schlauch mit Gummimündung über den Gummikörper 11 gestülpt und auf die Vertiefung 8 der Glocke gehalten. Hernach wird durch
diesen Schlauch die Luft im Innern abgesaugt. Mit Entfernen des Schlauches bzw. wenn nicht weiter gesaugt wird, schliesst das Einwegventil 5, indem der Gummikörper 11 auf den Lochrand gezogen bzw. vom äusseren Luftdruck auf diesen gedrückt wird und so das Loch 10 dichtend verschliesst. Selbstverständlich funktioniert diese Vorrichtung auch mit einem Teller aus einem Kunststoff oder aus Metall, sowie mit einer ebensolchen Glocke 2. Dem Sinn und Geist der Erfindung entspricht aber am besten ein Teller 1 aus Porzellan, weil er für die angestrebte Esskultur steht, sowie eine Glocke 2 aus transparentem Kunststoff. Das bringt den Vorteil, dass die auf dem Teller 1 angerichteten Speisen für die Servierenden jederzeit einsehbar sind und es daher nicht zu unliebsamen Verwechslungen der Menüs kommt. Ausserdem hat eine Glocke 2 aus Kunststoff wenig Gewicht und ist leicht waschbar. Die Speisen können kurz vor dem Servieren idealerweise im Kombidämpfer, aber auch in einem Umluftofen oder Mikrowellen-Herd erhitzt werden. Kurz vor dem Servieren wird das Einwegventil 5 geöffnet, die Glocke 2 wird entfernt und das Gericht kann dem Gast heiss und frisch auf dem Porzellanteller serviert werden, wie wenn es direkt aus der Pfanne stammte. Ein Tellergericht, das in einer derartigen Vorrichtung gelagert wird, kann ohne weiteres mehrere Tage frischgehalten werden, wozu es auf einer Temperatur von 2°C bis 4°C gehalten werden muss!
In einer speziellen Ausführung des Tellers 1 und der zugehörigen Abdeckung 2 können diese stapelbar sein, das heisst es passt jeweils ein Teller 1 mit seiner Unterseite auf die Oberseite der Abdeckung oder Glocke 2. Wenn die Luft im Innern noch nicht abgesaugt ist, liegt der Teller 1 mit seinem unteren kreisrunden Rand auf den radialen Verstrebungen 6 der darunterliegenden Glocke 2 auf. Wenn jedoch die Luft abgesaugt wird, so ist die Oberseite der Glocke 2 infolge des Vakuums konkav deformiert. In diesem Zustand liegt der Tellerrand passgenau auf dem äusseren oberen Rand der Glocke 2 auf, sodass ein verrutschsiche- rer Stapel aus mehreren Tellern 1 und Glocken 2 gebildet werden kann. Weiter ist es klar, dass der Teller und die Abdeckung nicht unbedingt rund zu sein brauchen, wie das in der Zeichnung dargestellt ist. Es können sich ebensogut auch elliptische Formen oder im Grundriss mehreckige Formen sowohl für den Teller wie auch für die Abdeckung eigenen.
In Figur 2 sind die Teller 1 auf einem zugehörigen Servier-Tablett 19 liegend dargestellt. Dieses weist an längs seines Umfanges einen Griffrand 13 auf, sodass es, wenn es auf einer
ebenen Fläche wie etwas auf einem Tisch liegt, leicht ergriffen werden kann. Ausserdem können mehrere solche Tabletts gestapelt werden, weil der Griffrand 13 hierzu eine Führung bildet. Für den Umschlag der Teller 1, das heisst zum Zweck des Lagerns, Distributierens und Servierens der Speisen bzw. Tellergerichte eignen sich Servierbretter 19 mit zum Beispiel Vertiefungen 20,21, in welchen die Teller 1 verrutschsicher gehalten sind. Anstelle von Vertiefungen 20,21 können auch Ränder 22,23 vorgesehen sein, oder es können sowohl Vertiefungen wie auch Ränder angebracht sein, sodass die Teller 1 seitlich abgestützt sind und so auf dem Servierbrett 19 sicher gehalten sind. Weiter weisen die hier gezeigten Teller 1 lose Einsatzbehälter 14-18 auf, welche ebenfalls aus Porzellan gefertigt sind und in verschiedener Weise komplementär passgenau in den Teller 1 einlegbar sind, sodass die Telleroberfläche in mehrere voneinander unterteilte Behälterbereiche aufgeteilt wird und die einzelnen Einlagebehälter 14-18 verrutschsicher auf dem Teller 1 gehalten sind. Mittels solcher Einsatzbehälter-Garnituren können die Menüs noch weiter individualisiert werden. Während das eine Tellergericht zum Beispiel mit Nudeln angerichtet wird, tauscht man den entsprechenden Einsatzbehälter eines nächsten Tellergerichtes mit einem Einsatzbehälter für Reis aus, usw. usf. Die Einsatzbehälter 14-18 bedecken dabei im Grundriss komplementär höchstens die unter der Glocke 2 freibleibende Telleroberfläche. Die verschiedenen Serviertabletts 19 können in bekannter Art wie Schubladen in einen Servierwagen hineingeschoben werden, mittels dessen sie vor Ort gefahren werden und dann zum Servieren entnommen werden.