Bes ch re i bung
Vorrichtung zum Lösen von Platten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen von Platten von einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die DE 43 03 381 A1 ist ein Plattenzylinder mit einer Einrichtung zum Anheben einer Druckplatte bekanntgeworden. Hierzu weist der Plattenzylinder unterhalb der Druckplatte mit Druckluft beaufschlagbare Bohrungen zum Anheben der Druckplatte auf.
Nachteilig an diesem Plattenzylinder ist, daß aufwendige D ruc k luf tzuf üh rungen notwendig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Lösen von Platten mit abgekanteten Enden von einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, mit der zumindest ein abgekantetes Ende der Platte von dem Zylinder gelöst werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Lösen eines abgekanteten Endes der Platte von der Oberfläche des P lat tenzy l i nde rs
unter Einsatz einer bekannten einfachen Klemmvorrichtung erfolgt. Die bekannte Klemmvorrichtung besteht aus einer schwenkbaren Spindel, die an ihrem Umfang auf das nachlaufende Ende der Platte erfindungsgemäße Haken oder Vorsprünge aufweist. Das infolge Drehens der Spindel von der Oberfläche des Plattenzylinders gelöste Ende der Platte kann somit ohne weitere Hilfsmittel, z. B. aus dem axialen Schlitz des Zylinders entfernt werden. Weiterhin sind keine Teile außerhalb des Zylinders angeordnet oder treten nicht über die Mantelfläche des Zylinders hinaus. Die Haken der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewegen sich innerhalb des die Enden der Platte aufnehmenden Schlitzes bzw. in einer Nut der Spindel. Somit wird kein zusätzlicher Raum für die erfindungsgemäße Vorrichtung im Bereich der Mantelfläche des Zylinders benötigt. Eine für die Platte maximal bedruckbare Fläche bleibt erhalten und wird nicht dadurch reduziert, daß z. B. in der Mantelfläche des Zylinders Bohrungen oder bewegliche leisten angeordnet sind.
Ein Aus f üh rungsbe i spi e l der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Querschn ttes durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in Klemmposition;
Fig. 2 eine Einzelheit "Z" nach Fig. 1 mit einer vergrößerten Darstellung eines Hakens in K lemmpos i t i on;
Fig. 3 eine entsprechende Darstellung nach Fig. 2 mit einem Haken in Löseposit on;
Fig. 4 eine Ansicht A nach Fig. 2 auf eine Hakenleiste, jedoch ohne Darstellung der abgekanteten Schenkel der Platte;
Fig. 5 eine Ansicht H nach Fig. 2 in einer weiteren Ausführungsvariante.
Ein Zylinder 1 einer Rotationsdruckmasc ine ist zur Aufnahme von biegsamen Platten 2 mit abgekanteten Enden 3, 4 mit mindestens einem parallel zu seiner Drehachse verlaufenden, sich von einer Mantelfläche 6 des Zylinders 1 in sein Inneres 7 erstreckenden, engen Schlitz 8 (= E i nf üh r seh l i tz 8) versehen.
Bei der Platte 2 mit der Dicke d2, z. B. d2 = 0,2 bis 0,3 mm, handelt es sich vorzugsweise um Druckplatten oder Trägerplatten mit z. B. darauf befestigten Gummitüchern 9. Ein Schenkel 11 des vorlaufenden Endes 3 ist im vorliegenden Beispiel länger als ein entsprechender Schenkel 12 des nachlaufenden Endes 4 der
P l a t t e 2 .
Der Schlitz 8 ist im Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgebildet. Eine Breite b8 des Querschnittes des Schlitzes 8 weist an seinem Anfang 13 etwas mehr als die zweifache Dicke d2 der Platte 2 auf, d. h. beispielsweise b8 = 1 Millimeter. Der Schlitz 8 ist bezüglich einer an der Mantelfläche 6 im Bereich des Schlitzes 8 anliegenden Tangente 14 um einen Neigungswinkel Alpha, z. B. Alpha = 45°, geneigt. Der Schlitz 8 mündet in eine parallel zu dem Schlitz 8 verlaufende Ausnehmung 16. Die Ausnehmung 16 hat die Form einer Bohrung 16. Die Bohrung 16 steht mit dem Schlitz 8 in Verbindung. In dieser Bohrung 16 ist ein um seine Längsachse 17 schwenkbarer Hebel 18 oder schwenkbarer Halter 18 oder Spindel 18 angeordnet. Im vorliegenden Aus f ührungsbe i spi e l wird eine mit einem bekannten Antrieb versehene Spindel 18 verwendet.
Die Spindel 18 ist mit einem Radius r18, z. B. r18 = 15 mm ausgeführt, schwenkbar und zentrisch gelagert.
Diese Spindel 18 weist an ihrem Umfang 19 eine sich in axialer und radialer Richtung (oder auch entlang einer Sekante) der Spindel 18 erstreckende Nut 23 mit z. B. rechteckigem Querschnitt auf. In dieser Nut 23 ist mindestens eine einzige plattenbreite Aus seh i ebe Lei ste 22 oder mehrere kurze Aus sch ebe Lei s t en 22 pro
Plattenbreite angeordnet. Diese Aus seh i ebe le i s ten 22 sind im mittleren und unteren Teil ihres Querschnittes der Nut 23 angepaßt, so daß sie gut in ihr radial bewegt werden können und weisen an ihrer dem Schlitz 8 zugewandten Seite einen oder mehrere sich in achsparalleler Richtung ers reckende, voneinander beabstandete axial-gestreckte Vorsprünge 21 oder Haken 21 auf. Diese Haken 21 haben eine Länge c von z. B. 60 mm bzw. 10 mm in einem Abstand e von z. B. 10 mm vone i nande r .
In der Bodenfläche 24 der Nut 23 befinden sich in axialer Richtung voneinander beabstandete Sac lochbohrungen 26, in welchen jeweils eine Druckfeder 27 angeordnet ist. Jede Druckfeder 27 stützt am Grunde der Sacklochbohrung 26 ab, wirkt ihr Kraftangriffspunkt in radialer bzw. paralleler Richtung der Spindel 18 gegen die bodenf läc hennahe Unterseite 28 der Ausschi ebe le i ste 22. Somit werden die Vorsprünge 21 während der lemmposition der Platte 2 mit mindestens ihrer Vorderkante 29 gegen die in den Schlitz 8 eingeführten Schenkel 12; 11 gedrückt, wodurch die Schenkel 11; 12 gegen den Zylinder 1 festgelegt werden (Fig. 1 und 2) .
Soll eine auf dem Zylinder 1 befindliche Platte 2 gelöst werden, so wird die Spindel 18 in Richtung der Enden der abgekanteten Schenkel 11; 12, z. B. entgegen der Uhrze i ge rdre r i chtung solange verdreht, bis die
Stirnfläche 15 der Vorsprünge 21 infolge der Federwirkung in am Ende des Schenkels 12 des nachlaufenden Endes 4 befindliche Ausnehmungen 31 mit der Stirnfläche 10 eingreifen oder an der Stirnfläche 5 am Ende 20, 34 des nachlaufenden Schenkels 12 angreifen. Jedem Vorsprung 21 ist eine, beispielsweise rechtec kf örmi ge, Ausnehmung 31 im Schenkelende 20, 34 zugeordnet, wenn das Plattenende gelocht ist.
Die Vorsprünge 21 mit den Ausschiebeflächen 15 hintergreifen jeweils eine obere Kante 32 mit der Stirnfläche 10 der Ausnehmungen 31 oder das Ende 20, 34 mit der Stirnfläche 5 des verkürzten Schenkels 12. Durch die Drehung der Spindel 18 - im Ausführungsbeispiel - in Uh rze i ge rdreh ri chtung wird nunmehr das nachlaufende Ende
4 der Platte 2 in Richtung Anfang 13 des Schlitzes 8 soweit geschoben, bis infolge der Drehbewegung der Spindel 18 die Vorderkanten 29/Ausschi ebef lache 15 der Vorsprünge 21 mit den Kanten 32/St i rnf lachen 10 der Ausnehmungen 31 bzw. das Ende 20, 34 mit der Stirnfläche
5 des verkürzten Schenkels 12 außer Eingriff kommt. Dabei wird das nachlaufende Ende 4 schon soweit im Schlitz 8 bewegt und das Ende 4 der Platte 2 soweit von der Mantelfläche 6 des Zylinders 1 abgehoben, daß die Platte 2 nunmehr von Hand oder mittels Vorrichtungen leicht entfernt werden kann.
Die Aus schi ebe le i st e 22 kann durch die Federkraft in radialer Richtung der Nut 23 soweit bewegt werden, bis
sie mit einem Teil ihrer Peripherie 33 gegen einen spi nde l f es t en Anschlag 36 in der Nut 23 stößt.
Durch eine Drehbewegung der Spindel 18 - im Ausführungsbeispiel - in Uhrzeigerdrehrichtung werden die Vorsprünge 21 innerhalb der Bohrung 16 und unterhalb des Schlitzanfanges 13 in eine Platten-Einfü rposition gebracht (nicht gezeigt). Zwischen der Klemmposition und der Einführposition der Spindel 18 reicht z. B. ein Drehwinkel Beta = 45° aus.
Die Vorsprünge 21 der Aus seh i ebe le i ste 22 können - in axialer Richtung gesehen - durchgehend oder voneinander beabstandet sein.
Es können in der Nut 23 mehrere kürzere
Aus s c h i ebe le i st en 22 vorgesehen sein, die axial direkt nebeneinander angeordnet oder voneinander beabstandet sind.
Bei voneinander beabs t andeten Aus schi ebe le i s ten 22 sind in axialer Richtung gesehen mehrere Klemmstücke G vorgesehen. Zwischen ihnen sind dann Aussc h i ebe le i s ten
22 mit Vorsprüngen bzw. Haken 21 angeordnet.
Der Querschnitt der Klemmstücke G kann beliebig sein, z. B. rechteckig, kreisrund, recht ec k-rundste rni g oder in Form einer Stuf enha Lbsche be usw.
Die Anzahl der Auss c i ebe le i s t en 22 mit Haken 21 ist
kleiner als die Anzahl der Klemmstücke G, z. B. eins zu zwei bis eins zu vier. Aus s c h i ebe le i s ten 22 und Klemmstücke G können die gleiche Länge, z. B. von 60 mm aufwei sen.
Aus se i ebe le i st en 22 mit Haken oder Vorsprüngen 21 und Klemmstücke G sind in der Nut 23 in radialer bzw. sekantialer Richtung der Spindel 18 federnd gelagert, so wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Während die Stücke G für eine permanente Klemmung der beiden Schenkel 11; 12 gegen die den Schlitz 8 seitlich begrenzende Wand des Zylinders 1 sorgen, hintergreifen die mit Haken 21 versehenen Ausschi ebe lei s ten 22 beim Zurückdrehen der Spindel 18 in Gegenuhrzei ge rdreh ri chtung in Ausnehmungen 31 des Schenkels 12 befindliche Kanten 32 und Stirnflächen 10 (Fig. 3). Durch Drehen der Spindel 18 in Gegenrichtung zur Klemmrichtung, also in
Uh rze i ge rdreh ri chtung, wird der Schenkel 12 der Platte 2 in Richtung Schlitzanfang 13 bewegt. Somit kann das Ende 4 der Platte 2 herausgezogen werden.
Es ist auch möglich, daß die mit Haken 21 versehenen Aus schi ebe le i s ten 22 hinter das Ende 20, 34 an der Stirnfläche 5 eines verkürzt ausgebildeten Schenkels 12 greifen. Dabei entfallen dann entsprechende, den Haken bzw. Vorsprüngen 21 zugeordnete Ausnehmungen 31 im Schenkel 12.
Gegenüberliegend zu den Vorsprüngen 21 sind z. B. im
oberen Teil innen in der Nut 23 die Anschläge 36 angebracht. Sie sind in ihrer Kontur an die Kontur der Haken 21 bzw. der Klemmstücke G angepaßt. Sie sollen eine radiale Bewegungsbegrenzung der Haken 21 bzw. Klemmstücke G in Richtung Einführschlitz 8 bilden. Der obere Teil der Aus s chi ebe le i s t e 22 mit Vorsprüngen bzw, Haken 21 hat im Aus f üh rungsbe i spi e l im Querschnitt die Form einer Stuf enha Ibsche i be .
Bezugszei chenli ste
1 Zy l i nde r
2 Platte
3 Ende, vorlaufendes (2)
4 Ende, nachlaufendes (2)
5 Stirnfläche (34, 12)
6 Mantelfläche (1)
7 Inneres (1)
8 Schlitz (1)
9 Gummi t uch
10 Stirnfläche (31)
11 Schenkel (3) - vorlaufendes Ende
12 Schenkel (4) - nac laufendes Ende
13 Anfang (8)
14 Tangente (6)
15 Aus s c h i ebef lache (21)
16 Bohrung (1 )
17 Längsachse (18)
18 Spindel, schwenkbar (17)
19 Umfang (18)
20 Ende (12)
21 Haken/ Vorsprünge (22)
22 Aus s c h ebe le i s t en
23 Nut (48)
24 Bodenfläche (23)
25 Stirnfläche (21)
26 Sac lochboh rung (24)
27 Druckfeder (26)
28 Unterseite (22)
29 Vorderkante (21)
30 -
31 Ausnehmung
32 Kante (31)
33 Peripherie (22), in Richtung (8) weisend
34 Ende (12)
35 -
36 Anschlag
G Klemmstück
c Länge (21) e Abstand (21)
d2 Dicke (2)
b8 Breite (8)
r18 Radius (18)
Alpha Neigungswinkel (8) Beta Drehwinkel (18)