Patentanmeldung
Waschmittelzusatz
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Waschmittelzusatz, der minde¬ stenε ein quellfähiges Schichtsilicat sowie weitere Zusatz¬ komponenten enthält.
Die DE-A-34 34 854 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer körnigen, freifließenden Waschmittelkomponente, die anorganische Trägersubstanzen (insbesondere Natriumalumosili- cate vom Zeolith-A-Typ) Tenside und optische Aufheller ent¬ hält. Bei Zeolithen handelt es sich nicht um quellfähige Schichtsilicate.
Die WO 94/05 761 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Waschmittels mit hohem Schüttgewicht und guter Lös¬ lichkeit, wobei nicht-quellfähige Silicate (z.B. Zeolithe), Tenside und optische Aufheller verwendet werden.
Die WO 89/08 695 beschreibt eine stabilisierte teilchenförmige Zusammensetzung zum Einsatz in Waschmitteln, welche optische Aufheller oder Enzyme enthält. Die Teilchen sind durch einen Bentonitüberzug geschützt. Getrennte Teilchen enthalten Bleichmittel, Tenside oder Builder.
Die DE-A-35 26 405 beschreibt Schichtsilicate mit beschränktem Quellvermögen, sowie deren Verwendung in Wasch- und Reini¬ gungsmitteln, welche auch Tenside und optische Aufheller ent¬ halten. Bei den Schichtsilicaten handelt es sich um synthetische Alumosilicate.
Auch aus anderen Literaturstellen sind Waschmittel bekannt, welche Na-Alumosilicate, wie Zeolithe, also nicht quellfähige Silicate, sowie optische Aufheller und Tenside enthalten.
Seit Mitte der 80er Jahre ist bei der Entwicklung von Wasch¬ mitteln ein Trend zu höheren Schüttgewichten zu verzeichnen. Motiv hierfür ist die Möglichkeit der Einsparung von über¬ flüssigen volumenerhöhenden Füllstoffen und die Einsparung von Verpackungsmaterial. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß ein geringeres Volumen beim Transport und im Han¬ del erforderlich ist. Der Verbraucher hat den Vorteil, daß Waschmittelpackungen weniger Raum im Einkaufskorb einnehmen.
Ein wesentlicher Schritt bei der Entwicklung von hochkonzen¬ trierten Waschmitteln mit hohem Schüttgewicht besteht in der Weglassung von Füllstoffen oder sogenannten Stellmitteln, wie Natriumsulfat.
Die DE-C-3 424 987 beschreibt die Herstellung von Waschmittel¬ konzentraten mit hohem Schüttgewicht, die kein Natriumsulfat als Stellmittel enthalten. Hierbei wird ein Grundpulver durch Sprühtrocknung hergestellt, welches die üblichen Waschmittel- inhaltsstoffe, wie Tenside, Carboxymethylcellulose (CMC) , Natriumpolyphosphat, Zeolith A, Wasserglas, optische Aufheller
u.a. enthält. Das erhaltene Grundpulver mit niedrigem Schütt¬ gewicht, welches frei von Natriumsulfat ist, wird zur Erhöhung des Schüttgewichts mit weiterem nichtionischem Tensid besprüht und mit einem getrennt hergestellten Granulat mit hohem Schüttgewicht trocken abgemischt. Bei diesem Produkt ist der optische Aufheller dem Kontakt, insbesondere der Oxidation, durch andere Waschmittelbestandteile ungeschützt ausgesetzt.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil hochkonzentrierter Wasch¬ mittel mit hohem Schüttgewicht besteht darin, daß die Wasch¬ mittelbestandteile in hohen Einzelkonzentrationen ohne Ver¬ dünnung mit einem Stellmittel, miteinander in Kontakt kommen können. Dies war bei Waschmitteln mit niedrigem Schüttge¬ wicht, welche bis zu 25% Natriumsulfat enthielten, nicht der Fall. In Waschmittelkonzentraten liegen die Aktivbestand¬ teile des Waschmittels dicht gepackt in hoher Konzentration nebeneinander vor. Im ungünstigen Fall können die Waschmit¬ telbestandteile unter Hydrolyse oder Oxidation miteinander reagieren, was zu einer Beeinträchtigung der Funktion der In¬ haltsstoffe und des Waschmittels führen kann.
Ein Problem stellt die Einarbeitung von optischen Aufhellern in Waschmittelkonzentrate mit hohem Schüttgewicht dar. Bei der Herstellung von Waschmitteln mit niedrigem Schüttgewicht wurde der optische Aufheller entweder im Sprühprodukt verarbeitet, oder er wurde als Pulver nachträglich in das Turmprodukt (Sprühprodukt) gemischt. Ist der optische Aufheller nicht durch einen bei der Herstellung entstandenen Überzug (Coating) oder durch die Anwesenheit von verdünnenden, räumlich trennen¬ den und wasseradsorbierenden Stellmitteln, von den ebenfalls im Waschmittel enthaltenen Bleichmitteln, wie Natriumperborat, insbesondere aber Natriumpercarbonat, getrennt, so können op¬ tische Aufheller oxidiert werden. Das hierbei verbrauchte Bleichpotential steht damit für die spätere Bleichwirkung in der Waschflotte nicht mehr zur Verfügung. Vor allem aber kann das Oxidationsprodukt des optischen Aufhellers gelb gefärbt
sein, wodurch das Waschmittel einerseits eine Gelbtönung zeigt, andererseits das gelbe Oxidationsprodukt des Aufhellers Substantiv auf die Waschtextilien aufzieht, was zu einer Be¬ einträchtigung des ästhetischen Aspekts vor allem bei weißer Wäsche führt.
Die der Oxidation des optischen Aufhellers vorausgehende Ent¬ stehung von Aktivsauerstoff im Waschpulver ist auf eine Reak¬ tion von' im Waschpulver enthaltenem Bleichmittel zurückzufüh¬ ren, insbesondere wenn Percarbonat als Bleichmittel enthalten ist. Bei Anwesenheit von Tetraacetylethylendiamin (TAED) ent¬ steht Peressigsäure, aus welcher Aktivsauerstoff freigesetzt wird. Diese Problematik ist bei M. Husslein et al. , 36. Inter¬ nationale Referatetagung 1994, WFK - Forschungsinstitut für Reinigungstechnologie e.V., Seiten 82-85, beschrieben.
Bei Waschmitteln mit niedriger Schüttdichte, welche Natrium¬ sulfat enthielten, war das Problem nicht gravierend, weil das die Reaktion auslösende Wasser durch die Bildung von Kristall- wasser an das Natriumsulfat gebunden werden konnte. Das Pro¬ blem stellt sich aber sehr deutlich bei Waschmitteln mit hohem Schüttgewicht. Es bestand daher die Notwendigkeit, optische Aufheller, insbesondere vom Stilbentyp, vor der Reaktion mit dem im Wäschpulver entstandenen Aktivsauerstoff zu schützen.
Ein weiteres, mit der Formulierung von Waschmittelkonzentraten einhergehendes Problem besteht darin, daß sich die Agglomerate mit hoher Schüttdichte in der Waschlauge nicht schnell genug auflösen und sich im "Waschlaugensumpf" wiederfinden. Da dort keine ausreichende mechanische Beanspruchung der Agglomerate auftritt, lösen sich diese nur teilweise auf, wodurch die Ak¬ tivbestandteile der Waschwirkung teilweise entzogen werden.
Die Waschmittelagglomerate hoher Schüttdichte haben im allge¬ meinen eine schlechte Dispergierbarkeit; diese kann verbessert werden, indem Dispergier- und Sprengmittel zugesetzt werden,
welche im Kontakt mit Wasser quellen und die Agglomerate auf¬ sprengen bzw. auflockern, was zu einer verbesserten Löslich¬ keit und Verfügbarkeit der Aktivkomponenten führt. In dem Auf¬ satz von H. Führer, Seifen-Öle-Fette-Wachse, 18. (1963), S. 561-562, ist beschrieben, daß natürliche, in Wasser quellende Smektite als Sprengmittel in kompaktierten Waschmitteltab¬ letten Verwendung finden können.
Die Anwesenheit eines die Waschmittelagglomerate desintegrie¬ renden Sprengmittels ist auch notwendig, um das sogenannte "Aufhellerspotting" zu vermeiden. Aufhellerspotting entsteht durch einen längeren zeitlichen Kontakt von nicht aufgelö¬ stem, aufhellerhaltigem Agglomerat mit der Wäsche. Durch den direkten. Kontakt von lokal überkonzentriertem optischem Auf¬ heller wird dieser an der Kontaktstelle in nicht erwünschten, hohen Konzentrationen lokal begrenzt auf das Gewebe über¬ tragen. Dies ist insbesondere in Anwesenheit von UV-Licht in Form von leichten Anfleckungen sichtbar und stellt eine Be¬ einträchtigung des ästhetischen Aspekts dar. Die Waschmit¬ telagglomerate sollen daher Sprengmittel enthalten, damit sie in Kontakt mit der Waschlauge gesprengt werden, wodurch der optische Aufheller homogen in der Waschflotte gelöst und ein direkter Kontakt der Waschmittelagglomerate mit dem Waschgut vermieden wird.
Werden in einer Produktionsanlage für Waschmittel mehrere Waschmittel verschiedener Rezeptur hergestellt, so ergeben sich Probleme, wenn in derselben Anlage aufhellerhaltige und aufhellerfreie Waschmittel hergestellt werden. Aufhellerfrei formulierte Waschmittel werden in Anlagen, in welchen vorher aufhellerhaltige Waschmittel hergestellt wurden, mit Resten des optischen Aufhellers kontaminiert. Selbst bei gründlicher vorheriger Reinigung der Anlage kann die Kontamination nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Es besteht daher Bedarf nach einem Waschmittelzusatz, bei dem
die Aufhellerkomponente in geeigneter Weise unter Vermeidung des Kontakts mit den wesentlichen Teilen einer Produktionsan¬ lage für Waschmittel in das Waschmittel eingemischt werden kann, ohne daß die Funktion des optischen Aufhellers beein¬ trächtigt wird.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Waschmittelzu¬ satz in Agglomeratform (Granulatform) bereitzustellen, welcher mindestens ein quellfähiges Schichtsilicat und einen optischen Aufheller enthält, welcher bei guter mechanischer Stabilität gut in Wasser zerfällt und in welchem der optische Aufheller in homogener Verteilung vorliegt und gegen Oxidation durch die im Waschmittel enthaltenen Oxidationsmittel geschützt ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Waschmittelzusatz in Agglome¬ ratform, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er mindestens ein quellfähiges Schichtsilicat, einen optischen Aufheller und ein Tensid enthält.
Man nimmt an, daß das Tensid dazu beiträgt, den optischen Aufheller zumindest teilweise homogen zwischen den Schichten des Schichtsilicats zu verteilen, da im Röntgenbeugungsdia- gramm des getrockneten Produkts eine Schichtaufweitung von etwa 1,05 bis 1,30 nm bis auf etwa 1,35 bis 1,85 nm beobachtet wird.
Aufgrund der vermuteten Einlagerung des optischen Aufhellers zwischen den Schichten des Schichtsilicats wird dieser den Oxidationsprozessen während der Lagerung des Waschmittels zuverlässig entzogen, und es wird beim Einsatz des Wasch¬ mittels das "Aufhellerspotting" auf der Wäsche vermieden.
Vorzugsweise enthält der Waschmittelzusatz neben dem quellfä¬ higen Schichtsilicat, dem optischen Aufheller und dem Tensid ein Alkalicarbonat.
Der erfindungsgemäße Waschmittelzusatz enthält vorzugsweise
a) etwa 5 bis 60 Gew . -% quellfähige (s) Schichtsilicat (e) ,* b) etwa 5 bis 35 Gew . - % Tensid (e) ; c) etwa 5 bis 60 Gew.-% Alkalicarbonat (e) ,* d) etwa 1 bis 20 Gew.-% optische(n) Aufheller.
Vorzugsweise stellt das quellfähige Schichtsilicat ein natür¬ liches oder synthetisches Tonmineral dar. Das quellfähige Tonmineral ist vorzugsweise Montmorillonit, Beidellit, Saponit oder Hectorit .
Der Montmorillonit kann in der Natrium- oder Calciumform bzw. in Form eines mit Soda ionenausgetauschten Calcium-Montmoril- lonits verwendet werden. Es können auch synthetisch herge¬ stellte Tonmineralien aus der vorstehend genannten Gruppe ein¬ gesetzt werden. Das Schichtsilicat wird vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere 30 bis 50 Gew.-% eingesetzt .
Die quellfähigen Schichtsilicate besitzen die Eigenschaft, un¬ ter innerkristalliner Quellung polare Agentien zwischen die Silicatlamellen zu intercalieren, was sich bei höheren Konzen¬ trationen in einer Erhöhung des Schichtabstands bemerkbar macht.
Vorzugsweise ist das Tensid aus der Gruppe der anionischen und nichtionischen Tenside ausgewählt, wobei das nichtionische Tensid vorzugsweise eine Mischung aus Fettalkohol-Ethoxylaten verschiedener Ethoxylierungsgrade darstellt.
Die Fettalkohol-Ethoxylate haben die Formel:
R-O- (E0)y-H,
wobei R einen Kohlenwasserstoffrest mit 10 bis 18, insbeson-
dere 12 bis 18 Kohlenstoffatome, EO eine Ethylenoxid-Gruppe und y eine Zahl von 2 bis 20, insbesondere von 3 bis 10 bedeu¬ ten. Es können auch gezielt hergestellte Mischungen aus Fett- alkoholethoxylaten verschiedenen Ethoxylierungsgrades verwen¬ det werden.
Diese Fettalkohol-Ethoxylate werden begierig zwischen den Schichtlamellen eingelagert. Die nichtionischen Tenside, in denen die optischen Aufheller, insbesondere vom Stilbentyp, löslich sind, begünstigen deren Transport zwischen die Lamel¬ len des quellfähigen Schichtsilicats. Die optischen Aufheller werden zwischen den Lamellen des Schichtsilicats intercaliert und so vor der Reaktion mit anderen Waschmittelbestandteilen geschützt.
Die mit Tensiden und optischen Aufhellern intercalierten Schichtsilicate in Granulatform quellen in Wasser auf und ge¬ ben die Tenside und optischen Aufheller der Lösung in Wasser frei. Die optischen Aufheller und die Tenside sind daher im Waεchprozeß in vollem Umfang verfügbar. Durch die Quell- Wirkung des Schichtsilicats-Agglomerats in Wasser werden die Agglomerate gesprengt und im Wasser verteilt, wodurch das "Aufhellerspotting" vermieden wird.
Das Alkalicarbonat, das insbesondere in Form von Natriumcar¬ bonat eingesetzt wird, erfüllt mehrere Funktionen:
Wird das Schichtsilicat mit dem Tensid agglomeriert, so erhält man ein weiches, mit zunehmendem Gehalt an Tensid klebriges Agglomerat, das nicht rieselfähig und nicht silierfähig ist. Durch die Anwesenheit des Natriumcarbonats wird die mechani¬ sche Stabilität des Agglomerats verbessert und dessen Klebrig¬ keit vermindert. Außerdem ist das Natriumcarbonat im Waschmit¬ tel zur Einstellung der Alkalität und als Builderkomponente erwünscht. Das Alkalicarbonat wird vorzugsweise in Mengen von etwa 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere von etwa 12 bis 30 Gew.-%
Wird das Schichtsilicat mit dem Tensid agglomeriert, so erhält man ein weiches, mit zunehmendem Gehalt an Tensid klebriges Agglomerat, das nicht rieselfähig und nicht silierfähig ist. Durch die Anwesenheit des Natriumcarbonats wird die mechani¬ sche Stabilität des Agglomerats verbessert und dessen Klebrig¬ keit vermindert. Außerdem ist das Natriumcarbonat im Waschmit¬ tel zur Einstellung der Alkalität und als Builderkomponente erwünscht. Das Alkalicarbonat wird vorzugsweise in Mengen von etwa 10 bis 40 Gew.-%, insbesondere von etwa 12 bis 30 Gew.-% verwendet.
Vorzugsweise stellt der optische Aufheller ein Stilben-Derivat dar. Es können aber auch Benzoxazol-, Cumarin- und Pyrazolin- Derivate verwendet werden. Diese Produkte haben im allgemeinen einen anionischen Farbstoffrest, weshalb es überraschend war, daß sie zwischen die negativ geladenen Schichten des quellfä¬ higen Schichtsilicats eingelagert werden.
Geeignete optische Aufheller sind beispielsweise
(a) Cyanursäurechlorid-Diaminostilben ( CCDAS ) , worin R folgende Bedeutungen haben kann :
Typ: Tetraanilin
(Handelsbezeichnung Tinopal® TAS-X der Firma Ciba-Geigy)
CH2-CH2 R = -N 0
CH2-CH$
Typ: Dimorpholin
(Handelsbezeichnung Tinopal® DMS-X H.C.)
CH3
/
R = -N
CH2-CH2-OH
Typ: Aminostilben
(Handelsbezeichnung Tinopal
® 5 BMS-X)
Handelsbezeichnung: Tinopal® CBS-X
Handelsbezeichnung Tinopal® BLS-X
Da das Tensid hygroskopisch ist, sind die Agglomerat-Teilchen des Waschmittelzusatzes vorzugsweise mit synthetischem Zeolith umhüllt, wodurch die Rieselfähigkeit der Agglomerat-Teilchen verbessert wird. Die Umhüllung mit Zeolith verbessert weiter¬ hin den Weißgrad des Agglomerats.
Das Agglomerat hat vorzugsweise eine Schüttdichte von mehr als etwa 700 g/Liter und ist aufgrund dieser hohen Schüttdichte mit hochkonzentrierten Waschmitteln mit hoher Dichte kompa¬ tibel.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstel¬ lung des vorstehend beschriebenen Waschmittelzusatzes in Ag¬ glomeratform, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man (a) den(die) optischen Aufheller als wäßrige Slurry gleichzeitig mit dem(den) Tensid(en) zu dem (den) Schichtsilicat (en) gibt oder (b) mindestens einen Teil des (der) optischen Aufheller(s) zuvor in dem(den) Tensid(en) löst und die Lösung dem(den) Schichtsilicaten(en) zusetzt.
Vorzugsweise mischt man das quellfähige Schichtsilicat vor der Zugabe des optischen Aufhellerε/Tensids mit dem Alkalicarbonat.
Die Pulverkomponenten können zum Beispiel in einem Intensivmi¬ scher, z.B. in einem Eirich-Mischer miteinander gemischt wer¬ den. Anschließend werden gleichzeitig oder nacheinander der optische Aufheller (bevorzugt als wäßrige Dispersion) und das Tensid unter Durchwirbelung zu der Pulverkomponente gesprüht. Hierbei bildet sich ein Agglomerat, welches bei niedriger Mischgeschwindigkeit mit dem Zeolith abgepudert wird. Das ent¬ standene Agglomerat wird gesiebt und durch Zugabe von weiterem Zeolith (insbesondere Zeolith P) in Pulverform oberflächlich zur Verringerung der Klebrigkeit und zur Verbesεerung des Weißgrades beschichtet.
Das erhaltene Agglomerat ist in Wasser gut dispergierbar. Der optische Aufheller ist vor der Oxidation geschützt und nach der Auflösung des Agglomerats in der Waschlauge voll verfüg¬ bar. Durch die Anwesenheit des in Wasser quellfähigen Schicht¬ silicats tritt kein "Aufhellerspotting" auf. Das Agglomerat kann den in aufhellerfreien Produktionsanlagen hergestellten Waschmitteln nachträglich zugemischt werden, so daß die An-
lagen nicht mit Aufheller kontaminiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Waschmittel, enthal¬ tend den vorstehend beschriebenen Waschmittelzusatz neben üb¬ lichen Waschmittelkomponenten, wie anionische und nichtioni¬ sche Tenside, Gerüstsubstanzen (Builder) , Polymere (Co-Buil- der) , Vergrauungsinhibitoren, Bleichmittel und Bleichakti¬ vatoren, Enzyme, Schauminhibitoren, Duftstoffe und/oder Farb¬ stoffe.
Das bevorzugte Herstellungsverfahren ist nachstehend erläu¬ tert.
Das pulverförmige Schichtsilicat und das pulverförmige Na¬ triumcarbonat werden intensiv vorgemischt. Unter intenεiver Durchwirbelung der Pulvermischung wird das Tensid oder eine Lösung des Tensids zugegeben. Gleichzeitig wird der optische Aufheller bzw. ein Gemisch verschiedener optischer Aufheller als wäßrige Dispersion (Slurry) zugegeben. Alternativ kann eine Lösung des optischen Aufhellers in einer Tensidlosung zu dem Pulvergemisch gegeben werden.
Wird der optische Aufheller als wäßrige Dispersion zugegeben, so agglomeriert die Mischung bei einem Wassergehalt von etwa 20 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung. Nach einer Mischzeit von etwa 2 bis 5 Minuten erhält man ein Agglomerat, das in einem geeigneten Trockner, vorzugsweise in einem Fließbett-Trockner auf einen Restwaεsergehalt von etwa 2 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 5 bis 10 Gew.-% getrocknet wird. Das erhaltene Agglomerat wird mit einer Siebmaschine auf eine Teilchengröße von etwa 0,2 bis 2,5 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,7 mm, gesiebt. Die Fraktion < 0,2 mm wird erneut der Agglomeration zugeführt. Entstehendes grobes Korn wird mit einem Walzenbrecher zerkleinert und erneut auf die Siebanlage gegeben.
Wird ein Teil des optischen Aufhellers zusammen mit dem Tensid zu dem Pulvergemisch gegeben, so wird zunächst der optische Aufheller in Pulverform im Tensid gelöst. Das Gewichtsverhält¬ nis zwischen Tensid und optischem Aufheller kann 15:2 bis 4:10, vorzugsweise 10:3 bis 10:8 betragen. Die Lösung bzw. Dispersion des optischen Aufhellers im Tensid wird unter in¬ tensiver Durchwirbelung zum Pulver gegeben, wobei gleichzeitig weitere Anteile des optischen Aufhellers in wäßriger Disper¬ sion zugegeben werden.
Nach einer Mischzeit von etwa 2 bis 5 Minuten bildet sich ein Agglomerat, welches jedoch durch die Anwesenheit des Tensids etwas klebrig ist und deshalb zu Anbackungen neigt. Durch Zugabe von etwa 0,5 bis 5 Gew.-% eines synthetischen Zeoliths während der letzten 30 Sekunden des Agglomerationsprozesses wird die Klebrigkeit des Agglomerates soweit herabgesetzt, daß das Agglomerat im Fließbett getrocknet und wie beschrieben, abgesiebt werden kann.
Das abgesiebte Agglomerat wird in einen Trommelmischer (zum Beispiel in einen Trommelmischer der Firma Telschig) oder ei¬ nen Granulierteller gegeben. Dann werden etwa 3 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise etwa 5 bis 10 Gew.-% synthetischer Zeolith in feinkörniger Form zugegeben. Die mittlere Teilchengröße dieses Pulvers soll vorzugsweise <20 μm, insbesondere etwa 3 bis 10 μm betragen. Beim Mischen des Agglomerats mit dem Pulver la¬ gert sich letzteres an der äußeren Oberfläche des Agglomerats an. Da die verwendeten Pulver einen Weißgrad von >90% (R 456, Elrepho) aufweisen, entsteht um die durch den Aufheller gelb¬ lich gefärbte Agglomeratoberfläche ein weißer Überzug, so daß das erhaltene Agglomerat weiß und von der Farbe des Waschmit¬ tels nicht zu unterscheiden ist.
Der nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Waschmittel- zusatz weist zusätzlich folgende Vorteile auf:
Die Schüttdichte ist größer als 700 g/Liter, so daß es mit Waschmitteln hoher Schüttdichte kompatibel ist. Durch die Quellwirkung des im Waschmittelzusatz enthaltenen Schichtsi¬ licats zerfallen die Agglomerate rasch in Wasser. Es wird kein Aufhellerspotting auf der Wäsche beobachtet. Die Aktivkompo¬ nenten Tensid und optischer Aufheller sind im Waschmittel voll verfügbar. Durch die Anwesenheit von Schichtsilicat und Alka¬ licarbonat ist das Agglomerat mechanisch stabil. Das Agglo¬ merat läßt sich nachträglich dem Waschmittel zumischen, wo¬ durch wesentliche Teile der Waschmittel-Produktionsanlage nicht mit optischen Aufhellern kontaminiert werden.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Es wurde ein Waschmittelzusatz nach folgender Rezeptur herge¬ stellt:
A: Bentonit (Laundrosil® DGA, Süd-Chemie AG) 40 Gew.-%
B: Natriumcarbonat 15,52 Gew.-%
C: Nichtionisches Tensid 10,00 Gew.-%
R- (0-CH2-CH2)4-OH (R= C14/C15)
D: Optischer Aufheller A 18,6 Gew.-%
(Tinopal® DMS, Slurry in Wasser mit 36 % Wirkstoffgehalt)
E: Optischer Aufheller B 5,88 Gew.-%
(Tinopal® CBS, Slurry in Wasser mit 30 % Feststoffgehalt)
F: Zeolith P 10 Gew.-%
In einem Eirich-Intensivmischer des Typs R02 (Füllung 3-5 Liter, Leistung 2,7 kW) wurden 800 g der Komponente A und 310,4 g der Komponente B vorgelegt und 1 Minute gemischt. Dann wurde während des Mischens die Komponente C zugegeben, gefolgt von der Zugabe der Komponenten D und E. Es wurde ein gelb getöntes Agglomerat mit einem Wassergehalt von 18 Gew.-% erhalten. Dieses Agglomerat wurde im Trokkenschrank auf eine Restfeuchte von 6 Gew.-% Wasser getrocknet. Dann wurde die Kornfraktion 0,2 bis 1,7 mm abgesiebt.
Anschließend wurde das gesiebte Agglomerat mit 10 Gew.-% Zeo¬ lith P versetzt und in einem Granulierteller gemischt. Dabei wurde das Agglomerat an der Oberfläche mit Zeolith-Pulver be¬ schichtet, wodurch ein weißes Agglomerat erhalten wurde.
2 Gew.-% des Waschmittelzusatzes wurden in ein durch Sprüh¬ agglomeration hergestelltes Kompaktwaschmittel der neuen Generation mit einer Schüttdichte von 850 g/Liter eingemischt. Dieεes Waschmittel enthielt:
20 Gew.-% Na-Percarbonat
5 Gew.-% TAED
6 Gew.-% Nichtionisches Tensid (Komponente C) 12 Gew.-% Fettalkholsulfat (R0S03Na; R=C16/C18)
Als Vergleich wurde eine äquivalente Menge Aufheller A und Aufheller B in ein identisches Waschmittel bereits bei der Herstellung des Sprühagglomerats eingebracht. Beide Wasch¬ mittelformulierungen wurden 4 Wochen bei 40°C in einem ge- schloεsenen Nachfüllbeutel gelagert. Aus dem vor und nach dem Lagertest mittels HPLC-Analyse bestimmten Aufhellergehalt wur¬ de dessen Abbau errechnet. Ferner wurde der optische Aspekt des Waschmittels visuell beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Tabell e I
Abbau nach Aufheller-Einsatz 4 Wochen/40°C optischer Aspekt
Aufheller A Aufheller B Ausgang 4 Wochen/40°C
über Waschmittel- zusatz nach 20% 40% weiß weiß
Beispiel 1
über Sprüh- 40% 50% weiß gelb agglomerat
Bei Verwendung des Waschmittelzuεatzes iεt der Abbau der Auf¬ heller A und B deutlich geringer, und eε tritt keine störende Gelbtönung des Waschmittels durch Oxidationsprodukte auf.
Beispiel 2
Alternativ zu Beispiel 1 wurden die Komponenten A und B in einem Eirich-Mischer gemischt. Es wurde eine Lösung aus 134 g Tinopal® DMS-X h.c. (Pulverform) in 438 g der Komponente C (Tensid) hergestellt, welche während des Mischvorgangs zur Mi¬ εchung aus Komponente A und B gegeben wird. Anschließend wurde die Komponente E als Slurry zugegeben. Es wurde ebenfalls ein gelb getöntes Agglomerat erhalten, das wie in Beispiel 1 wei¬ terverarbeitet wurde.
2 Gew.-% des Waschmittelzusatzes nach diesem Beispiel wurden
wiederum in das in Beispiel 1 beschriebene Waschmittel einge¬ mischt und entsprechend geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabel' le II angegeben.
Tabell? II
Abbau nach
Aufheller-Einsatz 4 Wochen/40°C optischer Aspekt
Aufheller A Aufheller B Ausgang 4 Wochen/40°C
über Waschmittel- zusatz nach 20% 40% weiß weiß Beispiel 2
Die Stabilisierung von Aufheller A tritt auf, unabhängig da¬ von, ob er als Slurry in Wasser (Beispiel 1) oder in nicht- ionischem Tensid (Beispiel 2) in den Waschmittelzusatz einge¬ arbeitet wurde.
Beispiel 3
Es wurde ein Waschmittelzusatz nach folgender Rezeptur hergestellt :
A: Bentonit (Laundrosil® DGA, Süd-Chemie AG) 42 Gew.
B: Natriumcarbonat 21,2 Gew.-%
C: Nichtionisches Tensid 9,0 Gew.-% R- (0-CH2-CH2)4-OH (R = C14/C15)
D: Nichtionisches Tensid 9,0 Gew.-%
R- (0-CH2-CH2)8-OH (R=C14/C15)
E: Optischer Aufheller A 7,0 Gew.--'
(Tinopal® DMS, Slurry in Wasser mit 36 % Wirkstoffgehalt)
F: Optischer Aufheller B 1,8 Gew.-!
(Tinopal® CBS, Slurry in Wasser mit 30 % Feststoffgehalt)
G: Zeolith P 10 Gew. _s-
Wie in Beispiel 1 wurden in einem Eirich-Intensivmischer 840 g der Komponente A und 424 g der Komponente B etwa eine Minute vorgemischt. Dann wurde eine Mischung der Komponenten E (140 g) und F (36 g) zugegeben. Anschließend wurden 180 g der Kom¬ ponente C und 180 g der Komponente D (vorgemischt) zugegeben.
Es wurde ein leicht gelblich verfärbtes, etwas klebriges Agglomerat erhalten. Zur Herabsetzung der Klebrigkeit wurden
5% Zeolith P zugegeben und ca. 20 see. gemischt.
Das erhaltene Agglomerat wurde auf eine Korngröße von 0,2 mm bis 2,0 mm gesiebt.
Anschließend wurde das gesiebte Agglomerat nochmals mit 5 Gew.-% Zeolith P versetzt, und in einem Granulierteller ge¬ mischt, wobei das Agglomerat an der Oberfläche mit Zeolith- Pulver beschichtet wurde, wodurch ein weißes Agglomerat erhal¬ ten wurde.
5 Gew.-% des Waschmittelzusatzes nach diesem Beispiel wurden in ein durch Sprühtrocknung hergestelltes Kompaktwaschmittel mit einer Schüttdichte von 700 g/Liter eingemischt. Dieseε Waschmittel enthält unter anderem:
14% Na-Perborat-Monohydrat
5% TAED
6% Nichtionischeε Tensid C+D = ι:ι
12% Fettalkholsulfate (RO-S03Na; R = C16/Cl8)
Als Vergleich wurde eine äquivalente Menge Aufheller A und Aufheller B in ein identisches Waschmittel bereits bei der Herstellung des Sprühprodukts eingebracht.
Anεchließend wurde ein Lageεtabilitätεteεt, wie in Beiεpiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III angegeben.
Tabell e I I I
Abbau nach
Aufheiler-Einsatz 4 Wochen/40°C optischer Aspekt
Aufheller A Aufheller B Ausgang 4 Wochen/40°C
über Waschmittel- zusatz nach 7% 0% weiß weiß Beispiel 1
über Sprüh- 24% 0% weiß gelb produkt
Aufheller A wird bei Verwendung des Waschmittelzusatzes deutlich langsamer abgebaut als bei Einsatz im Sprühprodukt Das Waschmittel bleibt weiß.