'Fahrbarer Rei igungswaoen"
Die Erfindung betrifft einen Reinigungswagen, der zum gewerblichen Reini¬ gen und Desinfizieren von Fußböden und anderen Flächen geeignet ist, mit einem Untergestell, an dem Rollen angebracht sind.
Zur feuchten und nassen Reinigung von großen Fußbodenflächen wird zum Mitführen eines oder zweier Eimer für die Reinigungsflüssigkeit bzw. für die Reinigungsflüssigkeit und das Schmutzwasser oft ein sogenannter Na߬ wischwagen, Reinigungswagen oder Fahreimer eingesetzt. Er besteht aus ei¬ nem Untergestell mit Lenkrollen und einer Aufnahmemöglichkeit, insbeson¬ dere einem Gitterkorb, für einen oder zwei Eimer. Am Grundgestell können auch noch weitere Anbauteile, z. B. Drahtkδrbe, Halterungen für Abfall- sacke, eine Presse für einen Naßwischmop usw. angebracht werden. Mit der Presse wird der Wischbezug bzw. der Wischmop zwischen den einzelnen WischVorgängen ausgepresst. Bei der Verwendung eines Reinigungswagens mit zwei Eimern befindet sich in dem einen Eimer saubere Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit. Ein farblich markierter zweiter Eimer, der Schmutzwasserei er dient in diesem Fall zum Auswaschen des Wischbezuges und damit zur Aufnahme des Schmutzes.
In anderen bekannten Ausführungen ist der Reinigungswagen im Sinne dieser Erfindung als Desinfektions- oder als Entsorgungswagen oder als Wert¬ stoffSammler in Gebrauch. Diese Wagen werden ebenfalls von der Erfindung umfaßt.
Beim bekannten Reinigungswagen ist das Untergestell aus verchromtem oder verzinktem Stahlrohr hergestellt, um die Lebensdauer des Gestells zu er¬ höhen. Dennoch tritt Korrosion in Folge des Kontakts mit der Reinigungs¬ flüssigkeit auf. Eine Verbesserung stellt zwar die bekannte Ausführung des
Untergestells als Stahlrohr-Rahmen mit aufgesetzter Kunststoffplatte dar, die das Problem aber auch noch nicht zufriedenstellend löst. Der Stahl¬ rohrrahmen wurde bislang als unbedingt notwendig angesehen, damit auch größere gefüllte Eimer und andere schwere Gegenstände auf dem Untergestell abgesetzt und transportiert werden können. Ein weiteres Problem stellen die zur Verchromung erforderlichen galvanischen Bäder dar, die aus Um- weltschutzgründen aufwendig entsorgt werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die im unteren Bereich des Reinigungswagens mit der Zeit auftretende Korrosion zu verringern und möglichst auszuschalten, ohne daß die Gebrauchsfähigkeit des Wagens be¬ einträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Reinigungswagen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Untergestell eine vollflächige oder durchbrochene, vollständig aus Kunststoff bestehende Platte oder ein vollständig aus Kunststoff bestehender Rahmen ist, an der die Rollen unmittelbar ange¬ bracht sind, und daß der Rand der Platte bzw. des Rahmens ein umlaufendes Profil aufweist.
Bei Versuchen zeigte es sich nämlich überraschenderweise, daß eine umlau¬ fende Profilierung am Rand einer Kunststoff-Platte oder eines Kunststoff- Rahmens, z.B. in Form eines Kragens oder einer Anschlagschiene, also einem erhöhten Rand, für eine ausreichende Stabilität auch bei der Belastung durch große, im Bereich der gewerblichen Reinigung gebräuchliche gefüllte Eimer sorgt. Durch die ausschließliche Verwendung von Kunststoff ist eine Korrosion ausgeschlossen. Die Umweltfreundlichkeit ist bei der Verwendung von wiederverwertbarem Kunststoff gegeben.
Als Kunststoff wird Polypropylen bevorzugt eingesetzt.
Wenn die Platte einen erhöhten Rand hat, kann diese eine Anschlagkante für Eimer oder andere auf der Platte zu transportierende Gegenstände haben.
Alternativ kann das Untergestell aus einem Rahmen bestehen, der besonders kostengünstig im Spritzgußverfahren hergestellt werden kann. In einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird außerdem vorge¬ schlagen, daß der Rahmen einen L-föππigen Profilquerschnitt hat und der Größe der Eimer angepaßt ist, so daß das Profil gleichzeitig Auflagefläche und Anschlagkante für die Eimer bildet. Die Vorteile liegen in der leichten Stapelbarkeit durch den flachen Rahmen, einer Materialersparnis für das Untergestell sowie einer leichteren Reinigungsmöglichkeit für den Reinigungswagen selber.
Wird der Reinigungswagen als Naßwischwagen mit zwei nebeneinander auf dem Untergestell aufgesetzten Eimern und einer über dem einen Eimer ange¬ brachten Presse, z.B. einer Vertikalpresse, zum Entwässern eines Na߬ wischmops oder eines Naßwischbezugs als sogenannter Doppelfahreimer ein¬ gesetzt, so treten bei den bekannten Ausführungen Probleme im Gebrauch auf. Üblicherweise befindet sich die sperrige Moppresse zwischen diesen beiden Eimern. Der verschmutzte Mop wird beim Gebrauch des Reinigungswa¬ gens im unterhalb der Presse 7 angeordneten Eimer 2 ausgewaschen, dann abgepreßt und schließlich in den anderen Eimer 1 mit der sauberen Flüs¬ sigkeit getaucht, wie Figur 2 in einer Draufsicht zeigt. Während dieses Arbeitsganges muß der Anwender zum einem seine Stehposition von 9 nach 10 ändern, um den Mop in den anderen Eimer 1 zu tauchen. Zum andern wird da¬ bei der Mop um die Presse 7 herumgeführt, so daß es in der Praxis oft vorkommt, daß Reinigungsflotte auf den Boden tropft. Diese beiden Nach¬ teile stören ein zügiges Arbeiten.
Zur Lösung dieses Problems wird in einer weiteren Ausgestaltung der Er¬ findung vorgeschlagen, daß die Presse oberhalb des Randes des Unterge¬ stells, also nicht mehr zwischen beiden Eimern angeordnet ist.
Bekannte Reinigungswagen mit Moppressen haben eine kostspielige, sperrige und aufwendige, in der Regel aus verzinktem oder verchromtem Stahlrohr bestehende Pressenhalterung, die die Reinigung des Wagens erschwert. Die sperrige Form erfordert außerdem eine voluminöse Verpackung bei der Aus¬ lieferung des Reinigungswagens an den Käufer. Diese Nachteile werden be¬ seitigt, wenn die Presse an der Wand des Eimers befestigt und insbesondere eingehängt ist, wobei diese Wand des Eimers zum Widerstehen des Preßdrucks ausreichend stabilisiert ist, z.B. durch Verstärkung der Wanddicke oder
durch Profilierung der Seitenwand. Der Wagen ist ferner einfacher zu rei¬ nigen, da die Anzahl von Holmen und Streben stark reduziert ist. Ein sol¬ cher Reinigungswagen kann außerdem leichter gestapelt werden und löst da¬ mit die Versandprobleme.
Die geometrische Form der Eimer sowie des Untergestells ist beliebig. Eine gute Raumausnutzung und eine problemlose Halterung der Moppresse wird je¬ doch bei Eimern mit rechteckigem Querschnitt und ebenen Seitenwänden er¬ reicht. Ebenso ist es günstig, wenn die Platte bzw. der Rahmen des Unter¬ gestell:; rechteckig ist.
Die bekannten Reinigungswagen haben einen feststehenden oder einen über die Eimsr von vorne nach hinten schwenkbaren Führungsbügel, der auch Füh¬ rungsdeichsel genannt wird und dessen Schwenkachse innerhalb der Auflage¬ fläche der Eimer und zwischen diesen beiden Eimern liegt. Das Stahlrohr des Führungsbügels läuft daher seitlich an beiden Seitenwänden des einen Eimers vorbei und erschwert damit die Zugänglichkeit und den Gebrauch des Eimers. Bei einem Reinigungswagen mit zwei Eimern oder mit nur einem Eimer stellt der Führungsbügel, der in letzterem Fall in der Regel feststeht, durch seine sperrige Form ein Problem bei der Auslieferung des Reini¬ gungswagens an den Käufer dar. Die große Anzahl von Holmen und Streben bei bekannten Reinigungswagen erschweren eine Reinigung des Wagens.
Die leichte Zugänglichkeit des Eimers bzw. beider Eimer beim Doppelfahr¬ eimer ohne eine Behinderung der Führungsdeichsel wird in einer weiteren Ausführungsfor der Erfindung dadurch gewährleistet, daß die Führungs¬ deichsel an der Schmalseite der Platte bzw. des Rahmens befestigt oder ansteckbar ist.
Das Untergestell des Reinigungswagens läßt sich wahlweise als Einfach¬ oder als Doppelfahreimer verwenden, wenn auf den Rahmen bzw. die Platte passende Eimer in zwei Größen vorgesehen sind und zwei Eimer der kleineren Größe nebeneinander auf dem Untergestell Platz finden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnun¬ gen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Reinigungs- oder Naßwischwagen in perspektivischer An¬ sicht und in der Ausführung mit zwei Eimern,
Figur 2 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf einen Reinigungs¬ wagen nach dem Stand der Technik,
Figur 3 eine Draufsicht wie in Figur 2, aber in einer erfiπdungsgemäßen Ausführungsform,
Figur 4 einen Reinigungs- und Desinfektionswagen mit Zubehör zum Naßwi¬ schen und einem Klappdeckel sowie einem Anhängewagen in einer Seitenansicht,
Figur 5 den Wagen nach Figur 4 in einer Draufsicht,
Figur 6 einen Reinigungswagen mit Zubehör zum Naßwischen, nämlich zwei Eimern und einer Vertikalpresse in Seitenansicht,
Figur 7 den Wagen nach Figur 6 in Draufsicht,
Figur 8 einen Desinfektionswagen mit Klappdeckel und Anhängewagen in Sei¬ tenansicht,
Figur 9 den Desinfektionswagen nach Figur 8 in Draufsicht,
Figur 10 einen Desinfektionswagen in Seitenansicht und
Figur 11 den Wagen nach Figur 10 in Draufsicht.
Sämtliche Darstellungen in den Zeichnungen, mit Ausnahme von Figur 2 be¬ treffen Ausführungsformen des Reinigungswagens gemäß der Erfindung.
Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Reinigungs- oder Naßwischwagen in der Ausführung mit zwei Eimern 1, 2. Sie stehen auf einem Rahmen 3, an dessen Unterseite vier Lenkrollen 4 angebracht sind. Der Rahmen 3 ist ein
rechtwin liges Spritzgußteil aus Kunststoff und hat einen L-förmigen Pro¬ filquerschnitt mit einer etwa 2 cm hohen umlaufenden Anschlagschiene 5. An der Schmalseite ist eine Führungsdeichsel 6 befestigt. Da das Unterge¬ stell aus einem Spritzgußteil mit umlaufender Anschlagkante besteht, ist es sehr stabil.
Die Reinigungseimer 1, 2 sind rechteckige Kästen in zwei Größen. Beide Größen haben eine einheitliche Höhe, aber unterschiedliche Länge und eventuell auch eine etwas unterschiedliche Breite. Statt der in Figur 1 gezeigten beiden kleinen Eimer 1, 2, die quer nebeneinander abgestellt werden können, kann ein einzelner großer Behälter mit etwa doppelter oder kleinerer Längsabmessung längs auf dem Rahmen 3 abgestellt werden.
Die Vertikalpresse 7 wird auf den seitlichen Behälterrand des Eimers 2 gehängt. Zumindest diese Wandung ist so stabil, daß sie dem Preßdruck nicht nachgibt. Wird der Reinigungswagen mit nur einem Behälter betrieben, so kann die Presse 7 an der Querwand 8 des entsprechend längeren Behälters eingehängt werden. In diesem Fall kann auch die Führungsdeichsel 6 ent¬ fallen.
Beim Reinigungswagen gemäß der Erfindung, der auch Aufbauten aus Stahlrohr oder Kunststoff haben kann, haben die Eimer infolge der umlaufenden An¬ schlagschiene 5 einen festen Sitz, können aber dennoch sowohl nach oben als auch seitlich leicht entnommen werden. Die endständige Führungsdeich¬ sel 6 behindert nicht den freien Zugang in den der Deichsel 6 benachbarten Eimer 2. Die Behälter 1 und 2 lassen sich gezielt über eine Ecke oder Kante in ein Abflußbecken entleeren und sind dabei weder durch die Füh¬ rungsdeichsel 6 noch durch die Befestigungsvorrichtung für die Presse 7 behindert.
Figur 2 zeigt eine Draufsicht in schematischer Darstellung auf einen aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungswagen mit zwei Eimern und einer zwischen den beiden Eimern angeordneten Moppresse, insbesondere einer Vertikalpresse. Diese Zeichnung wurde weiter oben bereits erläutert.
Figur 3 zeigt in entsprechender Darstellung wie Figur 2 die Anordnung der Vertikalpresse 7 bezüglich der beiden Eimer 1 und 2 entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung. Die Presse 7 ist nicht mehr zwischen beiden Eimern 1 und 2, sondern an der Seitenwand des Eimers 2 oberhalb des Randes der unter den beiden Eimern 1 und 2 angeordneten, in Figur 3 nicht darge¬ stellten Grundplatte eingehängt. Im Gebrauch kann die Stehposition 10 an¬ genommen werden, ohne daß sie während des Arbeitsvorgangs "Auswaschen des Mops im Schmutzwassereimer 2, Abpressen in der Vertikalpresse 7 und Ein¬ tauchen in den Sauberwassereimer 1" verändert werden muß. Wenn der Mop von der Vertikalpresse 7 zum Eimer 1 geführt wird, ist es außerdem nicht mehr notwendig, daß er den Bereich der beiden Eimern verläßt. Ein Tropfen von Reinigungslösung auf den Fußboden ist damit ausgeschlossen.
Die in Figur 3 gezeigte Anordnung der Vertikalpresse 7 am Eimer 2 ist be¬ sonders günstig. Erfindungsgemäß kann die Presse 7 aber auch an der Sei¬ tenwand 11 des Eimers 2 angeordnet sein. Dabei werden die gleichen oben genannten Vorteile erreicht, wenn die Stehposition 10 eingenommen wird. Allerdings ist die Hebelwirkung beim Auspressen des Mops in diesem Fall nicht so gut.
Der Reinigungswagen nach Figuren 4 und 5 ist aus einem Hauptwagen und 2 Anhängewagen, die mit Haken in Schlitze des Hauptwagens eingehängt sind, zusammengesetzt. Alle drei Wagen haben eine vollständig aus Kunststoff bestehende Grundplatte 12, an der die Rollen 4 unmittelbar befestigt sind. Der Wagen dient zum Tragen und Befördern von zwei Eimern 1 und 2 und einer am Eimer 2 eingehängten Vertikalpresse 7. An der Grundplatte 12 des Hauptwagens ist ferner ein Aufbau 13 mit Schalen und einem Klappdeckel 14 befestigt. Die umlaufende Profilierung der Platte 12 ist in Figur 4 ange¬ deutet.
Die Figuren 6 und 7 zeigen einen Reinigungswagen ähnlich dem Hauptwagen in den Figuren 4 und 5. Hier wie auch in allen übrigen Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile. Im Gegensatz zum Wagen in den Figuren 4 und 5 ist, wie in Figur 7 deutlich erkennbar ist, die Vertikalpresse nicht oberhalb des Randes der Platte 12, sondern zwischen beiden Eimern angeordnet. Diese Anordnung ist typisch für den bekannten Stand der
Technik, entspricht jedoch nicht der oben genannten vorteilhaften Ausfüh¬ rungsform, nach der die Presse, in diesem Beispiel eine Vertikalpresse, oberhalb des Randes der Grundplatte vorgesehen ist.
Eine Ausführungsform des Reinigungswagens ohne eine Vertikalpresse zeigen die Figuren 8 bis 11. In den Figuren 8 und 9 ist ein Desinfektionswagen mit einer mit Desinfektionsflüssigkeit gefüllten Wanne 15 und einem darauf angeordneten Sieb 16 zum Abstreifen überschüssiger Desinfektionsflüssig¬ keit vom Wischmop zu sehen. Der Desinfektionswagen hat, wie auch der Wagen nach den Figuren 4 und 5 einen eingehakten Anhängewagen 17. Wie die ande¬ ren in den Figuren 1 sowie 4 bis 11 gezeigten Wagen mit einer vollständig aus Kunststoff bestehenden Grundplatte 12, bei der ein darunter angeord¬ neter Stahlrohrrahmen nicht erforderlich ist, kann auch dieser Aufbau ohne Stabilitätsprobleme der Platte in üblicher Weise verwendet werden.
In Figur 9 ist das Profil 18 der Grundplatte 12 des Einhängewagens 17 an¬ gedeutet.
Schließlich zeigen die Figuren 10 und 11 einen Desinfektionswagen mit ei¬ ner unteren Wanne 15 und zwei in einen Aufbau 13 eingehängten Schalen 18. Die Führungsdeichsel 6 ist in Figur 11 gestrichelt angedeutet.
B e z u o s z e i c h e n l i s t e
1 Eimer
2 Eimer
3 Rahmen
4 Lenkrollen
5 Anschlagschiene
6 Führungsdeichsel
7 Vertikalpresse
8 Querwand
9 Stehposition
10 Stehposition
11 Seitenwand
Platte, Grundplatte Aufbau Klappdeckel Wanne Sieb Anhängewagen Schalen