j Vorrichtung zum Verankern von Pfosten von Sicherheitsabsperrungen in einem Fundament
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verankern von Pfosten von 5 Sicherheitsabsperrungen, vorzugsweise von Leitplankenanordnungen für Straßen, Wege und dgl., in einem Fundament.
Leitplankenanordnungen, die auch als "Highway Guard" oder "Railing" bezeichnet werden, sind am Straßenrand installiert und dienen dazu, 0 Fahrzeuge, die von der Fahrbahn abgekommen sind, zurückzuhalten sowie in ihrer Bewegungsbahn wieder auszurichten. Sie bestehen im wesentlichen aus Längsholmen, Pfosten und Verbindungselementen, wie beispielsweise Schrauben, zum Befestigen der Längsholme an den Pfosten. Die Längsholme sind aus geeigneten Flach- oder Profilstählen ausgebildet, die in einer Höhe über dem 5 Erdboden angeordnet sind, die der Höhe des Schwerpunktes der am häufigsten vorkommenden Fahrzeuge entspricht. Die Pfosten bestehen im allgemeinen aus Stahlprofilteilen, die direkt in das Erdreich eingelassen sind. Jeder Pfosten ist über einen Betonsockel, eine Verankerungsplatte oder dgl. in Mauern oder anderen Konstruktionen am Rand der Straße, des Viadukts, der o Brücke oder dgl., verankert und erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand, um nach einer Verformung oder Beschädigung ausgewechselt zu werden.
Aus der DE-PS 1 684 640 sind Halter mit Bajonettverbindung für Pfosten mit rohrför igem Querschnitt bekannt, die durch einen geeigneten Stift gesichert 5 sind. Diese Halter und das zugehörige Halterungs- und Blockiersystem eignen sich nur für Pfosten mit rundem rohrförmigen Querschnitt. Außerdem ist ihre Konstruktion zu kompliziert und weist zu enge Toleranzen auf, die die Funktion bei Oxydation oder Korrosion oder auch bei geringen Verformungen beeinträchtigen. 0
Im DE-GM 1 845 138 und in der US-PS 3 225 501 sind Systeme offenbart, die eine Verriegelung zwischen Pfosten und Halter bewirken. In beiden Fällen ist jedoch der Nachteil gegeben, daß verschiedene mechanische Elemente benutzt werden, die mit einer gewissen Präzision zusammenzufügen sind. Bei 5 geringfügigen Verformungen oder bei Korrosion ist eine zuverlässige Funktion nicht mehr gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß sie von einfacher Konstruktion ist, sich einfach herstellen und installieren läßt sowie ein leichtes Auswechseln der Pfosten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Das Hohlprofilstück ist von einfacher Konstruktion ohne bewegliche Teile und läßt sich in einfacher Weise durch Strangpressen, Druckguß, Schleuderguß und dgl. aus Metall, z.B. Aluminium, Kunststoff oder auch Beton mit oder ohne Bewehrung herstellen und in dem vorzugsweise aus Beton bestehenden Fundament durch Umgießen mit dem Beton ebenso leicht installie¬ ren, wobei sowohl der Verankerungsvorsprung als auch die mit Beton gefüllte Verankerungsöffnung zur festen Verankerung des HohlprofilStücks im Fundament dient. Der Hohlraumquerschnitt des HohlprofilStücks entspricht unter Berücksichtigung eines gewissen Spiels demjenigen des Pfostens, der somit ohne übermäßige Kraftanstrengung von oben her in das Hohlprofilstück eingesteckt und aus diesem herausgezogen werden kann. Der Pfosten und der Hohlraumquerschnitt bzw. das Hohlprofilstück können jedes beliebige Profil, beispielsweise T-, C-, H-, I-, Vierecks-, Kreis-, Oval- oder Dreiecks-Pro- fi1 » aufweisen. Mehrere Verankerungsvorsprünge vergrößern die Kontaktfläche des HohlprofilStücks mit dem Fundament, sorgen für eine gleichmäßige Kraftverteilung bei auftretenden Beanspruchungen und verleihen dem Hohlpro¬ filstück eine hohe Formstabilität. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß bei Beanspruchung der Sicherheitsabsperrung keine Verformungen der Hohlpro- filstücke, die andernfalls das Auswechseln verfor ter Pfosten erschweren würden, auftreten.
Um die Verankerung des HohlprofilStücks im Fundament zu verbessern, kann die Verankerungsöffnung zur Aufnahme wenigstens eines im Fundament verankerba- ren, vorzugsweise stabförmigen Verankerungselementes ausgebildet sein. Bei Verwendung einer größeren Anzahl von Verankerungsöffnungen und Verankerungs¬ elementen sowie bei ausreichender Länge der letzteren ist auch eine gute Verankerung in einem aus Erdreich bestehenden Fundament zu erzielen. Bei Verwendung eines Fundamentes aus bewehrtem Beton wird vorzugsweise ein Bewehrungsstab der Bewehrung des Betons als Verankerungselement verwendet, das durch die als Durchgangskanal ausgebildete und vorzugsweise im
wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Hohlprofilstücks verlaufend Verankerungsöffnung hindurchgesteckt wird. Um Bewehrungsstäbe unterschied licher Durchmesser verwenden zu können, weist das Hohlprofilstück vorteil hafterweise wenigstens zwei Verankerungsöffnungen unterschiedlicher Öff nungsweite auf.
Zur Verbesserung der Verankerung kann das Hohlprofilstück eine strukturier te, vorzugsweise in Längsrichtung gerippte äußere Oberfläche aufweisen.
Um das Eindringen von Feuchtigkeit und damit Korrosion, die das Entferne des eingesteckten Pfostens erschweren würde, zu verhindern, ist i Weiterbildung der Erfindung eine Dichtung vorgesehen, die am oberen Ende de HohlprofilStücks zwecks Abdichtung gegenüber dem eingesteckten Pfoste anbringbar ist. Diese Dichtung kann eine mittels eines geeigneten Werkzeug in den dem Spiel entsprechenden Spalt zwischen der den Hohlraum begrenzende Innenwandfläche des HohlprofilStücks und der Außenfläche des Pfosten einfüllbare Silikonmasse oder eine vorgefertigte Dichtung sein, die eine au dem Hohlprofilstück herausragende, nach außen abstehende Lippe aufweist.. Di Dichtung hat außerdem die Funktion, einen spielfreien Sitz des Pfostens i Hohlprofilstück zu gewährleisten.
Zum gleichen Zweck können Vorsprünge geringer Höhe an der den Hohlrau begrenzenden Innenwandfläche des HohlprofilStücks und/oder der Außenfläch des Pfostens ausgebildet sein. Um die Wiederverwendbarkeit des Hohlprofil stücks nach Entfernen eines Pfostens nicht zu beeinträchtigen, ist e günstig, die Vorsprünge entweder nicht verformbar an der Innenwandfläche de HohlprofilStücks oder verformbar an der Außenfläche des Pfostens auszubil den.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Verschlußstück vorgesehen, das das obere Ende des Hohlprofilstücks während dessen Verankerung i Fundament verschließt, um ein Eindringen von Fundamentmaterial zu verhin dern. Zum gleichen Zweck kann mit dem gleichen Verschlußstück auch da untere Ende des HohlprofilStücks verschlossen werden.
Um das Herausziehen aus den Hohlprofilstücken zu erleichtern, weist jede
Pfosten vorzugsweise wenigstens eine Öffnung und/oder einen Vorsprung auf, mit der bzw. dem beispielsweise ein Zughaken einer Winde in Eingriff gebracht werden kann.
Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungs¬ beispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 während der Verankerung im Fundament,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 im verankerten Zustand und mit einer daran mittels eines Pfostens befestigten Leitplanke,
Fig. 4 eine teilgeschnittene Seitenansicht der Vorrichtung gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im verankerten Zustand und mit eingestecktem Pfosten,
Fig. 5 einen Querschnitt der Vorrichtung nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht eines mit der Vorrichtung nach Fig. 4 verwendeten Verschlußstücks, und
Fig. 7 bis 11 Querschnitte von Vorrichtungen gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 ist als Steckhalter in Form eines U-förmigen HohlprofilStücks 1.1 aus Aluminium ausgebildet, das aus zwei Schenkeln 2 und einem diese verbindenden Steg 3 besteht, in denen ein Hohlraum 4 mit ebenfalls U-förmigem, allseits geschlossenem Hohlraumquerschnitt ausgebildet ist. Beide Enden des HohlprofilStücks 1.1 sind offen und durch je ein noch zu beschreibendes Verschlußstück 5.1 verschließbar. Beidseits der Schenkel 2 und des Steges 3, d.h. an der in das Profilinnere weisenden Innenseite 6 und der gegenüberliegenden Außenseite 7 des HohlprofilStücks 1.1 sind senkrecht
abstehende Verankerungsvorsprünge 8 und 9 ausgebildet, die sich i Längsrichtung des Hohlprofilstücks 1.1 über dessen Gesamtlänge erstrecken. In den beiden Verankerungsvorsprüngen 9 an der Hohlprofilstück-Außenseite im Bereich der zwei Schenkel 2 ist eine Anzahl von kreisrunden Veranke rungsöffnungen 10,11 in Form von Durchgangskanälen ausgebildet, di senkrecht zur Längsrichtung der Schenkel 2 verlaufen. Der Durchmesser de Verankerungsöffnungen 10 ist kleiner als derjenige der Verankerungsöffnunge 11.
Jedes Verschlußstück 5.1 ist aus Kunststoff hergestellt und umfaßt ein elastisch verformbare Rippe 12.1, die einen dem U-Profil des Hohlprofil stücks 1.1 entsprechenden U-förmigem Verlauf und etwas größere Querschnitts¬ abmessungen als der Hohlraum 4 aufweist, an einen breiteren Flansch 13 mi den gleichen Querschnittsabmessungen wie das Hohlprofilstück 1.1 angeformt ist und sich nach Eindrücken in den Hohlraum 4 an die denselben begrenzend Innenwandfläche 14 elastisch anlegt, wie dies in Fig. 4 am Beispiel eines Verschlußstücks 5.2 gezeigt ist, das sich vom Verschlußstück 5.1 durch ein durch Einschnitte 15 in mehrere Abschnitte aufgeteilte Rippe 12.2 mit gabelförmigem Querschnitt infolge einer umlaufenden Nut 16 unterscheide (siehe Fig. 6).
Mehrere Hohlprofilstücke 1.1 bilden zusammen mit je einem Pfosten 17.1 und einem Längsholm oder Leitplanke 18 Teil einer Sicherheitsabsperrung 19 in Form einer Leitplankenanordnung und dienen zur Verankerung dieser Pfosten 17.1 in einem Fundament 20 bestehend aus Beton 21, der durch eine Bewehrung mit in Längsholmrichtung verlaufenden Bewehrungsstäben 22 und senkrecht dazu verlaufenden Bewehrungsstäben 23 verstärkt ist. Die Pfosten 17.1 weisen den gleichen Querschnitt wie die Hohlprofilstücke 1.1 auf. Ihre Querschnittsab¬ messungen sind um ein gewisses, ihr Einstecken in die Hohlräume 4 ermöglichendes Maß (Spiel) kleiner als diejenigen der Hohlräume 4.
Die Installation der Sicherheitsabsperrung 19 ist wie folgt: Bei der Herstellung der Bewehrung 22,23 für das Fundament 20 werden die Bewehrungsstäbe 22 durch eine entsprechende Anzahl der Verankerungsöffnungen 10,11 der in vorbestimmten Abständen senkrecht angeordneten, an beiden Enden
mit je einem Verschlußstück 5.1 verschlossenen Hohlprofilstücke 1.1 hindurchgeführt (siehe Fig. 2).
Sodann wird Beton 21 in eine nicht gezeigte Verschalung zur Fertigstellung des Fundamentes 20 eingegossen. Nach Aushärten des Betons 21 und Entfernen der Verschalung werden die Verschlußstücke 5.1 von den oberen Enden der
Hohlprofilstücke 1.1 abgenommen. Durch die auf diese Weise von oben zugänglichen Hohlräume 4 der Hohlprofilstücke 1.1 wird je ein Pfosten 17.1 eingesteckt.
Anschließend wird der dem Spiel zwischen der Innenwandfläche 14 und dem der Außenfläche des Pfostens 17 entsprechende Spalt, wie in Fig. 3 gezeigt, mittels einer Spritzeinrichtung manuell mit einer Silikonmasse als Dichtung 24.1 ausgefüllt, um den Pfosten 17.1 spielfrei im Hohlraum 4 zu halten und das Eindringen von Feuchtigkeit und damit Korrosionserscheinungen zu verhindern. Die Pfosten 17.1 können somit auch nach längerem Einsatz mit einem relativ geringen, für die Zerstörung der Dichtung 24.1 erforderlichen Kraftaufwand aus den Hohlprofilstücken 1.1 herausgezogen und gegen neue Pfosten 17.1 ausgetauscht werden. Um das Herausziehen aus den Hohlprofil¬ stücken 1.1 zu erleichtern, sind die Pfosten 17.1 mit durchgehenden Öffnungen 25 ausgebildet, in die beispielsweise ein Zughaken einer Winde eingesteckt werden kann.
Das in den Figuren 4 und 5 gezeigte Hohlprofilstück 1.2 und der eingesteckte Pfosten 17.2 unterscheiden sich bei ansonsten gleicher Ausbildung von der Anordnung nach Fig. 1 durch eine andere Verteilung der Verankerungsvorsprün¬ ge 8 am Hohlprofilstück 1.2 sowie durch eine Anzahl von Vorsprüngen 26.1, die an der Außenfläche des Pfostens 17.2, in Längsrichtung desselben verlaufend, ausgebildet sind. Diese Vorsprünge 26.1 sind aufgrund geringer Abmessungen verformbar.
Wie Fig. 4 zeigt, ist in den Spalt zwischen der Innenwandfläche 14 des HohlprofilStücks 1.2 und der Außenfläche des eingesteckten Pfostens 17.2 eine vorgefertigte Dichtung 24.2 aus Metall oder Kunststoff eingepreßt, die eine aus dem Hohlprofilstück 1.2 herausragende, nach außen abstehende Lippe
27 aufwei st.
Das Hohlprofilstück 1.3 nach Fig. 7 unterscheidet sich bei ansorsten gleicher Konstruktion von demjenigen nach Fig. 1 durch Vorsprünge 26.2 geringer Abmessungen, die im Bereich der Schenkel 2 und des Steges 3 an der Innenwandfläche 14 ausgebildet sind, und durch ein Doppel-T-Profil , dessen gesamte Oberfläche, d.h. dessen dem Profilinneren zugewandten Innenseiten 6 der Schenkel 2 und des Steges 3 sowie όer einander abgewandten Außenseiten 7 der Schenkel 2, in Längsrichtung des HohlprofilStücks 1.3 gerippt ist. Das Hohlprofilstück 1.3 unterscheidet sich vom Hohlprofilstück 1.1 nach Fig. 1 weiterhin durch eine geänderte Anzahl und Anordnung der Verankerungsvor¬ sprünge 8.
In den Figuren 8 bis 11 sind weitere Hohlprofilstücke 1.4 bis 1.7 mit viereckigem, kreisrundem, dreiecksförmigen bzw. Schlüssellochförmigem Profil und einander gegenüberliegenden Verankerungsvorsprüngen 9 mit Verankerungsöffnungen 10,11 gezeigt.