Uhr'
Die Erfindung betrifft eine Uhr mit einem drehbar gelagerten Gehäuse, mit mindestens einem Zeiger, wobei der Zeiger starr mit dem Gehäuse verbunden ist, bzw. durch einen Teil des Gehäu¬ ses gebildet ist, und mit einem Uhrwerk.
Eine solche Uhr ist bereits aus den eingetragenen Unterlagen des Gebrauchsmusters 89 08 646 bekannt. Diese Uhr umfaßt ein transparentes Gehäuse in Form einer kreisrunden Scheibe, das senkrecht angeordnet auf einem Sockel gelagert ist. Im Sockel sind die zum ganggenauen Antrieb der Zeiger erforderlichen Ele¬ mente untergebracht. Auf der Innenwandung des Gehäuses ist der Minutenzeiger aufgedruckt. Zur Bewegung des Minutenzeigers wird das gesamte Gehäuse mit Hilfe des im Sockel angeordneten An¬ triebs gedreht, wobei der Minutenzeiger um die Mittelachse des Gehäuses wandert. In der Mittelachse im Inneren des Gehäuses und von der Gehäusewandung ausgehend ist ein Zapfen angeordnet. Auf diesem Zapfen ist ein Zifferblatt drehbar gelagert. Die Ge- wichtsverteilung des Zifferblatts ist derart gewählt, daß sich das Zifferblatt immer unabhängig von der Stellung des Gehäuses bezüglich der Vertikalen ausrichtet. Auf dem Zapfen ist ferner eine weitere transparente Scheibe gelagert, auf der der Stun¬ denzeiger aufgedruckt ist und die entsprechend angetrieben wird. Mit der bekannten Uhr soll ein spezieller optischer Ef¬ fekt erzielt werden, wobei aber die Tatsache, daß einer der Zeiger, nämlich der Minutenzeiger, starr mit dem Gehäuse ver¬ bunden ist und sich das gesamte Gehäuse zur Bewegung dieses Zeigers dreht, nicht ausgenutzt wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Uhr der in Rede stehenden Art anzugeben, die mit möglichst einfachen Mit¬ teln und unter Beibehaltung der klassischen Zeigerstellungen
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bezüglich der die 12-Uhr-/6-Uhr-Position bildenden Vertikalen eine Zeitanzeige ermöglicht und dabei einen besonderen opti¬ schen Effekt erzielt.
Die erfindungsgemäße Uhr löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Danach ist die eingangs ge¬ nannte Uhr derart ausgebildet, daß das Gehäuse auf einer Lager- achεe, um diese drehbar gelagert ist, daß das Uhrwerk eine par¬ allel und versetzt zur Lagerachse angeordnete Zeigerachse an¬ treibt, mit der der Zeiger wirkverbunden ist, so daß sich das Gehäuse mit der seiner Zeigerfunktion entsprechenden Geschwin¬ digkeit um die Lagerachse dreht, und daß die Zeigerstellung be¬ züglich der die 12-Uhr-/6-Uhr-Position bildenden Vertikalen ab¬ lesbar ist.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß die Drehung des Zeigers, der durch einen Teil des Gehäuses gebildet ist, besonders hervorgehoben werden kann, wenn das Gehäuse auf einer Lagerachse, um diese drehbar gelagert ist. Dadurch wird der Eindruck eines freischwebenden Zeigers erweckt. Es ist ferner erkannt worden, daß durch den Antrieb der Zeigerachse auch der durch einen Teil des Gehäuses gebildete Zeiger angetrieben wer¬ den kann.
Eine besonders vorteilhafte Realisierung des Zeigerantriebs be¬ steht darin, den Uhraufbau so auszulegen, daß die Lage seines Schwerpunktes veränderbar ist. Die Lagerachse wird dann derart durch das Gehäuse geführt, daß der Schwerpunkt des gesamten Uhraufbaus durch die Drehung des Gehäuses immer vorzugsweise geringfügig unterhalb der Lagerachse liegt. Das Gehäuse dreht sich in diesem Falle aufgrund einer Verlagerung des Schwerpunk¬ tes um die Lagerachse. Je geringer der Abstand des Schwerpunkts von der Lagerachse ist, um so geringer muß das vom Uhrwerk auf den Zeiger ausgeübte Drehmoment sein, das die Zeigerbewegung
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gewährleistet. Auf diese Weise kann auch ein handelübliches Uhrwerk zum Antrieb eines relativ großen schwebenden Zeigers dienen.
Der Antrieb des durch einen Teil des Gehäuses gebildeten Zei¬ gers kann vorteilhaft durch eine gegen das Gehäuse und durch das Uhrwerk bewegbare Antriebsmasse gebildet werden, mit der die Lage des Schwerpunktes gezielt veränderbar ist. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird die Antriebsmasse durch das Uhrwerk selbst gebildet, das in diesem Falle drehbar bezüglich dem Gehäuse gelagert ist. In einer besonders vorteil¬ haften Ausführungsform ist das als Antriebsmasse dienende Uhr¬ werk noch mit einer Zusatzmasse versehen, die dafür sorgt, daß sich das drehbar gelagerte Uhrwerk immer sicher entsprechend der Schwerkraft ausrichtet, wobei sich der Schwerpunkt des ge¬ samten Uhraufbaus gezielt verändert.
Die erfindungsgemäße Uhr ist insbesondere auch vorteilhaft, da sie sich immer wieder selbst stellt, d.h. sich der durch ein Gehäuseteil gebildete Zeiger entsprechend der Uhrzeit ausrich¬ tet, auch wenn er durch äußere Krafteinwirkung aus seiner Posi¬ tion gebracht und um die Lagerachse verdreht wird. Der Schwer¬ punkt des gesamten Uhraufbaus befindet sich zu jeder Uhrzeit in einer definierten Position bezüglich dem Gehäuse, das sich dann aufgrund der Schwerkraft immer automatisch richtig ausrichtet.
Der besondere optische Eindruck der erfindungsgemäßen Uhr wird noch dadurch hervorgehoben, daß mindestens ein weiterer mit der Zeigerachse wirkverbundener Zeiger vorgesehen ist, der sich um die Zeigerachse dreht, die ja parallel und versetzt zur Lager¬ achse angeordnet ist.
Der besondere optische Effekt der erfindungsgemäßen Uhr kann noch durch ein unter Spiel auf der Zeigerachse gelagertes Zif-
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ferblatt verstärkt werden, das derart ballastiert ist, daß es sich aufgrund der Schwerkraft automatisch ausrichtet. Ein sol¬ ches Zifferblatt wandert dann mit der Drehung des Gehäuses um die Lagerachse, wobei die 12-Uhr-/6-Uhr-Achse des Zifferblatts immer vertikal ausgerichtet bleibt. Die Ballastierung des Zif¬ ferblatts läßt sich auf besonders einfache Weise durch Anord¬ nung eines Zusatzgewichts im Bereich der 6-Uhr-Position reali¬ sieren. Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit der Ballastierung des Zifferblatts besteht darin, daß das Zifferblatt fest mit dem Uhrwerk verbunden ist, das drehbar bezüglich dem Gehäuse gelagert ist und eine derartig unsymmetrische Gewichtsvertei¬ lung aufweist, daß es sich aufgrund der Schwerkraft automatisch ausrichtet.
Es sind nun verschiedene Anordnungen des Gehäuses, des Ziffer¬ blatts und des oder der sich um die Zeigerachse drehenden Zei¬ ger in Bezug zueinander möglich. So kann der sich um die Zeige¬ rachse drehende Zeiger dem Gehäuse bzw. dem durch einen Teil des Gehäuses gebildeten Zeiger vorgelagert sein. Auch das Zif¬ ferblatt kann dem Gehäuse vorgelagert sein. Der sich um die Zeigerachse drehende Zeiger kann nun entweder dem Zifferblatt vorgelagert oder zwischen dem Zifferblatt und dem Gehäuse ange¬ ordnet sein. Je nach der gewählten Anordnung lassen sich beson¬ dere optische Effekte durch die Ausbildung der einzelnen Teile, bspw. des Zifferblatts, aus transparentem Material wie bei¬ spielsweise Plexiglas erzielen.
Die Relativbewegung des sich als Zeiger um die Lagerachse dre¬ henden Gehäuses und der sich um die Zeigerachse drehenden Zei¬ ger ist besonders auffällig, wenn das Gehäuse unsymmetrisch be¬ züglich der Lagerachse ausgestaltet ist. Dies kann durch eine entsprechende Formgebung oder auch durch Markierungen oder Farbeffekte erzielt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Uhr wird der Uhraufbau zumindest teilweise durch das Gehäuse gekap¬ selt. Das Gehäuse dient also auch zum Schutz gegen äußere Ein¬ flüsse.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie¬ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei¬ terzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Er¬ läuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbil¬ dungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer Frontansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Uhr und
Fig. 2 den Gegenstand aus Fig. 1, vergrößert und schema¬ tisch, im Schnitt durch den Bereich der Zeigerachse.
In Fig. 1 ist eine Uhr 1 mit einem Gehäuse 2 dargestellt, das um eine Lagerachse 3 drehbar gelagert aufgehängt ist. Das Ge¬ häuse 2 weist eine bezüglich der Lagerachse 3 unsymmetrische Form auf und bildet den Stundenzeiger der Uhr 1. Ein Minuten¬ zeiger 4 ist mit einer Zeigerachse 5 wirkverbunden, die paral¬ lel und versetzt zu der Lagerachse 3 angeordnet ist. Auf der Zeigerachse drehbar gelagert ist ferner ein Zifferblatt 6, das derart ballastiert ist, daß es sich gegen die Drehung des Ge¬ häuses 2 um die Lagerachse 3 immer bezüglich der die 12-Uhr-/6- Uhr-Position bildenden Vertikalen ausrichtet. Das Zifferblatt 6 ist also immer unabhängig von der Stellung des Gehäuses 2 in gleicher Weise bezüglich der Vertikalen orientiert. Die in Fig. 1 dargestellte Uhr 1 zeigt 3 Uhr an, indem das Gehäuse 2 hori-
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zontal nach rechts ausgerichtet ist und der Minutenzeiger 4 vertikal nach oben zeigt.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Uhr im Bereich der Zeigerachse 5. Bei der hier dargestellten Uhr bil¬ det der Stundenzeiger einen fest mit dem übrigen Gehäuse 2 ver¬ bundenen Teil des Gehäuses 2, welches durch eine rückwärtige Abdeckung 7 in Verbindung mit einer Frontscheibe 8 und ggf. ei¬ ner transparenten Scheibe 9 gebildet ist. Ein Uhrwerk 10 treibt die Zeigerachse 5 an, die über Mitnehmer 11 und die transpa¬ rente Scheibe 9 fest mit dem Gehäuse 2 und damit mit dem Stun¬ denzeiger verbunden ist. Das Gehäuse 2 mit dem Stundenzeiger dreht sich demnach relativ zu dem Uhrwerk 10.
Vorteilhafterweise ist die Masseverteilung des Uhrwerks 10 be¬ züglich der Zeigerachse 5 unsymmetrisch, so daß sich die Lage des Uhrwerks 10 aufgrund der Schwerkraft immer bezüglich der Vertikalen ausrichtet. Über eine Befestigungsschraube 12 ist ein Zifferblatt 6 fest mit dem Uhrwerk 10 verbunden, so daß sich auch das Zifferblatt 6 immer "automatisch" aufgrund der Schwerkraft ausrichtet. Der Stundenzeiger 2 ist über Distanz¬ ringe 13 drehbar um die Befestigungsschraube 12, d.h. drehbar bezüglich dem Uhrwerk 10 und dem Zifferblatt 6, gelagert. Über ein in Fig. 2 nicht näher dargestelltes Untersetzungsgetriebe ist auch der Minutenzeiger 4 mit der Zeigerachse 5 wirkverbun¬ den.
Es ist außerdem bei der in Fig. 2 dargestellten Uhr ein Sekun¬ denzeiger 14 vorgesehen. Bei dem Uhrwerk 10 kann es sich sowohl um ein mechanisch getriebenes als auch um ein batteriegetriebe¬ nes oder solargetriebenes Uhrwerk handeln. Das Uhrwerk 10 kann beispielsweise auch funkgesteuert sein. Wesentlich ist nur seine unsymmetrische Masseverteilung bzgl. der Zeigerachse 5.
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Hinsichtlich weiterer in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
Abschließend sei hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Lehre nicht auf die voranstehend erörterten Ausführungsbeispiele be¬ schränkt ist. Die erfindungsgemäße Lehre läßt sich vielmehr auch bei anders ausgestalteten Uhren realisieren.
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