Vorrichtung zum elektrolytischen Abscheiden von Metallen auf einer oder beiden Seiten von Bändern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrolytischen Ab¬ scheiden von Metallen auf einer oder beiden Seiten von die Katho bildenden Bändern, vorzugsweise Stahlbändern, gemäß dem Oberbegr des Anspruches 1, sowie Steuerungsverfahren für die einseitige B schichtung von derartigen Bändern in einer solchen Vorrichtung.
In horizontalen oder vertikalen galvanischen Anlagen der gattung gemäßen Art erfolgt die Abscheidung von Metallen aus dem Elektro¬ lyten auf die Kathode bildende Bänder, die zwischen zwei zueinand parallelen, nichtlöslichen Anoden hindurchlaufen. Die beiden Anod sind in der Regel gleichgerichtet elektrisch beaufschlagt, so daß unter den bekannten geeigneten Voraussetzungen der metallische Niederschlag auf dem durchlaufenden Band erfolgt. Eine solche
Anlage ist beispielsweise aus der DE-OS 35 10 592 bekannt. Solch und ähnliche Vorrichtungen werden jedoch auch zur einseitigen Be schichtung des durchlaufenden Bandes genutzt. Eine der beiden zu ander parallelen Anoden wird dabei aus der Vorrichtung entfernt. Anlagen in der Regel mehrere Anodenpaare hintereinander geschalt aufweisen, durch die das Band hindurchläuft, ergeben sich hohe Rüstzeiten bei der entsprechenden Einrichtung der Anlage zur ein seitigen Beschichtung. Außerdem ist häufig festzustellen, daß tr Fehlen der entfernten Anoden eine teilweise Beschichtung auf der nicht zu beschichtenden Seite des Bandes erfolgt.
Es ist auch bereits versucht worden, zur Vermeidung solcher Rüst zeiten eine-der beiden Anoden jeweils ström- bzw. spannungslos z schalten. Es zeigt sich im Betrieb jedoch, daß in einem solchen Falle trotzdem sowohl auf der nicht zu beschichtenden Seite des
Bandes als auch im unteren Anodenbereich ein störender •Metallnie schlag auf der Anode erfolgt. In diesem unteren Bereich werden j nach Anodenmaterial, z.B. bei iridiumdioxydbeschichteten Anoden., die Oberfläche passiviert und dadurch unbrauchbar. Die Erklärung muß offensichtlich darin gesehen werden, daß sich ein Spannungs¬ abfall vom Einlauf bis zum Auslauf im jeweilig zu beschichtenden Bandabschnitt einstellt, so daß sich Potentialunterschiede zwisc der an sich stromlosen Anode und den gegenüberliegenden Band.ab- schnitten ergeben, die offensichtlich ausreichend sind um- Abschei dungsvorgänge in Richtung Anode und/oder Band auszulösen.
Es ist daher bereits vorgeschlagen, die stromlose Anode durch .Zw schenschaltung einer Isolierung, beispielsweise einer dünnen Kun stoffplatte, gegenüber dem Bandabschnitt zu isolieren. Solche Is lierplatten lassen sich jedoch häufig im sehr schmalen Spalt zwi schen Band und Anode nicht unterbringen. Außerdem erfordert auch eine solche Maßnahme erhebliche Rüstzeiten bei der Umstellung vo beidseitigen Beschichtungsbetrieb auf den einseitigen Beschichtu betrieb und umgekehrt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der gat tungsgemäßen Art und deren Steuerung so zu verbessern, daß mit einfachen Maßnahmen eine einseitige Beschichtung ermöglicht wird ohne wesentlichen Metallniederschlag auf der nicht zu beschichten den Bandseite bzw. Anode.
Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einer Vorrichtung mit sämt¬ lichen Merkmalen des Anspruches 1.
Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist die ent¬ sprechende Anode in mehrere gleichgroße Abschnitte aufgeteilt, wobei die Anodenabschnitte mit Freiabschnitten oder zwischengesch teten Isolierstücken in einer Halterung aufgenommen sein können.
Bei einseitigem Beschichtungsbetrieb wird in bekannter Weise die Anode stromlos geschaltet. Da die erfindungsgemäße Anode in Lauf¬ richtung des zu beschichtenden Bandes in mehrere relativ kleine Abschnitte aufgeteilt ist, können sich in diesen gegenüber der Gesamtlänge der Anode kleinen Abschnitten gegenüber dem zu beschi tenden Band nur geringe Spannungspotentiale aufbauen, welche Ab- scheidungsvorgänge von der Anode oder Abscheidungsvorgänge aus de Elektrolyten nicht oder nur in geringem Maße auszulösen vermögen.
Die Verwendung einer erfindungsgemäßen in Bandlaufrichtung mehrfac geteilten Anode ermöglicht mehrere Steuerungsmöglichkeiten bei einseitigem Beschichtungsbetrieb, wie sie mit den Ansprüchen 4 und 5 und 6 angegeben sind. Bei bestimmten Anoden, wie beispielsweise aus Iridiumdioxyd, kann es sinnvoll sein, die einzelnen Abschnitte der im Prinzip spannungsfreien, also nicht "arbeitenden" Anodenab- schnitte ebenfalls anodisch mit geringeren als der zur Auslösung einer Abscheidung erforderlichen Spannung zu beaufschlagen, um Passivierung der Anode und gleichzeitig eine Beschichtung der nich zu beschichtenden Bandseite zu vermeiden. In den einzelnen Anoden¬ abschnitten kann eine angepaßte Anodenbeaufschlagung gesteuert werden.
Es ist ebenfalls mit einer erfindungsgemäßen Anode, wenn deren Oberfläche z.B. aus Blei besteht, möglich, beim einseitigen Be¬ schichtungsbetrieb auf der nicht zu beschichtenden Seite entstand Niederschläge am Ende des durchlaufenden Bandabschnittes wieder durch Abscheidung in umgekehrter Richtung abzubauen, in dem im Bereich des Auslaufes die Anodenabschnitte derartig elektrisch, d.h. negativ gegenüber dem gegenüberliegendem Bandabschnitt, beau schlagt werden, daß der Abbau des nicht gewünschten Niederschlage auf der nicht zu beschichtenden Seite des Bandes erfolgt, ohne da es zu einem entscheidenden Niederschlag auf dem entsprechenden Anodenabschnitt kommt.
Anhand einer prinzipiell dargestellten galvanischen Zelle wird di Erfindung im folgenden näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine solche Zelle
und
Fig. 2 eine zu dem Schnitt in Fig. 1 senkrechte Ansic auf eine in Querrichtung mehrfach geteilte Ano in der Zelle.
Das Gehäuse einer solchen Zelle ist mit der Ziffer 1 bezeichnet. Elektrolytbad 2 befinden sich in etwa paralleler Anordnung zueina der die beiden Anoden 3 und 4, durch deren zwischen sich gebildet Spalt das zu beschichtende Band 7 hindurchgeführt ist. Es läuft b dieser Vertikalanordnung von einer oberen, gegebenenfalls die Str rolle bildenden Umlenkrolle 5 zu einer unteren sich im Elektro¬ lytbad 2 befindenden Rolle 6.
Wahrend die nich/tlösl iche Anode 3 als über ihre Länge homogen anzu sehen ist, ist die andere nichtlösliche Anode 4 parallel zur Band¬ laufrichtung mehrfach parallel geteilt. Diese vorzugsweise gleich¬ großen Anodenabschnitte tragen die Ziffern 41, 42, 43 und 44. Dies Abschnitte sind gegeneinander isoliert, beispielsweise durch die dargestellten Zwischenräume. Dabei sind die Anodenabschnitte in in einem mit der Ziffer 7 bezeichneten Halter aufgenommen. Die elektrische Isolierung kann jedoch auch durch zwischengeschaltete Isolierabschnitte, beispielsweise Kunststoffabschnitte, erfolgen. Jeder Anodenabschnitt ist durch die getrennten Anschlüsse 410, 420 430, 440 elektrisch beaufschlagbar. Durch entsprechende Steuerungs verfahren, vorzugsweise geregelt und überwacht, können diesen Ab¬ schnitten unterschiedliche Spannungen bzw. Potentiale angelegt werden, die der Durchführung von einseitiger Beschichtung eines Bandes über die Anode 3 dienen.
Die beschriebenen Steuerungsverfahren dienen im wesentlichen dazu, Niederschläge auf der nicht zu beschichtenden Bandseite bei einsei tigern Beschichtungsbetrieb zu verhindern bzw. abzubauen.