Antriebsmechanismus für eine Vorrichtung zum Legen einer Fasermaterialbahn in eine
Leporellofaltung
Die Erfindung betrifft einen Antriebs- und Faltmechanismus für eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten Fasermaterialbahn, insbesondere einer Papierbahn oder einer Wellpapierbahn, wie einer Wellpappenbahn, in eine Leporellofaltung.
Eine Wellpappenbahn wird häufig zu Verpackungszwecken genutzt, indem beispielsweise voneinander abgetrennte Wellpappenlagen zum Polstern nebeneinander liegender Transportgüter gelegt werden. Ein Wellpappenzuschnitt kann einseitig oder zweiseitig konturiert sein. Bei einer einseitig konturierten Wellpappenbahn ist eine Seite durch eine gewellte Papierlage gebildet, auf die zur Bildung der anderen Seite eine glatte Papierlage angeklebt ist. Es sei klar, dass die Wellpappenbahn auch durch mehrere flache und gewellte Papierlagen zur Erhöhung der Puffereigenschaft aufeinander gelegt sein können.
Um den Verpackungsvorgang zu optimieren, ist es üblich, das Verpackungsmaterial von einer Verpackungsmaterialquelle abzuziehen, welche entweder als gewickelte Rolle oder als Lepo- rellofaltstapel vorliegen kann. Aufgrund dessen quaderförmigen Außenform wird der Lepo- rellofaltstapel häufig wegen raumsparender Lagerungseigenschaft und einfacher Stapelbahnen bevorzugt. Das Abziehen oder Entfalten von einem Leporellofaltstapel ist relativ einfach, weil keine stark dimensionierten Drehlager für die Wellpappenrolle notwendig sind. Allerdings werden die Wellpappenbahnen von den Papierherstellern üblicherweise auf Rollen bereitgestellt, so dass zur Schaffung eines Leporellofaltstapels die Wellpappenbahn zuerst von den Endloswalzen abgewickelt und entsprechend leporellogefaltet werden müssen.
Eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten, endlosen Fasermaterialbahn in einer Leporellofaltung, welche Vorrichtung einen Antriebsmechanismus umfasst, ist aus DE 196 44 383 Cl bekannt. Die bekannte Leporellofaltvorrichtung hat eine Plattform, auf die ein Fasermaterialstapel durch einen Stapelbildungsmechanismus gelegt werden kann. Die Fasermaterialbahn wird von einer Fasermaterialbahnquelle über mehrere Rollen zu einem Antriebsmechanismus geführt, der durch zwei parallel zueinander angeordnete Antriebsriemen gebildet ist. Die Antriebsriemen sind vertikal zur Plattform angeordnet und leiten die
Fasermaterialbahn vertikal zur Plattform nach unten. Um die leporelloartige Zickzack-Faltung zu erreichen, werden die vertikal ausgerichteten Antriebsriemen in Horizontalrichtung hin und her translatorisch verschoben.
Aus DE 35 00 766 Al ist ebenfalls ein Antriebsmechanismus für eine Leporellofaltvorrich- tung bekannt, bei der eine einem Pendelstangenpaar vorgeschaltene Antriebswalze eine Materialbahn von einer Materialbahnquelle abzieht und dem Pendelstangenpaar zufuhrt, welches durch eine Hin- und Herschwenkbewegung die Leporellofaltung bilden soll.
OS 19 64 858 offenbart einen Antriebsmechanismus für eine Leporellofaltvorrichtung, bei der eine Zugwalze die Materialbahn abzieht, die ortsfest an einem Träger befestigt ist. Über eine Mehrgelenkkette ist ein Schwenkarm angetrieben, dessen Ende die Zugwalze die Materialbahn zuführt.
Alle oben genannten, bekannten Antriebsmechanismen für eine Leporellofaltvorrichtung haben den Nachteil eines beträchtlichen Raumbedarfs, um den Antriebsmechanismus durch Antriebsriemen oder eine Kombination aus einer Antriebswalze und einem Schwenkmechanismus zu realisieren. Zudem ist bei dem bekannten Antriebsmechanismen ein hoher Bauteilmaterialaufwand sowie -verschleiß zu beklagen und eine große Bauteilanzahl erforderlich.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, insbesondere einen Antriebsmechanismus für eine Leporellofaltvorrichtung bereitzustellen, wobei mit einem einfachen Aufbau eine möglichst kompakte Konstruktion erreicht werden soll.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Danach ist ein Antriebs- und Faltmechanismus für eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten Fasermaterialbahn, insbesondere einer Papierbahn oder einer Wellpapierbahn, wie einer Wellpappenbahn, in einer Leporellofaltung vorgesehen. Der Antriebsmechanismus umfasst wenigstens ein Paar sich gegenüberliegende Walzen. Die Walzen bilden einen Durchgangsspalt für die Fasermaterialbahn. Dabei kann der Durchgangsspalt derart dimensioniert sein, dass bei Durchführung der Fasermaterialbahn stets Kontakt zwischen der Fasermaterialbahn und den beiden Walzen besteht. Die Walzen definieren jeweils eine Drehachse, welche Drehachsen nicht zusammenfallen. Die Walzen drehen sich um die eigene Drehachse insbesondere bei Durchlauf der Fasermaterialbahn durch den Durchgangsspalt.
Erfindungsgemäß sind ein Drehachsenwalzenantrieb, der wenigstens eine der beiden Walzen zum Befördern der Fasermaterialbahn durch den durch die Walzen gebildeten Durchgangsspalt hindurch hin zur Leporellostapelung drehantreibt, und ein Schwenkantrieb vorgesehen, der insbesondere eine mit den Drehachsen nicht zusammenfallende Pendelachse aufweist. Die wenigstens zwei Walzen sind derart schwenkbar gelagert, dass sie bei Betätigung durch den Schwenkantrieb die Drehachsen der Walzen um die gemeinsame Pendelachse hin- und hergeschwenkt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Maßnahme ist es möglich, die Abmessung insbesondere des Antriebsmechanismus um damit der gesamten Leporellofaltvorrichtung, vor allem in Höhenrichtung unabhängig von der gewünschten Breite des zu legenden Leporellstapels deutlich zu reduzieren. Zudem zeigte es sich überraschenderweise, dass lediglich ein einziges Walzenpaar mit wenigstens einer davon angetriebenen Walze ausreicht, um einen Leporellofaltstapel zu realisieren. Aufgrund der deutlichen Reduzierung der Abmessung insbesondere in Höhenrichtung, werden auch die Bewegungsamplituden der Bauteile des Antriebsmechanismus deutlich reduziert. Unter Berücksichtigung, dass Wellpappenbahnen üblicherweise eine Breite von mindestens 1000 mm aufweisen, zeigte sich, dass durch die erfindungsgemäße Maßnahme und die damit einhergehende Reduzierung der Bauhöhe, weniger Luftturbulenzen aufgrund der reduzierten Bewegungsamplituden erzeugt werden, wodurch der Luftwiderstand verringert werden und damit die zum Antreiben des Antriebsmechanismus notwendige Energie. Zudem zeigte sich, dass die Fasermaterialbahn, insbesondere bei Papierbahnen aufgrund der weniger stark vorliegenden Luftturbulenzen die Fasermaterialbahn weniger stark beeinträchtigt wird, wodurch eine präzisere Leporellofaltung ermöglicht ist. Zudem kann die Produktionsgeschwindigkeit beim Leporellofalten erhöht werden.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Pendelachse im Wesentlichen parallel zu den Drehachsen, was einen einfachen konstruktiven Aufbau ermöglicht. Vorzugsweise ist die Pendelachse im Bereich des Durchgangsspalts angeordnet, wodurch die Bauhöhe und die Abmessung des Antriebsmechanismus und der Leporellofaltvorrichtung minimierbar ist.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung bleibt/en Achsabstände zwischen der Pendelachse und den Drehachsen der Walzen und/oder eine Breite des Durchgangsspalts während einer gesamten Hin- und Herpendelbewegung des Walzenpaars konstant. Auf diese Weise ist eine präzise Leporellofaltung erreichbar.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung definieren Verbindungsgeraden zwischen der Pendelachse und den jeweiligen Drehachsen einen spitzen oder stumpfen Winkel, der größer als 25°, 30°, 45°oder 60°, vorzugsweise etwa gleich 180°, ist. Auf diese Weise sei gelehrt, die Pendelachse so nah wie möglich an das Walzenpaar anzuordnen, um die Schwenkamplituden von Bauteilen des Antriebsmechanismus möglichst klein zu halten.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Pendelachse quer zu einer Längsrichtung oder einer Förderrichtung der Fasermaterialbahn, insbesondere senkrecht dazu, durch den Durchgangsspalt hindurch.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Pendelachse zwischen den Walzen vorbei. Vorzugsweise erstreckt sich die Pendelachse durch den Durchgangsspalt hindurch in im Wesentlichen äquidistanten, kürzesten Abständen zu den wenigstens zwei Walzen. Die Pendelachse kann im Bereich der Fasermaterialbahn angeordnet sein, insbesondere parallel dazu, vorzugsweise in einer Ebene, die durch die Fasermaterial bahn im Bereich des Durchgangsspalts, insbesondere im Durchgangsspalt, definiert ist.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung definiert der Durchgangsspalt eine Abgaberichtung für die den Durchgangsspalt verlassende Fasermaterialbahn. Die Abgaberichtung kann bezüglich einer Vertikalrichtung, die insbesondere der Gravitationsrichtung entspricht und senkrecht zur Horizontalrichtung liegt, beim Schwenken der wenigstens zwei Walzen einen Schwenkwinkelsektor von höchstens 180° und mindestens 20°, vorzugsweise zwischen 60° und 140°, durchlaufen. Der Schwenkwinkelsektor umfasst also zwei gegenüber der Vertikalrichtung maximale Winkelpositionen, die höchstens 90° und mindestens 10° sein können. Vorzugsweise wird die Abgaberichtung um 45° bis 75° gegenüber der Vertikalrichtung auf beiden Seiten verschwenkt.
Vorzugsweise ist der Schwenkwinkelsektor symmetrisch zu der Vertikalrichtung, auf der die Pendelachse angeordnet ist. Der Schwenkwinkelsektor kann abhängig von einem Abstand des Durchgangsspalts zur Ablage, insbesondere zu einem obersten Faltblatt des bereits gelegten Fasermaterialbahnstapels, und abhängig von einer Breite der Leporellofaltung eingestellt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Drehachsenwalzenantrieb und der Schwenkantrieb derart aufeinander abgestimmt, dass beim Legen der Fasermaterialbahn in die
Leporellofaltung eine durch den Durchgangsspalt definierte Abgaberichtung für die Fasermaterialbahn hin zu einem Faltende des Fasermaterialbahnstapels weist, an dem eine nächste Leporellofalte der Leporellofaltung zu bilden ist. Dabei kann die Abgaberichtung durch parallele Tangentialrichtungen an sich im kürzesten Abstand gegenüberliegenden Umfangsstellen der Walzen definiert sein, wobei insbesondere die Umfangsstellen insbesondere durch Berührpunkte der Fasermaterialbahn an den Walzen festgelegt sind.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Antriebsmechanismus ohne weitere Walze, ohne insbesondere weiteren mechanischen Eingriff auf die Fasermaterialbahn, zwischen die wenigstens zwei Walzen und der zuletzt gelegten Leporellofalte der Leporellofaltung ausgebildet. Dabei kann vorgesehen sein, nur eine einzige Antriebswalze zum Vorschub der Fasermaterialbahn vorzusehen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Pendelachse insbesondere relativ zum Traggestell der Vorrichtung oder des Antriebsmechanismus ortsfest angeordnet oder gelagert.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat der Schwenkantrieb eine Abtriebsscheibe, deren Rotationsachse vorzugsweise mit der Pendelachse P zusammenfällt. Dabei kann der Schwenkantrieb eine Antriebsscheibe aufweisen, welche insbesondere über ein Kraftübertragungsmittel, wie einen Zahnriemen, mit der Abtriebsscheibe gekoppelt sein. Eine Pleuelstange ist über eine zu einer Rotationsachse der Antriebsscheibe exzentrischen Abtriebsanlenk- stelle angelenkt und über eine zur Rotationsachse der Antriebswelle exzentrischen Antriebs- anlenkstelle an der Antriebswelle angelenkt. Mittelachsabstände der Anlenkstellen sind derart festgelegt, dass bei einer kontinuierlichen Antriebsdrehung der Antriebswelle nur in einer Drehrichtung eine Pendelschenkbewegung von der Antriebsscheibe ausgeführt wird. Vorzugsweise ist der Mittelachsabstand der Abtriebsanlenkstelle größer als der Mittelachsabstand der Antriebsanlenkstelle.
Vorzugsweise ist der Mittelachsabstand der Abtriebsanlenkstelle an der Antriebsscheibe einstellbar, wobei insbesondere mehrere Abtriebsanlenkstellen insbesondere in Form von Löchern zum Aufnehmen von Kopplungsstiften der Pleuelstange an der Antriebsscheibe vorgesehen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Walzen zwischen festen Betriebspositionen zueinander verstellbar und in den Betriebspositionen feststellbar, wobei eine Betriebsposition einen großen Abstand zum Einfädeln der Fasermaterialbahn zwischen die wenigstens zwei Walzen und eine Betriebsposition einen kleinen den Durchgangsspalt bildenden Abstand festlegen.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung ist ein Vorschub der Fasermaterialbahn in deren Längsrichtung ausschließlich über den Drehachsenwalzantrieb, insbesondere über ausschließlich eine angetriebene Walze des Walzenpaars, realisiert.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung hat der Drehachsenwalzenantrieb zwei unabhängig voneinander ansteuerbare Drehmotoren, von denen jeweils einer jeweils eine Walze des Walzenpaares antreibt.
Vorzugsweise hat der Drehachsenwalzenantrieb einen Servomotor insbesondere für jede Walze.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung steht die angetriebene Walze, insbesondere nur die angetriebene Walze, in einem im Wesentlichen formschlüssigen Eingriff mit der Fasermaterialbahn, insbesondere mit einer Oberflächenkontur der Fasermaterialbahn.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine Walze des Walzenpaars dazu ausgelegt, die angetriebene Walze in einen formschlüssigen Eingriff mit einer Oberflächenkontur der Fasermaterialbahn zu drücken, insbesondere im Wesentlichen ohne der Fasermaterialbahn Förderantriebskräfte in Förderrichtung mitzuteilen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die angetriebene Walze, insbesondere nur die angetriebene Walze, eine Außenkontur, insbesondere eine wellenförmige Außenriffe- lung, die insbesondere an eine vorzugsweise wellenförmige Oberflächenkontur der Fasermaterialbahn derart formangepasst ist, dass Konturberge, insbesondere Wellenberge, und Konturtäler, insbesondere Wellentäler, der Fasermaterialbahn im Wesentlichen formkomplementär mit Konturtälern, insbesondere Wellentälern, und Konturbergen, insbesondere Wellenbergen, der Außenkontur der angetriebenen Walze in Eingriff kommen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine der Walzen mit einer im Wesentlichen glatten Oberfläche ausgeführt, die insbesondere bezüglich der Fasermaterialbahn reibungsarm ausgeführt ist, vorzugsweise durch unbeschichtetes Aluminium, gebildet.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Antriebsmechanismus mit einer Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung versehen, die den Schwenkantrieb und den Drehachsenwal- zenantrieb synchronisiert.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten Fasermaterialbahn, insbesondere einer Papierbahn oder einer Wellpapierbahn, wie einer Wellpappenbahn, in einer Leporellofaltung. Dabei wird die Fasermaterialbahn von einer zur Leporellofaltung gelegten Fasermaterialbahnstapel abgetrennt, insbesondere abgeschnitten, indem eine horizontal gelagerte Auflageplatte aus einer passiven Ruheposition benachbart dem Fasermaterialbahnstapel zwischen einem oberen und einem unteren Faltblatt des Fasermaterialbahnstapels eingefahren wird, so dass die Fasermaterialbahn im Bereich einer Faltkante zwischen dem oberen und dem unteren Faltblatt geschnitten wird und das von dem Fasermaterialbahnstapel abgetrennte Faltblatt auf die Auflageplatte abgelegt wird.
Eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten, endlosen Fasermaterialbahn in eine Leporellofaltung ist beispielsweise aus G 85 20 763 bekannt. Die bekannte Vorrichtung zum Zick-Zack-Falzen einer unendlichen Materialbahn umfasst eine Ablage, welche als absenkbarer Stützrechen ausgebildet ist. Von dem Stützrechen wird der gefaltete Fasermaterialbahnstapel von der Legevorrichtung weg transportiert. Ein Stapelbildungsmechanismus ist vorgesehen, der die ungefaltete Fasermaterialbahn über Trägerelemente erfasst und zu einer Folge zick-zack-fbrmig übereinander liegender Faltblätter falzt. Der gefaltete Fasermaterialbahnstapel wird anschließend von der Fasermaterialbahn abgeschnitten, indem ein horizontal verlagerbarer Tisch zwischen zwei Faltblättern des Leporellostapels eingefahren wird, wobei ein ortsfestes Messer auf gleicher Höhe wie der Tisch angeordnet ist und den Abtrennvorgang in Kooperation mit dem Tisch realisiert. Diese bekannte Vorrichtung und dieses bekannte Verfahren haben den Nachteil, dass die Leporellofaltung während des Abschneidens unterbrochen und wieder in Gang gesetzt werden muss, wodurch ein diskontinuierlicher Faltbetrieb hinzunehmen ist.
Es ist auch Aufgabe der Erfindung, das bekannte Verfahren dahingehend zu verbessern, dass ein kontinuierlicher Faltbetrieb ohne Unterbrechung möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 29 oder 32 gelöst.
Danach wird die dem oberen Faltblatt folgende Fasermaterialbahn auf der in einer Schneidposition eingefahrenen Auflageplatte für eine neu zu legende Fasermaterialbahnstapel gefaltet, und eben nicht auf den üblicherweise darunter liegenden Förderband oder starren Ablageplattform.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden ein Stapelbildungsmechanismus, insbesondere der oben genannte erfindungsgemäße Antriebsmechanismus der Leporellofalt- vorrichtung, zum Falten der ungefalteten Fasermaterialbahn in die Leporellofaltung und die in der Schneidposition liegende Auflageplatte in Vertikalrichtung relativ zueinander beweglich verlagert, um einen Vertikalabstand zwischen dem Stapelbildungsmechanismus und einem zu oberst liegenden Faltblatt des neu gelegten Fasermaterialbahnstapels im Wesentlichen konstant zu halten. Das zu oberst liegende Faltblatt des neu gelegten Fasermaterialbahnstapels ist das Faltblatt, das dem Stapelbildungsmechanismus am nächsten zugewandt ist. Das zu oberst liegende Faltblatt kann im direkten Eingriff von Niederdrückarmen sein, die die übereinander gelegten Faltblätter zusammendrücken.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird nach Legung eines Tals des neu zu legenden Fasermaterialbahnstapels die Auflageplatte aus der Schneidposition in die Ruheposition horizontal zurückgefahren, um einen bereits gelegten Fasermaterialbahnstapel auf eine ruhende Transportlage, wie ein Förderband, abzustreifen und zu übergeben. Das Zurückfahren kann derart schnell realisiert sein, dass eine Unterbrechung der Leporellofaltung nicht einhergehen muss.
Die Erfindung betrifft auch ein Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten Fasermaterialbahn, insbesondere einer Papierbahn oder einer Wellpapierbahn, wie einer Wellpappenbahn, in einer Leporellofaltung. Die erfindungsgemäße Leporellofaltvorrichtung um- fasst eine Transportablage, wie ein Förderband, auf welcher ein zur Leporellofaltung gelegter Fasermaterialbahnstapel insbesondere für dessen Weitertransport von der Leporellofaltvorrichtung weg zusammen gelegt ist. Außerdem umfasst die Leporellofaltvorrichtung einen Stapelbildungsmechanismus zum Falten der ungefalteten Fasermaterialbahn in die Leporello-
faltung. Es sei klar, dass der Stapelbildungsmechanismus beispielsweise durch die oben genannten erfindungsgemäßen Antriebsmechanismus gebildet sein kann. Des Weiteren hat die Leporellofaltvorrichtung eine Abtrenneinrichtung zum Trennen der Fasermaterialbahn von dem Fasermaterialbahnstapel, wobei die Abtrenneinrichtung durch eine horizontal gelagerte Auflageplatte mit einem Messerabschnitt gebildet ist. Die Auflageplatte kann für das Abtrennen der Fasermaterialbahn von dem Fasermaterialbahnstapel derart horizontal aus einer Ruheposition in eine Schneidposition verlagert werden, dass die Fasermaterialbahn im Bereich einer Faltkante zwischen einem oberen und einem unteren Faltblatt des Fasermaterialbahnstapels durch den Messerabschnitt geschnitten wird und das obere Faltblatt auf die Auflageplatte abgelegt wird. Erfindungsgemäß sind der Stapelbildungsmechanismus und die Auflageplatte in Vertikalrichtung derart relativ zu einander beweglich, dass ein Vertikalabstand zwischen dem Stapelbildungsmechanismus und einem zu oberst liegenden, zuletzt gelegten Faltblatt eines neu gelegten Fasermaterialbahnstapels im Wesentlichen konstant bleibt.
Vorzugsweise ist der Messerabschnitt an einem dem Fasermaterialbahnstapel zugewandten Rand der Auflageplatte positioniert. Dabei können der Messerabschnitt und die Auflageplatte aus einem Stück, insbesondere einem Metallstück, gefertigt sein. Alternativ kann ein separat gefertigter Messerabschnitt an der Auflageplatte, insbesondere an deren Unterseite, befestigt sein.
Zum Schneiden der Fasermaterialbahn arbeitet der Messerabschnitt mit einem ortsfesten Messerblock zusammen.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Relativbewegung zwischen dem Stapelbildungsmechanismus und der Auflageplatte dadurch realisiert, dass die Auflageplatte ortsfest und der Stapelbildungsmechanismus für eine vertikale Stellbewegung entsprechend gelagert ist. Alternativ können beide vertikal verstellbar gelagert sein.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung hat die Leporellofalteinrichtung eine Aufnahmegestellt mit wenigstens einer vertikalen Seitenwand zumindest benachbart einem Teil der Faltkanten des Fasermaterialbahnstapels. Die Seitenwand umfasst einen Schlitz, durch den die Auflageplatte für das Einfahren hindurchführbar ist, wobei die Seitenwand synchron mit der Auflageplatte insbesondere vertikal verlagerbar ist, so dass der Schlitz stets mit der Auflageplatte horizontal fluchtend ausgerichtet ist.
Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Legen einer insbesondere ungefalteten Fasermaterialbahn, insbesondere einer Papierbahn oder einer Wellpapierbahn, wie einer Wellpappenbahn, in eine Leporellofaltung. Die Leporellofaltvorrichtung umfasst eine Ablage, welche eine zur Leporellofaltung gelegter Fasermaterialbahnstapel insbesondere für dessen Weitertransport von der Vorrichtung weg zusammengelegt ist, und einen Stapelbildungsmechanismus, der die Fasermaterialbahn zu einer Leporellofaltung faltet und insbesondere gemäß dem oben genannten erfindungsgemäßen Antriebsmechanismus gebildet ist. Erfϊndungs- gemäß soll die Leporellofaltvorrichtung zwei Niederdrückarme aufweisen, die zum abwechselnden Niederdrücken benachbart die jeweiligen, sich gegenüberliegenden Falträndern des gefalteten Fasermaterialstapels angeordnet und im Wesentlichen vertikal auf dem Fasermate- rialbahnstapel zu und von diesem weg verlagerbar sind.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die zwei Niederdrückarme zum abwechselnden Niederdrücken benachbart den jeweiligen sich gegenüberliegenden Faltblättern des Fasermaterialbahnstapels angeordnet und im Wesentlichen vertikal auf den Fasermaterialbahnstapel zu und von diesem weg verlagerbar.
Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die zwei Niederdrückarme von einem Antrieb, insbesondere jeweils einem Antrieb, betrieben, wobei insbesondere der Antrieb eine kontinuierliche, angetriebene Drehscheibe aufweist, deren Drehbewegung durch ein Mehrgelenkgetriebe in eine translatorische Hin- und Herbewegung umgewandelt ist.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung hat die Leporellofaltvorrichtung ein Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung, die den Schwenkantrieb, den Drehachsenwalzenantrieb, den Antrieb zum Verlagern des Stapelbildungsmechanismus und/oder der Ablage in Vertikalrichtung sowie den/die Niederdrückantrieb/e synchronisiert.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung hat die Leporellofaltvorrichtung einen Positionssensor zum Bestimmen der Walzen eines Antriebsmechanismus, insbesondere des Schwenkantriebs, eines Vertikalabstands und der Niederdrückarme, wobei die Positionssensoren mit einer Steu- erungs- und/oder Regelungseinrichtung verbunden sind.
Eine derartige Wellenpapierbahn wird unter anderem dazu genutzt, als Verpackungsmaterial eingesetzt zu werden, indem es von einer Verpackungsmaschine eingezogen und verformt wird, um ein möglichst dämpfendes Verpackungsmaterial zu bilden.
Weitere Vorteile, Eigenschaften und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausfuhrung der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Legen einer Wellpappenbahn in einer Leporellofaltung;
Figur 2 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer ersten Betriebsposition;
Figur 3 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer zweiten Betriebsposition;
Figur 4 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer dritten Betriebsposition;
Figur 5 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer vierten Betriebsposition;
Figur 6 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 1 zum Abtrennen der Wellpappenbahn von dem Leporello- faltpaket in einer ersten Betriebsposition;
Figur 7 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 6 in einer zweiten Betriebsposition;
Figur 8 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 6 in einer dritten Betriebsposition;
Figur 9 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Figur 6 in einer vierten Betriebsposition;
Figur 10 eine schematische Seitenansicht eines Pendelantriebs zum Verschwenken eines Walzenpaars des Stapelbildungsmechanismus;
Figur 11 eine perspektivische Detailansicht von Hauptkomponenten des erfindungsgemäßen Antriebsmechanismus;
Figur 12a bzw. 12b eine Querschnittsansicht einer Abtrennvorrichtung in einem passiven bzw. aktiven Zustand; und
Figur 13 ein schematisches Blockschaltbild für eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Legen einer endlosen Wellpappenbahn 1 , die von einer Wellpappenbahnrolle (nicht dargestellt) abgewickelt oder in einer Wellpappenfertigungsanlage (nicht dargestellt), in eine Leporellofaltung, im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 3 versehen. Die Wellpappenbahn 1 hat eine glatte Seite (nicht dargestellt) sowie eine gewellte Seite (nicht dargestellt), wobei die gewellte Konturseite den in Figur 1 dunkel dargestellten Walzen zugewandt ist.
Die erfindungsgemäße Legevorrichtung 3 umfasst als Hauptbestandmerkmale eine Messerplatte 5, einen Stapelbildungsmechanismus 7, ein Förderband 9, ein auf einem Boden 11 stehendes Traggestell 13 sowie eine Walzenpaarzuführung 14, welche die Wellpappenbahn 1 von der Wellpappenbahnrolle abzieht und dem Stapelbildungsmechanismus 7 zuführt.
Wie in Figur 1 ersichtlich ist, wird die Wellpappenbahn 1 durch den Stapelbildungsmechanismus 7 in eine Leporellofaltung gebracht, die eine Zick-Zack-Faltung darstellt und auf eine Oberseite des Förderbandes 9 gelegt wird. Der Stapelbildungsmechanismus 7 wird im Wesentlichen durch einen erfindungsgemäßen Antriebsmechanismus 8 gebildet, der sowohl für
den Vorschub der Wellpappenbahn 1 als auch deren Faltung in die Leporellofaltung zuständig ist.
Der Antriebsmechanismus 8 umfasst ein Walzenpaar 17, das durch zwei sich gegenüberliegende Walzen 19, 21 gebildet ist.
Die Walzen 19, 21 definieren parallel zueinander liegende Drehachsen, wobei die Walzen 19, 21 um ihre Achsen drehbar gelagert sind. Die Walzen 19, 21 sind an einer gemeinsamen Seitenplatte 16 drehbar gelagert, welche Seitenplatte 16 hin- und herschwenkbar ist.
In den Figuren 2 bis 5 wird nunmehr der Betrieb des Leporello-Stapelbildungsmechanismus 7 im Detail erläutert.
Das Förderband 9 ist in Vertikalrichtung V nach unten relativ zu dem Stapelbildungsmechanismus 7 verlagerbar, um einen Abstand a zwischen einer Pendelachse P, die noch näher erläutert wird, und deren oberstes Faltblatt 51 des von dem Stapelbildungsmechanismus 7 gebildeten Leporellofaltstapels 15 im Wesentlichen konstant zu halten.
Der wesentliche Bestandteil der Stapelbildungsmechanismus 7 besteht aus dem Walzenpaar 17, das durch die glatte Walze 19 und die geriffelte Walze 21 gebildet ist. Die geriffelte Walze 21 besitzt eine umlaufende Außenriffelung, deren Riffelkontur formkomplementär zu einer einseitigen Wellenkontur der Wellpappenbahn 1 ausgebildet ist. Auf diese Weise ist ein im Wesentlichen schlupffreier Vorschub der Wellpappenbahn 1 hin zum Leporellofaltstapel 15 möglich. Für den Vorschub der Wellpappenbahn 1 dient ausschließlich die geriffelte Walze 21, die von einem nicht näher dargestellten Elektromotor kontinuierlich drehangetrieben. Auch die glatte Walze 19 wird von einem eigenen Motor angetrieben. Die glatte Walze 19 dient aber lediglich dazu, die Wellkontur der Wellpappenbahn 1 in einen formkomplementären Eingriff mit der geriffelten Walze 21 zu bringen. Da die glatte Walze 19 einen eigenen, getrennten Antrieb hat, werden der Wellpappenbahn 1 keine Beschleunigungskräfte, wie Reibungskräfte, in Förderrichtung von der glatten Walze 19 beispielsweise wegen deren Trägheit mitgeteilt, so dass die einzigen Vorschubkräfte der Wellpappenbahn 1 von der geriffelten Walze 21 aufgebracht werden. Um die Reibungskräfte zwischen der glatten Walze 19 und der
Wellpappenbahn 1 so gering wie möglich zu halten, ist die glatte Walze 19 aus einem unbeschichteten Aluminium gefertigt.
Im Betrieb sind die glatte Walze 19 und die geriffelte Walze 21 in einem konstanten Abstand zueinander unter Ausbildung eines vorbestimmten Durchgangsspalts 23 angeordnet, durch den hindurch sich die Wellpappenbahn 1 erstreckt. Der Durchgangsspalt 23 ist derart dimensioniert, dass die Wellpappenbahn 1 beim Durchlaufen des Durchgangsspalts 23 stets in Kontakt mit beiden Walzen 19, 21 steht. Die glatte Walze 19 hat die Aufgabe, die Wellpappenbahn 1 in den formschlüssigen Eingriff mit der geriffelten Walze 21 zu drücken.
Um die Leporellofaltung zu realisieren, ist das an den Seitenplatten 16 gelagerte Walzenpaar 17 um eine gemeinsame Pendelachse P hin- und herverschwenkbar, die sich durch den Durchgangsspalt 23 in gleichen Abständen zu den Walzen 19, 21 hindurch erstreckt. Die Pendelachse P liegt im Wesentlichen in einer durch die Wellpappenbahn 1 im Durchgangsspalt 23 definierten Ebene.
Damit sich das Walzenpaar 17 um die Pendelachse P dreht, ist ein Pendelantrieb 87 (nicht dargestellt) vorgesehen, der unabhängig von anderen Antrieben, wie den Drehantrieben der Walzen 19, 21, von einer Steuereinrichtung angesteuert werden kann.
Der Durchgangsspalt 23 definiert eine Abgaberichtung R relativ zur Leporellofaltung, welche im Wesentlichen durch die Tangentialrichtung eines Berührpunkts der Wellpappenbahn 1 an den jeweiligen Walzen 19, 21 definiert ist. Der Schwenkbereichsektor A ist derart eingestellt, dass sich die Wellpappenbahn 1 von einer gebildeten Faltkante kontinuierlich von links nach rechts und von rechts nach links abstößt, wodurch verhindert wird, dass ein zu früher Kontakt des gerade zu legenden Faltblatts mit dem bereits gefalteten Stapel 15 einhergeht.
Wie in den Figuren 2, 3, 4 und 5 ersichtlich ist, lässt der Pendelantrieb 87 die Abgaberichtung R des Walzenpaares 17 innerhalb eines Schwenksektors A von etwa 110° hin- und herschwenkend durchlaufen. Im Zusammenspiel der Hin- und Herschwenkbewegung und des durch die geriffelte Walze 21 realisierten Vorschubs der Wellpappenbahn 1 gelingt
es, auf konstruktiv einfache Weise die Wellpappenbahn 1 die gewünschte Krümmungsrichtung zur Bildung der Leporellofaltung zu verbleiben.
Um irreversible Faltkanten in die Leporellofaltung einzuformen, ist eine Paar Niederdrückarme 24, 25 vorgesehen, welche in Vertikalrichtung V auf den Faltstapel 15 zu und von diesem weg verlagert werden können, um den Faltstapel 15 mit der zuletzt gelegten Faltung zusammenzudrücken.
Die Niederdrückarme 24, 25 werden von einem eigenständigen Antrieb 33, 35 betrieben, der eine kontinuierliche Drehbewegung einer Antriebsscheibe 27, 29 in einer Drehrichtung erzeugt. Ein Mehrgelenkgetriebe 31, 33 dient dazu, aus der Drehbewegung der Antriebsscheibe 27, 29 eine vertikale Auf- und Abbewegung der Niederdrückarme 23, 25 umzusetzen.
Es sei klar, dass der Vorschubantrieb der geriffelten Walze 21, der Pendelantrieb 87 sowie der Antrieb für die Niederdrückarme 24, 25 von einer nicht dargestellten Steuer- und/oder Regelungseinrichtung synchronisiert sein kann.
Wie in den Figuren 2 und 4 ersichtlich ist, erreicht der Niederdrückarm 24, 25 dann seine tiefste Druckposition, wenn der Stapelbildungsmechanismus 7 auf einer Faltkantenseite eine Leporellolegung abgeschlossen hat und gerade dabei ist, die Wellpappenbahn 1 auf die gegenüberliegende Faltkantenseite zu verschwenken. Durch den Druck des Niederdrückarms 24, 25 wird die Leporellolegung positionsgenau gefaltet, wodurch das zuletzt gefaltete, oberste Faltblatt 51 ortsfest ist. Diese ortsfeste Festlegung des obersten Faltblatts 51 unterstützt der gegenseitige Riffeleingriff der aufeinander gestapelten Faltblätter 51, 53. Die Niederdrückarme erstrecken sich an deren der Leporellofaltung zugewandten Ende über die gesamte Breite der Wellpappenbahn 1.
Die Figuren 6 bis 9 zeigen die Funktionsweise einer Abtrenneinrichtung 39, die die Messerplatte 5 aufweist und die eine Abtrennung der Wellpappenbahn 1 von dem fertig gelegten Leporellofaltstapel 15 realisieren soll. In den Figuren 6 bis 9 ist ebenfalls der Pendelantrieb 87 für das Hin- und Herschwenken des Walzenpaars 17 im Detail dargestellt, welcher Pendelantrieb 87 aus einer Antriebsscheibe 41 besteht, welche über einen Zahnriemen 43 mit einer
Abtriebsscheibe 45 verbunden ist, welche eine mit der Pendelachse P zusammenfallende Drehlagerachse aufweist. Der Detailaufbau des Pendelantriebs 87 ist in Figur 10 dargestellt.
In Figur 6 ist noch einmal ersichtlich, wie der Leporellofaltstapel 15 gebildet wird. Erreicht der Leporellofaltstapel 15 die gewünschte Stapelhöhe, wie beispielsweise in Figur 7 dargestellt ist, wird die horizontal geführte und angetriebene Messerplatte 5 durch einen in vertikalen Seitenwänden 47, 49 des Traggestells 13 ausgebildeten Schlitz 52, 54 durchgeführt, wobei das dem Traggestell 13 zugewandte Ende der Messerplatte 5 als Messer geschärft ist und zum Abtrennen des Leporellofaltstapels 15 von der Wellpappenbahn 1 geeignet ist.
Die Messerplatte 5 fahrt zwischen dem obersten Faltblatt 51 und dem unmittelbar darunter liegenden Faltblatt 53 ein und schneidet das Wellpappenmaterial an der obersten, bezüglich der Messerplatte 5 distalen Faltkante 55, so dass das oberste Faltblatt 51 auf der eingefahrenen Messerplatte 5 abgelegt wird, wie in den Figuren 7 und 8 angedeutet ist. Daraufhin wird ein neuer Leporellofaltstapel 57 nunmehr nicht mehr auf dem Förderband 9, sondern auf der Messerplatte 5 abgelegt. Auf diese Weise kann der Stapelbildungsmechanismus 7 ununterbrochen auch während des Abtrennvorgangs weiterarbeiten, also ohne eine Unterbrechung der Leporellofaltung vornehmen zu müssen. Sobald das Förderband 9 den fertigen Leporellofaltstapel 15 abtransportiert hat und für die Aufnahme eines neuen Faltstapels frei ist, fährt das Förderband 9 zur Unterseite der Messerplatte 5, wie in Figur 9 dargestellt ist. Sobald die Endposition des Förderbands 9 erreicht ist, fahrt die Messerplatte 5 aus dem Traggestell 13 durch die Schlitze 52, 54 hindurch heraus, wodurch der neu zu legende Leporellofaltstapel 57 auf das Förderband 9 übergeben wird. Dabei kann das Förderband 9 sprungartig um die Dicke der Messerplatte 5 nach oben nachgeführt werden, damit der Abstand zwischen der ortsfesten Pendelachse P und dem obersten Faltblatt 51 im Wesentlichen konstant bleibt.
Es sei klar, dass das Traggestell 13 sowie die Messerplatte 5 während der Leporellofaltung auf dem Messerblatt 5 vertikal abwärts verlagert werden, um den Abstand a konstant zu halten. Alternativ kann der Stapelbildungsmechanismus 7 oder sowohl das Traggestell 13, die Messerplatte 5 als auch der Stapelbildungsmechanismus 7 vertikal verlagerbar sein, um den Abstand a konstant zu halten.
In den Figuren 12a und 12b ist der Abschnittvorgang und die Kooperation der Messerplatte 5 mit dem Schlitz 54 bzw. der Seitenwand 49 dargestellt. Die Messerplatte 5 hat an deren Unterseite einen Messerabschnitt 46, der ein Schneidende aufweist. Das Schneidende arbeitet mit einem ortsfesten, an der Seitenwand innenseitig befestigten Messerblock 48 zusammen, indem die Messerschneide an der Oberseite des Messerblocks entlang vorbeistreicht. Dabei fahrt der Messerabschnitt 56 in den Schlitz 54 ein.
In Figur 10 ist der Pendelantrieb 87 im Detail dargestellt, wobei eine Motorabtriebswelle 61 die Antriebsscheibe 41 über eine Pleuelstange 63 antreibt. Wie in Figur 10 ersichtlich ist, ist der Mittelachsabstand der Anlenkstelle 65 an der Abtriebswelle 61 kleiner als der Mittelachsabstand der Anlenkstelle 67 an der Antriebsscheibe 41, wodurch eine kontinuierliche Drehbewegung der Abtriebswelle 61 in einer Drehrichtung, wie im Uhrzeigersinn, in eine Hin- und Herschwenkbewegung der Antriebsscheibe 41 und somit der Abtriebsscheibe 45 umgewandelt wird.
Wie in Figur 10 ersichtlich ist, umfasst die Antriebsscheibe 41 mehrere Löcher 69 bis 75, welche Optionen für unterschiedliche Anlenkstellen 67 bildet, um die Getriebeumsetzung des Pendelantriebs 87 einzustellen.
In Figur 11 ist eine unterschiedliche Anordnung des Walzenpaars 17 und der Pendelachse P dargestellt. Bei dieser Ausfuhrung liegt die Pendelachse P im Gegensatz zu den Figuren 1 bis 9 nicht innerhalb des Durchgangsspalts 23, sondern von der Leporellofaltung weg versetzt. Dabei bilden Verbindungsgeraden zwischen der Pendelachse P sowie die Drehachse der Walzen 19, 21 einen Winkel α, der vorzugsweise größer als 25° liegt. Bei der in Figur 1 bis 9 dargestellten Walzenpaaranordnung beträgt der Winkel α 180°.
Die Seitenplatten 16 sind um die Pendelachse P schwenkbar, wobei an den Seitenplatten 16 die Walzen 19, 21 drehbar gelagert sind. Ansonsten ist die Funktionsweise der Walzenpaaranordnung gemäß Figur 1 1 der in Figur 1 gezeigten Anordnung gleich.
In Figur 13 ist eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung 81 dargestellt, welche den Motorantrieben 83, 85 für die Walzen 19, 21, dem Pendelantrieb 87 und den Niederdrückarmantrieben 89, 91 verbunden ist.
Die jeweiligen Antriebe 83, 85, 87, 89, 91 umfassen Positionssensoren, welche nicht näher dargestellt sind. Über entsprechende Kommunikationsleitungen, welche durch die hin zur Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung 81 gerichteten Pfeile angedeutet sind, werden Positionssignale der Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung 81 zugeführt, wodurch eine Regelungsroutine ausführbar ist. Die Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung 81 dient dazu, die Bewegungen der Walzen 19, 21 und somit den Vorschub der Wellpappenbahn 1 sowie die PendelHin- und -Herbewegung des Walzenpaares 17 sowie die Bewegung der Niederdrückarme 24, 25 zu synchronisieren.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
1 Wellpappenbahn
3 Faltvorrichtung
5 Messerplatte
7 Stapelbildungsmechanismus
8 Antriebsmechanismus
9 Förderband
11 Boden
13 Traggestell
14 Walzenpaarzuführung
15 Leporellofaltstapel
16 Seitenplatten
17 Walzenpaar
19 glatte Walze
21 geriffelte Walze
23 Durchgangsspalt
24, 25 Niederdrückarme
27, 29 Antriebsscheibe
31, 33 Mehrgelenkgetriebe
34, 35 Antrieb für 24, 25
39 Abtrenneinrichtung
41 Antriebsscheibe
43 Zahnriemen
45 Abtriebsscheibe
47, 49 Seitenwände
52, 54 Schlitz
51 oberstes Faltblatt
53 Faltblatt
55 oberste Faltkante
57 Leporellofaltstapel
59 Messerende
61 Motorabtriebswelle
63 Pleuelstange
65, 67 Anlenkstellen
69 bis 75 Löcher
81 Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung
83, 85 Motorabtriebe
87 Pendelantrieb
89, 91 Niederdrückarmantriebe α Winkel a Abstand
A Schwenksektor
P Pendelachse
R Abgaberichtung
V Vertikalrichtung