Sichtfenster zur Anordnung eines optischen Sensor- und/oder Erkennungssystems in einem Fahrzeug
Die Erfindung betrifft ein Sichtfenster gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 zur Anordnung eines optischen Sensor- und/oder Erkennungssystems.
Im Fahrzeugbau finden vermehrt an sich bekannte Assistenzsysteme Verwendung, die auf einer optischen Überwachung des Fahrzeugumfelds basieren. Hierzu werden beispielsweise optische Kamera- und/oder Sensorsysteme verwendet, die innerhalb der Fahrzeugstruktur angeordnet sind, und die einen optischen Zugang zum Umfeld durch ein geeignetes Sichtfenster erhalten. Derartige Systeme sind umso leistungsfähiger, je mehr sie gegen jede Art optischer Störeinflüsse geschützt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Sichtfenster der eingangs genannten Art anzugeben, welches bei Anordnung einer optischen Einheit eines optischen Sensor- und/oder Erkennungssystems in Verbindung mit dem Sichtfenster beispielsweise eine maximale Leistungsfähigkeit des optischen Sensor- und/oder Erkennungssystems gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch ein Sichtfenster mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht nun darin, bei einem Sichtfenster für ein optisches Sensor- und/oder Erkennungssystem in einem Fahrzeug innerhalb des Sichtfensters wenigstens ein Sichtfeld einer optischen Einheit des optischen Systems zu definieren und um das Sichtfeld umlaufend eine Vorrichtung zur Fensterbeheizung anzuordnen, während das Sichtfeld selbst frei von Einbauelementen oder Aufbauelementen ausgeführt ist. Durch diese Vorrichtung zur Fensterbeheizung kann also das Sichtfeld von insbesondere Vereisung und Beschlagen freigehalten werden. Im
Sichtfeld selbst sind hingegen keine die Sicht störenden Elemente angeordnet. Mittels der Erfindung können also Störeinflüsse durch Vereisen, Beschlagen und dergleichen eliminiert werden, ohne gleichzeitig negative Einflüsse durch im Sichtfeld angeordnete Heizmittel, wie beispielsweise Drähte, hinnehmen zu müssen.
Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung wird im Übrigen folgende Terminologie verwendet: Unter einem Sichtfenster ist eine physische Baueinheit zu verstehen. Unter einem Sichtbereich einer optischen Einheit ist der Raumwinkel zu verstehen, der von der optischen Einheit erfasst beziehungsweise abgedeckt wird. Unter dem Sichtfeld ist ein Teilbereich eines Sichtfensters zu verstehen, welcher in einer Ausführungsform des beschriebenen Gegenstands wenigstens die Projektion des Sichtbereichs einer in einer bestimmten Relativposition zum Sichtfeld angeordneten optischen Einheit auf einem Sichtfenster umfasst und welcher insbesondere dieser Projektion in Grosse, Lage und Geometrie wenigstens näherungsweise angepasst ist; in einer Ausführungsform ist das Sichtfeld mit der Projektion des Sichtbereichs wenigstens im Wesentlichen identisch.
Die optische Einheit kann dabei eine Kamera sein, welche zur Fahrzeugumfelderfassung und beispielsweise in Verbindung mit einem Assistenzsystem eingesetzt wird; dabei kann diese Kamera beispielsweise im sichtbaren und/oder im Infrarot-Wellenlängenbereich, beispielsweise für ein Nachtsichtsystem, arbeiten. In einer anderen Ausführungsform ist die optische Einheit eine Lichtquelle, beispielsweise eine Infrarot-Lichtquelle für ein Nachtsichtsystem. In einer weiteren beispielhaften Aufführungsform handelt es sich um einen optischen Sensor wie beispielsweise einen Regensensor, wobei die hier gegebene Aufzählung rein beispielhaft zu verstehen ist und keineswegs abschliessend sein will und dies auch nicht kann.
Das Fahrzeug kann ein Strassenfahrzeug sein, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, aber auch zum Beispiel ein Schienenfahrzeug.
In einer Ausführungsform des Sichtfensters weist eine das Sichtfeld umgebende Zone eine Vorrichtung zur Scheibenbeheizung auf, das heisst insbesondere nicht das gesamte Sichtfenster ausserhalb des Sichtfelds ist mit einer Vorrichtung zur Scheibenheizung versehen. In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform stellt diese Zone einen um das Sichtfeld umlaufenden Streifen dar, wobei der Streifen beispielsweise eine Breite von 5 mm bis 30 mm aufweist.
In einer Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zur Scheibenbeheizung eine Heizleitung, welche insbesondere mäanderförmig um das Sichtfeld verlaufend angeordnet ist. Dabei ist unter mäanderförmig nicht streng die Form eines abgerundeten gewundenen Verlaufs zu verstehen, sondern auch ein anderer Verlauf, bei dem der Abstand der Heizleitung vom Sichtfeld abschnittsweise alterniert. Beispiele dafür ist ein Verlauf in der Art einer alternierenden Rechteckfunktion oder einer Dreieckfunktion; einige beispielhafte Ausführungsformen sind unten angegeben. Die Heizleitung umfasst in einer beispielhaften Ausführungsform einen in das Fenster eingelassenen Heizdraht. In einer anderen beispielhaften Ausführungsform ist die Heizleitung auf einer Oberfläche des Fensters angeordnet, wobei die Heizleitung insbesondere aufgeklebt oder aufgedruckt ist.
Die Heizleitung ist beispielsweise ein Widerstandsdraht, der sich, wenn er mit einem elektrischen Strom beaufschlagt wird, erwärmt und damit auch die Scheibe, auf oder in der er angeordnet ist, erwärmt, so, dass beispielsweise Eis abtaut und Kondensat verdunstet, derart, dass eine klare zumindest von den genannten Störeinflüssen ungestörte Sicht durch das Fenster im Bereich des Sichtfeldes gewährleistet ist.
In einer weiteren Ausführungsform ist im Bereich der Vorrichtung zur Fensterbeheizung ein Schwarzdruck auf dem Fenster aufgebracht ist. Dieser hat auch den Effekt, dass störendes seitliches Streulicht auf der optischen Einheit ausgeblendet wird.
Das Sichtfeld weist in einer Ausführungsform eine Geometrie auf, welche wenigstens näherungsweise der Projektion des Sichtbereichs der optischen Einheit auf dem Sichtfenster entspricht. Dieser Sichtbereich weist häufig die Form einer Pyramide mit rechteckiger Basis oder eines Kegels auf, der mit steigendem Abstand von der optischen Einheit, also beispielsweise vom Sensor oder der Kamera, divergiert. Somit weist das Sichtfeld des Sichtfensters beispielsweise eine rechteckige, insbesondere quadratische, oder kreisförmige Geometrie auf, wenn das Sichtfenster senkrecht zur Sichtachse des Systems steht, oder das Sichtfeld des Sichtfensters ist insbesondere trapezförmig, ellipsenförmig oder eiförmig, wenn das Sichtfenster schräg zur Sichtachse der optischen Einheit steht, wie es beispielsweise bei einer Windschutzscheibe der Fall wäre. Unter „eiförmig" ist dabei insbesondere die Form einer Ellipse zu verstehen, deren Abmessungen in einer Richtung stetig zunehmend gestreckt sind, wobei der Streckungsfaktor insbesondere in Richtung der grossen Hauptachse der Ellipse zunimmt. Ein Beispiel hierfür ist unten angegeben. Je nach Wölbung des Fensters im Bereich des Sichtfelds können diese Geometrien weiterhin auch verzerrt sein. Selbstverständlich muss das Sichtfeld der Projektion des Sichtbereichs nicht zwangsläufig streng entsprechen, ist aber in bestimmten Ausführungsformen des beschriebenen Gegenstands dieser Projektion nach Lage und/oder Grosse und/oder Geometrie wenigstens angepasst.
Es ist diesbezüglich für den Fachmann einsichtig, dass, bei einer gegebenen Anordnung der optischen Einheit relativ zum Sichtfenster, das Sichtfeld so bemessen und angeordnet sein soll oder muss, dass die Projektion des Sichtbereichs der optischen Einheit auf dem Sichtfenster vollständig innerhalb des definierten Sichtfelds liegt.
Das Sichtfenster weist in einer Ausführungsform ein Sichtfeld auf, dessen maximale Abmessungen kleiner als 10cm x 10cm und insbesondere kleiner als 5cm x 5cm sind. Dieses Mass ist unter anderem dadurch bedingt, dass die neben dem Sichtfeld des Fensters angeordnete Heizung nur einen
begrenzten Wirkungsbereich aufweist, ohne die Heizleistung ins Unermessliche zu steigern.
Bei dem Sichtfenster handelt es sich beispielsweise um eine Fensterscheibe, insbesondere eine Windschutzscheibe oder Heckscheibe, eines Fahrzeuges. Weiterhin kann es sich auch um ein Abdeckelement für eine optische Einheit eines optischen Systems, wie beispielsweise einen Sensor oder eine Kamera handeln, wobei das Abdeckelement zum Beispiel auch ein Scheinwerferglas, sein kann, hinter welchem wenigstens eine optische Einheit angeordnet ist.
Es ist im Weiteren keineswegs zwingend, dass das Sichtfenster, insbesondere als speziell ausgeführtes Abdeckelement, durchsichtig ist im Sinne einer Transparenz im sichtbaren Wellenlängenbereich. Je nach Anwendungsfall kann ein derartiges Abdeckelement auch eine Transparenz im Infrarot- oder Ultraviolettbereich aufweisen, eine Farbfilterfunktion, und/oder sich durch eine Bandpassfunktion, eine Langpassfunktion, eine Kurzpassfunktion und dergleichen auszeichnen. In einer Ausführungsform unterscheidet sich die Transmissionscharakteristik im Sichtfeld von der des restlichen Sichtfensters.
Die beschriebenen Ausgestaltungen des hier dargelegten Gegenstands können selbstverständlich auch untereinander kombiniert werden.
Beschrieben und beansprucht ist auch ein Fahrzeug, welches ein Sichtfenster der oben beschriebenen Art umfasst.
Gegenstand der vorliegenden Offenbarung ist weiterhin auch ein Sensor- und/oder Erkennungssystem, welches wenigstens eine optische Einheit, beispielsweise einen optischen Sensor und/oder eine Kamera, sowie ein Sichtfenster der oben beschriebenen Art umfasst, wobei das Sichtfeld des Fensters so bemessen ist und der Sensor und/oder die Kamera so angeordnet ist, dass das Sichtfeld des Fensters einen ungestörten optischen Durchgang für den Sichtbereich der optischen Einheit, so beispielsweise des
Sensors und/oder der Kamera bereitstellt. Hierbei sind auch die oben beschriebenen Geometrien des Sichtfelds des Fensters von Bedeutung, die sich aus der Geometrie des Sichtbereichs des Sensors oder der Kamera, der Anordnung des Fensters relativ zur Ausrichtung des Sichtbereichs und allenfalls auch der Wölbung des Fensters im relevanten Bereich des Sichtfelds ergeben. Weiterhin ist auch ein Fahrzeug beschrieben und beansprucht, welches wenigstens ein hier beschriebenes Sensor- und/oder Erkennungssystem umfasst.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem/den in der/den Zeichnung(en) dargestellten Ausführungsbeispiel(en).
In der Beschreibung, in den Ansprüchen, in der Zusammenfassung und in der/den Zeichnung(en) werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.
Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug, welches eine den beanspruchten Gegenstand realisierende Vorrichtung umfasst;
Fig. 2 ein erstes Beispiel für die Anordnung einer optischen Einheit mit einem bestimmten Sichtbereich und einem Sichtfenster, sowie ein auf dem Sichtfenster definiertes Sichtfeld;
Fig. 3 ein zweites Beispiel für die Anordnung einer optischen Einheit mit einem bestimmten Sichtbereich und einem Sichtfenster, sowie ein auf dem Sichtfenster definiertes zugehöriges Sichtfeld;
Fig. 4 ein Beispiel für die Realisierung des beschriebenen Gegenstandes an dem Sichtfenster aus der Fig. 2; und
Fig. 5 ein Beispiel für die Realisierung des beschriebenen Gegenstandes an dem Sichtfenster aus der Fig. 3.
Im Folgenden können gleiche und/oder funktional gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die im Folgenden angegebenen absoluten Werte und Maßangaben sind nur beispielhafte Werte und stellen keine Einschränkung der Erfindung auf derartige Dimensionen dar.
Zur Illustration des hier beschriebenen Gegenstandes ist in Fig. 1 ein Fahrzeug 1 dargestellt. Das Fahrzeug 1 ist mit einem optischen Sensor- und/oder Erkennungssystem ausgestattet, welches eine optische Einheit 21 umfasst. Die optische Einheit ist zum Beispiel ein optischer Sensor, eine Bilderfassungseinheit, beispielsweise eine Kamera, oder auch eine Lichtquelle für ein Nachtsichtsystem und dergleichen. Die optische Einheit weist einen Sichtbereich 22 auf und ist im Fahrzeuginnenraum angeordnet. Der Strahlengang der optischen Einheit innerhalb des Sichtbereichs 22 durchdringt dabei ein Sichtfenster des Fahrzeugs, hier insbesondere eine Fensterscheibe des Fahrgastraums, beispielsweise die Windschutzscheibe
10. Es kann sich aber auch ohne weiteres um eine andere Abdeckung handeln wie zum Beispiel ein Scheinwerferglas, eine andere Leuchtenabdeckung, oder eine Abdeckung für die optische Einheit, welche an geeigneter Stelle der Karosserieaußenhaut angeordnet ist. Dabei definiert der Sichtbereich 22 als Durchdringung mit der Windschutzscheibe 22 ein Sichtfeld
11. Ein im Querschnitt rechteckiger, auch quadratischer, und divergenter Sichtbereich definiert auf einem zur Mittelachse 23 des Sichtbereichs schräggestellten Sichtfenster ein trapezförmiges Sichtfeld, wie in Fig. 2 dargestellt.
Die Darstellung in der Fig. 2 zeigt eine optische Einheit 21 mit einem im Querschnitt quadratischen Sichtbereich 22, wobei der Sichtbereich entlang der Mittelachse 23 des Sichtbereichs divergiert. Ein Sichtfenster 10 ist unter einem Winkel 101 , der von 90° verschieden ist, gegen die Achse 23 des Sichtbereichs geneigt. Damit bildet sich einmal ein quadratischer Sichtbereich
als Rechteck auf dem Sichtfenster ab. Gleichzeitig divergiert der Sichtbereich mit dem Abstand von der optischen Einheit 21. Dadurch nimmt die Dimension des projizierten Sichtfeldes auf dem Sichtfenster 10 in Richtung der mit Y bezeichneten Achse, aufgrund der Schrägstellung des Sichtfensters ab, und das Sichtfeld auf dem Sichtfenster ist trapezförmig. Die Achse „Y" ist im Übrigen rein illustrativ und virtuell; sie muss in der Ebene des Sichtfensters 10, beziehungsweise, wenn das Sichtfenster gewölbt ist, als eine Tangente an der Stelle, an der die Mittelachse 23 des Sichtbereichs das Sichtfenster durchdringt, gedacht werden.
Für den Fachmann erschließt sich unmittelbar und zwanglos, dass aus einer Wölbung des Sichtfensters im Bereich des Sichtfeldes 11 eine entsprechende Verzerrung der Projektion des Sichtbereichs resultiert.
Fig. 3 zeigt dies für einen im Querschnitt kreisförmigen Sichtbereich 22. Bei der Projektion auf ein schräggestelltes Sichtfenster 10 entsteht eine Ellipse; aufgrund der Divergenz des Sichtbereichs wird die Ellipse aber derart verzerrt, dass ihre Dimensionen in den Bereichen des Sichtfensters, die weiter von der optischen Einheit 21 entfernt sind, vergrößert werden. Das heißt, die an sich entstehende Ellipse erfährt aufgrund der Divergenz des Sichtbereichs eine Streckung, wobei der Faktor der Streckung in negativer „Y"-Richtung der eingezeichneten Y-Achse zunimmt. Es entsteht somit eine eiförmige Projektion und damit beispielsweise ein eiförmiges Sichtfeld.
Wiederum erschließt sich dem Fachmann vollkommen zwanglos, dass aus einer Wölbung des Sichtfensters im Bereich des Sichtfeldes 11 eine entsprechende Verzerrung der Projektion und der Geometrie des Sichtfeldes 11 resultiert.
Fig. 4 zeigt eine Detaildarstellung einer ersten Ausführungsform des hier beschriebenen Gegenstandes. Das Sichtfenster 10 umfasst ein Sichtfeld 11 für die Durchsicht einer optischen Einheit eines Sensor- und/oder Erkennungssystems. Um das Sichtfeld umlaufend ist eine Vorrichtung 15 zur
Fensterbeheizung angeordnet. Die Vorrichtung besteht in diesem Beispiel aus einer Heizleitung, welche auf die Scheibe gedruckt, geklebt, oder in die Scheibe eingelassen ist. Dargestellt sind weiterhin Anschlusspunkte 151 der Heizleitung. Über diese Anschlüsse kann ein elektrischer Strom durch die Heizleitung 15 geleitet werden, wodurch sich diese erwärmt und das
Sichtfenster beheizt. Häufig findet sich im Bereich der Heizvorrichtung auch ein sogenannter Schwarzdruck auf der Scheibe. Dieser ist je nach Ausführungsform auch nützlich, um den Einfall von Streulicht auf die optische Einheit zu reduzieren oder zu verhindern. Die Heizleitung ist im weiteren Sinne mäanderförmig um das Sichtfeld herum angeordnet. Auch wenn unter Mäandern im allgemeinen gewundene, schleifenförmige Anordnungen verstanden werden, wird in diesem Rahmen der Begriff mäanderförmig auch zur Beschreibung des in der Fig. 4 dargestellten Leitungsverlaufs benutzt. Generell ist „mäanderförmig" im Rahmen der vorliegenden Offenbarung im weitesten Sinne zu verstehen und soll einen Verlauf einer Heizleitung definieren, welche mit alternierendem Abstand vom Sichtfeld um das Sichtfeld herum angeordnet ist. Die Heizvorrichtung 15 ist also in einer das Sichtfeld 11 umgebenden streifenförmigen Zone angeordnet und beheizt diese direkt, während durch Wärmeleitung innerhalb des Sichtfensters indirekt auch das Sichtfeld 11 mit beheizt wird. Damit kann das Sichtfeld 11 von beispielsweise Eis oder Kondenswasser freigehalten werden, ohne dass im Sichtfeld selbst den freien Durchblick störende Elemente einer Heizvorrichtung angeordnet sind. Da die Beheizung des Sichtfeldes 11 auf Wärmeleitung beruht, ist in einer Ausführungsform die maximale Abmessung SMAX des Sichtfeldes begrenzt. Die das Sichtfeld 11 umgebende beheizte Zone weist dabei eine Breite b auf; je kleiner diese ist, desto geringer ist selbstverständlich der gesamte Einfluss der Heizvorrichtung auf das Aussehen des Sichtfensters und auf den Durchblick durch das Sichtfenster 10 außerhalb des Sichtfeldes 11.
In der Fig. 5 ist ein weiteres Beispiel für ein Sichtfenster der hier angegebenen Art dargestellt. Die Geometrie des Sichtfeldes ergibt sich hier in der oben in Verbindung mit Fig. 3 dargestellten Weise aus der Anordnung
einer nicht dargestellten optischen Einheit mit einem im Querschnitt kreisförmigen divergenten Sichtbereich hinter einem Sichtfenster, wobei das Sichtfenster 10 nicht normal zur Achse des Sichtbereichs angeordnet ist. Das Sichtfenster ist demnach eiförmig, genauer, es weist in der oben beschriebenen Weise die Form einer verzerrten Ellipse auf. Die
Heizvorrichtung umgibt das Sichtfeld wiederum als streifenförmige Zone einer bestimmten Breite. Im Übrigen ist die Breite der beheizten Zone nicht zwangsläufig konstant, wie die Breite auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 nicht konstant sein muss. Eine Anordnung mit einer Heizvorrichtung derart, dass die Breite der das Sichtfeld umgebenden beheizten Zone konstant ist, ist aber durchaus keine abwegige Ausführungsform. Die Heizvorrichtung ist auch hier wieder ein Draht, der in einer das Sichtfeld umgebenden Zone auf das Sichtfenster aufgeklebt, aufgedruckt, oder in dieses eingelassen oder sonst auf geeignete Weise angeordnet ist.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist die Heizleitung zickzackförmig angeordnet. Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ist auch diese Anordnung als mäanderförmig im weiteren Sinne zu verstehen. Selbstverständlich kann auch hier ohne weiteres ein Schwarzdruck im Bereich der Heizvorrichtung angeordnet sein.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen können ohne Weiteres auf andere als die dargestellten Geometrien des Sichtfeldes übertragen werden. Der von der Heizvorrichtung umschriebene Bereich muss im Übrigen keineswegs in jedem Detail die Geometrie des Sichtfeldes oder der Projektion des Sichtbereiches der optischen Einheit nachvollziehen. Ebenso können auch Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, bei denen ein Sichtfenster mehrere in der beschriebenen Weise von einer Heizvorrichtung umfasste Sichtfelder umfasst, welche ohne Weiteres unterschiedliche Geometrien und/oder spektrale Transmissionscharakteristiken aufweisen können.
Es ist in einer Ausführungsform durchaus auch möglich, dass der von der Heizvorrichtung umschriebene Bereich des Sichtfensters um ein bestimmtes Maß größer als das Sichtfeld ist. Andererseits versteht es sich von selbst, dass der von der Heizvorrichtung belegte Bereich nicht in das effektive Sichtfenster, beziehungsweise die Projektion des Sichtbereiches der optischen Einheit auf dem Sichtfenster, hineingreifen soll, um die Leistungsfähigkeit des optischen Systems beziehungsweise der optischen Einheit nicht zu beeinträchtigen.
Weiterhin ist nochmals zu betonen, dass das Sichtfenster nicht zwangsläufig ein Fenster eines Fahrgastraums sein muss; es kann sich beispielsweise auch um eine Lampenabdeckung handeln oder ein Bauelement, welches speziell als Abdeckung einer optischen Einheit vorgesehen ist. Das Fenster muss auch keineswegs optisch klar sein, im Sinne einer Transmission im sichtbaren Spektrum des Lichtes. Angepasst an das optische System kann das Fenster auch eine spektral selektive Transmission aufweisen. Dabei muss die Transmission keineswegs im sichtbaren Spektrum liegen, sondern kann auch beispielsweise im Infrarotbereich liegen; letzteres kann bei einer Nachtsichteinrichtung nützlich sein, um Störlicht auszublenden.
Insbesondere kann die spektrale Transmissionscharakteristik im Sichtfeld auch von der des restlichen Fensters oder von der spektralen
Transmissionscharakteristik anderer auf dem Sichtfenster angeordneter Sichtfelder verschieden sein.
Bezugszeichen
I Fahrzeug 10 Sichtfenster; Windschutzscheibe
I 1 Sichtfeld
15 Heizvorrichtung; Heizleitung, Heizdraht
21 optische Einheit
22 Sichtbereich der optischen Einheit 23 Mittelachse des Sichtbereichs
101 Winkel
151 Anschlusspunkt b Breite des beheizten Bereichs
SMAX maximale Abmessung